auf dem Weg zum EGT musste ich eine Weile hinter einem Enfield-Diesel-Gespann herfahren. Beschleunigung wie eine fußkranke Schecke und bei 60 war dann Schluss. Das hat mit Fahren nix mehr zu tun.
Die Reifen von dem Sommer Scrambler sehen zwar klasse aus, sind aber sauteuer (ich meine 175 €/Stck.) Es sind Oldtimer-Geländereifen, die auf der Straße ziemlich mies zu fahren sein sollen.
EDIT Sagt, ich soll nicht so übertreiben, es sind nur 95 €/Stck.
SCRAMBELN MACHT SPASS! Vorgestern je 3 km Straße bei der An- und Abfahrt, ansonsten nur Feldwege oder max. 1spurige Verbundpflasterwege. Mal zwischendurch ein kleines Schlammbad, 15 cm tiefe Pfützen zum Abbaden, glitschig-nasse, belaubte Waldwege, auch mal n´büschen über die Wiese, um um eine Schranke rumzukommen, mal über ne 20 cm hohe Stufe klettern (Baustelle auf´m Feldweg!?!?!?!?). Nur 35 km danach auf der Uhr, aber klasse war´s.
Mach ich bei Gelegenheit wieder (Regen? Egal, werd´ sowieso dreckig)
das hast du aber schön beschrieben, ja das lieb ich auch... mal nach einem entsprechenden bild kramen. gibts auch ein größeres bild von deinem schicken teil ?
bring alles her, ich leiste ihm gesellschaft solange er seine ziegenmilch trinkt
Appropos Diesel: Kennt vielleicht jemand noch das Diesel-Wiesel??? DAS fand ich ja geil, obwohl ich auf son Cruiserzeug überhaupt nicht stehe. Der Motor wäre sicher auch was für nen Scrambler. Und er Klang....herrlich, das wäre allein schon ein Grund, sich so ein Teil zu kaufen. (wurde seinerzeit im Zeitungstest als "Lanzmäßig" beschrieben!!)
Hier mal der Link, einfach auf Diesel-Wiesel gehen, da gibts auch ne Klangprobe..
In Antwort auf:Appropos Diesel: Kennt vielleicht jemand noch das Diesel-Wiesel???
Servus zusammen, das baut einer nicht zu weit weg von mir zu Hause, der hat schon mehrere solcher Sachen gebaut. So auch eine Enduro mit 250 Yamaha 2Zyl. 2-Takt Säge aus einer TZR. Ging recht gut ab, er fuhr damit Enduro-Wettbewerbe in der 2-Zylinder Klasse. Man kann sich vorstellen, welche Vorteile er gegenüber den großen Eisen hatte. Aber das Diesel-Wiesel ist echt interessant, läuft bei entsprechender Einstellung der Einspritzanlage hervorragend mit Rapsöl seiner Aussage nach. Wir haben uns mal auf einem Cross-Rennen unterhalten.
ich zitier mich mal selber aus einem anderen Forum, weil da habe ich mal über meine Probefahrt mit der Diesel von Sommer berichtet, war zwar nicht die Scrambler, aber das dürfte nicht wirklich ein Unterschied sein
dieses Wochenende bin ich endlich zu einer ausführlichen Probe fahrt mit eine Enfield Diesel von Sommer gekommen warum Enfield Diesel, ganz einfach, ich finde das Konzept von Jochen Sommer an sich ziemlich überzeugen, ein Motorrad, das noch aussieht wie ein Motorrad, mit einem Motor, der wirklich ein besonders Erlebnis bietet und eben etwas ganz anderes, einen Gegenentwurf zum Geschwindigkeits- und Technikwahn von heute – kurzum, eigentlich ein Motorrad, wie ich es schon immer haben wollte
meine Probefahrzeug war eine rote Enfield Diesel, mit Schwingsattel, Gepäckträger einem Tourenlenker und ein paar anderen geänderten Kleinigkeiten und wie sie da in der Sonne stand und fröhlich vor sich hinblinkt, da musste ich sie einfach mögen - auch wenn man sich an den Anblick von der rechten Seite etwas gewöhnen muss, befindet sich dort doch dort das Gebläse vom Motor. Erst mal auf die Maschine aufgesessen und dann die erste Überraschung: das Ding ist irgendwie relativ klein und zierlich und die Sitzposition fand ich schon relativ „versammelt“ und das bei meiner sagenhaften Größe von 1,80. Dann kam der große Moment, das Anwerfen des Motors, einfach den Schlüssel