um das geld, was der typ dafür will, kannste dir eine aktuelle zrx-rr oder wie die dinger alle heißen mögen, mit serienmäßig 179 ps kaufen. leicht, schnell, problemlos... so eine bastelbude macht nur sinn, wenn man das teil selbst aufgebaut hat und die innereien bis ins letzte detail kennt. ansonsten wird einem ja schon übel vom anschauen des ganzen schlauch-draht-eisen-gewirrs.
Tja, der versuchts halt immer wieder, das Eisen loszuschlagen. Selbst mit ner Null weniger...Kein Interesse meineerseits. Irgendwie verrückt, aber vielleicht findet er einen anderen Verrückten...
Eine richtig herrlich verrückte Bastelei ! Zum Glück sind solche Maniacs noch nicht völlig ausgestorben, wie langweilig wäre die Szene ohne sie ?!
Kaufen würde ich mir einen solchen Bastelhaufen niemals mehr, so etwas in der Art habe ich einmal übernommen und das war dann gleich einmal zuviel ! Habe dabei mehr Überraschungen erlebt als an Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen, danke, reicht
Wer´s braucht bekommt zu wirklich schnell fahren deutlich besseres Material auch für sehr viel weniger Geld geboten und kann damit dann auch wirklch fahren.
Das glaubt der Typ doch selbst nicht. Das wären bei einem guten, optimierten Verdichter alleine 50 kW Antriebsleistung für den Lader, wobei ein Wurzelpuster niiiieeemals solch hohe Druckdifferenzen schafft.
Würde man ein solches Gebläse ernsthaft mit 2,8 Bar Differenzdruck beaufschlagen, dann wäre der Wirkungsgrad irgendwo zwischen 0 und 10%, also - aber wirklich nur rein theoretisch - müßte man mehrere hundert kW in den Verdichtungsvorgang stecken.
die sog. Kompressormotoren haben einen Rootsverdichter, der aber kein wirklicher Verdichter ist, sondern in die Gattung der Gebläse eingeteilt ist, weil er nicht sinnvoll mit höheren Druckdifferenzen zu betreiben ist.
"Kompressor" klingt mal erst nach richtig Druck, ist es aber nicht. Da werden so etwa 2 bis 3 Zehntel bar aufgebaut, was einen normalen Biedermotor schon ganz schön in Schwung bringen kann.
Das Rootsgebläse ist eine reine Verdrängermaschine mit Volumenverhältnis 1:1. Das bedeute, daß jedweder Verdichtungsvorgang mit sog. Carnotschen Stoßverlusten einhergeht. Dennoch kann der Einsatz einer solchen Maschine sinnvoll sein, wenn man auf kleinem Raum hohe Durchsätze erzielen möchte und sich von Gasdichte, Lastzustand und Drehzahl des Antriebes unabhängig machen will, also eine superstabile Kennlinie benötigt. Zudem ist ein Rootsgebläse mit heutigen Methoden mittlerweile derart einfach zu fertigen und besteht aus so wenig Teilen, daß man es für kleines Geld in z.B. Luxusautos mit dem Stern einbauen kann und dann werbewirksam "Kompressor" draufschreiben kann.
Beim G-Lader sieht die Geschichte übrigens anders aus. Er läßt sich mit einem echten Volumenverhältnis konstruieren und ist daher thermodynamisch zumindest rein theoretisch die bessere Wahl. Daß er nicht groß zum Einsatz gekommen ist, hat auch noch andere Gründe.
Richtige Ladedrücke erzielt man nur mit Turboladern, wobei alles, was über 1,5 bar hinaus geht, sinnvollerweise mit Stufenladern und Zwischenkühlung gemacht wird. Zu den Hochzeiten der Formel 1 Turbomaschinen war man immerhin bei 4 bar Ladedruck angelangt, ein Wert, der bei den Zweitaktgroßdieseln für Hochseeschiffe Standard ist. Bei Rallyes werden auch einstufige Lader zu Höchstleistungen und -drehzahlen mißbraucht, der Wirkungsgrad solcher Einrichtungen ist aber nicht doll.
Durch die schlechte Regelbarkeit der Turbos und das langsame Ansprechverhalten haben diese Dinge im Motorradbau noch keinen nennenswerten Niederschlag gefunden. Thermodynamisch sind sie aber die beste Lösung.
