Mein Freund Struppi hat sich son Boehr Synchrontester gekauft und in der Werkstatt liegen lassen. Lassen wir mal beiseite ob das Ding was taugt oder nicht.
Wo schließe ich den denn nu an der W an und vor allem: welche Schrauben muss man denn drehen wenn die Uhren was unterschiedliches anzeigen? Hat da mal einer Bilder von gemacht?
Ich hab gestern auf dem Stammtisch ein paar Leute gefragt aber die wussten das auch alle nicht. Außerdem hab ich die Suche bemüht, aber da gibts hier im Forum keine Infos, ehrlich!
Hi Stefan Ich kann dir spezifisch zur 650er nichts sagen, da ich eine W800 mit Einspritzung habe. Aber generell ist die Vorgehensweise bei Mehrvergaseranlagen immer gleich.
Ich vermute das du an den Ansaugstutzen Schlauchanschlüsse hast, die mit einem Abdeck-Käppchen verschlossen sind. An diese schließt du deine Unterdruckuhren an. Ich möchte jetzt keinen Roman schreiben, denn das haben schon andere gemacht.
Ganz wichtig! Das synchronisieren der Vergaser, ist der letzte Arbeitsschritt. Vorher muß die Zündung und das Ventilspiel stimmen. Auch vorher checken ob der Motor Nebenluft zieht. Einfach bei Standgas die Vergaser und Ansaugstutzen mit Starthilfespray (Bremsenreiniger tut es auch)einsprühen. Wenn die Drehzahl sich erhöht, zieht dein Motor Nebenluft.
Mit dem Synchronisieren stellst du nur die Drosselklappen (bzw. Schieber gleich). Zwischen beiden Vergasern muß es eine Verbindung geben.
Vieleicht meldet sich noch ein W650 Treiber mit detailierten Hinweisen. Im großen Ganzen ist das aber keine wilde Sache.
Zwischen Vergaser und Zylinder sind zwei kleine nach oben ragende Stutzen, auf denen die Unterdruckschläuche sitzen. Die Schläuche entfernst du und steckst die Schläuche des Messgerätes drauf. Die Einstellschraube zum Synchronisieren ist auch zwischen Vergaser und Zylinder, ein bisschen links von der Mitte, etwa da, wo auch die Gaszüge eingehängt werden - und nicht besonders gut zugänglich.
Du meinst wahrscheinlich einen Boehm-Synchrontester. Taugt was, wen man damit umgehen kann. Das heißt, etwas Übung damit hat. Es gibt besseres - aber das willst du ja nicht wissen
naja, was beim Sync vor sich geht ist mir schon klar. Das es wahrscheinlich die Unterdruckschläuche des Benzinhuhns sind irgendwie auch, da ist ja sonst nix anderes (außer ich kanns nicht sehen). Die Einstellschraube kannte ich nicht. Ist das die die mit gelber Schraubensicherung eingepinselt ist? Wenn das nur eine Schraube ist, verstelle ich dann nur einen Vergaser oder ist da so ne Art "Ausgleichswippe" oder sowas ...
Ich mache das auch nur weil die Boehm Uhren hier nun mal rumliegen und ich mal wissen wollte wie die funktionieren an der W... Für mich ist übermäßiges schrauben an Computern verschwendete Lebenszeit, übermäßiges schrauben an Motorrädern meditation
Zitat von Freewheelin SteveWenn das nur eine Schraube ist, verstelle ich dann nur einen Vergaser oder ist da so ne Art "Ausgleichswippe" oder sowas ...
Die Drosselklappen sitzen auf einer Achse und werden mit dieser gemeinsam bewegt ... mit der Einstellschraube verstellt man praktisch die Stellung beider Klappen zueinander.
Wichtig: um die (Einstell-)Schraube sinnigerweise während des Motorlaufes drehen zu können, brauchst du entweder einen sehr speziellen SchraubenZIEHER oder eine Benzinversorgung(Flasche/Schlauch) bei abbem Tank ... ... nur Testen funzt allerdings auch ohne Tankabbau auf PRI ...
aha, prima Ich dachte eigentlich das ich den Tank mit irgendwas unterfüttere, Plümo oder so (meine Frau ist gerade nicht da, da bietet sich sowas an) Dann hätte ich auch etwas mehr Platz zum schrauben. Huhn auf Pri weil ja der Unterdruck fehlt, dann gehen wir alle noch mal pullern und dann kanns auch schon los gehen.
Zitat von Freewheelin Steve aha, prima Ich dachte eigentlich das ich den Tank mit irgendwas unterfüttere, Plümo oder so (meine Frau ist gerade nicht da, da bietet sich sowas an) Dann hätte ich auch etwas mehr Platz zum schrauben. Huhn auf Pri weil ja der Unterdruck fehlt, dann gehen wir alle noch mal pullern und dann kanns auch schon los gehen.
... ich finde die Schraube schon ...
Besorg dir 3m Benzinschlauch und lege den Tank auf der Werkbank (die höher ist) ab. Wenn du alledings einen "Tropf" hast, erübrigt sich das. Wie schon gesagt, teste als erstes die Dichtigkeit mittels Starterspray.
