Es ist Freitag Abend und die Kollegen der Langeooger Inselbahn sind alle schon nach Hause. Alle, bis auf einen, den Lokführer Jan Leiß.
Jan Leiß hat ein Problem. Die Lokomotive steht mit 4 Waggons vor der geschlossenen Wagenhalle und er möchte für die Nacht möglichst alle Waggons hineinfahren. Die Halle ist 50 Meter lang, der Prellbock am Ende der Halle verbraucht davon einen Meter.
Die Lokomotive ist 7 Meter lang, jeder Waggon mißt 10,50 Meter. Also paßt der Zug gerade eben in die Halle, aber . . . . da wäre ein Problem: das Tor. Die Elektronik spinnt mal wieder.
Immer, wenn man den Knopf drückt, geht das Rolltor auf und schließt sich nach 18 Sekunden von selbst wieder. Der Knopf ist innen in der Halle gleich neben der kleinen Eingangstür. Vom Führerstand der Lok aus kann er den Knopf also nicht erreichen.
Wird die Zeit reichen, um den Zug in die Halle zu bekommen? Er überlegt. Er könnte drei Waggons abkuppeln, den Knopf drücken, aus der Halle rennen, in die Lok springen, losfahren, rechtzeitig wieder abbremsen und schauen, wieviel Zeit ihm noch bleibt. Dann wieder raus, einen Waggon mehr anhängen und nochmal versuchen. Solange bis . . . .blöd ist, daß er ja auch in der Halle bremsen muß und die Waggons haben keine Bremse. Er muß also alles mit der Lok auch wieder abbremsen (Aufgabe wird sonst zu schwer).
Aber der ganze Streß am Abend und wo doch gleich Fußball im Fernsehen kommt (Aurich gegen Leer) ?
Die Lokomotive wiegt 20 Tonnen und hat eine maximale Zugkraft von 6 Tonnen. Der Motor ist zwar stark genug für mehr, aber dann drehen die Räder durch. Jeder, der Waggons wiegt 10 Tonnen. Auf Langeoog beträgt die Graviationskonstante genau 10 m/s² - eine geologische Anomalie .
Jan Leiß ist gut im Kopfrechnen und ein Maßband hat er auch. Als erstes mißt er genau die Hälfte der 49 freien Meter in der Halle ab und stellt ein Schild dort neben die Schienen. Bis hierher kann er den Zug beschleunigen, dann muß er wieder bremsen, um am Prellbock zum Stehen zu kommen. Dann fährt er den Zug so nah, wie eben möglich, an das Tor heran und löst vorsichtig die Betriebsbremse, damit er sofort anfahren kann, sobald er den Führerstand bestiegen hat.
Hier seht ihr die Halle mit intaktem Tor. Jan Leiß ist gerade zum Hafen unterwegs, um Fahrgäste abzuholen.
Nun, soll er es riskieren ? Einfach ausprobieren ? Wenn das Tor zu früh wieder zugeht und von oben in die rollenden Waggons hineinfährt, isser seinen Job garantiert los. Wenn er zuweit fährt und den Prellbock umnietet, ebenfalls. Aber er möchte keinen der Waggons draußen stehen lassen.
Wer hilft ihm? Kann er es schaffen ? Bleibt ihm noch etwas Zeit, um nach dem Drücken des Knopfes in die Lokomotive zu gelangen?
Und für die Experten (Serpel & Co ): wie viele Waggons könnte er bei ansonsten gleichen Bedingungen noch sicher in die Halle bringen, wenn das Rolltor schon nach 14 Sekunden wieder schließt?
Schnelle Lösung: Draht ( auf Lok vorhanden) einseitg an Motorklemme des Toren anschließen, Knopf drücken, warten bis Tor auf ist, andere Seite des Dahtes an Motor anklemmen ( Kurzschluß) noch kurz warten, Motorschutz löst aus. Zug reinfahren, Draht abklemmen, Motorschutzschalter wieder reindrücken, fertig. Benötigte Hilfsmittel, Stück Draht, Schraubendreher.
den Knopf Mit einem Streichholz in seinem Gehäuse blockieren, das geht z.B. im Treppenhaus mit dem Licht auch, und er hat alle Zeit der Welt
Außerdem würde ich empfehlen den der auf die Idee mit dem Taster anstelle eines Schalters gekommen ist kräftig zu vermöbeln und den Taster bei Gelegenheit durch einen Schalter zu ersetzen.
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
mit dem verrückt spielenden Zeittakt des Rolltors unserer Tiefgarage und habe es so gelöst: Rolltor hoch gefahren und die drei Sicherungen (Drehstrommotor) aus dem Sicherungskasten rausgeschraubt. Das Rolltor konnte jetzt nicht mehr runterfahren und alle konnten gefahrlos rausfahren, aber die Tiefgarage stand jetzt das ganze Wochenende offen. Der Kundendienst reparierte dann montags das Teil.
Noch risikoloser wärs, am Zeitrelais eine längere Zeit einzustellen oder dort das Drücken des Tasters zu simulieren und dann den Automaten rauszunehmen. Reinfahren, Zeitrelais so stehen lassen bzw. den Motorschutz wieder einschalten. Aber ich befürchte hier sind theoretische Lösungen gefordert....