ich hoffe, es stört niemanden, wenn ich solche Fragen hier stelle? Aber euer Rat ist mir manchmal ziemlich hilfreich und daher erlaube ich mir das mal...
Wir haben in unserem Haus einen Kellerraum, der mit Teppichboden ausgelegt ist und bei dem Decke und Wände mit lackierten Holzpanelen verkleidet sind. Der Raum ist ziemlich vollgestellt mit allerhand Krempel: Holzmöbel, Werkzeug usw.
Im Raum hatte es heute morgen 19°C und eine relative Luftfeuchte von 63%.
Gestern abend habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass viele Möbelstücke und auch die Raumdecke (also die Oberfläche der Holpanele) mit einem leichten, weißen Schimmel (in Flecken) überzogen ist. Nun, meine Frau ist schwanger und für uns Erwachsene ist das sicherlich schon nicht gesund, aber für ein Neugeborenes ist sowas sicher ganz und gar nicht gut.
Ich habe den Eindruck, dass der Schimmel vor allem im Sommer entsteht. Warme feuchte Luft kommt durch offene Türen und den Raum, kondensiert usw. Ein Möbelstück im Raum war auch im Vorjahr bereits einmal von Schimmel betroffen und ich hatte es zu reinigen versucht.
Nun wird aber mal ordentlich "saniert".
Die Fragen sind:
1.) Was tut man mit von Schimmel befallenen Dingen, die nicht wie eine Kunststoffoberfläche abwaschbar sind. Beispielsweise Ledertaschen oder Aktenordner. Wegwerfen? Reinigen geht vermutlich nicht?!
2.) Was tut man mit dem Teppich/der Wandvertäfelung? Rausreißen?
3.) Wie schützt man sich vor den dabei freiwerdenden Sporen? Ich vermute, man versucht durch Folien usw. den betreffenden Raum möglichst gut abzusperren und bei der Reinigung selber eine Maske zu tragen sowie Handschuhe.
4.) Wie erkenne ich einen Fachbetrieb, der seine Arbeit hier vernünftig erledigt, wenn ich selber das nicht kann oder möchte? Gibt es da Verbände? Ich will durch die Sanierung ja nicht Unmengen Sporen freisetzen.
Danke für Tipps. - Ich bin da momentan echt verunsichert... so'n Schiet... Ach ja: ich wohne in der Nähe von Viersen/Mönchengladbach, nur falls da jemand einen Betrieb empfehlen kann.
also als erste Selbsthilfe zum Sanieren / entfernen würde ich die befallene Wandpaneele mit einem dünnflüssigen Öl einsprühen. Das bindet die Sporen und Du kannst die Paneele Staubfrei entsorgen. Mobile Dinge wie Aktentaschen etc. vorsichtig in gelbe Säcke verfrachten und im Freien abwaschen. Am besten mit Essigwasser, das macht dem Schimmel den Garaus. Ansonsten bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wärme Zwangsbelüften, ein Ventilator geht da gut.
Bis denne der Dackel
Kole Feute un Nordenwind givt´n krusen Büddel un´n lütken Pint
Also: Solange der Schimmel weiß und nicht schwarz ist: halbe Entwarnung, nicht so schlimm.
- Alles, was sich abwischen lässt, mit Essig abwischen (Schimmel vertragen sauer nicht so gut). Alternativ Schimmelbeseitiger auf Chlorbasis (dann aber auf gute Durchlüftung achten, bzw. den Raum schnell wieder verlassen). - Was sich nicht abwischen lässt: entweder wegschmeißen, oder vor dem Wegschmeißen Schimmelentferner auf Chlorbasis ausprobieren. Vielleicht überlebt das Leder das. Polster o.ä. sicherheitshalber entsorgen. - Teppich würde ich entsorgen, die Wand/ Deckenvertäfelung würde ich probehalber mal an besonders befallenen Stellen lösen, um zu sehen was dahinter ist. Wenn der Schimmel darunter auch blüht: Alles ab. Es gibt Tiefengrund und Wandfarbe mit Anti-Schimmel Wirkung. Schmimmel abkratzen und drauf damit. - Wegen der Sporen: Mundschutz reicht. Alles halb so wild, wenn es nicht zur Dauerbelastung wird.
Abschließend: Mach Dir keine zu großen Sorgen. Solange das Phänomen begrenzt ist, brauchst Du nicht in Panik zu verfallen. Ware jetzt eine Wand im Wohn/ Schlaf/ Kinderzimmer betroffen, könnte ich das nachvollziehen, aber in der Rumpelkammer? Die beste Sanierung nützt allerdings nichts, wenn am Raumklima nichts getan wird. Ein Raum, der schlecht durchlüftet und feucht ist, wird immer wieder zu Schimmel neigen. Also entsprechend für frischluft sorgen (notfalls Zwangslüftung Quick & Dirty (Ein Loch oben in die Tür, ein Loch unten in die Tür, vor das eine Loch einen Netzteil-Lüfter und an die Zeitschaltuhr gehängt (2 x 1 h pro Tag)).
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
a.) Statt Reiniger auf Chlorbasis kann man auch z.b. von Mellerud den Schimmelentferner auf Basis von Wasserstoffperoxid nehmen. Ist weniger gesundheitsschädigend und sehr wirksam.
b.) Was man wegwerfen kann, sollte man wegwerfen.
c.) Idealerweise trägt man eine Maske dabei: P2-Filter. Ich glaube, dass ich noch eine zuhause habe, die ist aber P3. Nach allem, was ich gelesen habe, sollte das okay sein, oder? Kann da jemand was Verbindliches zu sagen?
d.) ich werde Türen schließen und, wo möglich, mit Folien arbeiten.
