eigentlich gibt es von meinem Selbstversuch nur Positives zu berichten.
In Düsseldorf gingen etwa 20 Motorradfahrer an Bord des Reisezuges nach Villach.
Diese Leute waren natürlich bunt gemischt, wie in unserem Forum eben auch.
Eine Vierertruppe aus Borken hatte die Fahrt am professionellsten vorbereit. Der große Tisch im Liegewagenabteil wurde ausgeklappt und aus allen möglichen Taschen dann mit Essen, Bier und Schnapps vollgepackt.
So gegen 23:00 h war wohl auch alles verzehrt und nach und nach trudelten dann die meisten Motorradfahrer im Bordbistro ein (übrigens auch der einzige Platz, wo geraucht werden durfte).
Die Stimmung war bombig und irgendwann gabs dann auch den letzten Drink und die Bar machte zu. Am nächsten Morgen hatte nicht nur ich einen Mordskater, als wir in Villach ankamen. Das war aber auch das einzig Unangenehme.
Jetzt liegen 8 Tage Italien-Urlaub mit Waltraud hinter mir. Und wir beiden waren die Glücksschweine. Es hat in der ganzen Zeit nicht einmal geregnet, und wir haben 1.800 km abgespult, die meisten auf den kleinen gelben oder noch kleineren grauen Sträßchen - meist in der Sonne und unter einem fetten blauen Himmel.
Zu den tiefsten Eindrücken zählte der Blick abends vom Monte Grappa (2.000 m hoch) über die riesige Tiefebene in Richtung Venedig. Und dann gabs noch den Passo Croce Domini (nord-westlich des Idro Sees). 2.000 m hoch, 9 km Schotterpiste, eine große Ziegenherde (alle mit Glöckchen), meine Waltraud und ich und sonst nix. In solchen momenten genießt man das Alleinreisen besonders!!!
Die Dolos fand ich nur zum Teil wirlich nett. Für meinen Geschmack gibts da zuviele rote Straßen und kaum gelbe Alternativen.
Am Samstag Abend traf ich dann einen Teil der Motorradfahrer von der Hinfahrt wieder am Zug. Großes Hallo und viele gute Geschichten. Nur ne Party, wie auf der Hinfahrt gabs diesmal nicht. Ich glaube, wir waren nach der Woche alle ganz schön platt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das jederzeit wieder machen würde. Wenn man die Euros dafür hat, sollte man aus Nord- oder Mitteldeutschland auf jeden Fall so in den Süden reisen.
Euer micka micka
Der, der am 24. September den Selbstversuch im Reisezug nach Villach startet. :-))
. . .... und wie früh muß man vor der Abfahrt des Zuges denn da sein. Fährt und verzurrt man selbst das Moped auf dem Wagon? Muß man da von Wagon zu Wagon bis zu seinem Stellplatz fahren? Ist das Möpi bei der Aktion versichert?
hallo micka. ein geheimtip fürs nächste mal: nimm ein kätzchen mit , dann ist der kater nicht so grauslig !!!!!! hauptsache es war schöööön. alpen mit dem motorrad sind immer was ganz besonderes. mit alpinen grüssen BRUNO.
Dein Bericht bestärkt uns in der Planung für den nächsten Sommerurlaub. Wir haben nämlich vor die Deutsche Alpenstrasse von Ost nach West zu fahren. Dazu werden wir wohl von Düsseldorf aus mit dem Reisezug nach Salzburg fahren und von dort los bis Lindau am Bodensee. Ich denke, dass es eine "normalerweise" recht entspannte Reisevariante ist. Es sei dann, man macht Party unterwegs. Was ja auch nicht das Schlechteste ist!!! (Übrigens wollen wir den Rückweg fahren:Schwarzwald, Vogesen, Pfälzer Wald, Hunsrück, Taunus, Westerwald, Eifel. Je nach Wetter und Laune)
Hi, ich bin letztes Jahr (noch mit der Honda Varadero) mit dem Reisezug von Hildesheim nach Narbonne in Südfrankreich gefahren, Liegewagen bei 4er-Belegung. Glücklicherweise waren wir dann nur zu zweit im Abteil. Die Liegeplätze (ich schreibe bewusst nicht Betten) sind gerade 1,80m lang; wenn man sich als über 180cm-Mann dann umdreht, wird es schon nicht so einfach. Sitzen kann man auch nicht richtig, so dass man nach knapp 20 Stunden Gesamtreisezeit doch irgendwie matschig ist.
Was das Auffahren auf den Waggon selbst angeht, die Moppeds kamen ganz nach vorn, also musste man auf dem Unterdeck von ganz hinten bis ganz nach vorn durchfahren. Das ist mit einem sehr hohen Motorrad wie der Varadero alles andere als ein Vergnügen; das ging praktisch nur auf dem Tank liegend mit dem Kopf im Nacken, das Ganze bei Schrittgeschwindigkeit, was auch nicht viel mehr Spass macht. DER Teil der Reise war ziemlich beschissen. Verzurrt werden die Maschinen von den DB-Mitarbeitern (in Deutschland; im Ausland natürlich von nicht immer so vorsichtigen Arbeitern dort).
