Als ich letztens mal wieder auf der Suche nach lesenswertem war,solperte mein Auge über einen völlig unscheinbaren Einband mit dem Titel:
"John Peel - Memoiren einer DJ-Legende"
Kurz geblättert,sofort Tränen gelacht,irgendwas um die 12 Euronen auf den Tresen des Hauses geknallt & bin seitdem mit einem Dauergrinser unterwegs.
Als das Berliner Radio 1 damals zu mitternächtlicher Stunde die Sendungen von John Peel über den Äther schickte,saß ich meistens in der Werkstatt an irgendwelchen Motos.Es waren magische Nächte mit dem Soundtrack von John,Nächte, in denen alles gepasst und geklappt hat,beschwingt von dem einmaligen Geist und Flow,dem besonderen Reiz,der charakteristisch für Ihn war.
Wir hatten uns einen alten Videorecorder an die Anlage angeschlossen,um mit der langsamsten Geschwindigkeit aufzunehmen und so zig Sendungen hintereinander zu genießen .
Je mehr ich jetzt in dem Buch las,umso krasser wird einem mal wieder bewußt,in welch (geistig)armen Zeiten wir doch leben.Aber das kann man ja für sich auch ändern.
Zum Buch:Es ist in erster Linie eine Autobiografie,die jedoch nach Johns Tod am 26/10/2010 in Peru, von seiner Frau Sheila Ravenscroft beendet wurde.Auf eine herzerfrischende,humorvolle Art und Weise erhält der geneigte Leser Einblicke in die Musik - aber auch die normale Um-welt, seit den 50/60er Jahren bis in die Gegenwart. Beschreiben geht eigentlich gar nicht - man/frau muss es einfach lesen!
"John Peel-Memoiren einer DJ-Legende" aus dem Englischen von Christoph Hahn,erschienen im Heyne Verlag
ISBN:978-3-453-81166-9
Die Originalausgabe "Margrave of the Marshes" erschien 2005 bei Bantam Press,London.
Seine obsessive Suche nach dem Neuen in der Musik und seine Abneigung gegen Mittelmaß und Mainstream machten den Briten John Peel zum einflussreichsten DJ der Musikgeschichte. Mit seinen BBC-Sendungen,die weltweit zu hören waren,prägte er 40 Jahre lang Musikfans und Musiker.Unzählige Bands haben ihm ihren Erfolg zu verdanken,ganze Genres wie Punk,Rap,Techno oder Hip Hop hätten ohne ihn ein anderes Gesicht.Die Liste von Musikern,die er bekannt machte,ist endlos und reicht von Jimi Hendrix,David Bowie,Roxy Music,Grateful Dead,The Smiths,Nirvana bis zu den White Stripes. Für seine legendären Peel Sessions,von denen viele auch auf Tonträgern veröffentlicht wurden,lud er unzählige Bands ins Studio ein.Von Peel entdeckt und gefördert zu werden,galt als Ritterschlag. Peel hatte keine objektiven Kriterien,was gute Musik ausmacht.Er vertraute auf seinen unmittelbaren,subjektiven Eindruck.Während der Arbeit an seiner Autobiografie verstarb John Peel unerwartet in Peru an einem Herzinfarkt.Seine Frau,Sheila Ravenscroft,die er liebevoll "The Pig" nannte,schrieb sein Buch zu Ende. Entstanden ist eine liebevolle Nahaufnahme eines englischen Exzentrikers und einer unvergeslichen Institution der Popgeschichte.
soweit das Vorwort zum Buche....
Pele,ich werde darüber nachdenken und zum gegebenen Zeitpunkt handeln.