hat jemand einen Plan was für einen Stahl man eigentlich benötigt um sich eine Steckachse anzufertigen.(Motorrad)
ist da irgendwas besonderes vorgeschrieben wegen der Bruchsicherheit hab da noch einige Kolbenstangen von Hydraulikzylindern rumliegen.(ziemlich zähes Zeugs) was sagt der Fachmann, taugt das Material dafür was?
Gruß W. der mit der neuen Wanderer.
Der Scherz in der Rede ist wie das Salz in der Suppe.
ich nehm jetzt mal ne Stange mit 10 mm Durchmesser. Die hat einen Querschnitt von 78,5 mm². Dann nehme ich Wald- und Wiesenstahl St37 mit einer Streckgrenze von 21 kg/mm², nehme noch den empfohlenen Faktor für Schub- bzw. Scherbelastung von 0,8 und baue das ganze ins Motorrad.
Ich habe jetzt zwei Scherflächen, die zusammen 2637,6 kg an Gewicht vertragen. Eine Belastung, die allenfalls beim Unfall auftreten könnte, bei der aber mit einiger Sicherheit schon ein paar andere Dinge vorher kaputt gehen.
Noch die Kontrollrechnung für die hintere Steckachse: Bei MaxmaxmaxBelastung im ersten Gang mit durchdrehendem Rad und Maschine mit Vorderrad hoch und bestem Haftwert und getuntem Motor und zwei Personen drauf und und . . . . könnten allermaximalstens ca. 400 kg Reifenkraft wirken. Wenn man jetzt schaut, wieviel kleiner das hintere Ritzel ist, kriegt man den Faktor, mit dem man das ganze multiplizieren muß, um an die Kettenkraft zu kommen. Mir ist jetzt zu warm um rauszugehen, aber Faktor 5 kommt da nicht zusammen. Jetzt kann man noch sagen, die Kette zieht einseitig und belastet nur eine Scherfläche der Schraube mit der ganzen Last. Na gut, dann käme evtl. auf etwa die Grenzlast einer solchen Schraube. Aber das ist theoretisch.
Was will uns das ganze sagen? Es ist eigentlich Scheißegal, wodraus die Steckachsen sind, selbst Holz oder Plastik würde vermutlich funktionieren. Aber würde der Kunde ein Motorrad kaufen mit 10er Steckachsen? Sicher nicht.
Das bestimmende Maß für diesen Durchmesser ist die sog. Lochleibung in den Aufnahmen von Gabel und Schwinge. Dort soll durch die Flächenpressung kein Ei reingematscht werden. Wenn ich dieses zarte Alu von manchen Gabeln sehe, dann sind die dicken Achsen dermaßen was von überdimensioniert, daß man eigentlich nicht nachdenken muß.
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Also sach mal an, was Du vorhast. Gehärtetes Mistzeug, was sich nicht bearbeiten läßt, würde ich schon mal nicht nehmen. Alles, was spröde ist, ist eh Käse. Dann liegt das Augenmerk auf Korrosion, d.h. legiertes ist schon mal nicht schlecht. Die Oberfläche sollte normal geschliffen sein, damit sich eine gute Anlagefläche ergibt. Das wird aber auch nicht immer gemacht. Ein guter Dreher dreht eine solche Achse auch so, daß man sie unbeschadet einbauen kann.
Viel wichtiger sind so Details wie: "kriege ich die kleine Bohrung für den Sicherungssplint vernünftig rein, ohne zehn Bohrer abzubrechen?" "Wie gut läßt sich das Gewinde draufbringen und wie oft verträgt es den Aus- und Einbau?"
Supergeil sind natürlich die hohlgebohrten Schrauben aus Titan, entwickelt in der Rennabteilung etc. etc. aber nötig sind sie nicht. Sie sollen den Käufer in Hochstimmung bringen mit ihrer Kinderbaukastenoptik.
Gestern habe ich noch ein Gespräch gehabt mit unserem Flugzeugwart. Wir standen vor einem Kiebitz-Doppeldecker, wie ich ihn auch gebaut habe. Er sagte: " Guck mal! Da steig ich doch nicht ein! Der hängt ja nur an M6er Schrauben! Und dann auf der Länge? Da nimmt man doch was Vernünftiges." Aber es hätten sogar M5 Schrauben genügt.
Ich habe dann auf die Fahrwerksbefestigung geschaut von unserer Italienerin und siehe da, das Fahrwerk ist mit M10er oder M12er Schrauben befestigt. Das schaut halt ein bißchen wuchtiger aus.
Bei echter Seitenlast auf dem Rad wachsen diese Kräfte natürlich ganz anders in die Höhe.
Es soll ja keiner 10er Schrauben nehmen dafür. Ich würde bei eigener Auslegung auch noch Sicherheitsfaktoren für Stoß etc. reinbringen und nicht einfach den nackten Zahlenwert verwenden.
Das Beispiel sollte nur verdeutlichen, daß die Steckachsen normalerweise nicht materialkritisch sind. Ich habe diese Diskussionen schon oft erlebt bei Schwingenumbauten großer Motorräder, wo dann normale Schaftschrauben genommen wurden in der Not. Da meinten dann viele Leute, Edelstahlschrauben seien die festeren und waren verblüfft über die Festigkeit von normalen 8.8er Schrauben. Verwendet wurde aber häufig dann doch Edelstahl, einfach, damit es nicht rostet.
