Am 11. August hört für die Gouse die Schonzeit auf, so daß am 12. in Schottland die Gewehre bereit lustig knallen. Und warum gerade am 11.? könnten wir mit Recht fragen. Vergessen wir nicht, daß wir in England sind, in der Heimat der vereinfachten, konsequenten Rationalisierung: wo die Guinea 21 Shilling, der Shilling 12 Pence und der Penny 4 Farthing wert ist! Im Nu ist zu errechnen, wie viele Farthing eine Guinea hat... Was die Gewichte anbelangt, ist die Situation eine andere. Nur etwas komplizierter! Dort hat ein Stone 14 Pfund. Aber nur beim Pferderennen, wenn der Jockey samt Sattel gewogen wird. Denn wenn du beim Fleischer ein Stone Fleisch verlangst, bekommst du nur 8 Pfund. Wenn du aber in der Milchhalle einen Gusto auf ein Stone Käse bekämest, schneidet man dir ein Stück von 16 Pfund ab. Ein Pfund zerfällt des weiteren in Unzen. Und zwar in zweierlei,12 oder 16 Unzen. Wann und warum es so zerfällt, habe ich nicht mehr in Erinnerung. Denn bevor ich auch dies gelernt hatte, fielen mir die Augen aus dem Kopf. Aber auch in den Längenmaßen zeigen sich keine Erleichterungen. Denn ein Yard hat drei Fuß, der Fuß 12 Zoll. Bei größeren Mesungen ergeben fünfeinhalb Yards ein Pole, 40 Pole einen Furlong, 8 Furlong eine englische Meile, eine englische Meile, der Einfachheit halber, ist 1609 Meter und 33 Zentimeterl!
Vielleicht hätte die Weltmacht damals nicht nur eine Ausschreibung für eine genaue Uhr machen sollen, sondern auch für einen genauen Stein und nen genormten Fuß.
Ich schließe mich da dem Obelix an: " Die spinnen, die Briten!"
Werner Ich denke also bin ich. Aber denke ich wirklich weil ich bin oder bin ich, weil ich denke.
In Antwort auf:Und ? War es in Deutschland früher anders???
Doch, schon. Da haben schon immer Preussen und andere alles möglichst gut regeln wollen. Und bevor man hier anfing, Motorräder zu bauen, hat man sich schnell noch auf einheitliche Maße geeinigt
was es nicht. Es gab die Kölner Elle, die Dresdener Elle, die soundso Elle, je nachdem wie lang gerade der Unterarm des Fürsten war. Wenn die Stoffhändler durch die Lande zogen, gab es an der Stelle schon gleich Probleme.
Ob allerdings deshalb auch mal die Mode mit zu kurzen Röcken entstanden ist, bleibt Spekulation.
In Antwort auf:Und bevor man hier anfing, Motorräder zu bauen, hat man sich schnell noch auf einheitliche Maße geeinigt
Hallo Falco,
warste wieder schneller, als ich.
Mit den Preußen ist das so eine Sache. Die ersten Lokomotiven in Deutschland kamen aus England. Sie fuhren sogar im Linksverkehr und waren für die Deutschen erstmal Wunderwerke der Technik.
Lange Zeit waren auch die englischen Motorräder einfach die besten. Wer im Krieg sowas erbeutete, MUSSTE einfach mal drauf fahren.
Die englischen Flugzeuge waren im Krieg auch die besten. Amerika hat zehntausende Spitfire V12 Motoren einfach importiert und in die Mustangs eingebaut, weil sie selber nichts vergleichbares hatten. Die deutschen Mercedes, die in der M109 eingabaut waren, kamen da nicht mit. Sie verbrauchten mehr bei weniger Leistung und waren störungsanfälliger (auch wenn wir das nicht gerne hören).
England ist erst mit dem gewonnenen Krieg ins Hintertreffen geraten. Es ging zwar niemandem viel besser, als auf dem Kontinent, aber die Struktur war die gleiche geblieben und zu träge, um den rasanten Aufstieg z.B. vom wiederaufgebauten Deutschland zu folgen.
Ich habe einen Bekannten in England, den ich mit der Frage, wieviel Yards denn eine Meile wäre, schon in Verlegenheit gebracht habe. Der Mann ist bei BP in der Erdölexploration und von Haus aus Physiker! Er müßte also Einheiten kennen. Mir sagt er, wenn er in die Garage geht, denkt er in Gallonen, wenn er im Laber steht, in Liter und Kubikzentimeter, wenn er mit den BP-Managern worldwide spricht, in barrel. Das gelingt ihm ohne Probleme .
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Meines Wissens nach waren es die Franzosen, die sich erstmal um Einheitenklarheit bemüht haben. Die Festlegung der englischen Seemeile, die ja mit der Länge einer Bogenminute nicht unvernünftig ist, haben sie versucht, mit ihrem Kilometer zu kippen. Hervorgegangen war es wohl aus der Bemühung, die Altgrad mit 360er Teilung zu kippen und Neugrad mit 400er Teilung einzuführen.
Nun hat zwar jeder Taschenrechner die Umschaltung, aber wir fluchen nur, wenn er versehentlich mal auf Neugrad steht.
