mich interessiert eure meinung als konsumenten: ist euch beim kauf von produkten wichtig, woher sie kommen? bei welchen produkten ist das wichtig? bei welchen nicht? einige beispiele, die das thema verdeutlichen sollen (ganz wertfrei): 1. habe heute in der zeitung gelesen, dass grohe (armaturenhersteller, hochpreisig positioniert, also keine baumarktware) plant, massiv stellen in deutschland abzubauen und dafür verstärkt in polen, portugal oder asien zu produzieren. die positionierung als hochpreismarke bleibt natürlich erhalten. 2. es gibt im baumarkt werkzeugzubehör von namhaften deutschen marken, auf denen steht 'made in china'. ist das egal, weil ich als kunde wert auf die qualität lege, die durch die marke garantiert wird. oder denke ich: warum soll ich teure markenpreise zahlen, wenn die doch genauso aus china kommen wie die no-name-teile? 3. trigema macht ja werbung damit, in deutschland zu fertigen. aber ein t-shirt kostet auch ca. 20 euro (dafür gibts no-name t-shirts im 3er pack). ist mir die tatsache, dass die deutsche arbeitsplätze sichern, den mehrpreis wert? 4. levi's hat vor einiger zeit die letzte produktionsstätte in usa dicht gemacht, weil in asien die produktionskosten geringer sind. bei den preisen ist alles beim alten geblieben. spielt das eine rolle? also, horcht in euch hinein, auf möglichst viele unterschiedliche meinungen bin ich sehr gespannt.
Ich bemühe mich, ordentliche Qualität zu einem vernünftigen Preis zu kriegen. Deshalb stammen meine Fahrzeuge aus Fernost, mein Kleiderschrank aus Deutschland (wenn er auch in einem schwedischen Möbelhaus gekauft wurde)... Ich verbinde nichts mit Made in Germany. weder eine besondere Qualität, noch Arbeitsplätze. Die Industrie geht bei der Möglichkeit einer Profitsteigerung doch ins Ausland, egal wie gut die Verkaufszahlen sind.
Ich verbinde auch nichts mehr mit Made in Germany. Das war mal anders, bis auch ich merkte, daß in vielen Geräten wo "made in germany" draufstand erst "Japan" und dann "China" drin war. Zuletzt beim Siemens Handy. Dann kann ich auch direkt China kaufen und schöpfe den "Rahm" selber ab. (Wobei ich immer noch nicht verstehe wie eine Firma mit 6000 Arbeitnehmern je Tag über 1.000.000 Ocken minus machen kann. Wenn die gar nichts produzieren würden, könnten die jedem über 5000 Ocken pro Monat zahlen und alle könnten zu Hause bleiben)
Ich denke, mehr als der Slogan Made in Germany zählt der Ruf. Und der ist schneller ruiniert.
Wenn Levi's die Produktions nach Asien verlagert, können es immer noch dieselben Maschinen und dieselben Rofstoffe sein, bloß die Miete und die Leuts, die die Maschinen ölen, sind billiger. Also ist die Qualität des Produkts dieselbe. Wenn allerdings die Asiaten mit dünneren Fäden nähen und deswegen die Hose nach der ersten Wäsche reißt, steht das als erstes hier im Forum und dann kaufe 200 Leuts keine Levis mehr.
Einhell ist ein Beispiel für Werkzeug, von dem ich weiß dass es schlecht ist, von dem ich vermute, dass es in Schlitzaugenland hergestellt wird, und zwar mit billigsten Zutaten und z.T. ohne Gehäuseerdung. Das könnt in Deutschland hergestellt werden, wenn die Maschinen nicht besser sind, wir's nicht gekauft.
Ecco-Schuhe sind gut. beliebige weitere Beispiele lieferbar. Spielzeug, guck's Dir an. Egal woher, wenn's Scheiße ist, ist's Scheiße.
Andersherum: In Deutschland leben wir qualitätsbewußt, wenn ein deutsches Unternehmen was verticken will, muß was gutes auf den Markt.
Bernd Als ich las, welchen Schaden die Gehirnzellen durch unser tägliches Bier nehmen, hörte ich sofort auf zu lesen!!!
noch mal ein gedanke: wenn alle so denken (mich interessiert ausschliesslich die beste qualität zum günstigsten preis - scheissegal, wo das zeug von wem unter welchen bedingungen zusammengebaut wird), dann ist doch die aufregung über kapitalismus und globalisierung, die bösen investoren und wir armen arbeitnehmer, zusammenbruch des sozialstaats, verfall der demokratie etc. völliger schwachsinn. denn dann sind doch wir nachfrager diejenigen, die diesen prozess beschleunigen. ist doch klar, wenn die leute möglichst günstig kaufen wollen, gehe ich als produzent dahin, wo ich günstig produzieren kann. sprich: dann sind wir selbst dafür verantwortlich, dass es hier zu den bestehenden bedingungen keine arbeitsplätze mehr gibt, oder?
