meine Fastgöttin ist letzte Woche `mhmhm´ geworden und zu diesem runden Geburtstag habe ich ihr (und mir) eine kleine Reise ins Elbsandsteingebirge geschenkt.
Wir sind den Malerweg gegangen - nicht ganz, ein wenig gemogelt , weil ich ja mal noch so gerne mit dem Raddampfer fahren wollte.
100 km in einer Woche, davon geschätzte 5000 Höhenmeter . Das große Gepäck wurde allerdings transportiert, für die Tageswanderung gab es nur den Rucksack mit Wasser und Brötchen. Sehr schön das ganze und sehr zu empfehlen.
- - -
Motorräder gibt es in dem Gebiet ziemlich viele. Die Welt scheint aufgeteilt zu sein in Chopper, aber richtig dicke Harleys mit Hinterreifen, die meinem Auto zu breit wären. Mit Blubberdrehzahlen und Dickdampf gemächlich die winzigen Sträßchen langbrabbeln - das war die eine Richtung. Die andere sind absolut hochgequietschte Vierzylinder mit dreistelligen PS-Werten, die mangels Gelegenheit keinen Gang wirklich ausdrehen können, außer vielleicht mal den ersten oder zweiten. Die fahren entweder wirklich im zweiten durch die Stille Welt der Sandsteine (was natürlich entsprechend klingt), oder sie schalten wie Agostini rauf und runter, aber eben bei 3600/min. Beides wirkt komisch und deplaziert. Unfälle haben wir übrigens auch gesehen, da ist dann immer gleich der Hubi zur Stelle, weil die Straßen echt verschlungen sind.
Aber keine Zweizylinder weit und breit. Leute, das wäre ein Eldorado für die W !!! Die Sträßchen sind von rel. gutem Belag, allerdings wellig. Ich habe mit meinem Daihatsu schon fast abheben können. Geschwindigkeitsbereich so bis max. 120 - eher zwischen 60 und 100, dann aber richtig mit Schräglage und echtem Rauf und runter, Serpentinen inbegriffen.
Einen Großroller haben wir gesehen an einem winzigen Elbort. Er kam mit seinen beiden Aufgesitzten (Er und Sie, geschätzt Mitte/Ende Fünfzig) aus Baden Württemberg. Hat mir sehr imponiert so eine Tour mit einem Roller.
Fotos von den Straßen habe ich leider kaum. Meine Freundin kämpft noch mit der Software, die Bilder runterzuladen. Ich höre nebenan immer Schreie , als wenn alle Bilder weg wären.
Jedenfalls habe ich jetzt nach meinem Bergtraining Kickerwaden, daß ich aufpassen werde, die W nicht schon beim Antreten zu Überdrehen. Schade, daß Sachsen so weit weg ist. 600 km einfach nur geradeaus mit der W ist irgendwie nicht so prickelnd.
si. diesen schönen sommer gaaanz oft. japanese schoppa und papageien, wenn überhaupt wer fährt (samstags gehen die sachsen wohl einkaufen + putzen wahrscheinlich ihre mopeds) auf den ganz kleinen strassen mit murmeln in den kurven. hab reichlich spass dort und viel zu üben. im winter fällts wohl aus . . . :-)) und du hast recht. mit ner w fällt man da wirklich auf.
In Antwort auf:Leute, das wäre ein Eldorado für die W !
Das ist eins. Deswegen bin ich ja dort auch ganz gerne mal. Aber dieses Wochenende waren alle im Harz Bist du wenigstens mal die riesige überhöhte Kurve des Grenzlandringes "durchrast"? Grüße Falcone
Zitat von WännäWar von Euch schon mal jemand dort?
Ich, jährlich seit 1971 ... ... hier z.B. auf der Kaiserkrone:
Ich hoffe ihr habt die "must see"-Felsen wie Kuhstall und Bastei weggelassen ... ... absolute Empfehlung hingegen die Schrammsteine, die Affensteinpromenade sowie Keiserkrone, Zirkelstein und Pfaffenstein mit der Barbarine und dem Nadelör ...
