Angeblich drücken die Entgratungen mit ihrer Fase das Wasser wieder genau zwischen Belag und Scheibe - so wie ein Schmierkeil beim Lager, während die nicht entgratete Bohrung sozusagen scharfkantig das Wasser abwischt, im Scheibenloch sammelt und beim Austritt aus den Belägen dann durch Fliehkraft abwirft.
Anläßlich der früheren Achtstunden-Rennen auf dem Ring gab es mal Expertenbeiträge zu dem Thema - ich glaube, auch in der MOTORRAD. Dähnes Fahrer Tost ist mal Rekordzeiten bei Dauerregen gefahren, wobei ihm die Schräglagenbegrenzung einer BMW durch die Zylinder egal war. Die anderen konnten auch nicht tiefer runter. Mit der Scheiben haben sie auch irgendwas gemacht, damit die Verzögerung sofort und dosiergenau kommt.
Ich halte die Sache eher für akademisch. Wir haben früher auch die Scheiben unserer RDs gelocht, weil wir es geil fanden. Einen von uns haben sie dann mit ner Mängelkarte zum TÜV geschickt . Auf jeden Fall wurden die Löcher entgratet, damit die Beläge nicht gleich runter waren. Die Ansprechverzögerung war damit im Regen deutlich geringer. Es gab bei Verschiedenen auch Geräusche beim Bremsen. Schließlich waren die Scheiben aber bald so weit runter, daß die Entgratung nicht mehr zu sehen war. Mein Freund hatte an seiner Zweitaktsuzi einen wesentlich höheren Verschleiß an der Scheibe und hat sich eine neue gekauft.
- - - -
Bei Regen fährt man halt anders. Meine W kommt auch nicht sofort auf die Vorderbremse - die ja schon eh kein Blockierwunder ist. Ich nehms so hin. Was will ich ruckartig bremsen? Gerade bei Regen wird noch cooler gefahren.
Bremsscheiben wurden/werden gelocht, um das Wasser besser abzuleiten bzw einen sich aufbauenden Wasserfilm zu unterbrechen. Ich bezweifle aber auch, dass Grat oder nicht irgendeine Bewandnis haben. Grüße falcone
In Antwort auf:dass Grat oder nicht irgendeine Bewandnis haben
dann fährst mal mit meiner honda... im trockenen greifts echt gut...ist ein HBZ von ner ZZR1100 oben, doppelscheibe...
aber im regen kannst einpacken...ich meine subjektiv das 5 fache bremsweg zu haben.. also effektiv nix...
also getestet habe ich es nicht...also mit loch und mit grat...aber mir wurde es auch so erklärt, daß da immer wasser durch das entgraten zw. scheibe und belag kommt.
ich habe, auch bei regen, keine probleme mit der bremse. bei mir beissen GPZ-beläge und BT 45 gummi überträgt die negative beschleunigung auf den asphalt. diese zufriedenheit mit der bremsleistung ist sicher mit ein grund, warum ich auch gerne bei regen fahre.
was mir allerdings auffällt ist, dass der unterschied von den GPZ- zu den serienmäßigen W-belägen doch ein enormer ist. ich überlege sogar, die gerade mal 2800 km alten serienbeläge wegzuschmeißen...
Ich fahre mit den Serienbremsbelägen und habe bei Regen auch ein schlechteres ansprechverhalten beim Anbremsen. Wird jedoch länger als ich sagmal gefühlte 4 sec. der Bremsdruck aufrecht gehalten, dann greift die Bremse almählich besser. Sollte demnächst mit den GPZ Belägen liebäugeln.
Keule, ich würde das aber nicht unbedingt am Entgraten festmachen, es könnte auch an den Belägen bzw. deren Reibpaarung bei Nässe liegen. Auch sind die alten Japaner-Scheiben bekannt dafür, dass sie bei Nässe fast keine Wirkung mehr haben - deswegen waren ja mal die Rost-Brembos bei den Italiener der Stand der Dinge. Heute sieht das anders aus.
die Luxuslimousinen mit dem Stern hatten ja eine Vorrichtung, die bei Nässe die Scheiben immer mal kurz ansprechen läßt. Per Leistungselektronik wurde das natürlich kompensiert, damit keine wirkliche Verzögerung auftrat.
Das hat die Kunden dann doch genervt und es wurde wieder ausgebaut
In Antwort auf:Ich bezweifle aber auch, dass Grat oder nicht irgendeine Bewandnis haben.
na, nehme mal eine scharfe schere u, "entgate" die mal da schiebt sich der zu schneidente gegenstand auch zwischen die scherklingen (das kennt man ja von stumpfen scheren)
so sehe ich das auch bei bremsscheiben, ne "scharfe" scheibe schneidet das wasser einfach ab, und bei entgradeten kommt warscheinlich der stumpfe schereneffekt zum tragen.
g. wurm
" Ein Steckenpferd frisst mehr als zehn Ackergäule."