gedreht und mit einem infernalischen Krach und einer großen Rußwolke springt der Motor sofort an und die ganze Maschine fängt an, sich zu schütteln – wer Geld für die „Soundoptimierung“ seiner Harely ausgibt, dem sein einmal eine Enfield Diesel empfohlen. Und dann ging es an das Anfahren, wobei anfahren nicht ganz der richtige Ausdruck ist, die indisch-deutsche Schönheit nimmt langsam aber sicher Fahrt auf, das Wort Beschleunigung bekommt auf einmal eine neue Bedeutung. Gewöhne musste ich mich vor allem erst einmal daran, dass Fußbremse und Schaltung sich nicht dort befinden, wo man das erwartet, sondern nun mal auf den entgegen gesetzten Seite und auch das vollkommen „verkehrte“ Gangschema macht es einem am Anfang nicht ganz einfach – der Erste liegt oben, Hochschalten zu den drei anderen Gängen heißt also Runtersteppen. Da ich bis jetzt noch nie mit einem solchen alten englischen Getriebe Erfahrungen gemacht hatte, hatte ich die ersten Kilometer eine Menge „Freude“. Hinzukommt noch, dass sich die Schaltwege sich fast in Metern messen und leichtgängig was anderes ist.
Kommen wir jetzt doch einmal zum Motor – ein wirkliches Erlebnis. Einmal auf der Landstraße, da wo sich die Maschine wirklich wohl fühlt, bekommt er etwas meditatives, ballert fröhlich sein „warum mehr als eine Zündung pro Laternepfahl-Lied“ in die Welt und eigentlich will man in diesem Moment nichts anderes mehr. Macht der Motor auch noch in der Stadt Spaß, so hört es auf Schnellstraßen und der Autobahn leider allerdings vollkommen auf. Beschleunigung ist schlichtweg nicht vorhanden, knappe 100 Kmh Höchstgeschwindigkeit, jeder Überholvorgang, so habe ich das zumindest empfunden, wird zu einer wirklichen Herausforderungen, Autofahrer drängeln, hupen und fahren einen fast über den Haufen (zwei Mal bei der Probefahrt fast passiert). Was auf der Landstraße ein wirkliches Erlebnis wird, kann auf der Autobahn schnell zum Alptraum werden, da passt die Maschine nicht mehr ganz in unsere Zeit.
Apropos unzeitgemäß, kommen wir jetzt zum Thema Bremsen und Fahrwerk. Bremsen, ja, die sind vorhanden, aber auch sie sind eine Zeitreise. Vorne „arbeitet“ eine einfache Duplex Trommelbremse, hinten muss eine Simplex reichen. Ordentlich eingestellt kann man mit denen auch durchaus eine gewisse Bremswirkung erzielen, bei Nässe schweigen wir lieber darüber, aber eine wirkliche anständige Verzögerung (ich rede jetzt von dem Niveau meiner Harely) ist wirklich nicht drin, da hilft nur eins, ein wirklich vorausschauender Fahrstil. Der hilft einem auch beim Fahrwerk, bei dem ich mir nicht ganz sicher war, ob es eigentlich nur vorhanden ist, um den Motor zu halten. Es ist und bleibt halt eine fast 70 Jahre alte Konstruktion – und das merkt man an jeder Ecke und Kante. Aber für die Motorleistung von spritzigen 11 Dieselpferdestärken reicht es wiederum vollkommen aus.
Kurzum: Nach gut 1,5 Stunden Fahrt kam ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht von der Probefahrt zurück, selten hat mich ein Motorrad zu fasziniert. Lässt man sich auf die Maschine einmal an, sieht man sie als Zeitreise zu den „Ursprüngen“ des Motorradfahrens an, nimmt man sich für das reisen wirklich Zeit, liebt man kleine Landstraßen, dann ist sie einfach nur genial. Sieht man es etwas nüchterner, dann bekommt man für weit über 8.000 Euro ein Motorrad, das von den Fahrleistungen nicht einmal das Niveau eines 125 Korea-Choppers erreicht und gegen den jeder Chinakracher ein Technologieträger ist. Letztendlich habe ich mich gegen den Kauf entschieden, da ich sie mir nur als 2. Maschine vorstellen könnte – und dafür fand ich sie dann doch zu teuer