In Antwort auf:Ich hoffe ihr habt die "must see"-Felsen wie Kuhstall und Bastei weggelassen ... ... absolute Empfehlung hingegen die Schrammsteine, die Affensteinpromenade sowie Keiserkrone, Zirkelstein und Pfaffenstein mit der Barbarine und dem Nadelör ...
Moin,
für den Kuhstall waren wir nach einigen Kraxeleien auf den Affensteinen zu schlapp. Die Affenpromenade haben wir nicht richtig gesehen (eben wegen der Kraxeleien). Ein Grund mehr also, wiederzukommen. Kaiserkrone und Pabststein waren toll, noch mehr hat mir aber der Gohrisch gefallen. Zirkelstein mußte leider ausfallen, die Barbarine und das Nadelöhr haben mich weniger angemacht. Allerdings war die Klamm beim Abstieg des Pfaffensteins schon echt beeindruckend. Meine Freundin hat mittlerweile einen Teil der Bilder geborgen und auf CD gebrannt - ich weiß nur nicht, wo diese ist. Bastei war schon beeindruckend, aber sehr überlaufen.
Mir ist aufgefallen, daß linkselbisch der Verwitterungsgrad erheblich höher ist. Auf dem Pfaffenstein hat es mich gegruselt, wie die dicken Felsen durcheinander lagen. Der Riesenwürfel, der dort nach Norden hin in bzw. auf den Wald gefallen ist, hat mir mulmige Gefühle gemacht. Überhaupt bin ich oft froh gewesen, wieder unten zu sein - so schön es auch war, aber Bergangst ist eben Bergangst.
- - - - -
An einigen Stellen ist der Ausblick von oben auf die Elbe aber absolut mit dem Ausblick vom Drachenfels auf den Rhein vergleichbar. Ich könnte glatt dahinziehen .
Nur der sächsische Landkaffee - der ist nichts für mich.
In Antwort auf:Der Riesenwürfel, der dort nach Norden hin in bzw. auf den Wald gefallen ist, hat mir mulmige Gefühle gemacht.
Du meinst den Felssturz - sowas findest du dort tatsächlich überall. Ich kenne noch welche am Pfaffenstein, den Zschirnsteinen und im Kirnitschtal ... alles Abgänge der letzten 30jahre ... Da darf man echt nicht dran denken, wenn man über diese Felsketten wandert! Aber die meisten Abbrüche sind ja im Winter - da wird der Sandstein bei Frost regelrecht gesprengt. Ich habe in der Zeit seit 1971(bewußt seit 1980!) schon erhebliche Veränderungen wahrgenommen - die meisten Wege auf dem Fels waren vor 30jahren noch erheblich höher - an mancher Stelle sind bis zu 50cm "abgelatscht" und auch die Erosion der Felsfundamente geht sichtbar voran ... das sieht man manchmal an der Position des ersten Ringes an Klettersteigen.
das ist wahr. Wir haben auch eine Leiter gesehen, die förmlich in der Luft endete. Wie gesagt, auf der linkselbischen Seite stärker, als auf der rechten. Ist diese deshalb auch so flach?
Ich denke nicht, aber sicher ist - daß das Wasser der Elbe die Grundrisse der Felsformationen geformt hat. Etwa am Fuße von Kaiserkrone, Zirkelstein und den Schrammsteinen muß irgendwann mal Elbwasser geflossen sein ... bis sie sich ins heutige ca.100m tiefere Bett geschnitten hat. Ob der Fels sich dabei gehoben oder der Fluß sich "bloß" in den Boden gefräst hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall täuscht dich dein Eindruck, linkselbisch wäre mehr Erosion anzutreffen - der größte Teil des Gebirges und der durch Erosion entstandenen Kletterfelsen befindet sich östlich von Schmilka quasi hinter den Schrammsteinen und auch auf böhmischer Seite - ungefähr auf der linken Seite des "CasperDavidFriedrich-Bildes" wo i.Ü. mittig der Rosenberg abgeldet sein soll ... das Bild ist ja eine Mischung zwischen Fiktion und Realität - nur wo der Maler stand ist klar, am Fuß der Kaiserkrone ... wart ihr dort auch? In dem kleinen Örtchen Schöna habe ich (gefühlt)meine halbe Kindheit verbracht - der große Brocken auf dem der Friedrich anscheinend das Bild gemalt hat war mein erster "Kletterfelsen" und an der Kaiserkrone selbst kenne ich jeden Baum, jede Höhle und jeden Stein ...