...-Werkzeug nenn' ich immer gern "Einweg-Werkzeug".
Wenn die Qualität wichtig ist,weil das Produkt langlebig sein soll,kauf ich Markenartikel.Wenn die nix taugen,spricht sich das 'rum.Wo und wie die produziert werden,kann ich meistens nicht nachvollziehen - und ist mir letztendlich auch egal. Einschränkung:wenn es etwas ist das ich selten nutze,lohnt sich die Ausgabe von viel Geld nicht für mich ('n Anzug z.B.,den brauch' ich nur drei- viermal im Jahr vielleicht.Oder eine Laserwasserwaage,die hab' ich vom Discounter - für die paarmal Wege im Garten anlegen reicht die Genauigkeit.Klamotten kauft meine Frau zum größten Teil im 2.Hand-Laden - wo die herkommen ist egal,Hauptsache es gefällt und ist nicht so teuer (dann kann frau auch öfter mal 'was "Neues" anziehen) und paßt (ich finde da leider nicht so viel... )
Life is pretty boring when you take yourself too seriously!
In Antwort auf:...dann sind wir selbst dafür verantwortlich...
Naja,ist irgendwie ein Eiertanz.Wer zahlt schon gern freiwillig mehr als nötig?Auf der anderen Seite gibt es auch Sachen,die aus ideologischen Gründen auf der schwarzen Liste stehen...da gibt's halt 'nen Rahmen,den man sich moralisch leisten kann - Lehrer und andere Gutverdiener schonmal im etwas größeren Rahmen als kleine Angestellte oder Hartz4-Empfänger .
Life is pretty boring when you take yourself too seriously!
Nun ja, ganz so einfach ist das nicht. 1. Die Gehaltsniveaus in unterschiedlichen Ländern sind sooo unterschiedlich nicht wie sie hingestellt werden. Für unqualifizierte Tätigkeiten vieleicht, aber für qualifizierets Personal nicht unbedingt (ich kenn aus meiner Berufspraxis einige Beispiele) 2. Deutschland hat noch einige Infrastruktur vorteile, die manchmal ausser acht gelassen werden.
Man kann in allen Ländern gute Qualität zu vergleichbaren Preisen fertigen, wenn man die jeweiligen Vorteile des Standortes zu nutzen weiss: Nur das erfordert creatives Denken und ganzheitliche Ansätze. Derzeitig heisst die Parole: Personalkosten 'runter koste was es wolle.
Ich möchte gerne Firmen unterstützen, die creativ neuheitliche Ansätze verfolgen. Nur leider ist das bei den Deutschen Firmen da nicht weit her.
Ach ja: Lebensmittel schmecken immer am besten, wenn sie nicht weit gereist sind: Also bevorzuge ich Gemüse und Obst aus der Region.
In Antwort auf: dass es hier zu den bestehenden bedingungen keine arbeitsplätze mehr gibt, oder?
Nö, denn wen du es nicht kaufst, dann machts ein deutscher Unternehmer und verkaufts hier teuer als Made in Germany. Dann zahlst du doppelt. Das Problem ist eher, daß hier niemand (Unternehmer) mehr Arbeiten will, sonder man will nur noch schnell Geld verdienen (handeln). Es gibt hier tatsächlich Menschen die sich sicher sind, daß telefonieren Arbeit wäre. Das sind genau die Händler, die nichts am Lager haben, auf Bestellung das Material im billigen Ausland besorgen, sich den Artikel auf eigenen Namen labeln lassen , 30-50% drauftun und dafür zwei Gespräche geführt haben. Wir stellen hier z.B. Elektronikbaugruppen her und es vergeht fast kein Tag wo irgendein Händler anruft, er brauche Baugruppe xyz 50mal, und zwar morgen (Wir brauchen da immer so 5-10 Tage). Da sag ich dann immer: "Haben sie es schon mal erlebt, daß wenn sie bei Aldi Nudeln kaufen möchten, daß die dann bei Birkel anrufen und die passend für sie ordern?"
