nun... ich habe eine Frage zum Bau. Nein, ich wurde nicht in den Niederlanden geblitzt, wie ich 5 km/h zu schnell fuhr und auch der Schnittlauch will mich nicht einbuchten, weil irgendein Blinker keine e-kennzeichnung hat.
Ich meine das Bauen als solches, also das Errichten von mehr oder weniger großen Gebäuden und die Renovierung/Sanierung derselben.
Eine Frage: wir wollen evtl. ein Haus kaufen/übernehmen, dass 1976 gebaut wurde (oder '73? Bin nicht ganz sicher). Ich frage mich nun, welche Altlasten von uns bedacht werden sollten. So haben wir etwa in einigen Räumen Holzdecken (Paneele), die meiner Ansicht nach nur mit Klarlack gestrichen wurden. Die fliegen ohnehin zum größten Teil raus.
Dann aber eine Sache, die mir gerade erst in den Sinn kommt: Wie sieht es eigentlich mit der möglichen Karzinogenität von Dämmstoffen aus dieser Zeit aus? Der Dachboden ist nämlich ausgebaut. Unter den Dachpfannen ist ein Balkenwerk, das ja vermutlich mit Glas-/Steinwolle ausgestopft ist. Dann gibt es vermutlich eine Dampfsperre und dann wieder Paneele. Zum Teil zieht es vor der Paneele richtiggehend, wenn man die Hand davor hält, kann man es fühlen.
Natürlich weiß ich, dass lungengängige Partikel per se keine gute Sache sind und ggf. Krebs auslösen können. Allerdings ist das nun ja 30 Jahre da drin, alles, was an Partikel potenziell "wegwehen" könnte, sollte das inzwischen wohl getan haben. Wir wollen es im Moment ja nicht rausreißen.
Langer rede kurzer Sinn: Sollte man das weiter verfolgen oder eher nicht, weil unnötig?
Insgesamt ist mir schon klar, dass wir alle sterben müssen und ich würde auch nicht sagen, dass ich da übervorsichtig bin. Sonst würd' ich ja auch mein Mopped verkaufen und nicht damit fahren. Andererseits würde ich auch nur ungern frühzeitig an Krebs erkranken. Außerdem wohnen da ja auch noch andere Leute, denen ich das auch nicht wünsche...
Wär' toll, wenn hier der eine oder andere oder auch die eine oder andere weiterhelfen könnten.
besser ist das telefonisch zu klären, ist doch recht umfangreich. noch besser ist es vor Ort, da mir bestimmt Sachen auffallen, an die du im Leben nicht denkst. Wo ist denn das Haus?
das ist wirklich nett, aber leider steht das Haus ca. 120 km von Bonn Richtung niederländische Grenze.
Im Internet habe ich die Information gefunden, dass sich Mineralwolle auf Dauer zersetzt und dabei die gefährlichen lungengängigen Partikel freisetzt. Abhilfe könnte dann eine luft- und wichddichte Folie zur Abdichtung schaffen.
Aber was ich mich tatsächlich frage: Wie machen denn andere das? ich meine, dieses Material ist doch praktisch über Jahrzehnte der Standard in Dämmfragen gewesen. Das muss ja hunderttausendfach in Deutschland so sein wie bei uns.
Tja, jeder auf seine Weise. Ich hatte das gleiche Problem. Haus Bj ´65, Dachausbau ´82. Dampfsperre war da zwar schon Standard im Gegensatz un ´73, aber war trotzdem nicht vorhanden, da Eigentümer als Hobbyhandwerker selbst am Start waren. Deshalb zog es bei uns auch so!! Also was tun? Ich bin kein Fachmann, aber wenn die Dachsteine noch gut sind, würde ich von innen die Verkleidung öffnen und eine moderne Dampfsperre (ggf. zusätzlich) von Sparren zu Sparren ziehen. Das ist nicht optimal, aber effizient. Anleitungen findest du im internet. Die Dämmwolle haben wir gleich gegen bessere dickere ausgetauscht bei der Gelegenheit, allerdings die Entsorgung der alten gespart, in dem wir das Zeug in den Abseiten als zusätzliche Dämmung gelassen haben. Wenn es noch staubt, dann jetzt nur noch nur nach außen. Wenn das Dach in den nächsten 6 Jahren neu gedeckt werden soll, sollte man die Dämmung aber von außen ganz neu aufbauen, das ist die beste Methode. Es gibt ja inzwischen zumindest für Neubauten auch strengere Dämmwerte und für den Verkauf alter Häuser wird bald eine sog. Wärmepass Pflicht. Die Investition lohnt sich also.
Gruß, Tom PS:
In Antwort auf:luft- und winddichte Folie
Sowas gehört sicher nicht unters Dach, sonst kannst du gleich einen Entfeuchter aufstellen oder eine automatische Belüftung einbauen.