So! Uns kommt das alles sehr vertraut vor, Kilometer und 360°. Die Engländer sagen dazu nur: "Die spinnen, die Kontinentaler!"
Gruß
Wännä
(dessen Migräne heute eindeutig Wetterbesserung indiziert)
Der Zugverkehr ist links, wie in England. Der Straßenverkehr auf rechts gebracht worden (na, sagen wir: Mitte-Rechts).
Dann hat man aber gemeint, Rechtsverkehr wäre doch europäischer und moderner und überhaupt und hat angefangen die neuen U-Bahnen im Rechtsvehrkehr fahren zu lassen. Die alten Linien haben immer noch Linksverkehr! Die kriegen das hin, die Koreaner. Es passiert nichts. Aber wenn Du als Deutscher im U-Bahnhof bist und hast Dir so leidlich die Richtungen eingeprägt, dann weißt Du nie, ob Du auch am richtigen Steig stehst. Eh Du dich versiehst, fährt die Bahn einfach gegenüber ein und ist davon, ehe man die Treppen rauf und wieder runter gehastet ist.
Englische Bezeichnungen sind äußerst spärlich. Es empfiehlt sich, gleich die koreansiche Schrift zu lernen und sich auch die Zielorte in koreanisch einzuprägen. Dann funzt es prima.
Als ich als Kind mit meinen Eltern nach Östereich innen Urlaub gefahren bin, fuhren die Züge da auch links und die Straßen hatten gelbe Markierungen. Die Markierungen sind nun weiß (ausgeblichen?). Vielleicht fahren die Züge jetzt rechts?
Werner Ich denke also bin ich. Aber denke ich wirklich weil ich bin oder bin ich, weil ich denke.
In Antwort auf:Meines Wissens nach waren es die Franzosen, die sich erstmal um Einheitenklarheit bemüht haben. Die Festlegung der englischen Seemeile, die ja mit der Länge einer Bogenminute nicht unvernünftig ist, haben sie versucht, mit ihrem Kilometer zu kippen.
Zwei Anmerkungen: Die Seemeile ist ausgesprochen logisch definiert. Leider hat sie mit der Landmeile nichts zu tun. Dafuer gehoert jemanden vor einigen hundert Jahren gehoerig auf den Kopf geschlagen. Zweitens ist das Meter auch sehr logisch definiert. Es soll den 10millionsten Teil des Viertelvollkreises der durch die Pole laeuft lang sein. Sprich ein vierzigmillionstel der Strecke des Erdumfangs gemessen durch die Pole. Problem dabei: Diese Strecke war nicht bekannt, also hat man einen ziemlichen Expeditionsaufwand betrieben um ihn zu messen. Problem das dabei auftrat: Die Erde ist keine Kugel, eher ein Rotationsellipsoid, aber eigentlich noch nicht einmal das. Also muesste man ernsthaft die gesamte Strecke messen, und kann nicht einfach hochrechnen. Schoen bloed. Also hat man irgendwann mal einen Metallstab genommen, so ungefaehr auf exakte Laenge geschliffen (das ist zieeemlich gut gelungen) und als Meter definiert. Alte Landmessungen in D muessen immer noch korrigiert werden, weil damals ein "falsches" kopiertes Meter als Meter in D definiert wurde, also ein Unterschied zum Urmeter bestand. Allerdings sind die Unterschiede klein genug, um beim messen von Geschwindigkeitsuebertretungen nicht ins Gewicht zu fallen.
In Antwort auf:Amerika hat zehntausende Spitfire V12 Motoren einfach importiert und in die Mustangs eingebaut, weil sie selber nichts vergleichbares hatten
Ich schätze, mit den Spitfire-Motoren sind die Rolls Royce Merlins gemeint. Allerdings waren die nicht (nur) Importware, sondern (auch) von Packard in Lizenz gebaut. Die Fertigungskapazitäten von RR hätten gar keine Exporte zugelassen.
Zur Ehrenrettung vom DB 60x muss man zugestehen dass die Einspritzwarianten im Gegensatz zum Merlin auch negative G-Lasten zulassen. Und die magere Reichweite bei der Bf 109 ist eher bei der Konzeption, möglichst wenig Flugzeug um einen gegeben Motor herumzubauen, von zu suchen. Dem verdankt die 109 auch ihre hohe Flächenbelastung ...
In Antwort auf:Ich schätze, mit den Spitfire-Motoren sind die Rolls Royce Merlins gemeint.
Stimmt!
Aber wer kennt die unter dem Namen.
Die Einspritzung nützte den deutschen Piloten wenig, weil die Me gar nicht so wendig war, wie die Spitfire. Man muß dazu sagen, daß die Me eine wesentlich ältere Konstruktion war und schon ein einem Krieg vorher dienen mußte (spanischer Bürgerkrieg). Zur Mobilmachung hat man diese Kiste auch nur ein wenig aufgerüstet, aber nichts neues gebaut.
Nach unten wegtauchen durften die Spitfire-Piloten tatsächlich nicht, wenn der Motor nicht absaufen sollte, aber da gab es auch andere Methoden.