Hockenheim Classic Grand Prix des VfV auf dem großen IDM Kurs vom 20.-21. 9.08.
Gestartet werden alle historischen Klassen des VfV (Veteranen Fahrzeug Verband), also alle Hubräume und alle Baujahre bis etwa 1980 sowie die Autogruppen (Touren - , Sport- und Formelwagen.
Wir werden in der Gruppe Y (500er Grand Prix Gespanne von 1968 - 1978) starten und, wie immer, schon ab Freitag im Fahrerlager sein.
Vermutlich werden am Samstag und/oder Sonntag Mittag auch wieder Gastfahrten im Seitenwagen gegen eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck möglich sein.
Wer an altem Eisen in sehr gutem Zustand live interessiert ist, sollte das nicht verpassen. Das Fahrerlager ist für jeden offen, wir freuen uns über Besucher.
Später dazu mehr.
Hier ein Vorgeschmack, eine Onboardaufnahme aus unserem Gespann aus dem letzten Jahr auf dem IDM Kurs (75 Jahre Hockenheim)
Die Schmiermaxe (nennt man die Beifahrer doch??) müssen bei der raschen Kurvenfolge aber ganz schön turnen. Ist eigentlich ein schwerer Beifahrer (wegen Gewichtsverlagerung) oder ein leichter Beifahrer (wegen Beschleunigung) fürs Gespann besser?
Die meisten bevorzugen 1,60 Meter und 45 Kilo. Oder weniger.
Natürlich ist klein besser: Weniger Masse zu beschleunigen und bremsen. Weniger Platzbedarf, flinkere Bewegungen, weniger Luftwiderstand....
Andererseits werden wir nicht mehr Weltmeister, auch wenn wir das gerne würden (leider fehlt noch das passende LCR oder RSR Langgespann ).
Habe unser erstes Gespann einfach auf Verdacht gekauft und mich erst dann um den Beifahrer gekümmert. Diesen fand ich im Hayabusaforum. Er konnte sich mit einer arg zerschrammten Kombi mit Treffern aus Oschersleben, Lausitzring usw empfehlen. Leider sind wir beide sehr groß und bringen fahrfertig rund 240 Kilo auf die Waage. Ein Elfenteam sozusagen. Auf den Geraden kann der Beifahrer nicht lang im Boot liegen: Es ist zu kurz .
Dafür ist der Schmiermaxe aber völlig angstbefreit. Und das muß er auch, will man ein wenig kamikazen.
Zu Anfang gab es arge Konditionsprobleme, vor allem in den Handmuskeln. Unser erstes Training endete damals schon nach 15 Minuten, als der Beifahrer sich nicht mehr festhalten konnte. Heute dreht er eine Radmutter mit 2 Fingern los.... Er kann metalltechnisch mehr als ich und hat auch nicht gejammert, als ich ihn in Scheiz mal aus dem Boot befördert habe.
Unser Gewicht ist natürlich das größte Hindernis. Das Gespann wurde vorher von einem 150 Kiloteam gefahren, stets mit einem Zahn mehr auf dem Ritzel. Zudem bricht nun laufend der Rahmen irgendwo. Ist immer spannend, wo gerade nachgeschweißt werden muß.
Dennoch können wir durch "entschlossene" Fahrweise immer Boden gutmachen. Mit unserem 54 PS Motor sind wir im Feld der Y und Z Gespanne immer das schwächste Gespann, plazieren uns aber geschwindigkeitsmäßig laufend in der vorderen Hälfte des Feldes. In einem der Videos sieht man das ganz gut, als wir gegen das hellblaue Gespann fahren. Das ist ein 750er Suzuki 2 Takter, also 1 Zylinder und ein paar PS mehr. Die richtig schnellen Gespanne liegen bei über 130 PS, können aber in der Regel nicht überrunden.
Eins aber ist sicher: Nach 20 Minuten willst Du nur noch eins : Wasser....!!!
