Auch ich habe die Meinung , daß das Leben ,wenn auch in groben Zügen vorgegeben ist. Ich stelle mir das wie eine Mehrspurige Autobahn vor : die Spuren kann man wechsel wie und so oft man will. Nur die Richtung und das Ende sind vorgegeben. Ich habe erst vor 3 Jahren mit dem Motorrad angefanngen. Trotz zwei kleiner Kinder. Denn soll es so sein , kann es mich jeden Tag auf jede Erdenkliche weise derbreseln.
schlimm find ich nur wenn jemand vergessen wird... alles andere ist das leben... dazu gehört auch das sterben, nur darüber will niemand sprechen... im oktober hat bei mir nicht wirklich viel gefehlt, dann hätte ich auch beim durchzählen gefehlt... danach denkt man schon etwas anders über das mopedfahren und das leben an für sich nach... meine angehörigen wissen was zu tun ist, wenn es mich wie und wo auch immer vorzeitig aus dem kreise hier ruft...
auch wenns keinem hilft, ich werd heute abend mal einen auf uli und gerhart trinken...
Beschäftigen tut mich auch immer wieder die Trauer.
Wenn jemand stirbt, durch Unfall, Krankheit oder "natürlich", wird getrauert. Es wird um den "eigenen Verlust" getrauert. Was macht man da? Ist man egoistisch und bemitleidet sich selbst, weil man selbst etwas verloren hat? Weil man etwas verloren hat, dass man selbst von dem anderen hatte?
Im Unterschied dazu fühlt man auch sehr mit. Mit den Angehörigen, den Freunden usw.
Aber fragt man auch, wie es dem "Verstorbenen" jetzt geht? Meist sagt man nur, was er doch alles noch "erleben" wollte usw.
Wenn mein Körper mal stirbt wünsche ich mir keine Trauer.
In Antwort auf:Wenn mein Körper mal stirbt wünsche ich mir keine Trauer.
Ein Freund von mir möchte, daß auf seiner Beerdigung "Ace of Spades" von Lemmy und seinen Jungs gespielt wird. Ich hätte gern eine Riesenfete mit einem amtlichen Besäufnis auf meiner Beerdigung. Gute Mucke und jede Menge zu essen und zu trinken. In einigen alten Kulturen wurde das so ähnlich gehandhabt. Die Wikis z.B. durften, wenn sie im Kampf gefallen waren, dann ja zu Odin, Met saufen und Wildschwein futtern. Das war ja was gutes, davor musst man keine Angst haben, darüber musste niemand trauern. Die Einstellung find ich gar nicht so übel. Sollte es mich mal erwischen, wisst ihr ja was ihr zu tun habt, schwer trinken und feiern.
Die Realität ist nur eine Halluzination die durch Abwesenheit von Alkohol entsteht
deine Einstellung find ich gut, wenn ich das so lese habe ich das Gefühl ich kann "entspannter" mit den beiden Unglücksfällen umgehen...
In Antwort auf:Wenn jemand stirbt, durch Unfall, Krankheit oder "natürlich", wird getrauert. Es wird um den "eigenen Verlust" getrauert. Was macht man da? Ist man egoistisch und bemitleidet sich selbst, weil man selbst etwas verloren hat? Weil man etwas verloren hat, dass man selbst von dem anderen hatte?
Als meine Schwiegermutter vor drei Jahren gestorben ist war es mir fast unmöglich meine Frau und meine Kinder zu trösten, plötzlich sagte mein damals 17 jähriger Sohn: wir sind egoistisch in unserer Trauer, Oma gehts jetzt wieder gut, Opa wartet auf Sie und Sie trifft alle Leute wieder die vor Ihr gegangen sind....
Glaubt es oder nicht, das hat uns echt geholfen! Grüße, ruhri
Ich fände es für mich, ehrlich gesagt, ziemlich erschreckend, wenn ich daran glauben würde, das mein Leben vorgezeichnet ist. Ich habe mir die Einstellung ausgesucht, dass ich selbst viel beeinflussen kann - und andere Dinge einfach passieren. Und ich gehe auch davon aus, dass ich nach dem Tod einfach nicht mehr bin. Nirgendwo. Nix. Aus. Und das beruhigt mich ungemein. Und wenn Freunde dann trotzdem noch an mich denken werden, ist das jetzt schon schön, aber für mich dann egal. Obwohl - auf diese Weise "lebe" ich ja dann vielleicht doch noch eine Zeit weiter ...
