MoinMoin! Heute war Kaiserwetter – angekündigt! Das wollte ich motorradtechnisch ausnutzen. An sich hatte ich vor, eine Zweitagestour in Richtung Dolomiten zu machen, aber da ich erstens kein Quartier dort kenne (was jedoch kein Problem sein dürfte) und ich zweitens weiß, dass ich in fremden Betten seeeehr schlecht schlafe, hab ich überlegt, ob ich nicht einen großen Teil dieser Tour an einem Tag schaffen kann. Und folgende Streckenplanung kam dabei raus:
Torbole Nago Ronzo Rovereto In Calliano > Folgaria Passo di Sommo Am Pass > La Fratte Passo d. Vena Tonezza del Cimone 350 queren (geht nicht!) Rotzo Roana Asiago Gallio Campanella Foza Stoner Enego 47 queren Pusterino Mellame Perer Castello Tesino (Passo Brocon) Pieve Tesino Strigno >Scurelle Telve (Roncegno) nach R. > nach Vetrico Terme < Levico Terme Caldonazzo In C. < > Centa S. Nicolo 349 < 350 > Folgaria Calliano Rovereto Torbole Riva
Na ja, et hätt zwar joot jejange, aber et kütt wie et kütt. Also musste ich zeitweise etwas von der geplanten Route abweichen. Kurz vor Rovereto hats mich gejuckt, und ich bin rauf nach Ronzo (Gruß an Jürgen und Irmi!), um von dort genüsslich auf Umwegen gen Rovereto zu schraddeln. Und schon hatt ich zwei Pässchen hinter mir. Den Passo Giovanni bitte nicht vergessen! In Calliano gings dann planmäßig nach Folgaria und zum Passo di Sommo. Pass? Na ja … Leider sind meine diversen Italien-Karten nicht präzise genug, da muss ich dringend mal investieren. Jedenfalls musste ich den Sommo-Pass zweimal fahren, da ich die Abzweigung nach Tonezza verpasst hatte. La Fratte steht zwar auf der Karte, aber auf der Strecke sucht man es vergeblich. Vielleicht hatte ich auch die falsche Route erwischt, die aber durchaus lohnend war und mich nach Arsiero brachte. Kurz verfranst (Velo d’Astico), dann zurückgedüst, um die geplante Route über Rotzo und Roana zu erwischen. Und die war absolut affengeil! Rotzo scheint berühmt für seine Kartoffeln zu sein. In Roana meldete sich mein Magen – ich hatte keine Verpflegung mitgenommen, warum auch immer. Aber nach dieser megakurvigen Sahnestrecke wollte ich mir ein Päuschen gönnen, und da es in der Pizzeria keine Pizza gab, schob ich mir eine Lasagne rein. Es ging bereits auf halb drei, als ich wieder startete. Aber nach ausgiebigem Kartenstudium im Ristorante hatte ich beschlossen, abzukürzen, zurück in Richtung Rotzo (da lief meine Nase) zu knattern, um dann eine Rechtsabbiegung zu nehmen, die mich auf die Hauptstraße in Richtung Trento (bzw. Asiago) bringen sollte. Ein kleines Sträßchen, wie ich sie ja liebe. Diese kleinen Sträßchen haben nur den Nachteil, dass sie nicht richtig ausgeschildert sind. Außerdem weichen hier meine drei Karten (Shell / Louis / Aldi-Motorrad) ziemlich voneinander ab – sehe ich jetzt. Zuerst kurvte ich schön de Bäsch enuff und kam zu einem Skigebiet auf über 1.600 Metern mit Lifts bis über 2.000 m. Aber kurz danach war der Asphalt zuende, und die Ligurische begann. Brutal! Mein armer Schädel und die arme XBR … Ich fragte eine Wandererfamilie, und der Mann versicherte mir, dass ich nach 7 bis 10 Kilometern wieder auf Asphalt kommen würde. Die Längenangaben schwankten jedes Mal. Umdrehen wollte ich nicht, das fällt mir immer schwer, zumal über mehrere Kilometer die Straße aufgepickert wurde. Das muss man nicht zweimal haben. Also Augen zu und durch. Bzw. Beine runter und im ersten Gang kriechen. Wirklich ekelhaft holprig. Ab und zu ein Gatter, das ich halt öffnen und anschließend wieder schließen musste. Schade, dass keine Freude an der kargen Landschaft aufkommen konnte. Die war nämlich durchaus reizvoll. Endlich, nach einer gefühlten Stunde, sah ich vor mir Autos, und ich erreichte wieder den geliebten Asphalt. Es stellte sich allerdings heraus, dass es noch nicht die Straße in Richtung Trento (Folgaria) war sondern eine Schleife zu dem Örtchen Lusern. Macht aber nix. Schließlich kam ich auf die gewünschte Strecke, und die Straße von Carbonare nach Trient war der absolute Hammer! Obwohl bergab absolute Sahne! Die muss ich mir noch mal vornehmen!!! Bis Trient wollte ich nicht, lieber über Matarello und auf die Westseite der Etsch, um dann von Aldeno – Cimone – Ronzo noch mal beschaulich zu schraddeln. Und wieder wichen die Karten ab. Die Brücke über die Autobahn auf die Westseite des Etschtals war nicht zu finden. Kein Wunder! Ich musste mich zu lange durch den Ort Matarello durchwuseln, bis ich auf die Landstraße (12) kam. Und dann ging nix mir von wegen rübermachen. Stattdessen Schnellstraße Richtung Trient, mit Megastau wegen einem Bauern, dessen Apfelkisten, megahoch gestapelt, umzukippen drohten. Dass der mit seinem Traktor überhaupt auf dieser vierspurigen Schnellstraße fahren durfte … Italien halt. Gegen sechs (um halb zehn war ich gestartet) kam ich nach Arco, wo ich eineinhalb Broiler erstand und endlich ein Alublech bei einer (geschlossenen) Schlosserei. Aber das ist eine andere Geschichte. Auf alle Fälle wars eine affengeile Tour, von der Offroadetappe und dem kleinen Schlenker nach Trento mal abgesehen. 320 Kilometer auf dem Tacho. Jetzt bin ich platt! Die Fotos stelle ich morgen ein.
Diese Bilder sind zwischen Folgaria und Arsiero aufgenommen.
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden! 115237.JPG 115504.JPG 115526.JPG 115904.JPG 120002.JPG
Sorry, mein Gedächtnis ... Die letzten drei Bilder hatte ich am Anfang der Tour gemacht. Spielt aber keine Rolle, da ich genauso wieder zurückgeknattert war.
Und zum Schluss Arco, Hähnchen holen, Alublech stibitzen (war leider keiner da in der Schlosserwerkstatt, und die XBR hat sich ihr Abzeichen in Alu verdient, statt des auf Serpel-Stephans Kritik umgemodelten Laminatkonstrukts. Für die Kritik bin ich dir noch dankbar, Stephan! S'isschobesserso ...
Grüße Soulie
Angefügte Bilder:
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