20 Jahre hab ich mein Klavier nun. Ein altes Instrument, angefertigt von Fa. Fritz Ohm aus Braunschweig, Werk-Nr.: 10187, Baujahr: keine Ahnung, schätze mal irgendwas vor dem Krieg, Vorbesitzer: vermutlich massig
@Jörg, wenn Du was über die Fa. Ohm in Braunschweig weißt, wär ich Dir dankbar. Das Internet gibt nichts her.
So, und diesen Sommer fängt das Ding an zu stinken, aber wie . Warum : keine Ahnung, vielleicht das feuchte Wetter. Wir waren ja echt um den Sommer betrogen, finde ich.
Es roch also nach Modder und Museum, aber so, daß man es im ganzen Raum wahrnam. Was tun ? Mal erst habe ich es gesaugt und dann habe ich es geblasen (mit dem Trockenluft-Baumarkt-Kompressor). Da kam nochmal ne Menge Staub. Dann habe ich gemeint, es ist weniger mit dem Geruch, aber so richtig hat es das nicht gebracht .
Also zerlegen. Erst dachte ich ja, die Filze riechen so, aber es ist das Holz, besonders das Holz, aus dem die Tasten sind. Leichte Flecken deuten auf nix Gutes, Schimmel ? Sozusagen ein echtes Schimmelklavier ?
Also Schreiner gefragt und das ganze mit Alkohol abgewaschen. Schade um den schönen Sprit ? Durchaus nicht, ich habe nur ca. einen halben Liter Spiritus verbraucht.
Anschließend mit Grundierung gestrichen (wurde mir zwar von abgeraten, aber so, wie es war, konnte es nicht weiter gehen.)
Erstmal alle Tasten raus
dann müssen die Filze entfernt werden
schön in der richtigen Reihenfolge, sie sind mal so eingelegt worden, daß alle Tasten gleich hoch stehen
Die Tasten sind mit Alkohol kräftig abgerieben, wobei der Lappen sich dunkel färbte . Sie riechen jetzt nicht mehr nach Museum, sondern eher nach Kirche
Inzwischen sind sie auch grundiert (zumindest 60 Stück davon)
Der Tastenkasten ist auch mit Spiritus abgewaschen. Man wird ganz besoffen bei dieser Arbeit. Anschließend mit Lasur grundiert.
Die ersten Tasten kommen schon wieder rein. Gut, daß sie nummeriert sind
Ich kann nicht erkennen, wozu diese Schraube mal gedacht war. Am liebsten würde ich sie einfach rausdrehen, bei Maschinen bin ich da nicht so zimperlich. Die Art, wie die Tasten ausgespart sind, zeigt, daß es sich um eine Werksmaßnahme handelt.
Mit der Schraube ist nichts festgeschraubt. Sie steckt einfach nur so im Holz. Vielleicht ein Maß für die Tastenhöhe ???
Noch vierzehn Tasten warten darauf, gebadet und grundiert zu werden. Die Arbeit wird mir lang, aber bald werde ich es geschafft haben. Zur Zeit muß ich meine Klaviergelüste immer nebenan befriedigen. Das hört die Nachbarin zwar gerne, aber ich spiele lieber auf meinem eigenen Instrument. Es ist erstaunlich, was klangmäßig und von der Anschlagsdynamik rausgeht aus dem Kasten. Ich wüßte gerne mehr über die Fa. Ohm.
Sprach ich von einem "Soziushaltegriff"? Siehste, denn ich meine das pewesche "Sattelhorn"!
...und nun sollte auch die Frage nach der Schraube/dem Stift am Klavier geklärt sein, denn die ist für die Befestigung des Sattelhorns! Womöglich ist es gar das Sattelhorn selbst, also dieser Stift?
Montis These:
Wenn Wännä in die Tasten langt, da legt's einen nieder, daher braucht's eine Festhaltemöglichkeit!
Gruhuuuß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Der Wännä ... Schreckt vor nix zurück! Kompliment! Noch lieber wärs mir, du würdest unser Zweitklavier übernehmen und dein Stinkeding entsorgen. Aber vielleicht stinkts ja jetzt gar nicht mehr? Falls unsers jetzt ebenfalls anfangen sollte zu müffeln, dann ist es fällig!