Yo, ich meine den McTaggert. Dass der selber was riskiert hat am Anfang ändert nix am System. Die Greenpeace is ein Konzern, die an freie Unternehmer Lizenzen verkauft, um den Markt beackern zu dürfen. Das is an sich nix Übles, das macht McDonalds auch nicht anders. Nur ist es moralisch ned besser, Subunternehmer bei McTaggert zu sein.
Und zwar, genau, wegen der beinharten Methoden, die sie haben, und vor allem, weil sie schamlos manipulieren. Die Brent Spar war eine solche Manipulation: Das Salz im Betonfuß ist beim Meerwasser entsalzen über geblieben. Ich lass mir auch von Greenpeace nicht weis machen, dass das Salz ausm Meer nimmer zurück darf, weils plötzlich giftig und radioaktiv sein soll. Die Plattform wurde dann entsorgt, was keineswegs umweltfreundlicher gewesen sein soll als wenn ma sie als künstliches Riff wo versenkt hätte. Netto ist bei der Aktion heraus gekommen, dass Greenpeace sich keineswegs um die Umwelt kümmert. Sondern lediglich demonstrieren wollte, dass sie die Macht hat, Medien zu manipulieren, um Spendengelder zu maximieren.
Besonders deutlich wird das bei der Aktion Gentechnik. Wir hatten einmal die Renee Schröder im Studio, die sich deswegen ungeheuer aufgeregt hat über Greenpeace und Konsorten. Dieses, weil erstens deren "Argumente" gegen die Gentechnik alle auf zweifelhaften Unterlagen beruhen. Zweitens wegen deren ultimativer Forderung, die Wissenschaft möge doch beweisen, dass gentechnisch veränderte Organismen ungefährlich sind. Denn so einen Beweis gibt es nicht, man kann nämlich auch nicht beweisen, dass Wasser und Kochsalz ungefährlich sind. Vor kurzem ist eine Amerikanerin gestorben, weil sie bei einem Wett-Trinken zu viel Wasser getrunken hatte. Und es sterben immer wieder Kinder, wenn sie zu viel Kochsalz erwischen. Es gab vor etlicher Zeit je einen Fall in de und at. Ein Kind hatte Salz und Zucker verwechselt, die Eltern ließen sie das versalzene Joghurt aufessen. Im anderen Fall wurde das Salz absichtlich ins Essen praktiziert.
Daher halte ich die diesbezügliche Kampagne für eine Sauerei, mit der Ahnungslose manipuliert werden.
Nein, sie müssen nicht in Sack und Asche gehen. Sie sollten aber auch nicht beim unbefangenen Publikum den Eindruck erwecken, sie täten es. Das tun sie aber, während sie in Wirklichkeit ein Konzern sind, der Milliardenumsätze macht. Dass zB Greenpeace Österreich Kolonien in ehemaligen Oststaaten gegründet hat, ist auch nur aufgekommen, weil die finanziellen Reserven schön langsam zur Neige gehen und ein Teil der Mannschaft nervös geworden ist. Dadurch kam die Sache ein Mal in die Medien, nämlich ins Ösi-Profil, einer Art Mini-Spiegel. Damit hatte sich die Sache aber auch schon, weil sich kein anderes Medium getraut hat, darüber zu berichten. Denn Greenpeace, das sind doch die Guten, die darf ma ned kritisieren. Und die Hintergründe wollen die Medienkonsumenten auch lieber nicht wissen. Weil das sind doch Idealisten, ned wahr, und keineswegs freie Unternehmer, die sich gegen die Zahlung einiger Millionen pro Jahr das Recht sichern, im Namen von Greenpeace im eigenen Land Spenden zu keilen.
