Vorgeschichte: 2002, 2003 und 2007 habe ich jeweils kleinere Landstücke gekauft. Wald und auch landwirtschaftliche Nutzflächen. Nutzflächen verpachtet, Wald urwaldet vor sich hin, muß ja mein Gewissen von exessiver CO2 Produktion etwas entlasten. Dann kam ein Brief von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft.
"Ich wäre ja nun im Besitz von Land und damit Bauer. Und damit unterstände ich der BG, man ermittle nun wegen Beiträgen usw usw. Auskunftspflicht oder Höchststrafe nach §§ - ich - lach - mich - tot."
Man ist ja unterwürfig, so habe ich das bearbeitet.
Nun der "Bescheid": "Willkommen Bauer, sie führen ein landwirtschaftliches Unternehemen".
Aha!
"Das kostet Beiträge, die werden eingezogen. Bitte Konto nennen." Rechtsmittelbelehrung.
Mein Visier kläppt herunter.
Anruf dort: Nein, selbstverständlich sende man eine Rechnung und auch alle Unfallverhütungsvorschriften, auf denen ich bestehe, ich will ja nichts falsch machen...
Beiträge so bei 40 - 60 Euro pro Jahr, 4 Jahre rückwirkend. Nutzfläche gilt nicht, ist ja verpachtet. Bleibt nur der Wald (in dem die Städter dann trampeln und Müll entsorgen).
Widerspruch vermutlich aussichtlos, 25 Hektar Wald zur Erholung glaubt mir kein Mensch.
Also bin ich amtlich festgestellter Bauer.
Nun gut. Was jetzt.
Wenn ich schon Bauer bin und dafür bluten muß, muß ich mir das Geld wiederholen. Bekommen Bauern nicht billigen Diesel? Subventionen? Kann ich vielleicht Steuern wegen brutaler Verluste der Landwirtschaft abschreiben?
Der Staat soll für diese Posse büßen.
Hat jemand Erfahrungen oder kann Tipps geben (Nein, nicht den Tipp, ich solle in die Klapse, den kenne ich schon.). Nee, ich brauche HInweise, wie ich meinen Schaden begrenzen kann.
Überlegt mal, bevor Ihr mich wieder zerfetzt. da kaufe ich etwas Wald, den ich versichern, instandhalten und für den ich Steuern und Gewässerabgaben zahlen muß. In dem jeder herumtrampeln darf, der okologische Gemeinaufgaben übernimmt und den ich auch nicht einfach abholzen darf. Den ich auch nicht befahren darf. Also nichts dürfen, alles zahlen und dann auch noch eine Berufsgenossenschaft zahlen, also eine Unfallversicherung für aktive Landwirte?
Das geht doch nunwirklich zu weit, da ich kein landwirtschaftliches Unternehmen betreibe.
Seit wann muss man den Beiträge an eine Berufsgenossenschaft zahlen, wenn man keine Beschäftigten oder Angestellten hat? Ist mir völlig neu. Gruß, Johannes
Ärgert mich auch jedes Jahr. Bislang habe ich wenigstens den Traktor steuerfrei. Dafür war aber auch schon mal die Berufsgenossenschaft hier und hat gemault, weil der Traktor keinen Überrollbügel hat. Diesel bekommst du nicht mehr verbilligt. Da müsstest du schon echt Landwirtschaft betrieben, um den absetzen zu können. Aber wenn du verpachtet hast, bekommst du ja Geld rein. Ich hab zwar auch was verpachtet, der Acker ist aber zu klein, so dass ich noch etwas draufzahle, Jahr für Jahr. Mich wundert, dass die Summe so gering ist. Ich zahle fast genauso viel, bei einem Bruchteil von Land. Grüße Falcone
Zitat von Falcone Mich wundert, dass die Summe so gering ist. Ich zahle fast genauso viel, bei einem Bruchteil von Land. Grüße Falcone
Das landwirtschaftliche Nutzland ist verpachtet. Damit zahlt der Pächter die Kosten dafür. Es geht hier nur um den Wald.
Da muß was gehen, notfalls muß ich mal mit dem Steuerberater reden, ob ein verlustreicher Kleinstbetrieb nicht etwas einbringen könnte.
@ Johannes:
Auch der Unternehmer als einziger Mitarbeiter eines Unternehmens unterliegt dem Versicherungsschutz. Das trifft mittlerweile sogar Zeitungsausträger.... MfG
aber hallo , 25 hektar ? respekt. und ich dachte immer das ich mit unseren 10 hektar wald schon ein großer privatwaldbesitzer bin
also bei uns ist das ganz klar, wenn wiese ,landwirtschaftliche nutzfläche und / oder wald, dann landwirt/waldbauer und somit in der lbg. die schaun dann auch auf schnittschutzhose, helm, zustand der seilwinde, sicheren auftritt auf anhänger, und und und macht aber auch sinn, und darüber läuft ja auch eine vers.
meine bittere erfahrung : als meine frau den hof erbte stellte die landwirtschaftliche rentenvers. für den ehegatten ( meinereiner) nach jahren die versicherungspflicht fest. rückwirkend latürnich , war eine böse überraschung, einspruch und hinweis auf meine eigene gesetzliche versicherung als schreiner waren zwecklos. also brav gezahlt. mittlerweile ist das ganze anders geregelt, den gezahlten beitrag kann ich abschreiben.
na ja, eigentum verpflichtet halt .
