Jetzt hatte ich schon eine Antwort angefangen und wieder gelöscht, aber es wird immer doller.
<Eindämmversuch>
Der Ohmsche Widerstand des Anlassers ist in der Tat fest. Dennoch sinkt die Stromaufnahme, bei steigender Drehzahl, weil die umlaufende Elektromaschine eine Gegenspannung erzeugt. Wenn also das Ritzel entfernt wird und die Nennspannung aufgegeben wird, sirrt der Anlasser bei annähernd Nullstromdrehzahl und zieht sich nur das, was er zur Überwindung seiner eigenen Reibung braucht. Drehte man ihn jetzt von außen schneller, so würde er tatsächlich beginnen, die Batterie zu laden.
Die Stromaufnahme richtet sich fest nach den zu überwindenden, mechanischen Widerständen. Das Drehmoment (der Starters) ist proportional zur Stomaufnahme.
Reicht die Spannung nicht aus, um genügend Strom für die Überwindung der Kompression fließen zu lassen, so tut sich nix beim Anlasserdrücken.
Ist die Spannung höher, als ursprünglich vorgesehen, so kurbelt der Anlasser den Motor zwar hörbar schneller, aber die Stromaufnahme wird dadurch nicht so schrecklich wesentlich erhöht. Der Anlasser tut sich also nichts dabei. Er schlägt auch nicht gleich durch, nur weil einer mal 20 Volt darauf gibt. Der Anzugsstrom steigt allerdings beträchtlich, was aber im Bereich von Bruchteilen einer Sekunde liegt.
Wenn jetzt irgendwas den Motor blockiert oder extrem schwergänging macht und dann haut man auf den Anlasser mit richtig Spannung drauf, dann... ja dann, steigt die Stromaufnahme derart an, daß das Dingen schon nach 20 Sekunden respektive mehreren Startversuchen aufrauchen kann oder milder ausgedrückt einen thermischen Schaden haben kann. In der Regel erwischt es aber erst die Kohlen, sodaß man meist noch einigermaßen davon kommt.
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Als Junge habe ich mal zugeschaut, wie bei -21 °C Bauarbeiter einen Schweißumformer an einen LKW angeschlossen haben. Das Aggregat brachte 32 V bei Ampere beliebig (um die 700). Der Fahrer hat den Anlasser solange betätigt, bis unter großem Qualm der Laster ansprang. Also zimperlich waren die Burschen nicht gerade. Der Fronthauber mit dem Stern hat es aber vertragen :-).
Du hast freilich Recht, aber meinst Du, es wird für den "nichtelektrischen Hobbyschrauber" einfacher, wenn man nun auch noch EMK, Gegen-EMK, vielleicht noch Anfangsdrehmoment, Losbrechmoment usw. ins Spiel bringt?
Wenn ein Laie Deine Erklärung liest, kommt er auf die Idee, beim Fahren den Starterknopf zu drücken, weil ja dann die Batterie geladen wird....
Nachtrag: "nein, der Widerstand ist keine feste Größe!" Hier gehts in erster Linie um ne alte Suzi, die schon länger steht. Da kann mehr zu überwinden sein, als lediglich die Kompression. Und wenn das Ding auf "Block" geht, ist der Widerstand sehr wohl konstant, abgesehen von der rapide ansteigenden Wicklungstemperatur, wodurch der Widerstand natürlich auch steigt. Auf die Idee, in diesem Zusammenhang einen gewichtsoptimierten, zierlichen Moppedanlasser mit dem 24Volt-Anlasser eines alten LKWs zu vergleichen, bin ich allerdings nicht gekommen
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
In Antwort auf: aber meinst Du, es wird für den "nichtelektrischen Hobbyschrauber" einfacher
Jungens, danke für das Fernstudium in Elektrotechnik. Also mal auf einen Nenner gebracht: ich solls machen, aber nicht zu doll (gilt fast für alles im Leben, gell?). Batterie kaufen wollte ich nicht extra, bevor das Dingen nicht pup sagt. Außerdem orgelt sich die eh sofort leer.
Danke auch für die anderen Tips (Zug ausbauen und so).
In Antwort auf: ...der Anlasser hat einen Freilauf...
Nicht nur das - das Mopped ist sogar so schlau,das es weiß ob der Motor an ist oder nicht.Und dann sagt es sich (und seinem Treiber) in dem Fall beim Druck auf den Starterknopf:
"Blödsinn,läuft doch bereits!Also wenn das so ist,laß' ich das Relais mal schön in Ruhe und mach' nix!"