So funzt nämlich das Mediengeschäft: Greenpeace liefert immer wieder spektakuläre Geschichten. Da verhaut ma sich doch ned den Kontakt zu denen, ma braucht die ja. Die haben zig Millionen auf der hohen Kante und expandieren mit dem Geld der Omama in den Osten? Nau und. Das will doch die Omama gar ned wissen, die liest lieber a Gschicht, dass ana mit der Greenpeace-Fahne vom Schornstein hängt. Dass das ein paar hoch bezahlte Spezialisten sind, von Greenpeace übers Jahr angestellt, das weiß die Oma auch nicht. Für die ist Greenpeace der arme Student, der Unterschriften keilen geht auf der Einkaufsstraße bei Schnee und Regen und Sommerhitze. Noch ein Irrtum, denn der Student ist freier Dienstnehmer bei einer Spendenkeilfirma, die Abschluss- und Folgeprovision kassiert von Greenpeace und dem Studenten davon einen Bettel zahlt. Ab und zu packt einer von den Keilern aus, was die für Methoden haben, aber das will die Omama, siehe oben.
Tschulligen schon, wenn du dich betroffen gefühlt hast, du warst ned gemeint mit den D-Schichtlern. Ich dachte, dir wird das eh klar sein, sonst hätt ich was drunter geschrieben bei dir. Und danke für die Anteilnahme, mein Magen ist sehr gesund. In meinem Geschäft ist ma gewöhnt, dass man manipuliert wird vorn und hinten. Greenpeace is halb so schlimm, in der Politik gehts viel grauslicher zu.
Hört sich alles sehr böse an, und kann ich garnicht so recht glauben.Das Greenpeace kein Mädchenpensionat ist, war mir bekannt.Und das man solchen Gruppierungen auch kritisch auf die Finger gucken soll/muß, finde ich völlig in Ordnung.
In Antwort auf:...dass Greenpeace sich keineswegs um die Umwelt kümmert...und...mit dem Geld der Omama in den Osten...expandieren...
wäre mir aber doch neu - hört sich an, als hätten die eine reine Betrugsfirma gegründet, um dann mit den geschnorrten Spenden zu verschwinden. Die haben 'ne Menge erreicht, und das sie mit ihren Mitteln nicht zimperlich sind, kann ich gut verstehen - wenn einem z.B. ohne Rücksicht auf Menschenleben das Schiff versenkt und alles abgestritten wird. Für
In Antwort auf:...eine Sauerei, mit der Ahnungslose manipuliert werden...
halte ich es allerdings, wenn man gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ohne sie zu kennzeichnen auf die Menschheit los läßt.
Das Spenden nicht mehr von eigenen Mitgliedern gesammelt werden, sondern von bezahlten Dienstleistern, kenne ich auch - vom Konzern DRK z.B. .Scheint für die aber anscheinend unterm Strich mehr bei 'raus zu kommen, und was gemeinnütziges kommt am Ende doch noch dabei 'raus (man kann sich allerdings durchaus fragen, wieviel das noch ist ).Und das die von der Oma abgegebenen, sauber gewaschenen und gebügelten Anzüge des verstorbenen Opas demnächst arme Negerkinder in Afrika auftragen, stimmt nur insofern, das die Klamotten verkauft und verwertet werden und dann im Endeffekt doch in Afrika landen - aber für Kohle.Und die einheimischen Schneider gehen pleite.So ist das anscheinend im Kapitalismus .
In Antwort auf:...so funzt nämlich das Mediengeschäft: Greenpeace liefert immer wieder spektakuläre Geschichten...
Ja, stimmt - damit erreichen sie aber auch eine notwendige Aufmerksamkeit in der Welt.Ich finde das ganz O.K. so.
Ich halte deine Meinung über Greenpeace hört sich arg überzogen an, will aber zugeben, das ich mich da schon nochmal ein wenig schlauer machen muß .
nothing for ungood
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Ein Leben ohne Katzen ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)
Böse find ich das überhaupt ned. Der McTaggert hat sein Geschäft gelernt, und so agiert er auch. Tät ers nicht, gäbe es Greenpeace schon lang nicht mehr. Ma muss das höchst emotionslos sehen. Jede ähnliche Organisation arbeitet genau so, und alle haben erhebliche Kosten für Verwaltung und um Geld aufzustellen. Bevor es eMail gab, mussten die 30, 40, 50 Prozent der Kohle für Schnorrbriefe ausgeben. Einzige Ausnahme ist so weit ich weiß die Caritas, für die arbeitet die Kirche gratis.
