Zitat von piko im Beitrag #15... wozu man derartige Strecken überhaupt erst (teuer)ausbaut weiß der Geier, denn eine Rüttelpiste war's ja vermutlich vorher schon?!...
das ist der Fluch der guten Tat. Beispiel: wir hatten hier in Essen in den 60ern eine wunderschöne Blaubasaltserpentinenstrecke, die wurde den Verantwortlichen zu gefährlich (Unfälle mit meist minimalem Blechschaden, die Geschwindigkeit war ja eher niedrig). Also Serpentinen begradigen, große Radien, vierspurig ausbauen (mehr Unfälle, deutlch schwerer, da höhere Geschwindigkeit). Also Überholverbot, nutzte nix, dann doppelten weißen Streifen in der Mitte, nutzte nix, die Zahl der schweren Unfälle nahm drastisch zu. Also Betonleitplanke in die Mitte, nun wurde es etwas besser. Zu guter letzt Radarkasten aufgestellt und zusätzlich mobiles Radar. Nun war/ist es gut, auch wenn die Kiste wegen Defekts nicht mehr blitzt und die mobilen Blitzer nur noch selten im Einsatz sind.
Axel
PS: die paar läppischen Streifen bügelt doch jedes Fahrwerk weg wie nix
Ich glaube, daß die Region ein massives Problem mit diesem Erbe hat. Der Ring wurde ja tatsächlich Ende der 30er auch unter massivem Einsatz von Zwangsarbeitern gebaut (wie man dort auf einer Gedenktafel auf der Bergabpassage in dem engen Tal lesen kann).
Obwohl der Ring offiziell nie in Betrieb ging, die Start-Zielfläche zurückgebaut wurde, ist seine Existenz nicht nur in der Region bekannt. Nun kommt es, wie an allen klassischen , schönen Strecken. Die Mopedfahrer treffen sich, und fahren "illegale" Rennrunden.
Es folgt das klassische Programm: Verbote, Gebote, Tempolimits, Überwachung. Bauliche Maßnahmen wie Fahrbahnverengungen, Ersatz der weißen Linie durch Trennsteine in den Serpentinen, Diskriminierung von Motorradfahrern durch Fahrverbote an Wochenenden und Feiertagen und schließlich Rappelsteine.
Die Straßen zurückbauen wäre der nächste Schritt, Anwohner können ja auf Kühen reiten...
Daß öffentliche Verwaltung und Bürokratie nicht eben mit reichlich Hirn verwöhnt sind, ist ja bekannt. Sonst wären die Leute ja nicht in der öffentlichen Verwaltung. Außer vielleicht in der Eifel: Da zeigt man mit der Nutzung der Nürburgringes, daß es auch anders geht (ohne hier die Details diskutieren zu wollen).
Wie gerne würde ich dort an einem Rennen teilnehmen, egal ob Formel oder Seitenwagen! Vergleiche eine solche Strecke mit einem Micky Maus Kurs von heute mit all den Kiesbetten und dem Mist. Rosemeyer hat es schließlich auch geschafft (wenn auch auf der alten Strecke).
Es wird Zeit, dort mal wieder touristisch aktiv zu werden.
Die Rennstreckenkneipe gab es damals noch nicht, als ich den Ring für mich entdeckt hatte. Sollte ich es im August schaffen, sage ich hier zuvor Bescheid, vielleicht sind ja noch andere interessiert.
C4
Zephyr
(
gelöscht
)
Beiträge:
30.09.2015 07:58
#26 RE: Großdeutschlandring in Sachsen, Onboardaufnahme
Letzte Woche sind wir mit 14 Kleinwagen über den Ring gebrettert. Immer wieder schön, wie die Fahrer von 10 -15 PS Knatterkisten plötzlich zu verbissenen Racern mutieren sich in den Steigungen im ersten Gang ein paar Meter abtrotzen.
Gegen die Rüttelplatten würde ich im Sturzfall klagen. Die sind heimtückisch so in den Kurven montiert, daß man da kaum aufrichten kann, ein Sturz also fast programmiert ist. Dazu dürfte die Oberfläche der Kunststoffmodelle bei Regen auch den gesitteten Fahrer ins Trudeln bringen.
Noch ein Wort zu der Gaststätte zur Rennstrecke unter der Brücke: Gesondert nochmal hingefahren war das ein Schuß in den Ofen. Unfreundlich karg, lediglich konstruierter Bezug zur Strecke mit ein paar lieblos bezuglosen Bildern. Da war es im Burgcafe in Hohnstein deutlich angenehmer.
ZitatNoch ein Wort zu der Gaststätte zur Rennstrecke unter der Brücke: Gesondert nochmal hingefahren war das ein Schuß in den Ofen. Unfreundlich karg, lediglich konstruierter Bezug zur Strecke mit ein paar lieblos bezuglosen Bildern.
Ganz genau meine Erfahrung ... hatte dort auch nur einen und ganz sicher den letzten Kaffee!!! Selbst die Kommunikation bezüglich Rennstrecke war spürbar unerwünscht ... "ich als Bedienung kann dazu nix sagen" ... ... beim gehen outete sie sich dann aber als Pächterin ...
Übrigens, der angeblich(lt. MDR-Beitrag) rennbegeisterte österr. Wirt ist lediglich der Koch und besitzt nichtmal ein Fahrzeug ...