Wieso ist weißer Schimmel nicht so schlimm wie dunkler?
Weil Schimmel nicht gleich Schimmel ist. Manche kann man sogar essen. z.B. ist der weiße Belag auf Weintrauben nichts anderes als Hefe, und die ist auch eine Art Schimmel. Werner
Dummes Zeug kann man viel reden Kann es auch schreiben. Wird weder Leib noch Seele töten. Es wird alles beim Alten bleiben.
Ich hatte kürzlich ein ähnliches Problem in meiner Küche. Dort war der Schimmel allerdings schwarz. Der Grund war zu wenig Belüftung an der betroffenen Stelle. Da die Belüftung jetzt verbessert ist, habe ich den schwarzen Schimmel von den Wänden und dem Boden vorsichtig abgewaschen. Dann von einer Glasreiniger-Sprühflasche den Sprühaufsatz abgenommen und auf eine Spiritusflasche geschraubt. (Schimmel mag auch keinen Alkohol.) Mit dem Spiritus habe ich die entsprechenden Stellen großflächig benetzt. Und das bestimmt 5 oder 6 mal jeweils eine Stunde später. Dann am nächsten Tag nochmal mit Haushaltsreiniger abgewaschen und, weil ich jetzt auch an die Ecke einigermaßen rankomme hin und wieder eingenebelt. Das hat wirklich super geklappt und so, wie es aussieht, kommt da nichts nach. Spiritus riecht einen Moment komisch, aber ist ja schnell wieder verflogen.
Glücklicherweise war an dem ganzen Wochenende meine Familie nicht zuhause.
...also Hefe ist keine Schimmel, das versichere ich hier als gelernter Getränkefuzzi mal in die Runde... Fakt ist: Es gibt Schimmel, die sind nicht nur unschädlich, sondern auch noch schmackhaft (sowas wächst dann Weichkäse, Salami, Schinken...) Gefährlich wird es insbesondere dann, wenn die Flecken schwarz werden, dann handelt es sich VERMUTLICH um einen Aspergillus, der in Wohnräumen nichts zu suchen hat. Von der Anwendung von Spiritus würde ich abraten, denn Alkohol ist nicht sporozid, das heißt, dass Schimmelsporen überleben können => kommt schneller wieder, wenn passende Bedingungen herrschen. Immer was Oxidatives nehmen! Wasserstoffperoxid eignet sich tatsächlich hervorragend, aber es ist nicht ganz ohne. Handschuhe und Schutzbrille (ich weiß, wovon ich spreche...) sind Pflicht. Wenn das Zeug gesprüht wird, dann bitte mit relativ niedrigem Druck (wenig Sprühnebel) und falls Du noch hare hast, und die nicht ohnehin schon hellblond sind, Regenponcho überziehen! Das Zeug hellt alles auf. Wenn Du einen kratzigen Hals kriegst, dann wird es Zeit, mal einen halben Tag pause zu machen...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Über oberflächlichen Schimmel aufgrund schlechten Raumklimas würde ich mir keinen Kopf machen ... jedenfalls solange er nicht im Mauerwerk sitzt ... Sachen reinigen, zukünftig Belüftung sichern und gut.
Ich selbst hatte auch schon öfters (weiß)angeschimmelte Ledersachen aus Keller und Garage ...
Schimmel gehört zu den mycelbildenden Pilzen, während Hefen einzellige Pilze sind, die sich durch Sprossung oder Teilung vermehren. Hefen (die, die man gemeinhin als Hefen bezeichnet => Saccharomyces) bilden unter guten Lebensbedingungen keine Sporen. Hefen und Schimmel haben nicht mehr gemein, als Karpfen und Menschen. Dann ist Schimmel schon eher eine Art Pfifferling...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
wer ist denn im Falle von leichtem Schimmel auf Wänden der Fachmann, der beurteilen kann, welche Maßnahme zu ergreifen ist? Ist das der Architekt? Der Baubiologie? Ein Malermeister oder Trockenbauer?! Der Energieberater? Wer kann beurteilen, ob man Kalkputz/Kalkfarbe oder Calciumsilikatplatten nutzen sollte oder ob nur eine Außendämmung das Problem in den Griff bekommt?
Niemanden, denn das ist schlicht eine Frage der Lüftung (und eine Zwangsbelüftung ist deutlich günstiger als eine Außendämmung im Kellerbereich). Lehmputz wäre einge gute Alternative, der wirkt stark feuchtigkeitsregulierend...
Dorthin zurückzugehen, wo man begonnen hat, ist nicht das Gleiche, wie nie zu gehen.
Ich halte vom Mundschutz überhaupt nix! Als ich noch Surfbretter gebaut hatte mit aufwendigem Airbrush-Design, da hatte ich meine Atemwege mit einem Mundschutz versucht zu schützen. Denkste! Als ich das Teil abnahm, konnte ich sämtliche verwendeten Farben sehen - auf der Innenseite des Mundschutzes! Das heißt, ich hatte trotz des Mundschutzes die Farben inhaliert und was nicht in der Lunge blieb und ausgeatmet wurde, das schmückte dann den Mundschutz. Seitdem arbeite ich entweder mit einer ordentlichen Maske oder frei.