Viele Grüße
Wännä
(der morgen seinen ersten Jahreserkundungsflug macht)
Danke dir! Roots sind doch die mit den beiden libellenförmigen Flügeln und dem achtförmigen Gehäuse? So ein Ding habe ich hier noch liegen. Es war mal auf einer Citroen DS der Gendarmerie. Grüße Falcone
Ich hab dir nix getan - also nenn´ mich nicht Biker!
Wir nennen sie in der Branche respektlos Wurzelpuster. Wie sie zu dem Namen "Roots" gekommen sind, weiß ich nicht. Meines Wissens sind sie die ältesten Ladedruckerhöher, die es für Motoren gibt.
In Antwort auf:Wie sie zu dem Namen "Roots" gekommen sind, weiß ich nicht.
doeshoib:
"It is named for the brothers Philander and Francis Roots, who first patented the basic design in 1860 as an air pump for use in blast furnaces and other industrial applications."
Für die "furnaces" nehmen wir die Maschinen heute auch noch gerne. Halt zum Wind machen, stabil und einfach. Keine Flammenpulsationen, die sich auf die Luftzufuhr übertragen. Aber einen Scheißlärm machen die Dinger.
Warum in den 20/30er Jahren mal jemand den SLK "Kompressor getauft" hat, ist mir nicht klar. Vermutlich sollte die Werbung das ganze auch schon ein wenig überhöhen. Die V8er in USA haben jedenfalls lange Zeit den Mercedes Motor als Vorbild gehabt.
In Antwort auf:Blitzschnell tritt Caracciola mit dem Fuß den Beschleuniger, den Fußhebel des Kompressors, nieder. Pfeifend und heulend saugt der Vergaser aus dem Gebläse die Zusatzluft, dann noch ein schneller Griff zum Unterdruckfördererschalter. Jeder Griff benötigt nur Bruchteile von Sekunden, scharf werden die Oberkörper der Fahrer durch die enorme Geschwindigkeitssteigerung gegen die Polster gedrückt.
Diese Beschreibung zeigt noch einmal, wie das war. Der "Kompressor" war ein Ofengebläse. Was der Unterdruckfördererschalter sollte, ist mir nicht klar. Er mußte offenbar zusätzlich bedient werden. Teillastregelung?? Kaum. Na, jedenfalls gabs so eine Art Dampfrad schon etwas länger und nicht erst seit der Formel 1 mit ihren verstellbaren Wastegate-Ventilen.
Das praktische am Roots-gebläse ist, daß man einfach die Zufuhr kappen kann, ohne daß weltbewegend viel passiert. Man kann also zwischen Drosselklappen und Motor so ein Dingen hängen und einfach normal wieder drosseln. Die Leistungsaufnahme wird im Unterdruckbereich sogar angenehm niedrig, sodaß im Leerlauf oder beim Ausrollen keine bremsenden Zusatzlasten auf den Antrieb gebracht werden. Kaum wird die Drosselklappe aber wieder geöffnet, ist der volle Druck wieder da.
Angeblich merkt man es bei den SLK Typen am Gasfuß. Ich bin sowas noch nicht gefahren. Die Gassannahme der W ist für mich auch so ganz zufriedenstellend. Da muß mal erst kein Rootsgebläse rein.
Gruß
Wännä
P.S.: Wenn die 850er nicht kommt, kann man ja nochmal darüber nachdenken
Bei meinem Roots-Kompressor gibt es einen Schalter unter dem Gaspedal (das war bei den Kompressor-Mercedes übrigens auch so) die den Kompressor nur bei Vollgas zuschalten. Und dann wird gleichzeitig eine Einspritzdüse in Betrieb gesetzt, die in den Ansaugtrakt "wahllos" Benzin einspritzt, da der Motor ja sonst zu mager laufen würde. Ich vermute, dass dies in dem Bericht gemeint ist. Grüße Falcone Edit ergänzt: Übrigens saß der Kompressor bei der DS vor dem Vergaser, also nicht zwischen Vergaser und Zylinderkopf, wie bei Mercedes, Bentley und den Supercharged-Amis.
Ich hab dir nix getan - also nenn´ mich nicht Biker!