ich habe eine ca. 2-3 mm dicke Edelstahlplatte als Kennzeichenhalter, durch die ich 3 Befestigungslöcher d=6mm bohren will und habe dabei Schwierigkeiten, weil der Stahl extrem hartnäckig ist. War heute in einem Baumarkt und jemand hat mir Edelstahlbohrer empfohlen (und immer schön langsam bohren). 3 mm Löcher habe ich inzwischen geschafft, aber das Aufweiten auf 6 mm scheint kaum möglich. Ich bin nun kein Schlosser, sondern beruflich eher von der Zementfraktion. Durch 4mm St 37 komme ich mit meinen Bohrern (Bosch Bohrmachine im Bohrständer) mühelos durch. Mach ich mit dem Edelstahl (Stahlsorte weiß ich nicht) was falsch oder ist das normal?
Viele Grüße und vielen Dank, falls jemand mir eien Rat geben kann.
Fahr morgen noch mal in den Baumarkt und frag nach Bohrschmiermittel für Edelstahl. Und wenn der Bohrer stumpf ist (geht ganz schnell), muß er nachgeschliffen werden, Hinterschliff nicht vergessen.
... und nehm Dir gleich noch ein paar neue Bohrer mit. Wenn Du's ohne Kühlung ein bißchen zu lange probiert hast, könnte der Bohrer ausgeglüht sein. Dann sieht er nach dem Anschleifen zwar gut aus, schneidet aber nicht mehr.
Willi, der 1mm-Edelstahlblech für ausreichend hält.
ich wuerd es mir noch mal ueberlegen, nachdem die W uebermaessiges gewicht am schwanzerl ja gern mit rissen im schutzblech quittiert. und wenn da normalerweis die blinker schon langen ...
joo, gutes schneidöl zum bohren nehmen, entweder bohröl, oder aber zum gewindeschneiden,geht auch... und bohrer anschleifen, bitte nur wenn du es schon mal gemacht hast... und bei 6mm brauchst du normal auch nicht hinterschleifen...
Zitat niedrige Drehzahl, und ordentlich Druck -> Bohrloch verwenden
Genau,
das ist das ganz Entscheidende. Wenn man Edelstahl auf die sanfte Tour kommt, dann rutscht die Schneide einfach mimm Ar..h drüber weg und nix passiert - außer, daß der Bohrer stumpf wird.
Beim Aufbohren von bereits vorgebohrten Löchern ist das besonders fies. Wenn man da richtig drückt, machts klack und die Maschine steht und/oder der Bohrer ist abgebrochen. 6 mm würd ich dabei gar nicht vorbohren.
Dreh das Blech immer wieder um und bohr Dich von beiden Seiten ran. Maschine laaaangam laufen lassen, am besten eine mit Getriebe (z.B. Metabo Zweigang, und auf "Schlidkröte" gestellt) und dann kurz aber bestimmt eine kleinen Ruck ins Material - gleich wieder davon lassen, nicht weiter drauf drücken.
Blech wieder wenden und von der anderen Seite, dann könnt es gehen. Halt das Blech nicht mit der Hand fest, klemm es irgendwo ein.
Beim Bohreranschliff ist der Hinterschliff mit normal vergammelten Schleifbockscheiben kaum zu bewerkstelligen - jedenfalls nicht bei 6 mm. Da Du aber schon vorgebohrt hast, ist das für diesen Zweck eh unnötig. Einen stumpfen Bohrer anschleifen kann man durchaus mal versuchen. Wenn man ihn aus der Mitte schleift, bohrt er anschließend zu groß, aber nur, wenn nicht vorgebort wurde. Und eh man ihn wegwirft, kann man auch noch daran üben.
Zitat von WännäUnd eh man ihn wegwirft, kann man auch noch daran üben.
wer hat denn in unserem alter noch die muße bohrer anschleifen zu lernen... habe tage dafür gebraucht... angefangen bei nem 40er oder 45, runter bis 2-2,5mm... werd nie vergessen wie meister fuhrmann kam, und unsereins immer wortlos am ärmel der arbeitsjoppe hinterhergezogen hat, zur schleifstation der dreherei, zweimal gezeigt, dann am großen stein wieder abgestumpft... und weggerannt... später kam er alle halb 3/4 std mal zum schaun vorbei... hat dann immer mal nen bohrer eine nummer kleiner dabei gehabt.. dafür kann ich es heute, nach rund 30 jahren immer noch
Bin mir da nicht ganz sicher, ob das nicht doch angeboren ist: ich kenne nur Leute, die das können oder nicht können - ich gehöre eher zur zweiten Sorte (von gelegentlichen Zufalls- und Glücksanschliffen mal abgesehen) ... mal schauen, ob ich auf dem Oldtimer-Markt am Sonntag nicht billig 'n ollen 40-er Bohrer abgreifen kann, als Übungsobjekt !
ich habe als Lehrling auch erst so meine Schwierigkeiten gehabt. Die Rechtshänder nehmen normalerweise das Einspannende des Bohrers in die recht Hand (wegen der vermeintlichen Führung) und halten mit der linken die Spitze an den Schleifbock.
So kann ich es auch nicht.
Wenn man die Hände wechselt, also mit der rechten die Spitze fast und mit der linken das Einspannende, dann fühlt sich das zwar erst an, wie Motorradfahren rückwärts, aber es geht. Probiers mal. Nimm einen vernuggelten oder abgebrochenen Bohrer und laß ihn erstmal nur im richtigen Spitzenwinkel an der Schleifscheibe rotieren. Wenn er dann richtig rund ist - und natürlich noch nicht schneiden kann - dann beginnts Du mit der Dreh-/Taumelbewegung in der linken. Die Rechte macht nix, außer mit Daumen und Zeigerfinger sicherstellen, daß sich der Bohrer nicht in sich selbst dreht. Da man nun die Rechte in der Nähe der Scheibe auf dem Schleifbock auflegen kann, kommt richtig Ruhe rein ins System - wirste sehen.
Ich habe mir das bei einem Vorarbeiter im Lehrbetrieb abgeschaut. Der Typ war so auf Alk, daß ihm die Hände zitterten. Ohne Auflage hätte der den Bohrer allenfalls in die Abdeckhaube geworfen, aber niemals geschliffen bekommen.
Unsern Chef hat sich immer geärgert, daß die Leute einfach neue Bohrer nahmen, anstatt die stumpfen anzuschleifen. Nachdem er schon versucht hatte, den Lageristen anzuweisen, einfach die Ausgabe zu verweigern, brachen die Leuts die Bohrer "aus Versehen " ab und konnten nicht mehr weiterarbeiten. Also kam eine Anschleifmaschine her
Das Ding konnte alles, Spitzenwinkel von . . . bis . . . Freiwinkel verstellbar, Hinterschliff, bis 60 mm war die vorgesehen.
In der Praxis großer Mist, denn die meisten großen Bohrer irgendwann krumm sind oder Dellen in ihrem Halterkonus haben. In der Folge schleift die Maschine dann die Mitte genau im Achszentrum, was dazu führt, daß die Bohr-Löcher viel größer werden. Eine ganze Maschinenserie mußte mit Messingbüchsen versehen werden, weil die Reibahle einfach durchfiel
So blieb der Handanschliff dann doch letztlich das gegebene.