In Antwort auf:
Vor Stufen aus dem Stand im dritten Gang volles Rohr los mit schleifender Kupplung.....das kann man ewig machen.
Hi,
ich bin nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Bei meiner Trial habe ich immer geschaltet. Da brauchte ich die Kupplung eigentlich gar nicht. Mit etwas Glück konntest Du den 1.Gang reintreten und der Motor blieb an. Bei Gangwechsel war die Kupplung nicht vonnöten und wenn man sich lieber richtig festhielt, hat mans gelassen.
Von den Crossern habe ich dann erst gelernt, daß man auch in höheren Gängen anfährt. Ich durfte mal die damals Furore machende Maico 400 bewegen. Bin dann mit knatterndem Motor im Teillast vorsichtig über die Hügel gefahren. Nach zwei Runden sagte der Besitzer: "Paß auf Junge, Du schaust Dir den Berg an und sagst: ist der was für den ersten oder den zweiten oder sogar für den dritten. Mit der 400er Maico könnteste den fast im vierten nehme. (die Maico hatte nur vier) Dann legst Du den Gang ein, gibts Gas und fährst hoch."
Sprachs, gab Gas und ließ die Kupplung einfach los. Ich konnte gerade noch wegspringen, daß mich die wegfliegende Erde nicht traf, da schoß er auch schon den Berg hoch. Enooooooorrrrrmmm!
Aber davon ab, Kupplung schleifen lassen kenne ich eigentlich nur vom GP-Renner. Und die haben Trockenkupplung.
Ich kann Dir das nicht sagen, ob die Kupplung nun passend dimensioniert ist. Wenn ich die Drehzahl des nominell höchsten Drehmomentes ansetze für das Anfahren mit der W, würde ich sagen, dann kesselt das ganz schön in der Kupplung. Dazu ist sie bestimmt nicht gedacht. Nur mal ab und zu höchstens.
Mag sein, daß heutige Trials irgendwie Kanäle zum Öldurchleiten in den Kupplungen haben, keine Ahnung.
Bei der Viergang-Gummikuh R75/5 haben die Experten am Ring die Kupplungen reihenweise gehimmelt, wenn sie in dem sehr lang übersetzten ersten Gang mit Volldampf anfuhren. Diese Trockenkupplungen hatten neu ein tolles Dosierverhalten, trennten auch kalt absolut und 100%ig, so daß man immer ohne Klack den Gang einlegen konnte. Kaum waren die aber etwas älter, ging es los. Durch die Schrägverzahnung der Getrieberäder lief die Welle beim Anfahren der Kupplungsscheibe immer etwas entgegen. Das Axiallager hatte rel. bald Verschleiß und dann rupfte die Kupplung schrecklich unter Last. Dann haben die Kuh-Jungens einfach mehr Gas gegeben, damit sie nicht ausging und bald war dann die Kupplung auch neu zu belegen.
Also was ist jetzt die korrekte Auslegung einer Kupplung. Ich weiß es nicht. Die W hat jedenfalls keine tolle Kupplung. Ich würde sagen einfacher Standard.
Nachdem meine Werkstatt an der Kiste rumgezaubert hat für ohne Geld, fährt sie jetzt fast noch besser, als damals meine alte Trial (YAMAHA DT 250). Heute bin ich vom Flugplatz zurück durch den verkehrsberuhigten Ort. Da stehen die Leute auf der Straße und essen Eis. Da ist 20 km/h Vorschrift, Kopfsteinpflaster, alles rechts-vor-links, Plätze mit mehr als sechs Sträßchen, ziemlich bis total unübersichtlich, hinterm Gebüsch plötzlich ne Straße und so. Ich fahre also mit Tuckertempo im dritten und ein Auto fährt mir davor. Huch? Schnell die Bremse fast bis zum Stand und dann . . . .einfach wieder etwas angasen. Keine Kupplung, kein Gangwechsel, traumhaft. Traaauuumhaft!! Ich fahr fast nur noch im Fünften.
So wird eben jeder auf seine Art glücklich - auch ohne Superkupplung.
Gruß
Wännä