übrigens : wenn du deinen wald nicht in schuss hältst kann auch vom forstamt ( landratsamt ) druck ausgeübt werden. hab mal am rande davon mitbekommen das damit gedroht wurde, daswenn das käferholz nicht entfernt wird, das von profis übernommen wird, rechnung geht dann an waldbesitzer.
Zitat von johannesSeit wann muss man den Beiträge an eine Berufsgenossenschaft zahlen, wenn man keine Beschäftigten oder Angestellten hat? Ist mir völlig neu. Gruß, Johannes
Hi,
da kann ich Dir aber ganz andere Dinge erzählen!
Im Personenbeförderungsgewerbe zahlst als Unternehmer ohne Angestellten beispielsweise schön brav die BG-Beiträge! Bist als Unternehmer BG-Pflichtig!
An Deinem privaten Hausbau lässt Du nur einen Freund/Familienangehörigen/Bekannten mithelfen, schon bist Du verpflichtet diesen anzumelden und kräftig in die BG zu zahlen! Falls mal die BG vorbeischaut, dann mach Dich auf wunderschöne Sicherheitsauflagen gefasst! Wehe der Bekannte/Freund/Familienangehörige trägt keinen "Schutzhelm"... Au weia!!!!
Schimpfe nicht ... Schimpfe nicht auf Sozialisten - oder auf Nationalisten - oder gar auf Klerikale - und auch nicht auf Liberale! Schimpfe nicht auf die Kaiserstreuen - oder auf die Neo-Neuen - - schimpfe nur auf jene, die das Land regieren, als könnten sie´s! (Heinz Erhard)
Als Hesse ist man geborener Anarchist, man wird nicht erst durch das Leben dazu gemacht.
Muß mal meinen Nachbarn verhören (der ist z.Zt. aber in Fernost), der hat auch Land, das an einen Bauer verpachtet ist. Soweit ich mich entsinne, muß man aber nicht nur zahlen, sondern man kann u.U. auch was an Förderung bekommem - so hat er mal damit liebgeäugelt, den Pachtvertrag zu kündigen, und Bäume anpflanzen zu lassen. Das macht dann die Gemeinde oder der Kreis: wenn die irgendwo anders Flächen nutzen und Bäume fällen (Straßenbau, Gewerbegebiet, Neubaugebiet), dann müssen andere Flächen ersatzweise aufgeforstet werden. Dann werden die Kosten dafür öffentlich übernommen, und es bleibt sogar noch was übrig für die Nutzung.
Einige Altbauern hier in der Gegend haben wohl auch ihr Land aus der Nutzung genommen, und für die Nichtnutzung Gelder von der EU bekommen.
Oder so ähnlich - muß ich, wie gesagt, mal nachfragen .
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"Zuwenig ist besser als zuviel." (altes japanisches Sprichwort)
Und wenn man auf seinem Land zwangsumgesiedelten Hamstern ein Obdach gibt, kriegt man auch richtig Kohle von der EU!!!
Hab ich mal im Fernsehen gesehen. Da wurden vor Baubeginn eines Abschnittes der B6n die dort wohnhaften Hamster von einem amtlich bestellten und hochbezahlten Hamsterumsiedler eingefangen und auf extra zur Verfügung gestelltem Gebiet wieder ausgesetzt. Kosten der Aktion: Wurden nicht verraten, da wohl immens...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Auf meinen kleinen Gartengelände am Hasselbach habe ich seit Jahren einen kleinen Komposthaufen mit Astabschnitt, Grasschnitt und sonstigen organischen Gartenabfall direkt an der Uferböschung sitzen gehabt. Vor zwei Wochen kam ein Schreiben der Unteren Wasserbehörde mit der Aufforderung die illegale Abfall- und Müllansammlung am Bauchlauf sofort zu entsorgen, wegen Hochwasser, verstopften Brückendurchlässen usw. Ansonsten würde er durch die Gemeinde gegen Bezahlung geräumt.
Leuchtet zwar nicht so ganz ein aber ich wollte den Kompost ja doch im Frühjahr umsetzen, also hab ich den Haufen einfach mehrere Meter versetzt und dabei wie beabsichtigt umgegraben....
Zwei Schubkarren "Gartengold" als reinster Humus waren meine Belohnung!
Ein kleines Unternehmen habe ich auch. Ich bin Mitglied in der zuständigen BG, da hatte ich keine andere Wahl. Aber trotzdem brauche ich ausdrücklich keinerlei Beitrag zu entrichten, da ich keine Angestellten habe, deswegen meine Frage hierzu. Gruß, Johannes