An warmen Tagen empfiehlt es sich vor das Mopped einen fetten Ventilator zu stellen.
der Tip ist zwar eigentlich nicht nötig, aber es passiert doch hin und wieder:
Verschließe nach dem Tankabnehmen die freie Öffnung für den Unterdruckhahn, wenn Du nur mal so kurz ohne Synchrotester laufen lassen willst. Ich hab schon erlebt, wie Vierzylinder nach dem Tankabnehmen "nur noch auf drei Pötten" gelaufen sind und der Besitzer erstmal ganz woanders gesucht hat, anstatt den Tester drauf zu setzen.
Kawasaki erklärt für die W eine Abweichung beider Vergaser um 0,027 bar für tolerabel. Das ist natürlich nicht viel zum Ablesen an diesen Ührchen. In Wassersäule ausgedrückt sind es 27 cm, die man mit der Unterdruckschlauchwaage schon viel besser sehen kann. 20 cm lassen sich so einigermaßen einhalten, man bekommt es aber nicht so hin, daß die Wassersäule beim Gasgeben auch artig stehen bleibt. Dazu ist die ganze Anlenkung viel zu wackelig. Dennoch sind Laufänderungen in dem Bereich schon rel. gut zu erkennen.
Ich hab nach all diesen Versuchen, möglichst präzise zu synchronisieren, irgendwann den Schlauch geworfen und bin der Empfehlung eines Forumsmitgliedes gefolgt, der da so in etwa hieß "einen Zweizylinder stell ich doch nach Gehör ein . . "
Mein Kommentar: geht auch und wird gar nicht schlecht.
ganz ohne. Bei BMW wurde das so gelehrt und machte auch Sinn, weil die Boxer auch ohne Belastung so ruhig laufen, daß man es schlecht unterscheiden kann, ob die Last auf beiden Zylindern gleich ist. Bei der Kawa ist mit Normalgemischeinstellung gemäß europäischer Emissionsvorschriften eh kein so ganz gescheiter Rundlauf zu erwarten, so daß beim Verdrehen der Synchronisation sehr schnell augenfällig bzw. ohrenfällig wird, daß ein "Pott" blubbert und der andere läuft. Mit ein wenig hin und her hat man das eigentlich gut im Griff.
Wie gesagt, Tip stammte nicht von mir, aber ich habe mich überzeugen lassen. Über Falcones Tip, eine Guzzi nach Rückspiegeln einzustellen, habe ich auch erst gestaunt, aber ich denke, ich weiß, was gemeint ist.
Gruß
Wännä
(der mal Lust hätte, im SR500 Forum zu fragen, wie man den Vergaser synchronisiert )
den Vergaser will ich demnächst auch synchronisieren mit der Schlauch Methode. Die Frage ist für mich: bei welcher Drehzahl macht man das?
Ist es unbedenklich Wasser in den Schlauch zu geben oder sollte man lieber Öl nehmen, falls der Motor sich beim Ansaugen mal einen wänzigen Schlock gönnt?
Kann man auch 2 Schläuche nehemen, sie hochführen und wieder runterhängen lassen in einen Ölkanister um zu sehen, wie hoch die Flüssigkeitssäulen steigen? Dann kann man den Unterdruck direkt ausrechnen, was immer man auch davon hat. Wo muß der den liegen bei welcher Drehzahl?
nein, zwei Schläuch in einen Kanister ist eine schlechte Idee.
Generell ist das Problem, daß uns der absolute Druck doch gar nicht interessiert. Wir wollen die Verhältnisse gleich haben und fertig. Ein Benzinmotor zieht im Leerlauf ca. 0,3 bis 0,35 bar Unterdruck. Das bedeutet, daß Du einen Meßbereich von mindestens dreieinhalb Metern, besser 5 Metern vorsehen muß, um keinen Schiffbruch zu erleiden. Sodann benötigst Du einen ganz schnelleren Kletterer, der die emporschießenden Flüssigkeitssäulen auf der Leiter mitverfolgt und Dir sagt, welche höher ist.
Für meine Nähmaschine (YAMAHA XJ 650) habe ich einmal so ein Ding mit vier Schläuchen gebaut. Dauer : einen halben Nachmittag, Kosten: Schläuche aus dem Baumarkt, ein paar Näger und Kabelklemmen.
Die Kiste ließ sich damit sauberst synchronisieren. Ich hatte nur wenige Zentimeter Abweichung zwischen den Zylindern. Die Werkstatt hat bei der Garantieinspektion die Einstellung nicht angefaßt. Wenn man bei dieser Art zu synchronisieren mal kurz Gas gibt, kann man sehen, ob im Übergang auch alles gleich ist. Das ist bei Messung des tatsächlichen Druckes kaum möglich, weil man alle Säulen gleichzeitig sehen muß und die zeitliche Abweichung des Ausschlages mithalten muß.
Bei der Differenzdruckmethode entfällt das alles: Bleiben die Säulen stehen beim Gasgeben, ist alles ok. Bewegen sie sich nach einer Seite, dann kann man sich aufmachen, nach dem Grund zu suchen -> muß man aber nicht.
