meine Meise gibt es immer noch. Sie fliegt bei mir rein, auf zum Croissant-Teller, nimmt sich ein Stück, fliegt damit auf den Ständer und frißt. Vögel fressen nicht gerne an den Fundstellen des Futters, weil sie dann andere darauf aufmerksam machen könnten, wo es was gibt. Richtig Kontakt will sie nicht mehr, aber gelegentlich sitzt sie noch auf meinem Finger und frißt. Dabei wendet sie mir den Meisenpopo zu, weil offenbar von mir (von hinten) keine Gefahr ausgeht und sie lieber den freien Blick nach vorne behält (Freßfeinde etc.). Ich kann dann mit der Nase ihre Schwanzfedern tippen, ohne daß sie das stört. Offenbar vertraut sie mir also noch absolut, will aber nicht allzuviel mit mir zu tun haben.
Nur neulich saß sie auf dem gekippten Fenster und hat eine längere Zeit zugeschaut, wie ich am PC tippe. Hat den Kopf schief gelegt, wenn ich sie angesehen habe. Nach ein paar Minuten ist sie dann runter auf meinen Finger, hat was gequatscht (so richtig süß) und angefangen, mir in den Finger zu hacken. Das war sehr deutlich eine Aufforderung, endlich mal wieder frische Backware zu deponieren und nicht immer vom alten zu nehmen.
Neues Croissant geholt und zweimal gezwitschert, da war sie wieder da und bediente sich. Hat sogar nochmal mit mir gequatscht, aber irgendwie nicht in Dankbarkeit, sondern eher so: "Na, geht doch!"
Für mich ist sowas der Draht zur Natur. Er geht über 9 Gramm Vogel und läßt sich nicht erklären. Wir verstehen uns ohne zu wissen, warum.
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga"
In Antwort auf:Für mich ist sowas der Draht zur Natur. Er geht über 9 Gramm Vogel und läßt sich nicht erklären. Wir verstehen uns ohne zu wissen, warum.
Vom Ultraleichtflieger zum Hyperleichtflieger halt ...
Hast Recht, wir wollen den Frieden und essen die Tiere.
Meine Meise hält übrigens Ordnung in der Küche. Was dort an Insekten rumfleucht, hat keine Chance. Der Vogel ist derart unbegreiflich schnell, daß du selbst kaum siehst, wie er es macht. Auf dem Teller sitzen drei Fliegen. Du hörst nur schnapp schnapp, der Vogel zappelt etwas, der Teller klingelt hell, und die Fliegen sind weg. Den Schnabel, der sie aufgenommen hat, hast du in der Zeit nicht erkannt. Das ist magisch! Ich hab mich schon umgeschaut, ob die Fliegen nur weggeflogen sind, aber der Vogel zeigt dann Schluckbewegungen und schnalzt noch einen Kommentar hinterher, ehe er dann zum Gebäck übergeht.
Mich hat er einmal ins Auge gepickt, weil ich ihn wohl bedrängt habe. Es war nicht so sehr schlimm, aber eine Lehre . Das Augenlid habe ich nicht so schnell zugehabt, wie der Schnabel drin war. Er ist also schneller, als menschliche Reflexe . Vermutlich geht es nur so in der Natur. Sonst wäre die Beute auf und davon.
Spinnen werden im Rückenschwebeflug aus den Ecken geholt, die Netze stören dabei nicht. Sie werden vom Vogel mitaufgenommen. Die Sauberkeit hat nur einen Haken. Der Vogel läßt fallen, wo er gerade ist. Das muß ich dann wegmachen