es ist schon tief in der Nacht. Ich habe Stunden verbracht, meinen wiedergefundenen Schatz vorsichtig zu säubern. Ich könnte heulen, wie er aussieht, und ich könnte auch heulen, daß ich ihn wiederhab.
Also, was ists?
Am besten, ich lese Euch ein wenig daraus vor. Ihr könnt ja mal raten.
"Vorwort.
Beim Verfassen dieses Werk....
...Trotzdem hat man aber gerade das Motorrad in unverdient stiefmütterlicher Weise behandelt; ...
Ein Zeichen dafür ist auch noch die heute allgemein verbreitete Voreingenommenheit gegen den Motorradsport, welche den letzteren als einen gefährlichen und "halsbrecherischen" bezeichnet.
...., zumal der Motorradbau in den letzten Jahren zu hoher Vervollkommnung gediehen ist. Speziell möchte ich meinen Lesern die modernen Motorräder und ihre Konstruktion vorführen; ....Fabriken haben im verflossenen Jahrzehnt Hervorragendes geleistet und zum Teil wahre Luxusmaschinen geschaffen."
So erstmal Zitat Ende und gute Nacht.
Damnächst lese ich weiter vor aus dem Büchlein. Soviel noch: Der Titel lautet: "Das moderne Motorrad"
Habe alle möglichen Motorrad-Bücher und Zeitschriften.
In einer alten "Hobby" von 1969 gibt es einen Bericht über die legendäre Münch (TTS oder TTSe weiß nicht mehr so genau). Dieser Bericht ist durch die heutige Brille betrachtet halt auch ein Witz.
"für die Genügsameren dürfte auch ein leicher ...PS-Einzylinder ausreichen, mit dem man ...bis sogar ...km-Tempos erreicht und der zwischen ... und ... kg wiegt."
.....
"Empfehlenswert sind auch die leichten Zweizylindermaschinen von ...bis... PS, die zwar etwas empfindlicher sind und mehr Reinigungsarbeit usw. erfordern, dafür aber leichter anlaufen und einen gleichmäßigeren Gang aufweisen durch die Arbeitsverteilung auf zwei Zylinder" (Stimmt!)
.....
"Ist man im Fahren geübt und kann es sich leisten, so wird man sich auch eine stärkere Maschine zulegen, wenn man besonders hohe Tempos liebt, z.B. eine .....die heute nur als Zwei- oder Vierzylinder ausgeführt werden; ...erreicht man Tempos bis zu..."
"Der Betrieb solcher starken Typen ist jedoch recht kostspielig und ziemlich unökonomisch, da man ja nur außerhalb der Ortschaften und auf geraden Strecken so hohe Tempos fahren kann;..." (Stimmt auch!)
Was denkt Ihr, wann dieses Büchel verfaßt wurde? Die technischen Angaben habe ich extra noch rausgelassen.
Einen - besonders schönen - lesen wir noch, dann wird aufgelöst.
"Das Gefährlichste ist bekanntlich das Befahren der Kurven, so daß man sich stets an die Regel halte, hiebei ein langsames Tempo einzuschlagen und möglichst die innere Kurvenseite einzuschlagen, welche durch ihren Böschungswinkel vor Abrutschen schützt. Selbstredend darf man dies bei Linkskurven nur machen, wenn man die Straße genügend übersieht, um bei einem entgegenkommenden Fahrzeug nach rechts ausweichen zu können. Ein von geübten Motorradfahrern angewandter Trick besteht darin, vor dem Einfahren allmählich in die Kurve auf der äußeren Seite zu fahren, beim Einfahren allmählich auf die Innenseite einzubiegen, um beim Verlassen der Kurve wieder auf die Außenseite zu gehen. Auf diese Weise....."
Haaaaa!
Jetzt sehe ich gerade noch was für unseren Käsespezialisten!!
Das muß auch noch eben sein.
"Hat man automatische Tropfölung, so stellt man dieselbe, je nach der ....
Bei automatischer Ölung ist für die Benützung dicken Öles Vorsicht geboten, da dieses schwerer durch ... die Tropföler geht."
geschrieben wurde dieser Text 1915 von Caesar (so hieß der Mann), und 1920 nochmal überarbeitet von Thäter herausgegeben. Ich habe das Buch Ende der 70er von dem Opa meines Mädels gekriegt, der selber auch einmal eine Wanderer mit Azetylenlampe sein eigen genannt hatte.
In dem Büchel sind Bilder von Konstruktionen, da legt ihr die Ohren an. Leider mittlerweile alles grau in grau und schlecht zu erkennnen. Ich werd mich mal mit dem Einscannen versuchen.