Dies ist die Biegeprobe AlCuMg1 10 mm dick. Da mein Fotoapparat Schrott ist, habe ich es auf dem Scanner versucht.
Es lassen sich also nach dem Lösungsglühen einigermaßen kleine Radien biegen, ohne daß es Risse gibt. Noch enger, als auf dem Bild möchte ich es aber nicht machen, weil die Oberfläche schon rubbelig geworden ist.
Nun ist die Frage, ob das Ding genau so sein muß, oder ob Varianten möglich sind.
Ganz links das Ding wie auf Deiner Zeichnung (320 Gramm). In der Mitte die wuchtige Einfachausführung (500 Gramm) Rechts der Kompromiß.
mir der Kompromisslösung könnte ich bestens leben. Nur Bitte kein 10 mm sonder 8, sonst muss ich die Feile Suchen, und das wäre doch schade... Was kriegst Du denn dafür? Ach ja, und vor September kriegst Du leider nix, die Ebbe ist ausgebrochen .
8 mm ist klar. Übrigens ließ sich die 10mm Probe nur mit 20 kg Hammer verformen. Das wird also richtig steif, das Ding.
Realistisch betrachtet, muß man jetzt eine passende 8 mm Platte kaufen - ich hab nix in 8mm mehr und der langjährige Lieferant hat seine "Grabbelkistenresteangebot" im Internet eingestellt. Man muß jetzt ganz normal einen Zuschnitt kaufen. Kost nicht die Welt, muß aber richtig bestellt werden.
Dann schneidet man daraus einen 50er Streifen und biegt ihn so, daß das Hohlraumprofil des Rades paßt. Vermutlich wird das Ding dann etwas höher als 100 mm und kein exaktes Halbrund.
Anschließend hältst Du die Probe ans Fahrzeug und gibst das ok. Und dann wird gebaut - wobei ich zwei Versuche mit vorbehalte. Solche Sache klappen meist nicht auf Anhieb und wenn man nach dem Biegen Verzug feststellt, kann der Versuch, es zu richten, auch gräßlich daneben gehen.
Blöd, daß die Entfernung zwischen uns so groß ist, sonst wärs einfacher. Ich schau mal erst, was der bikar.de für so eine Platte haben will.
Nun mal im Ernst! Warum einfach, wenns auch kompliziert geht ... Ich hab hier die entsprechende Form (für Ella und W) und kann so einen Gabelstabi aus Kohlefaser 'backen'. Aufdrängen will ich mich aber nicht!
Gabelstabi aus Kohlefaser in Heimarbeit? Ich weiss ja nicht.....................zudem ich mich diese Woche sehr lange mit der Qualitätskontrolle eines großen Fahrradproduzenten über das Thema Kohlefaser an tragenden/verstärkenden Teile unterhalten habe.
In Antwort auf:Erreicht so ein Teil denn die gleiche Steifigkeit und Verwindungsfestigkeit, wie Metall?
Nein,
tut es nicht. Der Faserverbund kommt nicht auf die gleichen Steifigkeiten, wie das Metall. Zwar hat Kohlefaser nominell den fast gleichen E-Modul, wie Stahl, aber der Verbund verhält sich nicht, wie ein Vollstück aus Carbon.
Man kann durch andere Formgestaltung aber mehr rausholen und wird dennoch nicht schwerer. Nur einfach nachbauen klappt nicht. Es muß gestaltet werden und das ist nicht mal so eben.
CfK-Konstruktionen mit sehr hohen Kohleanteil haben genau das Problem, was oben schon erwähnt wird - nämlich die Qualitätskontrolle. Leider gibt es nicht nur Fahrradrahmenbrüche, sondern auch Flugzeugabstürze durch Qualitätsmängel bei der CfK-Verarbeitung zu beklagen. Man ist im Flugzeugbau von der Kohle-Euphorie auch schon lange wieder ab (der besagte Hersteller übrigens pleite). Kohlefasern werden immer weniger gern für richtig tragende Bauteile verwendet. Die Toleranz des Materials ist zum Teil unhaltbar niedrig. "Kack und ab!" sagt der Faserverbundmann. Heute legt man Gemische aus Aramidfasern und Kohle in die Formen. Auch das Dyneema-Garn mit seinen gigantischen Reißfestigkeiten wird heftigst erprobt.