Diese Dampfsperren sind ja Folien. Sind die nicht nach wenigen Jahren auch schon wieder bröselig? Immerhin müssen die verschiedenste Temperaturen und Luftfeuchten ab...
Ganz gut fänd ich, wenn man den ganzen Quatsch (Verkleidung) abmachte, das richtig dämmt und dann fermacell-Platten draufkämen. Fertich. Aber naja, die unterkonstuktion müsste das Gewicht tragen und ganz billig ist das wohl auch nicht...
Schon, aber sie lassen die Feuchtigkeit durch und fühlen sich eigentlich auch nicht folienartig an. Die halten heute angeblich ewig bzw. länger als das Haus. Und das Haus hält länger als ich, also was soll´s? Die Fermacell-Lösung ist doch gut, warum sollten das die Sparren nicht halten? Meine Rigipsplatten halten doch auch?
Zitat von *caferacer2Aber was ich mich tatsächlich frage: Wie machen denn andere das? ich meine, dieses Material ist doch praktisch über Jahrzehnte der Standard in Dämmfragen gewesen.
Die meisten werden nicht panisch, bei dem Gedanken daran - weil sie den Gedanken gar nicht erst haben ... ... will sagen: sie wissen es nicht! - was in diesem Fall wohl auch gut so ist, denn ein Abriß/Ausbau setzt mehr schädliches Material frei als deren Verbleib in den Wänden für weitere 100jahre.
ja, das ist eh klar. Daher ja die Frage danach, wie kritisch sowas ist.
Anderes Beispiel: In vielen (auch alten) Möbeln sind Spanplatten verarbeitet. Die setzen z.T. Formaldehyd frei. Aber: jeder neue Teppich den du verlegst und schlimmer noch jede Zigarrette, die du rauchst, verabreicht dir zigfach mehr Formaldehyd. Also: Gesund isses nicht, aber es bringt dich auch nicht direkt um. Also kann man es (in Maßen) auch vergessen.
Die Frage ist daher nicht "Ist die Dämmwolle schlimm?", sondern "ist die Dämmwolle so ein Problem, dass man da mal was machen sollte, weil es sonst gesundheitliche Folgen hat?".
Ähnlich wie beim Moppedfahren: Wenn du auf der BAB mal 5 km/h zu schnell fährst, wird hier keiner was sagen. Wenn du aber berichtest, dass du im verkehrsberuhigten Bereich mittags um zwöhl Uhr gleich vor einer Schule immer Wheelies und des Sprint von 0 auf 100 km/h übst, dann wird der eine oder andere vermutlich unfreundlich anmerken, dass das kaum angebracht ist. Merke: Die Dosis ist das Gift!
Zitat von *caferacer2Die Frage ist daher nicht "Ist die Dämmwolle schlimm?", sondern "ist die Dämmwolle so ein Problem, dass man da mal was machen sollte, weil es sonst gesundheitliche Folgen hat?".
Du hast dir die Frage doch schon selber beantwortet!? Mit deiner Dämmwolle bist du 5km/h zu schnell auf der BAB unterwegs ...
Zitat von *caferacer2Merke: Die Dosis ist das Gift! Gruß CR2
Paracelsus oder auch Theophrat Bombast von Hohenheim?
Heilpraktiker unter uns?
Gruß Monti
--------------------------------------------------- Der Bundesgesundheitsminister warnt: Fahren mit der W wird ihr zentrales Nervensystem irreparabel schädigen! Monti meint, auf einem Ast in einer Buche sitzend: "Gagagaga"
Ich habe in der Zeit der seligen 1970er einige Häuser mitrenoviert, in denen diese Kacke verbaut worden ist. Nicht nur, dass es widerlich bei der Verarbeitung gejuckt hat und das wahrscheinlich nicht nur auf der Haut!!, es ist auch baubiologisch nicht unproblematisch. Häufig sind dort in der Verlegung mit den Folien Fehler gemacht worden, die zum Faulen der Balken geführt haben. Aber dass hätte sich bei dir mittlerweile schon gezeigt. Schon mal auf dem Dachboden gewesen und nachgeguckt, wie tatsächlich der Dachaufbau ist, oder vermutest du das nur??
Ich habe mich deshalb bei meinem Neubau damals auch gegen diese Dämmwolle entschieden und mein Haus mit Papier gedämmt. Nennt sich Isofloc, ist baubiologisch unbedenklich, erfordert aber ein wind- und wasserdichten Dachaufbau. Ist teuer aber ich schlafe dadurch seit mehr als zehn Jahren ruhig und gesund.
Das nützt mir aber nix, denkst du jetzt. Tja, wie schon Radio Eriwan dazumals immer zu antworten wusste: Im Prinzip schon, aber...
Was willst du denn? Immer mit einem unruhigen Gefühl in deinem Haus leben?
Entweder du machst einen neuen Dachaufbau, der den heutigen Anforderungen entspricht, oder du flickst!
