ja, ein Außenfühler mit temperaturgeregeltem Vorlauf kann das Problem durchaus soweit verkleinern, daß man es akzeptieren kann.
Das Knacken rührt von Aufwärm- und Abkühlvorgängen her und ist mechanisch unbedenklich. Manch einer fühlt sich schon behaglich, wenn er es nur knacken hört - obwohl es noch gar nicht warm ist im Zimmer.
Dei Umwälzpumpe bleibt eh ständig in Betrieb. Das ist gar nicht das Problem. Wenn aber der Kessel bzw. die Therme eine konstante Vorlauftemperatur eingebaut hat, dann ist diese nur bei supersuperkalter Witterung die richtige Regeltemperatur. Bei weniger Wärmebedarf gibt es dann nur die Möglichkeit, daß die Heizkörperthermostate einfach schließen. Tun sie das, dann bleibt das Wasser in den Rohren stehen und kühlt ab. Der Kessel wird seine Wärme nicht mehr los und geht ebenfalls in Stand by. Die Flamme verkleinert sich zwar erst, aber der Regelbereich einer solchen Feuerung ist nicht so breit, daß die Flamme kontinuierlich weiterbrennen kann.
Somit schaltet die Feuerung also ab und schmollt solange, bis die Einschalttemperatur wieder unterschritten ist. Wenn jetzt - und das ist häufig der Fall - der Thermostat auch gerade wieder etwas öffnet, weil ja keine Wärme mehr gekommen ist, dann fegt so richtig viel heißes Wasser in kurzer Zeit durch die abgekühlte Leitung/Heizkörper und es knackt und knackt und knackt.
Der Regelungstechniker spricht übrigens von stabiler Regelschwingung, aber das interessiert dich nur am Rande.
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Wenn die Vorlauftemperatur aber heruntergeregelt wird, dann müssen die Heizkörperthermostate nicht mehr komplett schließen, weil das zuströmende Wasser wesentlich weniger Wärmeinhalt hat. Somit kommt es auch nicht zum Stillstand in der Rohrleitung und die Temperatur bleibt konstanter.
So ganz einfach ist das nicht. Wenn der Kessel eine zu große Schalthysterese hat, also ständig viele viele Grade um den Regelpunkt herumeiert, dann wird das möglicherweise sich immer noch dann und wann in Knackgeräuschen äußern. Außerdem darf der Kessel dann nie zuviel Sicherheit im Vorlauf mitbringen, sonst geht es gleich gar nicht mehr ==> der alte Zustand ist auf einem anderen Niveau wieder erreicht.
Setzt man die Vorlauftemperaturkurve eher niedrig an, so ist die Wahrscheinlichkeit, daß es knackt, am allergeringsten. Schwierigkeit ist nur, daß es dann evtl. nicht mehr richtig warm wird.
Also: Spielen ist die Natur des Mannes.
Ja! Der Einbau ist allemale einen Versuch wert (kommt natürlich auch drauf an, was es kosten soll). Und dann wird gespielt mit den Reglern und Kurven und Heizungseinstellungen. Im übrigen spart die Regelung auch etwas Brennstoff, weil der Wirkungsgrad des Kessel sich verbessert.
Meine Heizung knackt auch wie blöde. Oft mach ich sie dann einfach aus und sage: " Das haste jetzt davon"
Wenn Du es selbst machen willst, lassen wir dich nicht allein - solange das Forum noch dreht.
Wenn Du es machen lassen willst, frage nach der "Umstellung des Kessels (Therme) auf witterungsgeführte Vorlauftemperatur"
Und nur das, sonst nichts. Sonst ist der Installateur schnell dabei, dir noch tausend Krams mit zu verkaufen, den du gar nicht gebraucht hättest. Und sobald du noch sagst: "da knackt was!" hat der dir schon drei neue Heizkörper mit elektronischem Thermostatventil und Dreiwegekat und Ausgleichswelle verkauft und du wunderst dich nur, wie du überhaupt hast leben können ohne all das Zeug.
Die Wahrscheinlichkeit, daß es anschließend nicht mehr knackt, ist durchaus gegeben, aber wenn doch, ist der Installateur aus allem raus. Er wird keinen Vertrag mit Dir abschließen, in dem er garantiert, daß man nichts mehr hört.
Sach mal an, welchen Kessel Du hast. Vielleicht kann man da schon mal ein wenig vorinformieren. Bei meiner Therme mach ichs evtl. nicht mehr, weil ich den Kreis wohl mit dem meiner Freundin zusammenlegen werden.
. . . . und mich anschließend kräftigst über Heizkostenabrechnung fetzen werden
Also, eine witterungsgeführte Regelung ist heutzutage eigentlich Standard. Deine Regelung ist Schnee von vorgestern (ein Thermostat im Referenzraum, meist Wohnzimmer, ist alleinige Führungsgröße), am schlimmsten ist die zusätzliche Kopplung der Umwälzpumpe an diesen Thermostaten, d.h. Wärmeanforderung = Pumpe ein, keine Anforderung = Pumpe aus. Die Rohre kühlen in den Stillstandzeiten aus und beim Wiederaufheizen geht das geknacke durch die materialausdehnung los.
