Hallo Bruno, Grüße (leider) unbekannterweise aus dem Norden! Ich bin schon länger am Überlegen mit Deiner Hilfe (so Du sie mir denn gewährst) auf Trommel vorne umzurüsten. Zuvor mal eine Frage: Meinst Du, es ist möglich die Trommel selber (nicht die Bremsplatte oder wie der die Beläge tragende Einsatz heißt) schwarz zu bekommen, bei Alu wohl eloxiert, besser (wegen Glanz) jedoch Kunststoffbeschichtet??? Ist natürlich eine Frage der Wärmeabgabe. Was meinst Du? Jan
orginal waren die auch schwarz... so wie meine... leiten die wärme dann sogar besser ab als in silber oder poliert... nur die frage ob das auch bei den neuen geht?
Lackierbar ist die Bremse auf jeden Fall. Es gibt speziellen Lack, der sogar die Wärmeleitfähigkeit erhöht. Kunststoffbeschichten reduziert die Wärmeleitfähigkeit - ist also auf der Trommel nicht so eine gute Wahl. Ausserdem kann ich mir vorstellen, dass die Beschichtung leidet, wenn die Bremse heiß wird. Eloxieren sollte wohl kein Problem sein. Das geht auch in glänzend. Frag mal beim örtlichen Anbieter nach. Ich habe das noch nie an einer Trommel machen lassen, wohl aber schon an Felgen. Das Teil, das die Bremsbacken trägt, heißt übrigens korrekt "Bremsankerplatte". Und die Beläge sind auf die Bremsbacken aufgenietet bzw heute meist verklebt. Auseinandergedrückt werden diese Backen vom Bremsschlüssel. Und das Teil, das zwischen Gabel und Bremsankerplatte die Kraft überträgt ist der Bremsanker. Nur damit du dich nicht als Trommelbrems-Neuling zu outen brauchst, bitte also nicht als Besserwisserei verstehn! Grüße Falcone Jeder hat Grund, den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Er hat ja das alte überlebt.
Moin,mal ne Frage: Beim PKW Fahrwerk hat man die Faustregel, die ungefederten Massen so gering wie möglich zu halten. Nun ist so ne Trommelbremse doch bestimmt viel schwerer als ne Scheibe. Gibts da beim Fahrverhalten keine Nachteile? Gruss WWolfgang
also zumindest, beschwert sich der duck nit wegen dem, kein shimmy mehr und er sagt seine karre liegt auch gut... ------------------------------------------------------
Grundsätzlich hast du damit recht, dass die ungefederten Massen so gering wie möglich bleiben sollen. Das erhöht das Ansprechverhalten der Federung und beeinflusst die Handlichkeit des Motorrades günstig. Das mit dem Gewicht kann man aber so nicht verallgemeinern, sondern kann es nur von Fall zu Fall entscheiden. Zur Scheibenbremse gehört ja auch eine Nabe mit Flansch(en), ein oder zwei Scheiben und ein oder zwei Bremssättel. Das zusammen kann durchaus mehr wiegen als eine große Alu-Trommel. Neben der günstigeren Herstellung spricht aber für die Scheibenbremse die verlustfreie und viel sichere Kraftübertragung durch die Hydraulik, die bessere Ansprechbarkeit und das geringere Fading (nachlassen der Bremswirkung durch Erhitzung). Auch die Wartung ist deutlich einfacher und preisgünstiger. Inzwischen sind gute Scheibenbremsen auch deutlich leistungsfähiger als die besten Trommeln. Rein sachlich und technisch insgesamt betrachtet wäre - unabhängig vom Gewicht - der Umbau der W von Scheibe auf Trommel schon ein Rückschritt, wenn auch die eigentliche Bremsleistung gar nicht mal schlechter wird. Aber wer sieht eine W schon rein sachlich ... Yamaha hat bei der SR ja auch diesen "Rückschritt" begangen. Vielleicht kommt von Kawa ja mal Paules erträumte W 800 mit eine Doppelduplex-Bremse? Grüße Falcone Jeder hat Grund, den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Er hat ja das alte überlebt.
In Antwort auf:Gibts da beim Fahrverhalten keine Nachteile?
Mit Sicherheit, sonst würde man im Rennsport immer noch mit Trommelbremsen fahren. Allerdings bewegen wir uns in solchen Bereichen das es und nicht auffällt.
Gruß der WWerner, der aus optischen Gründen auch gerne ein Trommelbremse einbauen würde ....................................................................... W650 Nr:4670 Bj.08/99; 54550 km tendenz steigend
In Antwort auf:sonst würde man im Rennsport immer noch mit Trommelbremsen fahren.