Diese Schwingenumbauten sind auch glatt durch den TÜV gegangen sind - vorrausgesetzt, die Schraubensicherung war korrekt.
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Sag mal was zu den Gespannachsen. Das ist nicht meine Welt. Woraus sind die? Was wiegt so ein Seitenwagen? Wie breit ist die Nabe? Wie groß das Rad? (von wegen Hebelarm)
Gruß
Wännä
(dem immer ganz schlecht wird, wenn er sieht, an was für Röhrchen ganze Hubschrauber hängen)
In Antwort auf:Warum brechen dann die 15mm-Achsen der Velorex-Seitenwagen so gerne? Wegen der anderen Belastung beim Gespann?
Hi Falcone,
bin grad dabei, den Kids Reibekuchen zu machen, da fällt mir noch ein:
Haben Seitenwagen nicht nur einseitig die Achse? Da kann man doch das Rad seitlich abnehmen, oder?
Wenn da so ist, kriegt die Achse natürlich jede Menge Biegebelastung mit rein. Da sieht das schon gaaaanz anders aus.
Das das Widerstandsmoment mit der dritten Potenz des Durchmessers wächst bzw, abnimmt, sind 15 mm bei der Belastungsart plötzlich nur noch fitzeldünn. Da werden dann auch die dicken hohlen Schrauben auf einmal sehr sinnvoll.
Wännä,genau das ist der Punkt. Die Achse beim Velorex ist nur einseitig befestigt.Bei meinem Chinabeiwagen ist das genau so.wenn ich damit bei 50 Km/h auf ein Hinderniss pralle verbiegt die Achse sich und bricht ab.Ein Bordstein genügt da schon. Die neueren Russenbeiwagen haben eine Schwinge.Da passiert so schnell nichts.
Gruß Norbert ---------------------------------------- Ein Motorrad darf jede Farbe haben,Hauptsache es ist schwarz.
wollte ja schon letzten Winter in die Wee einbaut werden. aber eins, zwei, drei im Sauseschritt es eilt die Zeit, wir eilen mit. hat aber nicht so ganz hingehauen.
da als Vorab-Lösung das Wee Vorderrad weiter verwenden werden sollte,sich aber nicht auf die Lagergröße umrüsten lässt, passend für die 25 mm Steckachse muss halt die Steckachse herunter auf 17 mm. die 25 mm Achse lässt sich aber nicht Abdrehen weil innen Hohl.desdewegen Neu. Bremsscheibe u,Sattel lassen sich gut Anpassen.Steuerkopf passt auch. irgentwann kommt aber doch ne Doppel-Duplexbremse rein.
Gruß W. Der Scherz in der Rede ist wie das Salz in der Suppe.
ich rekapituliere. Die W hat ne 17er Steckachse und die Traumgabel ne 25er Bohrung. Ist denn eine Originalsteckachse der W zu kurz für die neue Gabel? Das wär doch sonst das Beste. Dann brauchst Du zwei Hülsen 25/17 mm und fäddisch. Ich nehm aber mal an, daß Dir diese glorreiche Idee längst selbst gekommen wäre und vermute daher stärkstens, daß die neue Gabel unten etwas breiter ist, right?
Also brauchst Du eine gestufte Achse und eine - möglichst geschlitzte - Klemmhülse
Gehts mit den Maßen evtl. noch ein wenig genauer? Vermutlich ist die Nabe auch schmaler, als der Gabelzwischenraum?!
In Antwort auf:ich will ja nicht klugscheißen, aber die Streckgrenze wird in der Einheit N/mm2 angegeben und nicht Kg/mm2!
Hi,
das ist absolut kein Klugschiß, ich rechne auch am liebsten in SI-Einheiten. Dann werden nur die Zahlenwerte für Materialspannungen so schrecklich hoch .
Ich mach aber immer wieder die Erfahrung, daß die Leuts nit verstehe. Daher ein wenig Volksdeutsch, sozusagen Unklugschiß, aber noch kein Dummschiß.
Die Russen geben übrigens munter weiter kg an. Sogar die Drücke sind bei denen kg/cm². Nicht weil sie dumm sind, sondern weils eben so ist.
Die Amis sind am wenigsten zu bremsen. Bei denen darf eine Einheit heißen wie sie will, wenn der Zahlenwert für normale Anwendungen irgendwo zwischen 1 und 100 liegt.
was nur dabei wehtut: kg ist eine Masse, keine Kraft ( den Anglos, die Pfund für alles verwenden unterstell ich Barbarei ). Also wenn eine Newton-Allergie besteht ( warum auch immer ): einfach Kilopond statt Kilogramm ...
In Antwort auf:ich rekapituliere. Die W hat ne 17er Steckachse und die Traumgabel ne 25er Bohrung.
Nee, nee:
Die W hat ne 15er Steckachse die in den Klemmstellen entsprechend dicker ist (23mm oder so...)
Eine 17 Steckachse kann man problemlos von einer Zephyr (750er oder 1100) uebernehmen. Die ist gestuft und duerfte im Klemmbereich 25 mm dick sein. Die Mutter ist wie bei der W eigentliche eine Huelse mit Innengewinde und 12er Innensechskannt. Eine gebrauchte Steckachse gibts fuer ca. 10 Euro, dafuer wuerde ich nicht anfangen zu drehen und das richtige Material hat man dann auch gleich.
Gruß Thomas _________________________________________ Umwege erweitern die Ortskenntnisse