Wieviel angenehmer die Fahrt mit dem Zug, alle o.g. Einschränkungen berücksichtigend, doch ist, mussten wir auf der Rückreise erfahren, denn da hatten die Franzmänner mal wieder keine Lust auf gar nichts und machten einen netten Generalstreik. Also gab es keinen Zug, auch keine Aussicht, wann es den nächsten geben würde. Somit sind wir dann um ca. 15h herum losgefahren, ohne Karten und ohne die rechte Ahnung, wo es eigentlich langgeht. Um etwa 23h hatten wir die Grenze von Frankreich nach Deutschland überschritten, in der Nähe von Basel, und uns im ersten Ort nach der Grenze, in Neuenburg, ein Hotelzimmer genommen. Am nächsten Tag standen dann noch 670km nervige Autobahn vor uns, und das macht wirklich überhaupt keinen Spass.
Zumindest in der günstigsten Saison ist es mit dem Zug auf dieser langen Strecke auch noch billiger als mit der Maschine zu fahren, wenn man Sprit, Reifen, Wertverlust, Essen und Übernachtung mit einbezieht; von der vertanen Zeit einmal ganz abgesehen. Aber bei einer Strecke um 600km herum würde ich, zumindest mit meiner schnellen Triumph, lieber selbst fahren, denn dann ist in Summe der Aufwand geringer (wie ja auch vor 6 Wochen gemacht).
Wichtig ist nur, dass man NACH der Fahrt sein Moped so schnell wie möglich gründlich wäscht, denn durch die gusseisernen Bremsen der Waggons legt sich ein feiner Metallstaub über die ganze Maschine und fängt auch zügig zu rosten an, was dann nicht wirklich schön aussieht.
Aller guten Dinge sind drei.... und neuerdings auch manchmal zwei!
Düsseldorf - Villach - Düsseldorf ca. 1.900 km meine Waltraud und ich 355,-- € inkl. Frühstück im 4er-Liegewagen
@TheoW
Ist wie fliegen. ca. 1,5 Stunden vor Abfahrt startet das Verladen Möppi ist versichert, Tankrucksack, Gepäckrollen und flatterige Leder- oder Textilsatteltaschen aber nicht. Mußte auf der Hinfahrt den Chefpacker überzeugen, dass ich meinen Harro Elefantenboy auf dem Tank lassen durfte. Mit den dicken Lederriemen war dann o.k. Magnethalterung vermutlich nicht. Rollen waren hinten drauf mit zwei Spanngurten und Gummis verzurrt. Kein Problem. Nur Gummis wird wohl nicht deduldet. Fahren im Zug siehe Bericht von loewenmann. Auf keinen Fall sollte man auf dem Zug ohne Helm fahren. Die Chance dabei, im nächsten Krankenhaus zu landen ist riesig!!!
@ loewenmann
Danke für denm Tipp mit dem Waschen. Werde das unbedingt schnellstmöglich machen.
kann Deinen Bericht nur bestätigen. Wir sind auch dieses Jahr wieder mit dem Autoreisezug für unsere 14 tägige Alpentour von Troisdorf (bei Bonn) nach München gefahren. Birgitt, unsere beiden Kinder, ich und 2 Motorräder. Mann kommt gut an und hat keine eckig gefahrenen Reifen von der Dosenbahn und hat sich nicht über Staus usw. ärgern müssen. Die Koffer und die Gepäckrolle blieben an den Motorrädern, nur die Tankrucksäcke mit Verpflegung und bequemen Sachen haben wir mit rein genommen. Weil wir mit 4 Personen gereist sind, haben wir ein komplettes Abteil ohne Aufpreis bekommen (kriegt man immer ab 4 Pers.)
@ chuchullain
Die Kosten hängen stark von Reisetag und der Uhrzeit ab. Wir haben für Hin und Rück am Dienstag tagsüber (billigster Tag; 5 Uhr Abfahrt mittags in München) 445,-- Euro für alles bezahlt
Viele Grüße Norbert (werspäterbremstistlängerschnell)
Hmm,eigentlich fahre ich ja gern Eisenbahn.Aber wenn Wetter und zur Verfügung stehende Zeit günstig sind,würde ich wohl doch lieber über Nebenstrecken gemütlich mein Reiseziel zu erreichen versuchen,denke ich. Sind aber ganz interessante Erfahrungsberichte,Danke Euch!
Arbeit fasziniert mich - ich könnte stundenlang zusehen!
Moin Pele, klar, die Frage ist: Willst du an die Alpen fahren oder in den Alpen Von OL bis an den Bodensee ist's ein Tag BAB oder 2-3 Tage auf "netten" Strecken....
Sehe ich auch so. Wenn die Zeit knapp ist und das Wetter auf der Nur-Anfahrt eher bescheiden ist, dann hat man vom eigentlich Fahren, nämlich in den Bergen oder in Italien einfach mehr.
War vor 2 Jahren mit dem Mopped in der Toskana im Herbst und habe mich während der Zug-Fahrt durch die Schweiz bei Rotwein und leckerem Futter tierisch über das draußen herrschende Sauwetter gefreut.
Bei Anreise auf Achse wäre zumindest die beste aller Sozias nach 1000 km Regen und Graupel in Livorno bzw. Florenz nicht in so guter Laune angekommen.
Ist auf jeden Fall eine bedenkenswerte Alternative.