Ein Schlauchwaage mißt Millibar (ca. 1 zentimeter). Das ist genauer, als alles, was der Zubehörmarkt so zu bieten hat. Dämpfung ist aber angesagt und bei der Zweizylindermaschine mit großen Einzelhubräumen verschärft. Ich habe auf der Luftseite gedämpft, habe Papierkügelchen in die Schläuche gesteckt. Theoretisch wäre es sinnvoller, auf der Wasserseite zu dämpfen - aber eben nur theoretisch.
Du wirst staunen, wenn Du den Kickstarter trittst, wie Dir die Säulen abschießen. Wenn das nicht gedämpft ist, schlürft sich bereits beim Start ein Zylinder den ganzen Inhalt ins Saugrohr - wobei sich die Experten streiten, ob das nun besser Öl sein sollte oder Wasser. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, daß Wasser in der Menge einem warmen Motor nicht schadet, sondern sich dampfend und zischend wieder verflüchtigt. Auch eine wassernasse Zündkerze ist schnell wieder trocken. Was dagegen mit Öl ist, weiß ich nicht. Wenn die Zündkerze das erstmal abbekommt, mußt Du sie rausdrehen. Und sicher ist es dann immer noch nicht, daß alles weg ist.
Zitat Dann kann man den Unterdruck direkt ausrechnen, was immer man auch davon hat. Wo muß der den liegen bei welcher Drehzahl?
Genau, man hat nichts davon. Mir wäre auch nicht bekannt, daß es darüber Werksdiagramme gäbe, die der Drehzahl zugeordnet, den Unterdruck angeben. Ein kleines bißchen mehr Belastung durch zähes Öl oder Lichtmaschine oder sonstwas und schon stimmt die Kurve nicht mehr.
Die Rennexperten (die, die noch mit Vergasern fahren) sagen, man solle den Übergang synchronisieren, wegen der Gassannahme - nicht den Leerlauf, der sei vollkommen uninteressant. Mein Tip: kauf Dir einen Schlauch, der auf die Anschlüsse paßt, kauf ihn lang genug, besser noch etwas länger (10 m mindestens), fülle Wasser ein, bis etwa 2 bis 3 Meter Schlauchlänge gefüllt sind, laß das Wasser in die Mitte laufen und hänge die Schlaufe über ein möglichst hohes Hindernis, mindestens Garagendach, besser höher. So kann eine einzelne Säule nicht so leicht flitzen gehen. Dann stecke beide freien Enden auf die Ansaugrohre und bringe die Luft aus der Wassersäule. Es darf jetzt auch nirgends Wasser zu sehen sein, außer in der Schlaufe. Wie leicht sind mal ein paar Zentimeter übersehen und drücken ständig auf die Differenz !!
Schlauchdämpfung hatten wir ja schon gesagt. Dann trittst Du mal vorsichtig den Kick und schaust, ob sich die Dinger träge ein wenig bewegen. Da ist schnell mal ein Meter Höhenunterschied zusammen, also nicht erschrecken. Mit ein bißchen Gespiele und Getrickse kann man den Kick zügig durchtreten, ohne daß die Säulen überschießen.
Dann wird der Motor gestartet und rumgestellt nach Herzenslust . Die Drehzahl kannst Du dir selbst wählen, aber machs nicht zu spannend. Wenn die Einstellung leidlich stimmt, würde ich nichts verstellen. Der Gewinn im Fahrbetrieb ist eh plazebo.
Wichtig ist - wie schon weiter oben gesagt - daß die anderen Einstellungen auch stimmen. Wenn z.B. das Einlaßventilspiel stark abweicht, wirkt sich das sofort auf die Synchronisation aus. Es ist dann nicht mehr befriedigend, einfach beide Unterdrücke gleich zu stellen. Der Motor läuft trotzdem holprig.
Ob die Zündung so einen Einfluß hat im Leerlauf, weiß ich nicht. Bei der Kawa gibts da ja nix zu verstellen. Die Leerlaufgemische sollte aber auch nicht abweichend voneinander sein, sonst kommen verschiedene Mengen trotz gleichen gemessenen Druckes.
Du wirst am Schluß feststellen, es ist eine kreative Ferkelei mit Wasser, die lustig ist und evtl. etwas lehrreich. Das Trumpf-As ist diese Methode aber nicht.
Wännä hat ja die Schlauchmethode schon sehr launig beschrieben. Aber recht hat er: Es mach einmal "schlürf" und der Schlauch ist leer. Bis du das dann hingetüftelt hast ... lass es lieber gleich. Meine Empfehlung: Einmal ein paar Euro in die Hand genommen und einen Twinmax gekauft und die Einstellung geht absolut schnell und absolut genau vonstatten. Diese Messuhren sind nur Krücken. Es geht damit, aber es ist nur mäßig genau und vor allem: es macht keinen Spaß.
Es geht nichts über einen Motor, der ein sattes, gleichmäßiges Standgas hat. Synchronosation wird dabei aber gerne überschätzt. Laß dir nichts anschnacken. Die Uhren reichen vollkommen aus. Aber mindestens genau so wichtig ist das vernünftige Einstellen des Gemischs.