Die am Schluss geäusserte Kritik ist für mich eine Kritik an den Sitzgelegenheiten moderner Motorräder!
Warum ist man eigentlich von den lederbezogenen Schwingsätteln vergangener Tage abgekommen und fertigt nur noch (bis auf wenige Ausnahmen) diese billigen kunststoffbespannten Sitzbänke, auf denen einem der Hintern bereits nach wenigen 100 Kilometern schmerzt?! Ich bin zwar noch nie einen Schwingsattel gefahren, aber die sehen ja bereits im Stand hundert Mal bequemer aus!
Serpel, das hat schon einen ganz triftigen Grund. Die Schwingsättel verschwanden alsbald, nachdem die Schwingenfahrwerke erschienen. Beide Federungen zusammen führten nämlich ein derartiges Eigenleben, dass sich ein Motorrad ganz gefährlich aufschaukeln konnte. Nicht umsonst gab es damals für die Modelle, die noch mit sattel aber schon mit schwinge hinten zu haben waren (Max, BMW z.B. Nachrüstbänke oder auch ab Werk Sitzbänke zu kaufen. Eine W zum Beispiel mit gefedertem Sattel auszurüsten zeugt entweder von Ahnungslosigkeit, Gleichgültigkeit oder Blümchenpflücker Ansonsten ist so ein gefederter Sattel schon gar nicht schlecht. Die Sitzfläche ist ok (bei den Harley-Pfannensätteln sogar exzellent) und man bleibt immer ein bisschen in Bewegung, die Knie werden im Winter auch nicht so kalt.
Meines Wissens hat Guzzi mit der V7 und der Nuovo-Falcone die letzten gefederten Sättel im Programm gehabt, bei Behördenversionen sogar noch bis zur V50 und den T-Modellen.
Alles nur eine Frage der richtigen Dämpfung. Wo Federn sind, müssen halt auch Dämpfer hin. Mit moderner Technik sollte das kein Problem sein.
Aber abgesehen davon: Bei modernen Sätteln wird meines Erachtens viel zu wenig auf Bequemlichkeit geachtet; Hauptsache, es sieht schick aus! Warum werden im MOTORRAD-Test Nachfolgemaschinen bezüglich Sitzkomfort oft schlechter bewertet als das Vorgängermodell? Da geht's oft nur um kurzlebiges Zeitgeist-Design - hat man den Eindruck jedenfalls ...
Vor einiger Zeit haben sie mal eine Max durch den Top(?)-Test gelassen. Das Resultat war ernüchternd: Das Motorrad konnte mit modernen Maschinen durchaus mithalten, speziell das Fahrwerk hat hervorragend abgeschnitten. Lediglich die Motorleistung liess zu wünschen übrig, was aber zu erwarten war. Von der Schönheit der Max wollen wir erst gar nicht reden ...
Auch mit Dämpfern hättest du noch zwei unabhängig voneinander schwingende Körper. Vor allem: Es wäre gar nicht nötig, wenn man die Bänke etwas aufwändiger polstern würde. Manche können es ja, die Materialien gibt es. Auf der V-Strom-Bank kann man ohne Probleme den Tag zubringen. Und der Max-Test (ich hab ihn gelesen und mich auch gefreut) war aber schon mit deutlichem Augenzwinkern geschrieben. Die Max hatte damals schon kein optimales Fahrwerk und war eigentlich zu schwer. Ich hab meine Max übrigens von Bank auf Sattel zurückgerüstet - ich will ja nicht mehr letzte Rille damit fahren. Grüße Falcone
Ich stell ein ums andere Mal fest, der Paulle ist ein aufmerksamer Leser. Aber die Toskana als Unterland zu bezeichnen - so weit würde nicht mal ich mich aus dem Fenster lehnen!
Gruss Stephan
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Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Woher stammen die eigentlich ursprünglich - gibt es da eine Sendung im britischen TV? Die Bilder von Maschinen und Landschaft sind wunderbar, und der Mann (Don Hall heißt er, oder?) hat eine sehr angenehme Stimme und spricht ein Englisch, das einem das Verstehen sehr leicht macht, finde ich.
Vom Sound der Motoren ganz zu schweigen.
...und wenn mir nun noch jemand sagt, wie man "Brough" noch alternativ ausspricht ... ich hoffe auf das W-Treffen und dann, bei der Gelegenheit, gelöste Zungen ...
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"Das Problem mit der Jugend von heute ist, das ich nicht mehr dabei bin." (Manni Breuckmann)
Das will ich wohl glauben (bin ja trotz greisen Alters noch restlernfähig) - habe aber früher öfters "Bruh" gehört.Zugegebenermaßen von Menschen, die nicht muttersprachlich britisch waren/sind.
Ist aber auch 'n Kreuz mit fremdsprachlichen Eigennamen - Reliant z.B. ...
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