Ach ja: Ist der Kurvenwechsel zu eng (Oschersleben kleine Schikane hinter dem Hotel, Hockenheim kleiner Kurs Ende Querspange), dann bleibt der Beifahrer schon mal mittig sitzen, um bei der wichtigeren Kurve voll auf der richtigen Seite zu sein. Abgesprochen kein Problem.
In Antwort auf:In einem der Videos sieht man das ganz gut, als wir gegen das hellblaue Gespann fahren. Das ist ein 750er Suzuki 2 Takter, also 1 Zylinder und ein paar PS mehr.
Ja, die holen Euch immer wieder ein, nachdem ihr die vorher ausgebremst habt.
Zusätzlich zu den oben genannten Fahrzeuggruppen sind nun noch die Abarth Coppa Mille, ein Hockenheimring Museeumslauf und die F! Race History on track im Programm.
Und natürlich die Zielfahrtsankunft historischer Autos und Motorräder.
Leider ist von den Schnupperfahrten in den Gespannen diesmal nichts zu lesen, stand aber im vergangenen Jahr auch nicht drin.
Wohnmobil, Hänger, Mopeds, Vorzelt, Ersatzteile, Treibstoffe usw , alles ist verladen.
Wie üblich winselt Charly, unser Graupapagei, um Gnade: Er mag die Fahrt nicht, weil er sich unterwegs auf seiner Stange immer in die Kurven legen muß. Frau Kaimann prüft emsig die Futterpläne, Norbert, mein Beifahrer , wird diesmal auf eigener Achse anfahren.
Morgen mittag geht´s los.
Hier nochmals meine Einladung: Wer möchte, ist jederzeit willkommen. Sollten wir einen Schaden haben, geht der Rennbetrieb / die Reparatur natürlich vor, aber es gibt soviel zu sehen. Und ein Stündchen ist schnell um.
Ihr findet uns im Fahrerlager: Wohnmobil, roter Anhänger , gelbes Gespann, rote Dax, silberner Roller. Alle mit AC / DC und Reitwagen Racing Aufklebern.
Oder PN bis morgen Mittag...
Angehängt ein Foto vom Fischereihafenrennen mit einem Motivationsversuch für meinen unerschrockenen Beifahrer:
MfG
Kaimann
Angefügte Bilder:
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Vorab dies: Ich berichte in einem Thread seit 2005 über unsere Rennerei und habe nun diesen Bericht hierher kopiert. Wenn Dinge nicht bekannt oder unverständlich sind, einfach fragen.
Wir starten in Hockenheim mit zwei Klassen in einem Feld: Der Klasse y mit 500er GP Zweitakt Kneelern von 1968 bis 1978 und der Klasse Z . Das sind Intergesanne mit Hubräumen von 600 bis 1000 cm³ bis Baujahr 1978. Im gesamten Feld haben wir das älteste und schwachbrüstigste Gespann mit 500 Zweitaktkubik aus luftgekühltem Zweizylinder von 1968.
Hockenheim Classics, 20. -21.9.08
Diese Saison war ja irgendwie bisher etwas zerrissen: Verschiedene Läufe wollten wir nicht fahren, zwei Rennen wurden abgesagt. So lag unser letzter Einsatz fast zwei Monate zurück. Natürlich nutzten das sogleich ein paar Fettmoleküle, um sich ringförmig um die Hüften zu legen. Aus den Elfen werden Fettelfen, vor allem natürlich Norbert :D ...
Eine Woche zuvor ist in der IDM ein britisches Langgespann in der Sachskurve eingeschlagen, der Fahrer , der ansonsten in der WM fuhr, verstorben. Einige Kollegen hatten das gesehen. Gedrückte Stimmung, Uwe´s Beifahrein setz nun erstmal aus, nachdem sie ja schon in Oschersleben aus dem Boot geflogen war.
Freitag abend in der technischen Abnahme erspäht uns unser Lieblingskommissär, der, der immer über den ausgeprägten Klang unseres Zweitakters meckert. Und über Phonzahlen und so. Gut, daß wir das bei all dem Lärm nie ganz verstehen können.. . Uns gelingt die Flucht in die andere Reihe, zu dem uns wohlgesonnenen Kommisar...
