hm. was die reinen wohnungskatzen angeht, hat falcone schon recht. grundsätzlich ist es für die katze sicher schöner wenn sie raus kann. sie vor den gefahren zu schützen ist natürlich vermenschlichung. die katze rennt nicht draußen rum und hat angst, dass sie überfahren wird oder eine vergiftetet ratte frißt. trotzdem glaub ich nicht, dass jede katze, die nur in der wohnung ist, unglücklich ist. ich hab bei unseren beiden nicht den eindruck, dass ihnen was fehlt. sie haben genug platz zum toben. und man sollte halt immer wieder mit ihnen spielen. ich finde es allerdings nicht so gut, eine katze allein zu halten. wenn drin, dann zwei. und für die beginnt das unsiversum eben schon ab der haustüre
eine freundin von mir hat übringes zwei perserkatzen (die mir nicht so arg gefallen mit ihren platten gesichtern). die wollen gar nicht raus. nicht mal auf den balkon. sowas gibts auch. aber eher unter den gezüchteten.
Meine ehemaligen Katzen wohnten ihr Leben lang (das waren etwa 15 bzw 16 Jahre, glaube ich) in der Wohnung (mit Balkonen, auf denen sie gern und lange verweilten).Sie sind zweimal mit uns umgezogen, und die Wohnungshaltung war völlig problemlos.Sie waren allerdings immer zu zweit und hatten genug Platz zum Herumtollen. Unsere aktuellen Katzen lebten die ersten 4 Jahre ihres Lebens auch nur in der Wohnung, sind aber nun seit fast zehn Jahren Freigänger auf dem Land.Wir hatten zuerst große Sorge, das sie hier nicht zurecht kämen, aber das war glücklicherweise nicht der Fall.Sie mußten sich zwar gegenüber den Nachbarshunden und unkastrierten Bauernkatzen von nebenan durchsetzen, was einige Verletzungen (man spricht auch von heftigen Verlusten auf beiden Seiten) gekostet hat, aber es klappte doch.Auch habe ich die beiden noch nie weiter als 100 Meter vom Haus entfernt angetroffen - die sprichwörtliche Hauskatze eh nicht, die lungert die allermeiste Zeit im Haus, auf dem Dachboden oder im Garten 'rum, und der Kater geht höchstens mal mit auf Hunderunde - aber nur bis zur Straße, dann jagen wir ihn zurück, und das hat er sich auch anscheinend gemerkt - er bleibt mittlerweile bereits kurz vorher zurück und erwartet uns dann am Briefkasten. Die ersten Wochen hat der Kater fast ausschließlich im Schuppen oder dem Dachboden verbracht, und er hat die neue, große Welt mit staunenden Augen erforscht und genießt es.Man kann ihn nun nicht mehr drinnen halten, das gibt mächtig Randale. Bei unseren Enkelkatzen (die unseres Sohnes) sieht es so aus, das die beiden früher auch nur ca. 2 Jahre im geschlossenen Vollzug in der Wohnung gehalten wurden.Nach Trennung von seiner langjährigen Partnerin blieben die dann bei ihm, in einer winzigen Wohnung - da gab es dann große Probleme mit den Viechern (Unsauberkeit - es war kurz davor, sie zur Adoption frei zu geben).Seit die drei nun in einem kleinem Haus mit Garten wohnen, haben sie Freigang und es gibt keine Probleme mehr.Sie auf Dauer Innen zu halten geht nun auch nicht mehr. Die Feliden haben so viel Freude an der Freiheit, das man zugeben muß, das diese Freude einem möglichen frühen Tod durch Außeneinflüsse mehrfach aufwiegt.Da bin ich mir ganz sicher.Wenn doch etwas passiert, wäre das sehr traurig, aber irgendwie auch die Sache Wert gewesen.Die Wohnungshaltung ist auch nicht völlig gefahrlos, und manche Samtpfote erkrankt frühzeitig ernsthaft - egal ob Freigänger oder nicht.Wir würden es immer wieder so machen.
.
Ein Leben ohne Katzen ist möglich, aber völlig sinnlos. (frei nach Loriot)
Ja, da fällt einem dann ein Stein vom Herzen, wenn das geliebte Wesen wieder wohlbehalten auftaucht! Sehr schön für Dich! Ich gehe dann mal die kleine Katze vergraben... Gestern hab ich dies nicht geschafft, bin halt in solchen Situationen ein Weichei.
Gruß Monti
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga"
Auf'm Land gehen die Bauern oft genug weniger zimperlich mit Katzen um. Hab' das mal mitbekommen, wie ein Bauer einen ganz frischen Wurf kleiner süßer Kätzchen ohne sichtbare Gefühsregung an die Wand geschmissen hat. Geburtenregelung extrem...
auf unserem elterlichen Hof liefen zeitweise über 30 Katzen rum. Die Stammkatze hat in ihrem langen Leben über 150 Junge bekommen. 12 Jahre lang im Frühling sechs und im Herbst sechs. Dann wurde es etwas weniger.
Bei uns ist es auch vorgekommen, daß Kätzchen getötet wurden. Nicht immer hat die Verteilung an Schulkameraden etc. geklappt. Scheißthema, weiß ich auch keine Lösung zu.
wie wäre es mit kastrieren... klar ist das nicht ganz billig.
ich sehe die problematik der bauern auch schon. aber wenn man (keine katzenbabies töten) will, gibt es ne lösung. es gibt sicher auch tierärzte, die in solchen fällen sonderkonditionen anbieten.
Das mit dem Kastrieren ist auf dem Hof zumindest kein wirkliches finazielles Problem. Tierärzte haben deutlich andere Konditionen bei privaten Kleintieren und bei Bauern, die auch Großtiere haben. Eine Katzensterilisation beim Bauern kostet hier so um die 15 bis 25 Euro. Und die meisten Bauern machen das inzwischen auch. Der Katzenbestand in unserem Dorf ist mittlerweile sehr übersichtlich geworden. Früher waren überall welche. Aber das Totschlagen und Ersäufen im Sack kenne ich von früher auch noch
Grüße Falcone
Ist die BMW erst optisch ruiniert, schraubt sich´s daran ganz ungeniert
Ich weiß nicht, ob da der Krieg für herhalten muss ... Ich glaube, da spielten rein finanzielle Überlegungen eine Rolle, wenn ich das so richtig beobachte. Und halt ein anderer Umgang mit dem "Nutztier", als wir uns das heute leisten.
Grüße falcone
Ist die BMW erst optisch ruiniert, schraubt sich´s daran ganz ungeniert
In Antwort auf:Und halt ein anderer Umgang mit dem "Nutztier", als wir uns das heute leisten
Nutztier ist hier das Stichwort. Ich kenn das auch noch, daß ein ganzer Wurf Katzenbabies ersäuft wurde, oder auch mehrere. Für uns ist die Katze ein Lebenspartner der zur Familie gehört, für den alten Bauern (nicht Landwirt oder Agrarökonom sagen, die hauen dich um) ist eine Katze nur Viehzeugs das auf dem Hof rumrennt und weniger wert ist als eine Kuh oder ein Schwein. Ich z.B. sehe das natürlich anders.