Hallo an alle W-ler
Habe mir vor 2 Wochen auch eine W zugelegt EZ. 4/2003, 13500 Km.
Jetzt Ölwechsel beim hiesigen Kawasaki - Vertragshändler sagte mir
dieser, das sich der Motor seiner Meinung nicht ganz " gesund " anhöre. In der Tat,
im kalten Zustand läuft sie nahezu Geräuschlos, im warmen ( 60-80 Grad ) stellt
sich so ein ominöses, eigentlich nicht lautes Klackern ein, das man im Zylinderkopf
lokalisieren konnte.
Also Gewissheit verschaffen und Ventildeckel runter; Und siehe da, ich dachte
mir haut`s den Safran aus den Ohren, ist doch tatsächlich die Nockenwelle an den
Spitzen und im Bereich der Kipphebel eingelaufen ( Die oberflächengehärtete
Schicht ist runterradiert )Jetzt muß natürlich noch ermittelt werden ob die
Lagerschalen am Kopf in denen die Nockenwelle läuft auch verschlissen sind.
Morgen will mein Kawasaki-Händler Kulanzantrag stellen.
Es ist schockierend, das ein so hochgerühmter Motor wie dieser Parallel-Twin
schon nach dieser Laufleistung solche Mängel aufweist, sofern alle Kundendienste
ordentlich durchgeführt wurden.
ALSO MAYDAY MAYDAY
Grüße von einem neuen W-Fahrer
Vossi
[rolling_eyes]
...Es ist schockierend, das ein so hochgerühmter Motor wie dieser Parallel-Twin schon nach dieser Laufleistung solche Mängel aufweist, sofern alle Kundendienste ordentlich durchgeführt wurden.....
So etwas kommt in den besten Familien vor, und heisst PECH.
Machmal kann so ein Schaden auch durch billiges, schlechtes ÖL kommen.
Tja, wie gesagt es wurden alle Kundendienste mit guten Öl ( Teilsynthetisch ) durchgeführt. Jetzt hier die Ursache für den Schaden zu ermitteln gestaltet sich sehr schwierig. Herstellungs - bzw. Materialfehler ?
Deshalb MAYDAY, MAYDAY an alle W - Fahrer, die ähnliche böse Erfahrungen gemacht haben, oder sich soetwas erklären können !!!!!!
ich weiß bis jetzt nur von zwei Motorschäden an einer W - die waren jedoch eindeutig auf eine zu geringe Ölmenge zurückzuführen (hinzu kommt noch der unerklärliche und bis jetzt auch allein da stehende Getriebeschaden von Hum)
ein Raucher, man glaubt es kaum, verpestet einen ganzen Raum. ein Säufer schafft, soviel ich weiß, nur zwei Meter im Kreis
Ich geh auch von nem Materialfehler aus, bzw. einem Defekt in der Ölversorgung. So wie ich Kawa einschätze, werden die sich da auch dran beteiligen, schon allein, weil sie dem ganzen auf den Grund gehen wollen.
Was mich wundert: Warum hat die Werkstatt erst aufgrund des Geräusches den Ventildeckel geöffnet? Bei 13500km dürfte es der 12tausender Service gewesen sein. Gehört da Ventile einstellen nicht sowieso dazu?
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
In Antwort auf: Jetzt hier die Ursache für den Schaden zu ermitteln gestaltet sich sehr schwierig. Herstellungs - bzw. Materialfehler ?
So waaahnsinnig schwierig ist es eigentlich nicht, wenn man die Geräte dafür hat und niemand im Prüferreigen dabei ist, der etwas vertuschen will.
Als allererstes kommt in diesen Fällen die fehlerhafte Härtung der Welle in Betracht. Tausendmal gehört in Presse und Funk, als es bei Opel den Riesenknaatsch gab. Das blöde ist halt, daß die Bauteile in aller Regel doch noch die Garantiezeit überstehen.
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Also mal erst: die Nockenwelle sehr genau angeschaut. Am besten mit der Lupe. Wie sehen die Übergänge zwischen verschlissener Stelle und maßhaltigem Bauteil aus? Wenn der Übergang derart gleichmäßig ist und beim besten Willen keine Grenze auszumachen ist, ist der Verdacht fehlender Härtung schonmal erhärtet.
Wenn, und das gibts auch, ein Übergang auszumachen ist, beim dem evtl. sogar unregelmäßig der Rand abgplatzt ist (Lupe!!), dann sieht es eher nach Ölmangel aus, der die Härtungsschicht auf dem Gewissen hat. Dieser Ölmangel kann lokal gewesen sein, muß also nicht zwingend den Rest des Motors geschädigt haben. Bei den luftgekühlten Z900 von Kawa gab es sowas nach langen Stadt- und Staufahrten. Die Motoren wurden oben einfach nur derart heiß, daß das best Öl keine chance mehr hatte. Konzeptionell sehe ich unsere W an dieser Stelle auch gefährdet und achte immer darauf, keine zu langen Standlaufzeiten zu haben. Der Motor wird oben schneller heiß, als unten.