Einfachste Abhilfe in Deinem Fall ist das Durchlaufen der Pumpe (während der normalen heizzeiten), lässt sich normalerweise in der Regelung einschalten.
In Antwort auf:...weil ich den Kreis wohl mit dem meiner Freundin zusammenlegen werde...
Sicher? Denk' dran, das Frauen und Männer meist völlig verschiedene Vorlauftemperaturen haben (können) !
pelegrino, dessen Heizung früher auch mal fürchterlich geknackt hat - da lag es aber an unsachgemäß verlegten Holzfußleisten über den Heizungsrohren (war zu eng, und bei Temperaturänderungen übertrugen sich die Bewegungen der Kupferrohre auf das Holz - war wie auf 'nem alten Segelschiff ...).
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"Wer Alkohol in Menschen tut, verdünnt damit nicht nur das Blut!"
In Antwort auf:die installation ist etwa 12 jahre alt
est ist tatsächlich so geregelt wie axel schrieb: kopplung der umwälzpumpe an einen referenzthermostaten im wohnzimmer (wärmeanforderung = pumpe ein, keine anforderung = pumpe aus)
Moin,
das kann eigentlich nicht sein. Vor 12 Jahren hat man niemals mehr so etwas gebaut. Das würde mich absolut wundern.
Also schau mal nach, was es für ein Kessel ist. WOLF Kessel und Weishaupt-Brenner sind Standardgeräte, über die es alle erdenklichen Informationen geben sollte. Die Steuerung ist dann von WOLF und hat mit 100%-iger Sicherheit mehr, als nur Raumthermostat EIN/AUS. Der Brenner selbst ist eigentlich nicht so wichtig, die Daten wären nur mal interessant. Schau auch mal auf den Typ der Steuerung. Die steht bei den WOLF-Kesseln irgendwo drauf. Ich hatte noch einen Zugang zur Lieferanten HP bei WOLF, den ich mir seinerzeit für unseren Kessel eingerichtet hatte. Da hatte sich ein Installateur dran verbrochen, der voll unter die PISA-Krise fällt.
Vielleicht hast Du auch noch ne Bedienungsanleitung. Kram mal alles raus, was da ist.
Ich denke mal, daß Dein System einfach nur keinen Außenfühler hat und deshalb mit konstantem Vorlauf fahren muß. So ein Außenfühler kostet nicht die Welt und läßt sich nachträglich anschließen. Das Steuergerät MUSS (!) dafür einen Anschluß haben, wenn es aus den 90er Jahren kommt. In Deutschland wurden in den 70ern diese Steuerungen in Verbindung mit Heizkörperthermostaten Pflicht und mir wäre keine Steuerung bekannt, die nicht das Signal des Außenfühlers mit verarbeiten könnte. Daß WOLF ins Ausland andere Sachen liefert, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.
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So, etwas zur Regelung: wenn es ein Ölkessel ist, gibt es nur Flamme an oder Flamme aus. Die Wärmeleistung ist fest. Die Regelung geschieht durch Brennertakten. Über die Drehzahl der Pumpe wird keine Temperatur geregelt. Wenn überhaupt (bei den Hi-Tech- Dingern) wird mit der Pumpendrehzahl das Delta P im Vorlauf geregelt. Muß man aber nicht haben. Geht auch so.
Bei den alten Kesseln hat man die Kesseltemperatur konstant auf 80 °C gehalten und über einen Mischer die Vorlauftemperatur auf Zehntel Grad genau geregelt. Tolle Sache aber nicht nötig. Außerdem strahlt der warme Kessel mehr Wärme ab und hat deshalb große Stillstandsverluste. Deshalb sind heute NT-Kessel Standard, die einfach nur den normalen Durchlauf haben und halt den Brenner an und ausschalten. Die Vorlauftemperatur kann dadurch auch mal ein paar Grad schwanken. Das ist aber kein Problem und sollte auch nicht zum Knacken führen.
Wenn der Kessel allerdings in der Übergangszeit seiner Vorlauftemperatur von 40 °C unterschreitet, weil der Außenfühler den Frühling verkündet, dann schaltet sich die Pumpe ab, um den Kessel nicht zu weit auszukühlen. Damit soll er vor Kondensatkorrosion geschützt werden. Wenn man also neben dem Kessel steht, registriert man, daß er sich einschaltet, während die Pumpe sich abschaltet ==> perverser Kram! Nein, der Kessel versucht nur, möglichst schnell seine Minimaltemperatur wieder zu erreichen. Anschließend geht er aus und die Pumpe läuft wieder weiter. Diese scheinbare Fehlschaltung hat schon eine Menge Kunden zu verzweifelten Telefonaten gebracht.
In diesem untersten Bereich lassen sich Temperaturschwankungen im Vorlauf nicht vermeiden. Face ist! Bald ist Sommer und Du brauchst sie nicht mehr, deine Heizung!