Flicken heisst: von innen zum Wohnbereich mit Dampfsperren "winddicht" machen. Fehlt aber nur an einer Stelle ein Fleckchen, dann ziehts wie Hechtsuppe. Dadurch wird deine "Isolierung" zwar nicht gesünder, aber du kriegst wenigstens nichts davon mit.
Letztendlich ist es eine Gewissens- (und Geld)frage.
Vorsicht mit Folien, die schwitzen und durch die Bildung von Kondeswasser fault dein Holz im Dach sehr schnell. Also immer schön diffussionsoffen bleiben
wie gesagt, das Dach ist ausgebaut. Man blickt auf Holzpaneele, die (mit Nut und Feder) an der Unterkonstruktion befestigt sind. Was genau sich darunter verbirgt, weiß ich nicht.
Was ich will? Ich will in dem Haus leben, schlafen und arbeiten, ohne irgendwann aufgrund der Dämmung an Lungenkrebs zu erkranken. Und das gleiche wünsche ich mir auch für meine Mitmenschen im Haus.
Vermutlich komm ich nicht drum herum, mal ein oder zwei Leisten abzumachen und einen Blick darunter zu riskieren...
Zitat von *caferacer2Hallo iMac, wie gesagt, das Dach ist ausgebaut. Man blickt auf Holzpaneele, die (mit Nut und Feder) an der Unterkonstruktion befestigt sind. Was genau sich darunter verbirgt, weiß ich nicht. Was ich will? Ich will in dem Haus leben, schlafen und arbeiten, ohne irgendwann aufgrund der Dämmung an Lungenkrebs zu erkranken. Und das gleiche wünsche ich mir auch für meine Mitmenschen im Haus. Vermutlich komm ich nicht drum herum, mal ein oder zwei Leisten abzumachen und einen Blick darunter zu riskieren... Gruß CR2
Ist das Dach denn bis in die Spitze ausgebaut?
Es gibt doch sicherlich noch einen Kriechboden. Da könntest du mal nachgucken.
Auch wenn die Dämmstoffe nicht so prickelnd sind aber an Lungenkrebs stirbt man nicht so schnell, da gibt es andere Umweltgifte!!
Aber unabhängig von der gesundheitlichen Betrachtung solltest du auch mal darüber nachdenken, was die "Dämmung" denn eigentlich für einen Sinn hat. Wenn es da jetzt schon zieht, dürfte der Zweck wohl kaum erfüllt werden. Da kannste dich auch im Sinne eines "überflüssigen" Ballastes gleich von trennen. Wärmedämmen scheint deine "Dachisolierung" wohl nicht mehr, zumindest nicht nach heutigen Maßstäben.
Aber ich bin in Gedanken bei dir, so hat meine Komplettrenovierung meines ersten Hauses auch angefangen. Da kommen bestimmt noch ganz andere Überraschungen...
Durch das Ausbauen der Mineralwolle setzt du mehr lungengängige Fasern frei , als von alleine in die Wohnung einwandern. Von daher wäre aus baubiologischer Sicht bei einer bereits vorhandenen Mineralwolldämmung das kleinere Übel, die Dämmung drinzulassen. Aaaaber : Die Dämmebene muß zum Wohnraum hin abgedichtet werden . Aber bitte nicht mit einer Dampfsperre , sondern mit einer Dampfbremseund dann zb durch eine Putzschicht, sodaß wirklich keine Öffnungen mehr vorhanden sind. eine Dampfsperre verhindert den Feuchteaustausch , was früher oder später zu Bauschäden durch Kondenswasser u.ä. führt. eine Dampfbremse verlangsamt den Feuchtetransport, sodaß der Wasserdampf langsam durch das Bauteil diffundiert.
Übringends:
Dampfdiffusion funktioniert nicht nur von innen nach aussen, sondern im Sommer auch von Aussen nach innen!!!!
Falls die Dämmung aber unsachgemäß eigebaut ist, oder aber durch Feuchteeinwirkung schon nicht mehr dämmfähig sein sollte, dann wäre natürlich eine neue Dämmung besser....
Ausser der Mineralwolldämmung lauern aber in solchen Häusern auch noch andere potentielle Gefahren für Gesundheit und Bausubstanz- so z.B Feuchte und Schimmel durch unsachgemäße Farben und Putze oder ähnliches. Auch mit aufsteigender Feuchte, die unsachgemäß saniert wird kann man ein eigentlich gesundes Haus in kürzester Zeit zerstören.
Ruf mich trotzdem mal an,wenn du magst- falls ich dir nicht schon am Telefon helfen kann, dann kann ich dir ja eventuell auch einen Kollegen in der Nähe nennen, der mal schaut - hinterher sind die Kosten oft höher als man denkt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist werden Problemlösungen teuer, die man oft schon mit ein wenig Nachdenken und gesundem Menschenverstand und mit vergleichsweise wenig Aufwand hätte beheben können....