Was sich definitiv geändert hat, ist die Garderobe der Automobilisten. So viele Schlipsträger sieht man ja heutzutage noch nicht mal mehr auf einer Beerdigung.
Aktuell läuft ja im TV die Mini-Serie "Bonn". Da scheinen auch wieder viele Museen oder Sammler ihre Garagen geöffnet zu haben für die Epoche-gerechte Mobilisierung.
Wenn du genau darauf achtest, sind es nur sehr wenige Autos, die immer wider durch die Szenen fahren. Es gibt entsprechende Unternehmen, die diese Autos einerseits vorhalten, andererseits Oldtimerbesitzer in ihrer Kartei haben, die die Autos zur Verfügung stellen. Der HR z.B. zahlt dann 300 Euro pro Drehtag. Dass ein Auto dann im Wasser landet, wie der Traction (der dann später im Film wieder eine "Auferstehung" feiert) ist natürlich nicht die Regel Dieser Hansa 2400 vom Berliner Verleih taucht in letzter Zeit öfters mal in Nachkriegsfilmen auf. Er fällt halt wegen seiner Form und extremen Seltenheit besonders auf.
Das weiß ich nicht. Sieht aber schon ziemlich echt aus. Aber Traction sind weder selten noch sonderlich teuer, sodass es auch nicht auszuschließen ist, dass einer gekauft und verunfallt wurde. Beim Rausziehen das Wasser auslaufen zu lassen, ist auch schwerlich per Trick möglich. Aber heute scheint ja diesbezüglich auch nix unmöööglich zu sein.
Der Borgward Hansa war schon ein ungewöhnliches Auto. Der Rhombus verriet zwar gleich seine Herkunft, aber im ersten Moment erinnerte er mich ein wenig an einen Tatra, wobei der jedoch technisch ganz anders konzipiert war.
Ja, seit ca. 15 Jahren hat ein Bekannter so einen Wagen - sogar in der gleichen Farbkombination - bei mir untergestellt. Ich habe den sogar damals noch auf eigener Ache auf seinen Standplatz gefahren. Ob er allerdings heute noch fährt, bezweifle ich. Der zahlt zwar immer brav seine Miete, hat sich aber seit dem nicht mehr sehen lassen.
Ich weiß gar nicht, ob der jemals wirklich ausführlich behandelt wurde. Es gib (gab?) von beiden Versionen Modelle, in grün und dunkelblau. Ich habe in meiner Bibliothek ein altes Buch über Stromlinienienfahrzeuge, bin aber nicht sicher, ob er da überhaupt drin vorkommt. Es taucht auf immer nur das von dir verlinkte Bild auf, gebaut von Luchterhand & Freytag, Motor Maybach.
1931 baute Luchterhand & Freytag für den Ullstein Verlag auf einem Rumpler-Chassis einen stromlinienförmigen Lieferwagen mit Vorderradantrieb, der auch als Rumpler Lkw bezeichnet wird. Mit diesem wurden die Zeitungen des Verlags bis Magdeburg und Dessau und in die prestigeträchtigen Ostseebäder ausgeliefert. Angetrieben wurde das Fahrzeug an der Vorderachse von einem Sechszylinder-Maybach-Motor mit 100 PS, die kleineren Räder der hinteren Doppelachse liefen lediglich mit. Die Zuladung betrug 5 Tonnen.
Das Karosseriedesign stammte von Cucuel und Offelsmeyer. Der ursprüngliche Entwurf sah eine reine Stromlinienform nach dem Patent von Paul Jaray vor, doch Rudolf Ullstein bestand auf der kantigen Dachform. Der Motor wurde später gegen einen 200 PS starken 12-Zylinder Maybach-Motor ausgetauscht. Das Fahrzeug kam bis etwa 1942/1943 zum Einsatz, wurde dann stillgelegt und verbrannte bei einem der Luftangriffe auf Berlin. Laut Auskunft von Luchterhand & Freytag existieren keinerlei Originalpläne mehr zu dem Fahrzeug, da das gesamte Firmenarchiv im Zweiten Weltkrieg einem Brand zum Opfer fiel.