Freies Training am Samstag, das Feld ist voll, rappelvoll: 40 Starter, darunter unsere 8 Klasse Y 500er GP Zweitakter, die kleinen 2 Zylinder Suzuki, 4 Zylinder Yamaha, die schnellen Könige. Aus der Schweiz ein Rolf Biland Yamaha Gespann.
Und genau dies fällt leider nach nur wenigen Runden aus: Die Welle klappert, der Ersatzmotor liegt zuhause.
Wir fahren dösend unseren neuen Motor ein paar gemäßigte Runden ein. Dreht bis 8000 in kühler Morgenluft, das läßt hoffen. Norbert meckert, er würde vibrieren. Na und, besser vibrieren als Luft pumpen. :D
Im Zeittraining müssen wir ran. Es soll in zwei Gruppen zu je 20 Gespannen gestartet werden. Schaffen wir es in die erste Gruppe, könnten wir unser PS und Drehmomentdefizit ausgleichen. In Gruppe 2 würden die PS und Drehmomentmonster uns nach dem Start wieder die ersten Kurven verbauen.
Es geht gut voran, doch immer wieder blockieren uns die schweren BMW´s in Kurven. Es ist mühseelig, eine nach der anderen... bis es plötzlich schrill neben uns pfeift: Fritz mit seiner excellenten König beamt vorbei, sticht vor der Mercedestribüne innen neben den grüppchneführenden BMWfahrer. Der bekommt den Herzkasper, verreißt nach recht, der Seitenwagen klappt so hoch, daß ihm das Rad unters Kinn lopft. Er schmiert rechts weg. Die nachfolgenden schlagen panisch Haken, bremsen rauchend und zacken umher.
Norbert bleibt gelassen, zuckt nicht, arbeitet wie ein Uhrwerk. Und danke Fritz, drei auf einen Streich, wir haben freie Fahrt. Bis wir auf unsern härtesten Gegner auflaufen: Ein Z Gespann mit 1000er Krauser BMW Motor. Dreimal quetschen wir uns eingangs Start Ziel durch und werden auf der Geraden mit einem leichten Drehen der Gashand einfach aufgeschnupft. Verdammte BMW´s . Wir bleiben dran, bis mir plötzlich Ende Start/Ziel bereits am Einlenkpunkt in die Rechts ein Streckenposten plötzlich wild wedelnd eine blaue Flagge vor den Helm knallt. Danke, lieber Posten !!! Automatisch zucke ich , fahre den Bogen weiter, als rechts ein Kollege durchknallt. Das wäre der totale Topspeedcrash geworden! Später erklärt er grinsend, er habe sich beim Anbremsen wohl "etwas" verschätzt. Gerettet hat uns hier nur die Aufmerksamkeit des Postens. Hier hätte sonst niemand mehr überholt.
Dann legen wir die obige BMW vor: Eingangs Motodrom kleben wir am Hinterrad, vor der Sachskurve innen daneben, stehen lassen , durch und, ja dann geht uns doch fast die Straße aus. Verführerisch blinzelt der Kies, die Reifen wimmern um Gnade, der Rauch nebelt uns ein. Auch eine Strategie: Der Gegner sieht uns im Rauch nicht, kann nicht kontern Oder hat Mitleid :D , wir sind durch. Die Kurven des Motodroms reichen, um einen Vorsprung herauszufahren, den die Junx auf der Geraden nicht mehr aufholen können. Norbert legt sich wieder grunzend hin. Ruhe sanft...
Die letzte freie Runde versaue ich, als ich hyperventilierend vor der Flagge zu früh den Hahn zudrehe. Norbert röchelt wütend aus dem Beiwagen, wo er es sich doch soooo gemütlich gemacht hatte.
So erreichen wir nur Platz 22, sind aber drittschnellste unserer Gruppe !
Front- und Heckkamera haben durchgehalten, es wird einen feinen Film mit heftigen Bildern geben.