Ist alles nicht so leicht - aber leben ist wichtig, nicht sterben, oder?
Ihr könnt mich ja jetzt steinigen,aber ich finde,das "Schicksal"und "Bestimmung" immer dafür herhalten müssen um die eigene passivität und Trägheit zu rechtfertigen.
Das Argument mit den Treppenstufen finde ich auch an den Haaren herbeigezogen. Der Gedanke an den eigenen Tod finde ich schon unangenehm,aber was ist mit meinen Kindern? Da habe ich ja auch noch eine Verantwortung.
Ich habe mir eigentlich noch nie soviel Gedanken über dieses Thema gemacht,wie heute.
Gruß Norbert
---------------------------------------- Ein Motorrad darf jede Farbe haben,Hauptsache es ist schwarz.
In Antwort auf:Ist alles nicht so leicht - aber leben ist wichtig, nicht sterben, oder?
Jau! Vor acht Jahren hab ich dem Tod ins Auge geschaut. In der Karibik, im Atlantik, mutterseelenallein auf dem Wasser. Aber ich wollte noch nicht abtreten. Ich hab gekämpft! Keine Ahnung, woher die Kraft kam ... Danach hab ich wie tot eine Woche im Bett gelegen. Kleine Ursache - große Wirkung! Mein Herz scheint gut zu sein Heute zum ersten Mal ein Belastungs-EKG gemacht. Die Ärztin hat gestaunt!
In Antwort auf:Der Gedanke an den eigenen Tod finde ich schon unangenehm,aber was ist mit meinen Kindern? Da habe ich ja auch noch eine Verantwortung.
Ich habe mir eigentlich noch nie soviel Gedanken über dieses Thema gemacht,wie heute.
Geht mir auch so. Ist schon komisch. Gerhards Tod ist mir sehr nahe gegangen. Ich war ershüttert und es tat mir sehr leid. Aber heute ist es viel schlimmer. Vielleicht, weil ich Uli besser kannte. Oder weil es heute regnet. Ich weiss es nicht.
Was ich aber weiss ist, dass ich mir wünschen würde ebenfalls so betrauert zu werden. Und dass sich viele Menschen an mich erinnern und immer eine tolle Geschichte von oder mit mir auf Lager haben. Und dass diese Menschen dann nach Wochen und Jahren meinem Sohn davon erzählen. Denn ich kann es ihm dann nicht mehr erzählen und er weiss dann, dass er in seiner Trauer nicht alleine ist.
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW ---
IHR SEID GROSSARTIG!!!! Meine W heisst Babe!
"Wenn man nicht weiss, wohin man geht, landet man irgendwo anders", Lawrence J. Peter
In Antwort auf: Ihr könnt mich ja jetzt steinigen,aber ich finde,das "Schicksal"und "Bestimmung" immer dafür herhalten müssen um die eigene passivität und Trägheit zu rechtfertigen.
.......nun, ich glaube schon, daß unser Lebensweg grob vorgezeichnet ist. Mit Chancen und Möglichkeiten guter und schlechter Natur. Daß wir aber nie aus der Verantwortung für uns und unsere Nächsten heraus sind. (Wer unsere Nächsten sind, bestimmt jeder für sich und seine Person selber, das gehört zu den Chancen und Möglichkeiten)
Ich glaube aber auch, daß der Tod zu den eher nicht von uns beeinflussbaren Beständen unseres Lebens zählt, sondern gerade er vorgegeben ist und uns auf die eine oder andere Weise ereilen wird, wenn wir damit dran sind.
Warum und wieso wir wann sterben, werden wir aber nie fassen und verstehen können.
Ich komme auf diesen Gedanken, weil ich verschiedene Situationen auf wundersame Weise überlebt habe, die ich mir nicht erklären kann, außer mit der doch recht einfachen Aussage -Ich war noch nicht dran-. Und das waren nicht nur gutgegangene Fastunfälle, es waren auch schwere Krankheiten, die die Ärzte eigentlich nicht im Griff hatten.
Das Ganze hält mich aber nicht davon ab um Menschen zu trauern, die ich durch deren Tod verloren habe. Im Prinzip ist das auch eine gehörige Portion Selbstmitleid, aber das ist ganz natürlich und menschlich so. Und es kommt sogar bei Tieren vor, was die Natürlichkeit der Trauer nur noch bestätigt.