Übrigens: wenn dieses Gebirge heute für Wanderer erschlossen würde, müßte man sich die ganzen Wege im Fels sicher wegdenken - die Leute vor ca. 150jahren waren da anders drauf bzw. die wollten überall drauf ... ... selbst auf dem kleinen und niedlichen Zirkelstein war eine Gaststätte, deren Fundamente man noch gut sehen kann.
da beneide ich Dich aber um Deine Kindheit. Ja, wir waren am Fuß der Kaiserkrone, haben uns auf dem Weg nach oben verlaufen (doch, das geht! man muß es nur richtig anstellen ), haben auch den CDF-Weg beschritten, wobei ich erst dachte, die Abkürzung steht für Craft Durch Freude oder so und wäre noch aus der DDR-Zeit .
In Reinhardtsdorf haben wir die Johanniskirche angesehen. Das kleine Kirchlein hat mich glattweg umgehauen. Absolut toll ! Eigentlich war gar nicht geplant, hinein zu gehen, aber wie das so geht, warn wir plötzlich drin und standen da mit weit aufgerissenen Augen und Mündern.
Als Anlagenmensch habe ich schon mal nach Brandmeldern etc. gesucht, aber keine gefunden. Zu schade, wenn sowas aus Unachtsamkeit ein Raub der Flammen würde. Beeindruckend auch die Chronologie. Offenbar war es zu DDR-Zeiten gelungen, einiges zu restaurieren. Wir wissen da ja nix von. Uns hat man immer nur erzählt, die böse DDR hätte sowas nicht erlaubt.
Vielleicht treffen wir uns mal dort? Klettern kann ich aber nicht gut. Bewundert habe ich die Jungs (und Mädels), aber nachmachen - - - nicht unbedingt.
In Antwort auf:In Reinhardtsdorf haben wir die Johanniskirche angesehen.
Ich habe und hatte mit der Kirche nichts am Hut, deshalb kenne ich die Reinhardtsdorfer Kirche nicht von innen ...
In Antwort auf:Uns hat man immer nur erzählt, die böse DDR hätte sowas nicht erlaubt.
Naja, nun weißt du es ja besser ... Dem Verfall preisgegeben wurden i.d.R. nur Kirchen ohne Gemeinde, aber das ist heute nicht anders.
Klettern, so wie du dir das vorstellst, war ich übrigens seit ca.20jahren nicht mehr - man kommt ja auch als Wanderer auf alle großen Felsen(außer dem Falkenstein) ... und diese Wege sind mir anspruchsvoll genug.
Hier zwei Tips für eine Tagestour beim nächsten Besuch: http://www.prebischtor.de/http://www.soutesky-hrensko.cz/de/ Dort ist es nicht so überlaufen wie auf der Bastei, dafür aber genau so eine beeindruckende Kulisse und dazu noch böhmisches Schwarzbier und Gulasch mit Knödeln.
danke vielmals für den Tip. Böhmisches Schwarzbier haben wir schon probiert . Leider gibts das im Kölschland nicht. Knödel und Gulasch sind auch immer willkommen. Also die nächste Fahrt wird uns dorthin führen.
Übrigens bin ich auch kein kirchlicher. Aber die Innenausstattung dieser Johanniskirche ist schon sehenswert. Alle Arbeiten aus Holz, zwei übereinanderliegende Emporen . . . .