Leider hat unser neuer "Vibrator die hintere Motorhalterung gekillt. Eine Seite des u - förmigen Trägers ist ab. "Vorne wäre schlimmer", feixen wir, als wir beschließen, daß der Motor unter Zug nicht wehkann. Und zum Bremsen sind wir ja nicht gekommen, oder....
Leider fällt ausgerechnet die Frontkamera im Wertungslauf aus. Es hätte gute Bilder gegeben.
Vor dem Start drehe ich den Motor in die Fritten, Norbert liegt genüßlich kauend mit der Macht seiner zwei Tonnen auf dem Hinterrad. Hinter uns wetzen die Viertakter die Säbel : Flagge, wir kommen gut weg, zwei Dicke sind durch, werden aber gleich beim Anbremsen der ersten Kurve (innen durch) auf ihre Plätze verwiesen.
Es folgt ein langweiliger Lauf, das Feld zieht sich auseinander.
Norbert schnarcht bereits, auch mir werden die Augen schwer als gelbe Fahenn wedeln. Im Kies liegt ein Gespann kopfüber, Hackepeterwagen schon da. Und plötzlich geht es überall zur Sache. Kaum eine Kurve, in der nicht ein verrauchtes Moped steht, Am Ende der Parabolica können sich zwei nicht einigen, was einen die Verkleidung kostet und beide den Lauf. Uwe zerfetzt es den Auspuff... Wir verlieren zehn Starter in diesem Lauf! Irgendwas muß die gestochen haben ( eine mutierte, Hockenheimer Schrottfliege vielleicht?) Und ausgerechnet hier versagt unsere Frontkamera!
Wir werden in unserer Gruppe zweite in der Gleichmäßigkeitswertung, dritte in der Speedwertung, im Gesamtfeld landen wir auf Platz 16 der Speedwertung.
Ein durchaus befriedigendes Ergebnis.
Der nächste Lauf findet am 4. und 5. 10 auf dem Frohburger Dreieck in Sachsen statt. Frohburg ist ein Straßenkurs, gelegen zwischen Leipzig und Chemnitz. Dazu später der Zeitplan.
schöner Rennbericht ! aber irgendwie komisch das da so viel zu Bruch geht... ich meine jetzt nicht die Sachen die bei einem Crash hinüber gehen ! denke mal ihr habt halt leider keine Möglichkeit einfach "mal so" irgendwo zu fahren um die Kiste vernünftig vorzubereiten bzw. abzustimmen.... mir ist in 16 Jahren Moto-Cross bei Rennen nie was kaputt gegangen am Moped was mich zum raus fahren hätte gezwungen !! außer das bei mir was gebrochen war.... und das kam auch "nur" zweimal vor ! aber gut, meine Mopeds waren auch nie älter als drei-vier Jahre
. . Gruß Hobby
Alle Tage sind gleich lang, sie sind nur unterschiedlich breit
Ja, es geht viel kaputt, obwohl wir sehr gut vorbereiten (es gibt eine eigenbe Halle für die Rennereiund die Möglichkeit, auf dem Firmengelände um die Hallen zu fegen):
Das Ding ist 40 Jahre alt und war ursprünglich für 2 -3 Jahre Renneinsatz gebaut. Und sicher nicht für Elfen wie uns (Beifahrer und ich dürfeten rennfertig so etwa 230 - 240 Kilo wiegen.
Wir haben ständig Rahmenbrüche und schweißen die wieder. Auf der Piste geht es grundsätzlich über die Curbs, schließlich schieben wir keine Kinderwagen über die Strecke.
Der Rahmen selber ist eine Leichtbaukombination aus Rohren und Blechprofilen, Seitenwagen ungefedert. Da bleiben Risse nicht aus. Den Rest besorgen dann die Vibrationen.
Motormäßig war zwei Jahre Ruhe, in diesem Jahr haben wir viel geschrottet: Ein Getriebe, einen Motor (Eigenverschulden - Zündeinstellung) und einen Motor, der bei einem Verschalter zerknistert ist.