...meine Frau hat auch so'n Besserwisserauto,das denkt auch immer mit...
Entweder richtig oder garnicht! - Die meisten Dinge in meinem Leben habe ich garnicht gemacht...
Hallo W-Pferd, du schreibst :Moment, Frage: Der Anlasser nimmt eine gewisse Leisung auf. Die Leistung ist das Produkt aus Spannung und Strom. Wenn die Spannung sinkt muß bei gleicher Leistung der Strom stärker werden, also wäre eine starke Batterie (mit konstanter Spannung) mit weniger starkem Strom für den Anlasser am Start, also problemloser?! Oder kommt jetzt der Innenwiderstand der Batterie?
ja genau jetzt kommt der innenwiderstand der batterie. also 1.die leistung die der anlasser aufnimmt ist das produkt aus Spannung und strom, soweit richtig. folglich : wenn die spannung sinkt, fließt entsprechend weniger strom weil der sich aus spannung geteilt durch widerstand errechnet. das bedeutet die leistung ist geringer.
beispiel:
angenommen eine Batterie hat 0,24 Ohm innenwiderst. der anlasser auch..macht 0,48 Ohm... 12 V durch 0,48 = 25 AMP. in diesem beispiel ergeben sich an der "klemme" (den ausenliegenden Batteriepolen) noch ganze 6 Volt. Oder 150 Watt.
die starke Batterie hat nur 0,024 Ohm ..macht 0,264 Ohm gesamt... bei 12V ergeben sich dann 45,45 AMP...oder 10,9 Volt an der klemme (also das ist dann die spannung am anlasser). Macht rund 500 Watt....
Ist es jetzt verständlicher?
Helmut
PS: @ Kawawerner: natürlich hast du auch recht mit deiner erleuterung aber das wird dann zu kompliziert, sicher wird der anlasser im normalfall nicht gleicht durchbrennen. aber vorsicht ist sicher nicht fehl am platze...
Ich habe bisher immer die Autobatterie zu Hilfe genommen wenn die Mopedbatterie beim Anlassen schwächelte. Bei der W ist das nicht nötig - Mann kann ja kicken. Nur die GS 500 E braucht ab und an mal Starthilfe und der hat es noch nicht geschadet.
sicher wenn das mopped technisch okay ist und schnell anspringt ist das auch kein problem. siehe dazu den beitrag von Kawerner. trotzdem sollte man etwas vorsichtig dabei sein.
Genau Helmut, bei meiner 1500er V2 hab ich's auch des öfteren gemacht, wenn sie ne Weile gestanden war. Wobei ich nicht weiß, ob das nicht schon fast als Automotor zählt
@Wännä: Wenn Du mich schon als Chef anredest, dann hol mal den Anschlußbeikasten, aber zackig!
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
ich bin mächtig beeindruckt von eurem elektrotechnischen wissen. vor einigen jahren habe ich eine cb250k gekauft, bei der auch im stand die batterie nach maximal einer woche leer war. ich habe mal irgendwo gelesen, dass das auf einen defekten regler und/oder gleichrichter zurückzuführen sei. der verkäufer hat damals ziemlich lang mit der autobatterie nachgeholfen, bis das teil endlich angesprungen ist. meine laienhafte erklärung für den defekten regler/gleichrichter war genau diese brutalbehandlung. gibts da irgendeinen möglichen zusammenhang oder ist das völliger humbug?? p.s. morgen kommt die ural..
Von der Logik her würde ich sagen, die reine Starhilfe dürfte dem Regler nichts machen. Lässt man das Mopped aber noch ne Weile mit Autobatterie laufen, versucht ja die LiMa beide Batterien zu laden. Das könnte dann schon zum Abrauchen des Reglers führen.
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
Ne, den gabs wirklich. Irgendso'n Telefonanlagendingens. Gemeint war aber seinerzeit immer nur der Karton für den Anschlußbeikasten. Da passten genau 2 Flaschen Bier rein
Was wissen schon posende Solarschwuchteln auf hubraumschwangeren Kasperlmotorrädern von der Kraft der zwei Zylinder...
ich denke das wird dem regler nicht geschadet haben. vorrausgesetzt die autobatterie hatte die gleiche Nennspannung (wahrscheinlich 12 Volt) wie die Motorradbatterie.