zylinder und kopf der guzzi sollen wieder auf den motorrumpf montiert werden. wie sind die erfahrungen hinsichtlich verwendung oder nicht-verwendung von dichtpaste zusätzlich zur papier-zylinderfußdichtung? die dichtflächen sind in gutem zustand, keine riefen oder dergleichen vorhanden. freue mich über reichlich input aus der schrauberfraktion.
Ich verwende immer zusätzlich einen Hauch Dichtpaste. Es schadet nicht und nichts ist ärgerlicher, wenn es dann hinterher suppt. Zur Zeit brauche ich noch die rote Paste von Dirco auf. Es gibt da aber eine durchsichtige von BMW, die mindestens genauso gut und vor allem fast unsichtbar ist. Die will ich mir als nächste besorgen. Frag mal beim örtlichen BMW-Händler nach und vergiss die Sonnenbrille nicht, wenn du durch den Ausstellungsraum musst. Nur der Name von dem Zeug fällt mir jetzt ums Verplatzen nicht ein. Aber so viel verschiedene farblose, hitzebeständige Silikondichtmassen für Motoren werden die ja wohl nicht haben
grüße falcone
Nur wer es schafft, auf das Notwendige zu verzichten, kann sich das Besondere gönnen.
danke für die info, falcone. ich hätte intuitiv auch zu einem hauch von dichtmasse tendiert, bin aber bei der guzzi-technik noch absoluter neuling. werde den zylinder gleich mal versuchen zu montieren und ein paar fotos machen. so, der linke zylinder ist montiert. habe auf die dichtung beidseitig dünn dirko geschmiert. der gestern besorgte kolbenringspanner konnte leider gar nicht zum einsatz kommen, weil kein platz vorhanden ist. so mussten die kolbenringe doch mit viel geduld von hand in den zylinder eingeführt werdnen. jetzt gibts erst mal ein gutes aufsesser auf den erfolg. morgen gehts weiter.
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In Antwort auf:Es gibt da aber eine durchsichtige von BMW, die mindestens genauso gut und vor allem fast unsichtbar ist.
Ich habe da noch einen kleine Tupe mit einem zartrosa Zeug vom Daimler, das ist auch ein ultimatives Zeug. Dirko würde ich auf Zylinderdichtungen nicht nehmen (trägt mir zu dick auf), dann lieber die spezielle Dichmasse für Flächendichtungen von Loctite (5920).
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Für Motorräder bin ich dermaßen offen, man könnte meinen ich wäre nicht ganz dicht :-)
danke für den tip mit loctite. dirko habe ich nur sehr dünn aufgetragen, werde mich aber für den anderen zylinder mal nach dem mittel von loctite umtun.
Ich glaube ohnehin, dass die sich in der Dichtfähigkeit nicht viel nehmen. Man muss halt genau lesen, für welche Anwendungsbereiche die Dichtmasse ist und für welchen Temperaturbereich. Früher war mein Favorit Hylomar, aber das ist inzwischen überholt. Das können die heutigen Silikondichtmassen alles viel besser. Beim Dirco fand ich nur die rote Farbe störend. Ganz dünn auftragen lässt es sich gut mit einem kleinen Spachtel z.b. Küchenmesserklinge rechtwinklig zugeschliffen. Grüße Falcone
Nur wer es schafft, auf das Notwendige zu verzichten, kann sich das Besondere gönnen.
gestern abend war ich ganz unpäpstlich und habe einfach die fingerkuppe zum dünnen verstreichen auf der dichtung genommen. das von mir verwendete dirko ist übrigens grün. gibts beim louis. jetzt warte ich sehnsüchtig auf das bestellte haarlineal, um die dichtfläche des kopfes überprüfen zu können. ist leider erst für dienstag angekündigt, so dass die baustelle bis dahin ruht.
