Wie man allem Disput ein Ende bereiten und BT und TT gleichzeitig benutzen kann und sogar dabei noch Geld spart, habe ich in einer Zeitung gefunden:
Es ist ein Elend mit alten Reifen, wenn man neue schwer bekommt. Die Flickstellen lösen sich. Versucht man es mit „Schusterarbeit", dann muß man feststellen, daß man den Reifen bucklig gemacht hat und daß er deshalb schlecht läuft und in Kürze wieder schlimmer als zuvor platzt. Aber es gibt eine Möglichkeit, mit alten Reifen zu fahren, und zwar mit wirklich alten Reifen. Das sind solche, die nicht mehr runderneuerbar und auch durch den gewissenhaften Vulkaniseur nicht mehr ausbesserbar sind. Durchschläge, Gewebebrüche, Drahtbrüche, faule Stellen im Cordgewebe stören nicht. Dabei ist dieses für so manchen Kraftfahrer wertvolle Geheimnis nicht einmal neu. Schon vor dem Weltkrieg wurde es von sparsamen Kraftfahrern vereinzelt angewandt. Nach dem Ende des Weltkrieges und in der Inflationszeit hat so mancher sich damit geholfen. Auch jetzt kann man damit Gummi sparen. Die heutigen Reifen, welche im Gegensatz zu damals Cordreifen sind und Stahlseile an Stelle der Wülste haben, eignen sich sogar noch besser dazu - auch weil sie dünner und weicher sind. Das Geheimnis besteht ganz einfach darin, daß man zwei alte Reifen übereinander zieht. Zweckmäßig wählt man dabei als Außenreifen eine ein klein wenig größere Dimension. Größe 130/70-18 TT paßt z. B. ausgezeichnet auf Größe 120/70-18 BT — und entsprechend ist bei allen anderen Größen zu verfahren. uch umgekehrt ist möglich: BT über TT. Das Uebereinanderziehen ist allerdings schwierig und für den Laien wohl nicht ausführbar. Selbst der Fachmann, der Krafthandwerker und Vulkaniseur, muß sich erst einarbeiten, bis ihm das glatt gelingt. Bei großen Reifen muß man manchmal sogar die eine Drahtwulst des Außenreifens abschneiden. Die Reifen stecken lose aufeinander und werden nicht miteinander verklebt oder vernäht. Dadurch, daß der innere Reifen sich beim Aufblasen dehnt, hält er den Außenreifen ausreichend fest. Beim Uebereinanderlegen muß man natürlich dafür sorgen, daß die schlechten Stellen des Innenreifens von guten Stellen des Außenreifens überdeckt und scharfe Einrisse des Innenreifens vorher genäht oder durch Deckenpflaster unschädlich für den zarten Schlauch gemacht werden. Beim inneren Reifen müssen beide Wulstkabel noch heil sein, beim äußeren nicht. Das Auflegen des so. entstandenen Doppelreifens auf die Felge ist ebenfalls nicht ganz einfach. Es will gelernt sein. Man muß dabei aufpassen, daß der Außenreifen genau konzentrisch sitzt. Endlich muß man noch beachten, daß das ja nun doppelt bereifte Rad etwas breiter ist und einen etwas größeren Durch¬messer hat. Bei Hinterrädern also müssen die Schutzbleche ausreichend weit entfernt sein, daß beim Durchfedern des Kraftrades der Reifen nicht streift. Bei den Vorderrädern besteht Streifgefahr besonders an den Gabelholmen. Solche „Altgummi-Doppelbereifung" ist selbstverständlich nicht vollwertig, aber ein tadellos billger und leicht erhältlicher Behelf. Selbstverständlich ist solche Luftbereifung viel besser als jede Notbereifung aus Eisen, Holz oder Accolade.
Aus MOTOR und SPORT von 1942, leicht modifiziert Grüße falcone
Zitat von Falcone Schon vor dem Weltkrieg wurde es von sparsamen Kraftfahrern vereinzelt angewandt. Nach dem Ende des Weltkrieges und in der Inflationszeit hat so mancher sich damit geholfen. Auch jetzt kann man damit Gummi sparen. D
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Aus MOTOR und SPORT von 1942, leicht modifiziert Grüße falcone
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Motorradlibertin
Es gibt keine deutschen, albanischen oder türkischen Arschlöcher, es gibt nur menschliche Arschlöcher (Hans Söllner) ..............
Sehr schön Falcone. Das war damals tatsächlich üblich, teilweise wurde z.B als Fahrradreifen Gartenschlauch benutzt. Die Autos hatten hinten so nen Kanonenofen dran Holzvergaser genannt, damit war dann auch die Leistung nicht mehr so hoch und die Autos fuhren mit ca. 20km/h übers Knüppelplaster. Übrigens warum fahren wir heute nicht auch mit Holzvergaser? Das wäre doch CO2 neutral