Rein aus Kohle sind eigentlich nur noch optische Bringer aus der KFZ-Zubehörbranche. Abdeckungen für Bremspedale, bei denen die schwarze Korbflechtstruktur durchschimmert, für voll krasse BMWs - die gehen gut am Markt, wiegen nix und sind kein Risiko, weil ja ja das gute St37 als Untergrund bleibt
Zitat von PantahGabelstabi aus Kohlefaser in Heimarbeit? Ich weiss ja nicht.....................zudem ich mich diese Woche sehr lange mit der Qualitätskontrolle eines großen Fahrradproduzenten über das Thema Kohlefaser an tragenden/verstärkenden Teile unterhalten habe.
Ich bin froh, dass ihr Bedenken habt! Einen Fahrradrahmen und einen Gabelstabi vergleichen? In einer Fabrik will / muss man Geld verdienen. Da muss die Arbeit schnell gehen. Kohle-Kevlar (Aramid) ist natürlich eine pfiffige Kombination. Aber beim Gabelstabi sehe ich keinen Sinn für den Einsatz von Aramidgewebe. Meine Gabelstabis sind hoffnungslos überdimensioniert und dennoch leicht. Richtig professionell verarbeitet ist Carbongewebe in einigen Bereichen unschlagbar. Wer mal einen 100%-Carbon-Surfmast gefahren hat, der weiß, was ich meine. Empfindlich sind sie allerdings! Aber federleicht und immens schnell in der Rückstellkraft. Ich versuche gerade, zwei 70%-Masten gebraucht zu erstehen. Da passt die Relation zwischen Leistung und Empfindlichkeit. Sorry für den Abschwiff, aber das Thema interessiert mich natürlich ...
Grüße Soulie
edit: Kohlefaser ist nicht gleich Kohlefaser. Und bei der Verarbeitung gibt es gewaltige Unterschiede. Man kann z.B. einen 100%-Kohlefaser-Surfmast für 150 € kaufen, aber auch für > 600 €.
In Antwort auf:Ich versuche gerade, zwei 70%-Masten gebraucht zu erstehen.
Moin,
ich bin schon froh, wenn bei mir ein Mast steht
Surfen finde ich nur für Hazadeure angebracht. Bei mir heißen die auch Unterwassersegler
Mein Bruderherz übrigens hat mal einem seiner Surfschüler einen solchen Mast kaputt gefahren. Da waren 2000 DM weg bzw. die Versicherung angesagt. Er ist mit dem Board eines gutbetuchten Touristen gefahren und war auch von der Carbon-Technik begeistert. Dann - zurück an Land - ist er vom Brett gesprungen und wollte das Gerät die letzten Meter durch die Brandung tragen (Nordseebad Langeoog). Der Mast entglitt ihm irgendwie und stak in den Schlick, eine Welle und "Krackss", war das Sch..Ding im Eimer. Für das Geld muß ein Aushilfs-Surflehrer viele Stunden geben.
Ich habe so einen Soulie-Kohlefaser-Stabi. Ist schon ziemlich stabil, das Teil. Ich würde aber einem derart geformten Alu-Stabi nicht über den Weg trauen. Die laufende Biegung wird das Alu sehr schnell ermüden lassen. Bei dieser Form macht man den Stabi wohl doch besser aus Stahl - mit Sicken ggf. Alu-Stabis werden nicht ohne Grund nahezu eindimensional gefertigt, also wie eine waagrechte Brille, die um die Holme gelegt wird. Und dann noch deutlich stärker als 8mm.
Na ja, für die Brandung sind die Kohlespargel nix. Da kannst du - in der Situation - auch ganz normale alte GFK-Masten zerlegen. Aber die sind nicht so teuer. Wenn Mast oder Gabel den Grund berühren, dann können die Wellen gut ihre Kraft demonstrieren. Dagegen ist ein V12-500PS-SUV ein Waisenknabe ...
erzähl mal näheres, und schick mal (wenn möglich) Abmaße und Bilder, wenn das mit CFK geht, dann wäre das latürnich eine echte Alternative. Estrella fährt zwar auch ganz ohne Stabi, aber ich bin doch misstrauisch, was der selbstlaminierte shitwing vorne bei Extrembelastungen (die ich zu vermeiden suche) Verwindungstechnisch tut...
Zitat von Falcone Alu-Stabis werden nicht ohne Grund nahezu eindimensional gefertigt, also wie eine waagrechte Brille, die um die Holme gelegt wird. Und dann noch deutlich stärker als 8mm. Grüße Falcone
z.Bsp. so
Grüsse aus Röttenbach
smiler
"man muß einen schlag haben, sonst läufst rum wie ein depp"