Ich nehme zum Überprüfen der Dichtfläche ein Blatt 6ooer Nass-Schleifpapier, lege es auf eine Glasplatte, mache es nass und ziehe den Kopf mit ein paar kreisenden Bewegungen und leichtem Druck drüber. An dem Tragbild erkennst du dann sofort, ob der Kopf noch plan ist, kannst ihn anschließend ggf. mit etwas mehr Druck gleich planen (wenn er nicht wirklich krumm ist) und hast auch gleich noch jeden Dreck, Fett usw von der Dichtfläche entfernt. Haarlineal ist mir zu ungenau. Grüße falcone
Nur wer es schafft, auf das Notwendige zu verzichten, kann sich das Besondere gönnen.
danke für den tip, falcone. hatte davon schon mal gehört, es aber bisher noch nicht praktiziert. wieso ist dir ein haarlineal zu ungenau? ein haarlineal soll doch als messwerkzeug sehr präzise sein?
Klar, im Grunde schon. Aber wenn du es über die Dichtfläche des Kopfes legst, musst du es eigentlich zig-mal auflegen um zu erkennen, ob da irgendwo ein Lichtspalt ist und hast immer noch nicht genau eingegrenzt, wo der Verzug ist. Ungenau ist vielleicht schlecht ausgedrückt, unpraktisch wäre besser. Probiers mal aus mit der Glasscheibe. Es funktioniert genial einfach und gut. Grüße falcone
Nur wer es schafft, auf das Notwendige zu verzichten, kann sich das Besondere gönnen.
Das Problem, auf das Falcone hinaus will, ist wohl, daß man mit einem Haarlineal immer nur die Ebenheit entlang einer Linie kontrolliert. Beim Zylinderkopf kommt's aber auf die Fläche als Ganzes an. Das Geht mit der Glasscheibenmethode sicherlich besser als wenn man sozusagen alles aus zwölfunddreissigtausend Linien zusammensetzt. Da ist zwar jede für sich sehr genau, allerdings ohne Bezug zur Linie daneben.
Vorrausgesetzt die Glasplatte ist auch eben. Hab da schon interessante Dinge gesehen. Ich habe früher über alte Zylinderköpfe ein dünnes Spänchen drübergefräst. Erhöht die Rautiefe und damit den Dichtungshalt, nach Wunsch auch die Verdichtung.
ich habe da noch einen alten spiegel in der garage stehen, der für die überprüfung der planheit sehr gut geeignet sein wird. gestern abend haben einige meiner nachbarn wieder neue flüche gelernt, als ich den zylinder zum zweiten mal wieder abziehen musste, weil die reihenfolge nicht stimmte und zum guten schluss auch noch ein gummiring kaputt gegangen ist. die schrauberwelt der metrischen maße und aluminiumzylinder mit stehbolzen will sorgsam erchlossen werden... gestern nachmittag kam mir der verdacht, dass zwei stehbolzen am zylinderfuß einen o-ring als zusätzliche abdichtung brauchen. ich hatte in alter shovelschraubermanier einfach die fussdichtung montiert und dachte, damit sei es gut. nach überprüfung des noch nicht montierten zylinders war klar, dass die o-ringe noch zu montieren waren. also, nach dem die kinder im bett waren, zylinder wieder vorsichtig runter ziehen, die o-ringe in die entsprechende vertiefung des zylinders gesteckt und den zylinder wieder drauf. dieses mal gingen die kolbenringe schon etwas leichter in den zylinder. aber oh schreck, der zylinder liess sich nicht weiter als bis zur hälfte auf die stehbolzen schieben. also etwas mehr kraft aufgewendet und - schwupp - war der zylinder auf dem gehäuse und die vorher so sorgfältig eingepassten o-ringe kamen mit den stehbolzen oben wieder raus, der eine o-ring zerfetzt! ich war kurz vor dem herzinfarkt! also die ganze garnitur wieder runter und das spielchen noch mal, diesmal jedoch erst die fussdichtung aufs gehäuse, dann die o-ringe über die beiden stehbolzen und dann wieder den zylinder drauf und diese sch... kolbenringe wieder eingefieselt. mit dem blut voller adrenalin und einem blutdruck im tiefroten bereich ist die übung eine echte herausforderung. aber schlussendlich ist der zylinder auf dem gehäuse, alle dichtungen sind da, wo sie vom konstrukteur gedacht sind und ich ziemlich routiniert im einfädeln von kolbenringen mit den fingern...