In Antwort auf:...dass Greenpeace sich keineswegs um die Umwelt kümmert...und...mit dem Geld der Omama in den Osten...expandieren...
is a gewagt gekürztes Zitat. Ich habe geschrieben, dass es im Fall Brent Spar keineswegs darum gegangen ist, was für den Umweltschutz zu tun. Dass die Meersalz-Geschichte eine Beleidigung für normal intelligente Menschen war, müss ma wohl ned weiter diskutieren. Zweitens führt die Aufforderung, doch bittschön ein paar Wochen lang lieber den Sprit von Mobil in die Luft zu blasen statt den von Brent-Spar-Shell, eigentlich jeden Umweltschutz ad absurdum. So was könnt ein Kabarettist nicht besser erfinden.
In Wahrheit gibts immer wieder Zeiten, in denen die Spendenfreudigkeit der Leute nachlässt. Dann braucht ma an Aufhänger. Da nun Atomwaffenversuche auf Mururoa sehr selten sind, wurde ein halbwegs spektakulärer Fall für eine Kampagne gesucht. Was Besseres als Brent Spar war offenbar nicht zu finden. Das aber war ein Schuss ins eigene Knie. Denn die Leute lassen sich zwar willig verarschen. Sie reagieren aber äußerst unwirsch, wenn sie draufkommen, dass sie es werden. Und das war bei der Meersalz-Geschichte eindeutig der Fall.
Die Geschichte mit der Gentechnik ist ein eigener Fall. Wer ka Gentechnik mag, darf zB kein Bier trinken. Denn die Hefe ist ein Musterbeispiel für gentechnisch veränderte Organismen. Es gibt schon lang keine gentechnik-freie Hefe mehr. Viele Medikamente gäbe es ohne Gentechnik nicht, Insulin zum Beispiel. Neue Therapien gegen Krebs funktionieren ausschließlich mit Gentechnik. Und so weiter.
Übrigens hatte die Schröder damals den angeblichen Umweltschützern um die Ohren geschmissen, dass etliche Untersuchungen, die von Gentechnik-Gegnern durch die Medien geschleift werden, auf falschen Unterlagen beruhen und manipuliert sind. Eingefallen ist denen dazu nix, nur die Aufforderung, man möge doch beweisen, dass das Zeug ungefährlich ist. Hab ich eh schon geschrieben. Das aber ist wieder so ein Fall von "das möcht jo kana lesen, das schreib ma lieber ned".
Die oiden Fetzen für die Negerkinder kenn ich auch. Die Leute haben halt eine seltsame Vorstellung davon, was die Dinge kosten, und was sie bewirken. Erstens tät es erheblich mehr Geld kosten, Opapas Sonntagsanzug sauber geputzt nach Afrika zu schaffen als dort unten neues Gewand für die Leut zu kaufen. Zweitens täten, genau, dann die afrikanischen Schneider eingehen. So wäre das auch, wenn man, wie gerne vorgeschlagen, EU-Überschüsse an Getreide oder Tomaten nach Afrika schicken würde: Erstens kostet der Transport Unsummen, zweitens gingen die einheimischen Bauern ein. In jedem Wirtschaftssystem, weil wenn man den Leuten die Arbeit wegnimmt, spielt es keine Rolle, ob die für Geld werkeln oder bargeldlos fürs Wohl der Gesellschaft.
Ich find das auch sehr nett von Greenpeace, dass sie schöne Geschichten liefern. Nur muss man sich vollkommen darüber im Klaren sein, dass sie diese Geschichten liefern, weil sie Platz in den Medien haben wollen. Und den Platz wollen sie haben, weil jede Sendeminute eine recht genau bekannte Summe an Spendergeldern generiert. Bedenklich finde ich allerdings Geschichten wie die von der Brent Spar. Dann rennt nämlich eine Dynamik, mit der Greenpeace durchaus kalkuliert: Auch wenn der eine oder andere Redakteur genau weiß, dass die Meersalz-Geschichte Schwindel ist, muss die Sache trotzdem ins Medium. Denn alle anderen berichten auch. Was sollten sich unsere Leser/Zuschauer denken, wenn wir die Gschicht ned haben? Die täten sagen, die schlafen da in der Redaktion. Also berichten wir, auch wenn wir wissen, es ist ned wahr.
