...dürfen vorerst weitermachen. Ich hatte in letzter Zeit mehrmals mit dem Thema zu tun, beruflich wie privat, deshalb fand ich´s ganz interessant und die Entscheidung auch i.O. Sowas können wir doch auch mal machen, oder ?
Nach einem [...] Urteil des Oberlandesgerichts Köln bleibt die Benotung von Lehrern im Internet auch künftig erlaubt. Der 15. Zivilsenat wies die Berufung einer Gymnasiallehrerin aus Neukirchen-Vluyn zurück, die den Kölner Betreibern des Internetforums "Spickmich.de" per einstweiliger Verfügung verbieten lassen wollte, sie betreffende Daten und Benotungen auf der genannten Internetseite zu veröffentlichen (Aktenzeichen OLG Köln 15 U 142/07).
Auf „Spickmich.de“ können Schüler ihre Lehrer zu verschiedenen Kategorien benoten, etwa zu „fachlich kompetent,“ „gut vorbereitet,“ „faire Noten“ etc, aber auch zu „cool und witzig,“ „menschlich“ oder „beliebt.“ Die klagende Lehrerin hatte im Gesamtergebnis die Note 4,3 erhalten, worauf sie eine einstweilige Verfügung gegen die Veröffentlichung ihres Namens und der von ihr unterrichteten Fächer beantragte.
Wie schon die Richter der ersten Instanz sah auch der 15. Zivilsenat die Benotung von Lehrern letztlich vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung als gedeckt an. Sämtliche Bewertungskriterien des Schülerportals spickmich.de stellten Werturteile dar, so dass das Forum prinzipiell dem Schutzbereich des Grundrechts auf Meinungsfreiheit gemäß Artikel 5 Abs. 1 des Grundgesetzes unterfalle, wobei das Grundrecht aber nicht schrankenlos gelte und seine Grenze in den allgemeinen Gesetzen und im Recht der persönliche Ehre finde. Im Rahmen der danach gebotenen Abwägung zwischen der Meinungsfreiheit und den Persönlichkeitsrechten der Lehrerin ergebe sich im Ergebnis kein unzulässiger Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht der Gymnasiallehrerin.
Soweit es um berufsbezogene Kriterien wie „guter Unterricht“, „fachlich kompetent“ etc. gehe, sei die Lehrerin nicht in ihrem Erscheinungsbild oder ihrer allgemeinen Persönlichkeit betroffen, sondern allein in der konkreten Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit. Eine beleidigende Schmähkritik sei damit nicht verbunden, auch unter Berücksichtigung der Namensnennung werde die Lehrperson durch die Schülerbewertung nicht an den Pranger gestellt. Dabei sei im Rahmen der einzelfallbezogenen Abwägung auch zu berücksichtigen, dass eine Bewertung unter den genannten Kriterien durchaus der Orientierung von Schülern und Eltern dienen und zu einer wünschenswerten Kommunikation, Interaktion und erhöhten Transparenz führen könne. Zu berücksichtigen sei auch, dass auf „spickmich.de“ gerade kein „uneingeschränkt öffentliches“ Bewerten der Lehrerinnen und Lehrer stattfinde und kein allgemeiner Zugang zu diesen Bewertungen gegeben sei. Die Namen der Lehrer würden lediglich unter den einzelnen Schulen aufgeführt, die im Wesentlichen von interessierten Schülern oder Eltern eingegeben und aufgesucht werden dürften. Auch die mehr personenbezogenen Bewertungsmöglichkeiten „cool und witzig“, „menschlich“, „beliebt“ und „vorbildliches Auftreten“ seien weder als Angriff auf die Menschenwürde noch als Schmähung einzustufen.
Im Vordergrund stehe nicht eine Diffamierung oder Herabsetzung der Person als Ziel der Äußerung, sondern die Bewertung von Eigenschaften, die sich jedenfalls auch im schulischen Wirkungskreis spiegeln. Dabei sei bei der Diktion und Formulierung der Kriterien auch auf den Sprachgebrauch von Schülern und Jugendlichen abzustellen, so dass auch die Bewertung zum Merkmal „cool“, dem der Begriff „peinlich“ gegenübergestellt wird, die Grenze zur Schmähung oder Diffamierung nicht überschreite. Ob dies auch für die Bewertung zwischen den Kriterien „sexy“ bis „hässlich“ gelte, hat der Senat offen gelassen, weil diese zwischenzeitlich aus dem Bewertungsmodul entfernt worden sind und dementsprechend nicht mehr Gegenstand des Verfahrens waren. Auch die Anonymität der Bewertung mache diese nicht unzulässig, wie der Senat weiter meint; sie sei dem Medium des Internets immanent. Auch Meinungen, die lediglich unter einer E-Mail-Adresse oder auch anonym im Internet abgegeben werden, genössen den Schutz der Meinungsfreiheit. Im Übrigen erfolgten auch Evaluationen etwa im Hochschulbereich regelmäßig nicht unter voller namentlicher Nennung der Studenten, auch um einer gewissen Furcht vor möglichen Sanktionen Rechnung tragen zu können. Die Gefahr von Manipulationen der Internetseite sah der Senat letztlich als gering an.