Mitunter ist auch die Anbringung eines Außenfühlers baulich schwierig oder nicht sinnvoll. Dann bekommt der Kunde die manuelle Steuerung aufs Auge gedrückt. Das ist nicht schlimm, einmal in den Keller steigen und etwas drehen. Viele Steuergeräte haben es auch im Wohnzimmer. Einfach tiefer stellen und gucken - wie gesagt, Spielen ist die Natur des Mannes.
Die Steuergeräte sind mittlerweile so beladen mit Features, daß die meisten Handwerker selber nicht mehr durchblicken. Dem Kunden wird was hingeknallt, dann muß da später noch mal einer vorbei und dreht irgendwas rum und irgendwann gibt der Kunde auf. Ich habe schon Heizungen gesehen, wo die Tag/Nachtabsenkung vertauscht war und die olde Muddi sich nachts immer das Nachthemd ausgezogen hat, weil es so warm wurde. Das ging so jahrelang ==> bis Wänna kam. Dann war nix mehr mit nächtlichem Striptease.
Von Heizungen habe ich keine besonderen Kenntnisse, aber nachdem unsere alte Gasheizung (noch ohne Außentemperaturfühler, ohne elektronisch geregelte Pumpe, Zündung über das Gasflämmchen) gegen eine neue, vollelektronisch gesteuerte Therme ersetzt wurde, ist der Gasverbrauch um ein Drittel gesunken. Zusätzlicher Nebeneffekt: mußte die alte Therme jedes Jahr vom Techniker gewartet werden um im Winter nicht auszufallen, so reicht es jetzt wenn alle drei Jahre mal danach geschaut wird. Wo Licht ist, ist auch Schatten: die elektronisch geregelte Heizpumpe auszutauschen kostete mich jetzt ca. 200 €, aber sie hält auch länger als eine normale andauernd volle Pulle laufende Pumpe. Alles in allem gesehen, werden sich die Kosten der Therme wohl in ca. 15 Jahren von selbst amortisiert haben. Wenn die Energiepreise weiterhin so rasant steigen, sogar schon früher.
Die Pumpe schaufelt jetzt nur noch so viel Warmwasser durch die Rohre wie gerade benötigt wird bzw. stellt sich in der Übergangszeit bei wärmeren Mittagstemperaturen auch ganz ab. Der Geräuschpegel im Haus ist dadurch merklich geringer geworden und auch an der Stromrechnung macht sich das bemerkbar.
es ist schon möglich, daß so zu machen, aber extrem unüblich. Mir kommt der Verdacht, daß dort jemand das Ganze schlicht regelungstechnisch überbestimmt hat.
Die witterungsgeführten Heizungen haben im Standardfall keinen Raumthermostaten, sondern nur das Steuergerät im Wohnzimmer, damit man nicht runterlaufen muß. Im Sprachgebrauch heißt das dann trotzdem Thermostat, ist es aber nicht. Allein der Außenfühler in Verbindung mit dem Zeitsteuergerät bestimmt, mit welcher Vorlauftemperatur die Heizung zu arbeiten hat. Die Pumpe läuft die ganze Saison durch (hatten wir ja schon) und die Thermostatventile regeln den Rest.
Die Verbindung von Thermostatventilen und Raumthermostat ist in der Vergangenheit eigentlich immer schief gegangen. Alte Heizungen, die per Raumthermostat einfach nur aus oder eingeschaltet wurden, bekamen Thermostatventile nachgerüstet und schon ging das Theater los.
In Deinem Fall versuch einfach folgendes: Dreh den Raumthermostaten ganz hoch, also auf 30 °C, sodaß die Pumpe nicht mehr ausschaltet. Dann steige in den Keller und stelle am Steuergerät eine moderate Vorlauftemperatur ein, ich sag mal so um die 50 °C, eher vielleicht sogar 45 °.
Nun hat die Heizung nicht mehr die Power, daß sie mal eben ruckzuck das Haus überwärmt. Und den kleinen Rest regeln dann die Thermostatventile bei. Idealerweise schaffen sie in der Stellung 3 die gewünschte Temperatur im Raum. Ausreißer sind häufig mal dabei ==> iss halt Schicksal. Es sollte dann eigentlich kein Knacken mehr auftreten. probier mal und berichte.
Blöd ist nur, daß du jedesmal die Vorlauftemperatur wieder ändern mußt, wenn sich das Wetter ändert. Genau dieses soll ja der Außenfühler übernehmen. Aber trotzdem kann das erstmal eine angenehme Sofortmaßnahme sein, die auch zeigt, ob das ganze etwas bringen wird akustisch.
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Ich weiß nicht, wer den Krams installiert hat, aber das Abschalten einer Pumpe über Raumthermostat ist eine Gaunermethode und vergleichbar mit dem Killschalter an der W, anstatt Gas wegzunehmen. Wenn die Pumpe einfach steht und der Kessel weiter versucht, die eingestellte Vorlauftemperatur zu halten, dann heizt er ja ohne Durchfluß immer wieder auf. Das ist total Banane, klappt zwar auch irgendwie, kann aber sogar dazu führen, daß er bis in die Kesselschutzabschaltung hinein fährt. Wenn dann die Pumpe wieder losläuft, kommt erstmal so richtig heißes Wasser und dann sollen die Leitungen wohl knacken.