Das hat eher die Gründe wie oben beschrieben. Stell dir mal vor, wie blöd es ist und früher tatsächlich war, wenn der Bremspunkt vor jeder Kurve weiter nach hinten gelegt werden muss, weil die Bremsleistung nachlässt und wie blöd das zunehmend schwammigere Gefühl war. Ausserdem war das Synchron-Einstellen einer 8-Backen-Bremse wie bei der Yamaha TZ zuletzt verwendet, wirklich eine Wissenschaft. Es gab aber auch ein verdammt gutes Besipiel für eine einfache, wartungsarme und erstaunlich gleichmäßig funktionierende Trommelbremse: die Münch-Bremse. Wer so was noch auftreibt hat ein Juwel. Den Rest des Motorrades kann man gerne weiter verkaufen. Hier sieht man mich in jungen Jahren stolz auf meiner damaligen Münch! man achte auf das modische Flammendecor auf dem in lila(!) Metallic-Flake lackiertem Tank!
Grüße Falcone Jeder hat Grund, den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Er hat ja das alte überlebt.
dass eine scheibenbremse einfach bzw. günstiger zu warten sei, möchte ich bezweifeln. der große vorteil einer trommelbremse hinsichtlich wartung liegt meiner ansicht nach darin, dass keine flüssigkeit im spiel ist. der bremszug der trommelbremse bedarf der aufmerksamkeit und bei verschleiss oder schwergängigkeit ist er zu ersetzen und damit hat sich's. scheibenbremsen müssen regelmässig benutzt werden und die bremsflüssigkeit ist regelmässig zu wechseln, auch die bremsleitung ist alle 4 jahre zu wechseln bzw. eine stahlflexleitung zu montieren. meine erfahrung mit der restaurierung von youngtimer-bremsen oder hydraulischen kupplungen (hd shovelhead, gpz750r, honda cb250k, honda rs250, yamaha xz550, xt500) zeigt, dass die alten scheibenbremsanlagen ordentlich einsatz von zeit und geld erfordern: festgegammelte bremskolbendichtungen, schmutz bzw. korrosion an bremssätteln und bremskolben bzw. kupplungsnehmerzylindern, poröse bremsleitungen, festgegammelte anschlüsse der leitungen, undichte hauptbremszylinder, verschmutzte kupplungsgeberzylinder. im vergleich dazu ist die reinigung einer trommelbremse bzw. der ersatz des bremszugs ein kinderspiel und deutlich günstiger. mich könnten die genannten gründe motivieren, dereinst, wenn die bremsanlage der w marode geworden ist, auf trommel umzurüsten.
Na, ich weiß nicht, ob deine Beurteilung wirklich objektiv ist? Was ist einfacher? Einen Seilzug zu ersetzen mit anschließendem Einstellen der Bremse oder die Bremsflüssigkeit wechseln? Natürlich für jemanden, der beides gleich gut kann. Und bei der Bremse gehen wir mal mindetens von einer Duplex-Bremse aus. So ein Teil wie an der 58er FL oder der Ural ist da irgendwie außer Konkurrenz. Davon abgesehen - wechsle erst mal den Seilzug bei der Harley so schnell wie man an der W die Bremsflüssigkeit gewechselt hat. Du weißt, was ich meine!
Beim Restaurieren nach langer Standzeit und bei vermutlich zuletzt auch schlechter Pflege hast du es mit den Trommeln aber wirklich viel einfacher. An Restaurierungsobjekten graust es mir auch immer vor den Scheiben. Da gebe ich dir völlig recht. Trotzdem: Die Scheibenbremse kann ich mit Hausmitteln überholen. Bremstrommel ausdrehen, Backen neu belegen und abdrehen, das muss ich außer Haus geben.
Das mit dem regelmäßigen bewegen kann ich auch nicht gelten lassen. Eine gpflegte Scheibenbremse (neue Bremsflüssigkeit und ATE-Blau am Kolben)gammelt genauso wenig fest wie eine Tromel mit gefetteten Bremsschlüsseln und gut geöltem Seizug. Ist das bei beiden nicht gepflegt, gammelt es bei beiden fest.
Aber nehmen wir den Umbau der Kawa. Da ist die Bremspflege der Scheibenbremse kinderleicht, die Trommel erfordert mehr Wartung. Und wenn dann die ersten erst mal belegt oder gar ausgedreht (ausspeichen, alle Lager raus) werden müssen weil sie rubbeln, ist die Scheibe dagegen "blitzschnell" wieder in Neuzustand. Trotzdem - ich würde auch eine Trommel in die W einbauen - bin sehr am überlegen. Hätte ich eine Münch-Bremse, wäre ich schon fertig mit überlegen.
Nur - das ist keine Vernuftsentscheidung ... zum Glück!
Grüße Falcone Jeder hat Grund, den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Er hat ja das alte überlebt.