Servus, Ich hab vor kurzem hier 3 Benzinpumpe erworben. 2 der ersten Serie und eine von den Austauschpumpen.
Heute hab ich mich mal hingesetzt, und alle 3 zerlegt. Ich war neugierig, ob es einen offensichtlichen Grund für die Geräuschentwicklung gibt.
Gleich vorab, eigentlich nicht. Ich würde jede von denen bedenkenlos wieder einbauen. Wenn ich mir ganz große Sorgen machen würde, würde ich einen Filter in die Benzinleitung einbauen.
Von der Bauart ist der Motor so wie eine Aquariumpumpe gebaut. Wobei das Benzin den Rotor umspült. abgedichtet ist er durch das umschließende Gehäuse.
Die Pumpe ist als Kolbenpumpe mit Flatter/Zungenventilen ausgeführt. Es sind 3 Kolben die 120Grad versetzt sind.
Die Umsetzung der Drehbewegung in einen axialen Kolbenhub finde ich wirklich elegant gelöst. Auf der Welle ist eine schräg stehende Scheibe montiert. Diese Scheibe könnte man meinen dreht sich mit Motordrehzahl ;-) Dem ist aber nicht so. Die Scheibe ist drehbar gelagert, so das zwar der Hub ausgeführt wird, die Scheibe dabei aber nicht mit dreht. Sehr elegant finde ich. Damit ist der Hub quasi zwangsgeführt und nicht abhängig von den Rückholfedern der Kolben.
Das hintere Motorlager ist eine Lagerschale in die die Motorwelle durch die Federkräfte der Kolbenfedern gedrückt wird. Simpel und zielführend! Vorne ein simples Gleitlager. Die Lager sind metallisch blank, und wenn die Materialpaarung ok ist, hält das noch sehr lange.
Bei der Erstserie ist mir aufgefallen, das die Lagerung der Scheibe axiales Spiel hat. Ich müsste jetzt noch mal die zweiteserie Pumpe zum Vergleich aufmachen. Dieses axiale Spiel kann vernachlässigbar sein, oder eben ein Zeichen für den Verschleiß. Schwierig zu sagen, also wenn wer Verbindung zum Hersteller hat, kann er ja mal danach fragen ;-) Ich habe auch nicht probiert das Lager zu zerlegen. Das geht sicher schief. Andi
Sehr schade. Das habe ich nämlich nicht verstanden: "Auf der Welle ist eine schräg stehende Scheibe montiert. Diese Scheibe könnte man meinen dreht sich mit Motordrehzahl. Dem ist aber nicht so. Die Scheibe ist drehbar gelagert, so dass zwar der Hub ausgeführt wird, die Scheibe dabei aber nicht mit dreht." Wenn diese Scheibe sich nicht mit der Welle mitdreht, wie werden dann die drei Kolben betätigt? Grundsätzlich meine ich diese Taumelscheiben-Kolbenpumpen zu kennen, bin mir aber bei deiner Beschreibung nicht sicher, ob das auch so eine ist.
Ja das dachte ich mir das das Schwierigkeiten macht ;-)
Ich probiers anders.
Auf der Welle ist ein Lager schräg montiert, auf dem Lager sitzt die Scheibe. Die Scheibe bleibt stehen. Wenn sich die Welle jetzt dreht, folgt die Scheibe natürlich der Schrägstellung des Lagers. Anders erklärt, Wenn man einen bestimmten Punkt der Scheibe betrachtet, vollzieht dieser eine Wellenbewegung. Die Drehbewegung wird in eine axiale Hubbewegung für den Kolben umwandelt.
Das Kreischen der Pumpe, kommt wahrscheinlich durch zu viel Luft im vorderem Gleitlager. Vielleicht spielt es auch eine Rolle wie leichtgängig und spielfrei das Lager der Scheibe ist. Wenns dort hackt und sich die Scheibe mitdreht, werden die Kolben nicht nur nach außen gedrückt, sondern nach außen und in Drehrichtung belastet. Außerdem werden die radialen Kräfte auf die Welle zunehmen. Zum führen der Welle ist es notwendig, das diese kontrolliert nach hinten in die hintere Lagerschale gedrückt wird. Wenn das nicht passiert, beginnt die Welle zu taumeln.
Das ist wirklich eine Schwachstelle der Konstruktion. Wenn man die Pumpe da um 3mm länger baut, ist für beides Platz, für ein Gleitlager und die Lagerschale die den axialen Weg begrenzt.
Zitat von Falcone im Beitrag #6Taumelscheibenpumpe
Hab gerade gegoogelt :-) ja genau, ein Überdruckventil fehlt mir noch, aber nach dem das ein 3 Phasenmotor ist, könnte der über die Drehzahl geregelt werden.
Hallo Andreas; danke für dein akribisches Vorgehen! Deine Erklärung beruhigt einerseits schon, allerdings ist das "Kreischen" durchaus etwas gewöhnungsbedürftig... Vor allem auch beim Preis der Pumpe als Ersatzteil. Gruß galibier