Die Bedingungen, unter denen irgendwelche Produkte produziert werden, bekommt man meist nicht mit. Wichtig ist für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit ist auch schon gesagt, dass Billiges u.U. auch teuer sein kann.
Den meisten Firmen kommt es auf Gewinnmaximierung an. Egal wie die Zahlen hier aussehen, wenn wo anders billiger zu produzieren ist, dann wird das dort gemacht. Ich als gelernter DDR Bürger habe in der Schule gelernt, dass Imperialismus faulender und parasitärer Kapitalismus ist. Wir haben drüber gelacht (im Angesicht der Lage in der damaligen DDR), heute kann ich nicht mehr so sehr drüber lachen. Versteht mich nicht falsch, was da in der DDR mit StaSi, Bautzen u.s.w. abging, finde ich alles andere als gut. Unsere damalige Spitze hatte mit der Idee, die uns in der Schule gelernt wurde eh nix am Hut ... aber die heutigen Herren sind auch so weit von der Realität weg, als dass die noch die Sorgen des einfachen "Bürgers" wahrnehmen würden ...
Und die Regierung, das sind die Firmen. Oder will mir einer erklären, dass die jetzige SPD Regierung noch rot ist? Rot auf dem Weg nach Schwarz ergibt braun ... Scheiß Farbenspiel.
... und schon bin ich in der Zwickmühle. Einerseite preiswert, andereseits sozial. Kommen die günstigen Preise nicht auch oft durch unsoziales Verhalten zu Stande?!
Wie Eingangs erwähnt: 42, die universelle Antwort auf alles!
ich kaufe hauptsächlich bei einer supermarkt kette, die viele einheimishce tiroler produkte verticken, und die kohle bleibt auch in tirol, quali passt auch...
geräte die oft benutzt werden renomierte marken...
alles andere die selten benutzt kann schon mal no name sein... --------------------------------------------------- Meine Hompage: http://www.szabolcs.at Meine Bikeseite: http://www.szabolcs.at/bike
@ Martin: Ich sagte nicht "das beste zum günstigsten Preis", sondern ordentliche Qualität zu vernünftigen Preisen. Und ich sage es auch nochmal: Egal wie viele Deutsche VWs kaufen, VW wird weiterhin in der Tschechei und in Spanien und natürlich in Brasilien fertigen lassen. Und trotzdem weiterhin VW-Preise verlangen. Das garantiere ich Dir. Und VW ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Globalisierung ist schlicht die freundliche Übersetzung für: Produziert wird da, wo es am wenigsten kostet, so dass der größte Profit rausgeschlagen werden kann. Wenn ich statt eines VW Fox für 13.000 (gerade konfiguriert, ich hab gedacht ich kipp aus den Latschen) einen vergleichbar Ausgestatteten Kia (nur dass er zwei Nummern größer ist) für das gleiche Geld kaufe, dann ist kein Deutscher Arbeitsplatz mehr gefährdet.
In Antwort auf: Einerseite preiswert, andereseits sozial.
Vielleicht liegts einfach daran, daß die Firmen hier nicht mehr an uns als Kunden sondern nur noch an unserem Geld interessiert sind. Das zeigt sich auch am Service. Wenn der Kunde das durchschaut hat reagiert er entsprechen, und dann ist natürlich er der Schuldige.
wenn vw den fox in brasilien fertigen lässt, aber vw-preise dafür aufruft, ist das genau das von mir eingangs geschilderte verhalten: im ausland zu günstigen konditionen fertigen zu lassen und dennoch 'deutsche' preise verlangen. ich habe dich so verstanden, dass du das spiel eben nicht mit machst und stattdessen den kia nimmst. total nachvollziehbar, absolut rationales verhalten, gut für dein portemonnaie (das ist jetzt weder als kritik noch ironisch zu verstehen). nun meine frage: denkst du (denken andere) in einer solchen entscheidungssituation überhaupt nicht daran, dass, wenn alle konsumenten bei allen kaufentscheidungen immer so vorgehen würden, wir hier den laden dicht machen könnten, oder hast du insgeheim schon bedenken, wischst sie aber angesichts des angebots und deines kontostandes (oder des finanzierungsangebots des händlers) zur seite? (auch hier: die frage ist absolut ernst gemeint und keinesfalls als vorwurf oder dergleichen zu verstehen. mich interessiert vor allem, ob bzw. wie die gesamtwirtschaftliche bzw. politische lage der gesellschaft einfluss nimmt auf die entscheidungsprozesse des einzelnen.)
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