Ein weiteres Rechtsmittel gegen das Urteil, das im einstweiligen Verfügungsverfahren ergangen ist, ist nicht gegeben. Der Streit zwischen den Parteien geht allerdings im sog. Hauptsacheverfahren weiter. Die Lehrerin hat bereits eine entsprechende Unterlassungsklage beim Landgericht Köln eingereicht, über die Anfang des kommenden Jahres verhandelt werden soll.
Find ich OK. Wer als "pädagogische Fachkraft" nicht in der Lage ist, Kritik zu verarbeiten ist in meinen Augen auch nicht in der Lage, ein Zeugnis zu erstellen.
Und dass Jugendliche in der Pubertät unter Umständen ganz vereinzelt eventuell versehentlich mal den Überblick übers Wesentliche verlieren und dann gegebenenfalls auch mal daneben hauen weiss wohl jeder, der es liesst.... Hoffentlich auch der Betroffene!
Ich bin für ein Leistungsgehalt bei den Lehrbeamten. Natürlich unter Berücksichtigung von allen Einflussfaktoren wie Pubertät, Wissenstand der Klasse (von neutraler Stelle gemessen), Bearbeitungszeiten von Klassenarbeiten, etc...
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW ---
In Antwort auf:Ich bin für ein Leistungsgehalt bei den Lehrbeamten.
Wird doch schon damit angefangen. Schulleiter müssen in Hessen ihre Lehrer beurteilen und Unterrichts- und Schulkontrollen gibt es auch. Auch regelmäßige Fortbildungen müssen sein. Ist zwar erst ein Anfang, aber das wird noch mehr werden. Und das ist gut so. Von der Schule und die Uni und wieder in die Schule und dann Kindern erklären wie die Welt funktioniert ohne sich noch mal über irgendwas zu informieren oder in irgendeiner Form überprüft zu werden - diese Zeiten klingen zum Glück aus. Grüße Falcone
So, ich geb jetzt hier mal den voll reaktionären Sack.
Als ich zum ersten mal von spickmich.de und den verschiedenen damit zusammen hängenden Verfahren hörte, war meine erste Reaktion ganz eindeutig: Wo kommen wir hin, wenn jetzt jeder Rotzlöffel in einem Hormonanfall seinen Lehrer abstrafen kann, ohne jede Konsequenz und ohne Verantwortung dafür zu übernehmen.
Das mit der Anonymität könnt ihr übrigends vergessen: Ich habe mich gerade mal angemeldet und eine mir völlig unbekannte Lehrerin auf einer Schule, auf der ich vor über 30 Jahren mal war, "bewertet".
Wenn die Generation iPod keine cojones hat, sich mit einem Lehrer in offener Diskussion auseinander zu setzen, na dann gute Nacht!
Mal ne Frage an die "Gebildeten" im Fache Datenschutz und Persönlichkeitsrechte: Ich schlage vor, eine Internetseite rotzlöffel.de einzurichten, auf der die Lehrer die gleichen Rechte haben ihre Schüler zu bewerten, deren Noten und Leistungen zu veröffentlichen, wie die lieben Schülerlein. Was gäb das ein Geschrei
ich find die Seite mit der Lehrerbewertung notwendig! Lehrer nehmen sich doch auch "das Recht" heraus und bestimmen über das weitere Leben ihrer Schüler durch "Notengebung"! Warum nicht einen "Gegenpol" zulassen, wenn die Lehrer doch nichts zu verbergen haben?
Den besten Lehrer hatte ich in der "Berufsschule"!!! Ungelogen, denn der setzte sich wirklich dahinter und wußte zu motivieren! Alle anderen Lehrer, von Grund-, Real-, Fachoberschule waren bestenfalls Mittelmaß! Vom Lehrpersonal in der FH will ich am Besten den Mantel des Schweigens werfen! Total unfähiges Gesocks, die Herren Profs!
Gruß Monti
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga - Urban Priol for President!"
In Antwort auf:Wo kommen wir hin, wenn jetzt jeder Rotzlöffel in einem Hormonanfall seinen Lehrer abstrafen kann, ohne jede Konsequenz und ohne Verantwortung dafür zu übernehmen.
Wo sind wir schon hingekommen, weil jeder 2. Lehrer in diversen Inkompetenz-, Überforderungs- und/oder Resignationsanfällen seine Schüler - im weiteren Sinne - abstraft, ohne erzieherisches Verantwortungs- bewusstsein zu zeigen und ohne irgendeine Konsequenz dafür tragen zu müssen ? Mir fällt ad hoc kein anderer Beruf ein, wo soviel persönliche und gesellschaftliche Zukunft geprägt und sowenig die fachliche, pädagogische und methodische Qualifikation überprüft und ggfs. verbessert wird. Ich hatte und habe - beruflich wie privat - oft genug mit Lehrern zu tun, um mir diese Einschätzung erlauben zu können. Man muss allerdings hinzufügen, dass das bürokratisch verkrustete, unflexible, unzeitgemäße Schulsystem Arbeitsbedingungen schafft, die einen gehörigen Teil zu dieser Misere beitragen.