Ich hab keine schlechte Meinung über Greenpeace. Ich mach mir halt keine Illusionen. Und Greenpeace schadet wenigstens niemandem, jedenfalls niemandem, der das nicht aushalten könnte. Ich könnt dir auch Geschichten erzählen über die Rettung von Arbeitsplätzen, durch die in Wirklichkeit zig Mal so viele Arbeitsplätze vernichtet wurden. Da gehts dann ans Eingemachte für viele Leute. Wie gesagt, in der Politik gehts sehr viel hässlicher zu als bei den NGOs aller Art.
In Antwort auf:...der McTaggert hat sein Geschäft gelernt, und so agiert er auch. Tät ers nicht, gäbe es Greenpeace schon lang nicht mehr...
David McTaggart ist seit Jahren tot ... es ging, wenn ich mich recht entsinne, bei der Brent Spar-Aktion hauptsächlich darum, das die ausgedienten Objekte der Ölindustrie nicht einfach billigerweise an "geeigneter" Stelle versenkt werden, sondern das die (wie jeder anständige Wandersmann auch) ihren Müll anschließend wieder zusammenpacken und ordentlich entsorgen (das schafft sogar nebenher Arbeitsplätze ).Ich kann mich auch eher an tonnenweise darin enthaltenes Restöl als an radioktives Wasser erinnern.
Naja, sei's drum - die Aktionen von Greenpeace mögen spektakulär, und für den Ökopuristen manchmal fragwürdig sein (ein schönes Wort - eigentlich ist fast alles Mögliche würdig, hinterfragt zu werden), aber sie bewirken was.Und das ist nicht unbedingt das Schlechteste, finde ich.
Du aber anscheinend auch
In Antwort auf:...wie gesagt, in der Politik gehts sehr viel hässlicher zu...
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Ein Leben ohne Katzen ist möglich, aber sinnlos. (frei nach Loriot)
Ich sollt halt präziser schreiben. Hätt der McTaggert Greenpeace nicht so aufgestellt, wären die schon lang nicht mehr da.
Und die Brent Spar ist mir heut erst untergekommen, die wurde am Ende doch versenkt, als Kai irgend wo im Norden. Sie war keine Ölbohrplattform, sondern eine von hunderten Tanks in der Nordsee, die nach dem Bau einer Pipeline unnötig wurden. Was wurde aus den anderen Plattformen? Wahrscheinlich alle lautlos im Meer versenkt, ohne dass sich deswegen irgend jemand aufgeregt hätte: http://de.wikipedia.org/wiki/Brent_Spar
Ich bin kein Öko-Purist, aber ich mag ungern verarscht werden. Ein paar hundert Plattformen wie Brent Spar verschwinden irgend wo, wahrscheinlich im Meer. Eine davon wird von Greenpeace herausgesucht, weil ma dringend eine Kampagne braucht. Seh ich durchaus ein, so rennt nun einmal das Geschäft mit der Öffentlichkeit. Die Leut brauchen schöne Bilder, damit sie ins Geldbörsel greifen. Aber man könnt ja durchaus auf die Idee kommen, bei solcher Gelegenheit bei der Wahrheit zu bleiben.
Ich find es sehr erstrebenswert, den Leuten ein bissl Öko beizubringen. Ich fahr ja auch in Wien mit der Straßenbahn und hab die Dose abgeschafft. Wegen Sinnlosigkeit, gebs eh zu, ma kommt sowieso damit nimmer weiter in der Stadt. Aber Greenpeace hat in diesem Fall gesagt, tanke lieber bei der Konkurrenz statt bei Shell. Und damit wurde nix Öko gemacht, nur demonstriert: Wir von Greenpeace können über die Medien Macht ausüben gegen jemanden, den wir willkürlich aussuchen. Und so was ist mir extrem suspekt.