In Antwort auf:Eigentlich wollte ich euch aufmuntern, was anscheinend nicht geglückt ist
Naja, ist schon, wie Pele anmerkte, ein "schöner Text", den ich nicht als "gequirlte Kacke" abtun würde, aber sein Ermunterungspotential hält sich doch sehr in Grenzen. Dazu ist er wohl auch zu ernst. Ansonsten fehlt es ihm zu sehr an persönlichem Bezug. Sicherlich gibt es (schlechte) Momente, wo ich mich damit trösten kann, dass es vielen vielen anderen Menschen schlechter geht als mir, und daran sollte man auch hin & wieder denken - aber... wie gesagt: Glück und Zufriedenheit sind sehr relativ und sehr individuell. Und mir muss es nicht besser gehen, weil´s anderen schlechter geht. Es sei denn (beispielsweise), meiner Klage über irgendein Malheur würde durch ein viel größeres Drama neben mir schlagartig der Boden entzogen. Oder so ähnlich...
ich find ihn auch gut. Und mir fällt auf, das ausgerechnet die Depressivsten ihn mißbilligen. Ob dies in einem ursächlichen Zusammenhang steht ???
Ich finde auch nicht, das er was mit Glück im geläufigen Sinne zu tun hat, sondern eher damit, das wir hier zu einer privilligierten Minderheit auf diesem Globus zählen. Und das tun wir, mit oder ohne Schnee, mit oder ohne Winterdepris.
WWL-EhrenMitGlied Bleibt zu hoffen, dass das absehbare Ende des US-Imperiums nicht mehr all zu viele Kriege, Tote und weiteres unsägliches Leiden wie im Irak nach sich zieht. (clemens ronnefeldt)
Woher weißt du denn, dass Cadfael, Duck Dunn und weißnichtmehrwernoch depressiv sind ? Und das mit der privilegierten Minderheit wiederholt nur die Essenz des Fondue´schen Textes. Muss sich dadurch jeder ermuntert oder getröstet fühlen? Ab und zu etwas mehr Demut, okay, aber bitte kein schlechtes Gewissen, wenn´s einem schlecht geht, auf welch hohem Niveau auch immer... Ich habe diese Woche mit genug Leuten zu tun gehabt, denen es schlecht geht. Oder müsste es ihnen eigentlich gut gehen, wenn man ihnen eine entsprechende Statistik vorlegt?
Na, da brauchste doch nur die Postings zu lesen, dann weißte das.
In Antwort auf: Muss sich dadurch jeder ermuntert oder getröstet fühlen?
Eben genau das iss ja der springende Punkt. So wie ich den Text gelesen habe, glaube ich nicht, das er überhaupt den Anspruch hat, in diese Richtung ne Aussage zu treffen.
Für mich isses eigentlich nur ne Situationsbeschreibung um sich bewusst zu machen, wie unsere Welt ist. Und für Kinder finde ich soetwas durchaus wichtig, besonders im Zeitalter von Handy und runterladbaren Klingeltönen, von Markenklamotten und Wegwerfgesellschaft.
Welche Quintessenz daraus gezogen wird, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Mit dem Effekt, das jeder sich dort angesprochen fühlt, wo er meint, derzeit ein Defizit zu haben.
WWL-EhrenMitGlied Bleibt zu hoffen, dass das absehbare Ende des US-Imperiums nicht mehr all zu viele Kriege, Tote und weiteres unsägliches Leiden wie im Irak nach sich zieht. (clemens ronnefeldt)
Leute, was habt Ihr denn?? Legt einen gesunden Hedonismus an den Tag, dann sind solche Überlegungen und Diskussionen schnell überflüssig.