Soweit daß, was der Hobbyschrauber machen kann.
Dann gibts natürlich Härtemeßgeräte, die rund um den Nocken prüfen können und deren Meßwerte man mit den Herstellerangaben vergleichen kann. Dazu müßte allerdings eine gute Kooperation zwischen Hersteller und Händler und Sachverständigen bestehen, was nicht immer der Fall ist. Sodann kann man mit Schliffbildern Rückschlüsse auf die thermische Belastung an dieser Stelle ziehen.
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Ich würd mal sagen, wenn der Kulanzantrag durchkommt, freue Dich an der schönen Maschine. Diese Schäden sind wirklich selten. Wenn die Möglichkeit besteht, die defekte NW zu bekommen, greif sie Dir. Meistens geht das aber nicht.
In Antwort auf:Wenn die Möglichkeit besteht, die defekte NW zu bekommen, greif sie Dir. Meistens geht das aber nicht.
Genau das meinte ich. Wenn sie ihn mit dem Schaden sitzen lassen, haben sie auch keinen Anspruch auf das defekte Teil(sach ich ma so). Also besteht gute Hoffnung, daß zumindest die Ersatzteilkosten übernommen werden.
Willi
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
In Antwort auf:Konzeptionell sehe ich unsere W an dieser Stelle auch gefährdet und achte immer darauf, keine zu langen Standlaufzeiten zu haben. Der Motor wird oben schneller heiß, als unten.
u, der zylinderkopfdeckel beider Wee auch noch ordentlich eigepackt ist.(geräuschdämpfung)mit bald einer zentimeter starken schaumstoffmatte,damit auch alles schön warm bleibt wie bei ner thermoskanne brauch mer ned,rausgeschmissen.
"wurm,immer auf der suche nach dem ultimativen motorrad :)"
Wenn es tatsächlich ein Fehler der Oberflächenhärtung der NW (also Materialfehler ) ist, stellt sich doch die Frage, wieviele schlechte Nockenwellen ( oder auch ganze Chargen ) noch in Motoren verbaut wurden. Morgen wird sich rausstellen ob Kawasaki Kulanz gewährt.
Grüße
Vossi
Was tun sprach Zeus, die Götter sind besoffen, der Olymp vollgekotzt.
In Antwort auf:Konzeptionell sehe ich unsere W an dieser Stelle auch gefährdet und achte immer darauf, keine zu langen Standlaufzeiten zu haben. Der Motor wird oben schneller heiß, als unten.
u, der zylinderkopfdeckel beider Wee auch noch ordentlich eigepackt ist.(geräuschdämpfung)mit bald einer zentimeter starken schaumstoffmatte,damit auch alles schön warm bleibt wie bei ner thermoskanne brauch mer ned,rausgeschmissen.
Äh Hallo, momentmal was?????? Da oben wird nix sonderlich heiß, eiderweil da das Öl als alllerallererstes hinspritzt. Im Vergleich zum Kolbenboden ist es da oben im Ventiltrieb schon fast frostig.
leider doch, was nicht heißen soll, daß der Kolben nicht auch sehr heiß wird. Aber wenn Du mal ein Händchen auflegst nach Stadtblubberfahrt oder nach Autobahn, merkst Du den Unterschied sehr drastisch.
Meines Wissens gibt es im Zylinderkopf keine gezielte Ölanspritzung der einzelnen Nocken, das wäre auch für einen solchen Motor etwas übertrieben. Anders gesagt, es gibt keine definierte Kühlung durch Öl unter dem Zylinderkopfdeckel. Da kann bei extremen Belastungen das Öl schon mal rauchen.
Der Kolbenboden selbst wird selbstverständlich auch sehr warm, benötigt aber kein Öl und reibt auch nicht mit Kraft über eine Fläche. Am Rand sollte der Kolben 200 °C möglichst nicht überschreiten, bei Maschinen mit hohen Kolbengeschwindigkeiten (wie die W sie hat) können es aber auch mal lokal 260 °C fürs Öl werden. Aber dennoch sind die Reibbelastungen viel geringer, als bei der praktisch linienförmigen Auflagefläche, die beim Bewegen der Kipphebel durch die Nocken entsteht. Da ist das Öl sehr gefordert, zumal die Ventilfederkräfte nicht von Pappe sind.