In Antwort auf:Man muss allerdings hinzufügen, dass das bürokratisch verkrustete, unflexible, unzeitgemäße Schulsystem Arbeitsbedingungen schafft, die einen gehörigen Teil zu dieser Misere beitragen.
na endlich!
getz ma von der anderen seite vom zaun: hier an der uni laeufts so: die beurteilung der berufstauglichkeit (die uebrigens ganz klare auswirkungen aufs fortkommen im job hat) laeuft ueber die anzahl der wissenschaftlichen veroeffentlichungen. die herausgabe von lehrbuechern zaehlt nicht als solche, denn sowas is ja keine wissenschaft nich, nich? damit ist der anreiz (a wa! druck!), sich erstmal um die wissenschaft zu kuemmern, zwangslaeufig recht hoch. was dabei dann ebenso zwangslaeufig auf der strecke bleibt, ist die andere haelfte vom geschaeft, die lehre. wozu mir den arsch fuer die kleinen aufreissen, wenns mir beruflich eh nur schadet? denn waehrend ich mich um die wehwehchen der heranreifenden kuemmere, zieht der kollege in der zwischenzeit mit dem dritten aufsatz zum plosiv im anlaut im sueddeutschen sprachraum elegant an mir vorbei, und schlussendlich kriegt er die festanstellung, waehrend ich nach ablauf des zeitvertrags taxi fahren darf. da sollte mal angesetzt werden, faeddisch! denn da hakt das system gewaltig.
was andererseits die lehrerbeurteilung angeht, binsch voll dafuer! spickmichmaessig oder anderswie, is wurscht. jede lehrkraft, die am feedback ihrer studis/schueler interessiert ist, hat darueberhinaus auch die moeglichkeit, einen meckerkasten einzurichten, in dem die unterrichtsopfer ihre meinung anonym hinterlegen koennen. dann koennen sich die lieben kindlein nach herzenslust beschweren und die lehrkraft sich an die nase fassen. und selbst wenn der bescherdenkatalog aus einem mantramaessig dauerwiederholten "weniger hausaufgaben!" besteht, dann kann man sich zumindest mit den kiddies zusammensetzen und versuchen zu erklaeren, warum die hausaufgaberei notwendig ist. taet scho alles gehn, aerchentwie.
waere natuerlich auch von vorteil, wenn der beitrag der eltern zum schulischen fortkommen der kleinen ueber ein "wennst mir nocheinmal mit so einem dreckszeugnis heimkommst, dann setzts aber was!" hinausginge.
Meine älteste Tochter ist ja nun seit ca. einem halben Jahr in der ersten Klasse. Mal ganz davon abgesehen das natürlich Kindergartenplätze umsonst sein sollten und das Unglück für viele da schon beginnt....haben wir schon Glück mit unserer Grundschule. Natürlich haben wir auch vorher geschaut und gesehen das die Grundschule "passt" (eigentlich durften wir da garnicht hin da wir "falsch" wohnten). Wir haben super Lehrer die wirklich engagiert sind und tatsächlich auch bis 2 zählen können. Ohne das große finanzielle und persönliche Engagement der Eltern sehe es aber sicher auch anders aus.
Obwohl wenig Migranten gibt's aber auch hier massiv Probleme. Diese Kinder waren in der Regel nicht im Kindergarten, gehen wenn Sperrmüll ist nicht in die Schule weil sie den Eltern helfen müssen, machen keine Hausaufgaben und nehmen den anderen Kindern Sachen weg und schlagen. Dafür werden Lehrer und Eltern von diesen Eltern als Nazis beschimpft und persönlich angegangen. Die meisten Eltern dieser Kinder dürfen die Schule nicht betreten und haben auch schon zich Anzeigen bekommen. Ich muss sagen...auch wenn ich Herrn Koch nicht besonders sympathisch finde...viele Dinge die er sagt treffen einfach zu.
Ich nehme meine Tochter deswegen z.B. aus der Mittagsbetreuung raus weil da trotz vieler toll gedachten Angebote alles im Chaos versinkt weil diese Sackgesichter einfach alles kaputt machen und sich total assozial verhalten. Wenn ich das nächste mal einen erwische der meine Tochter ärgert dann bin ich bald soweit das ich dem ersten eine dröhne.
Wenn das nicht wäre wäre ich ansonsten mit Schule, Lehrern und Eltern voll zufrieden. Schließlich gibt's an dieser Schule auch ne Bierbude bei Festen...
In Antwort auf:Da hängt dann der vollgedröhnte Vater rum und erklärt lauthals den Lehrern ihren Job.
Hier bei uns haben wir wirklich ein sehr gutes Verhälnis zu den Lehrern und geklugscheissert wird da auch nicht. Was soll an nem entspannten Bierchen zwischen Lehrern und Eltern schlimm sein.....
Oder gehst Du etwas heimlich was trinken wenn die Kinder im Haus sind damit Du als gutes Beispiel voran gehst?
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