--------------------------------------------------------------------------------- Vorsicht ist die Einstellung, die das Leben sicherer macht, aber selten glücklicher (Dr. Samuel Johnson) ---------------------------------------------------------------------------------
Nein!!! Ganz im Gegenteil - sowas kann doch weh tun!! Ich meine das viel pragmatischer, drum hab ich ja das Attribut "gesunden" vorangestellt
Wenn man zu sehr an den Quellen pappt, kann das leicht zum Stillstand führen.
Ich beziehe mich vor allem auf den
- "Hedonismus in der altgriechischen Philosophie" und - "Hedonismus im französischen Materialismus"
"Hedonismus in der altgriechischen Philosophie
Als Begründer des Hedonismus gilt der altgriechische Philosoph Aristipp, ein Schüler des Sokrates. Ausgangspunkt seiner ethischen Lehren ist das von Lust- oder Unlustgefühlen bedingte individuelle Wohlergehen. Genussfähigkeit ist das höchste Glück des Menschen, dergestalt ist sie mit der Tugend identisch. Wirkliche und dauernde Genussfähigkeit ist nur dem Weisen beschieden, insofern er seinen Lustempfindungen nicht blindlings folgt, sondern kraft seiner Weisheit über sie zu herrschen vermag. Mit hedonistischen Zügen durchsetzt waren ferner die ethischen Anschauungen des altgriechischen Materialismus (siehe Demokrit, Epikur, Epikureismus, Kyrenaiker).
Hedonismus im französischen Materialismus
Ethische Lehren mit hedonistischen Zügen entwickelten auch die französischen Materialisten des 18. Jahrhunderts Paul Heinrich Dietrich von Holbach (1723-1789), Claude Adrien Helvétius (1716-1771) und Julien Offray de La Mettrie (1709-1751). Die hedonistische Wendung, die sie ihren ethischen Lehren gaben, erfolgt in bewusster Frontstellung gegen das von den Ideologen der Herrschenden der Feudalgesellschaft konstituierte religiöse Weltbild, insbesondere gegen die in diesen für die Unterdrückten proklamierten asketischen moralischen Satzungen."
------------------------------------------------
Was ich aber keinesfalls meine:
"Hedonismus heute
Der Hedonismus spielt im modernen Alltagsleben westlich orientierter Konsumgesellschaften, im Sinne einer Maximierung sinnlicher Lust, eine dominante Rolle. Bedeutende Marken wie zum Beispiel Mercedes-Benz pflegen den Hedonismus als zentralen Markenwert. Vergleiche auch Hedomat -->. Als Hedomat (kurz für Hedonistischer Materialismus) wird eine materialistische Auffassung bezeichnet, die seit dem Ende der 1980er Jahre vor allem in Europa erscheint. Der hedonistische Materialismus sieht sein Leitziel im Erreichen eines hohen Lebensstandards, der die Basis für weitere gesellschaftliche Erfolge ist."
(Danke an Wikipedia, das mir umständlichere Formulierungsversuche erspart hat)
--------------------------------------------------------------------------------- Vorsicht ist die Einstellung, die das Leben sicherer macht, aber selten glücklicher (Dr. Samuel Johnson) ---------------------------------------------------------------------------------
In Antwort auf:So wie ich den Text gelesen habe, glaube ich nicht, das er überhaupt den Anspruch hat, in diese Richtung ne Aussage zu treffen.
Hätte ich eigentlich auch nicht geglaubt, wäre da nicht folgendes Nachposting ohne Smilie gekommen:
In Antwort auf:Das für euch abgebrühten, obercoolen, superschlauen, lebenserfahrenen Megatypen der Text Schmarrn ist, nehm ich locker zur Kenntnis. Eigentlich wollte ich euch aufmuntern, was anscheinend nicht geglückt ist
Vielleicht haben wir alles wieder mal viel zu ernst genommen... und voller Frühlingssehnsucht aneinander vorbei philosophiert.
Handy, Klingeltöne, Markenklamotten? Wer hat´s erfunden, wer finanziert es? Fragen über Fragen, um mal wieder einen alten Forumsspruch zu zitieren...