Moin, hier ist ja viel Schwarmwissen versammelt. Vielleicht bekomme ich ja ein paar gute Hinweise. Schwiegermuttern hat ne ganz hübsche Küche mit einem Keramikspülbecken. Das hat jetzt leider Risse, ist zwar noch dicht, aber sicher eine Frage der Zeit. Das Becken gibt es nicht mehr nach, den Hersteller gibt es schon lange nicht mehr. Form und Maße sind eher exotisch. Wunsch ist es, das Ganze möglichst zu erhalten und kein normales Becken einzusetzen. Allein schon, weil dann noch die Arbeitsplatte geändert werden müßte, was auch nicht Wunsch ist. Kann man so etwas kitten, oder mit Matte und Gelcoat auskleiden? Ein anderes Aussehen innerhalb des Beckens wäre OK. Vielleicht gibt es ja noch mehr Möglichkeiten. Bin für jeden Hinweis dankbar. Und Dank im voraus. 9DE33A67-5E11-4395-ACB4-4D96C743C8F5.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)EC923997-51EC-44F6-BA4D-987D4750427C.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)38013A18-7408-437D-BDDA-0A31AD566962.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wenns meine Schwiegermutter wäre würde ich die Fläche anschleifen und entfetten. Die Ränder abkleben. Glasgewebe (Köper) ~ 150Gramm/qm drauf laminieren mit Epoxidharz. Die Fläche vorher bereits mit dem Harz beschichten, damit das Harz in die Fugen eindringen kann. Nach dem Abbinden die Ränder beschneiden und das Restgewebe entfernen. Das Becken sollte dann wieder funktionsfähig sein. Dann kannst du über die Optik nachdenken. Also entfetten, eventuell noch anschleifen (nass) und Weißlack drauf. Mit Keramiklack hab ich noch keine Erfahrungen. Soll sehr hart sein. Brauche ich auch. Bei unserer Spüle gehts aber nur um die Schönheit. Blech, mit Keramik beschichtet, die inzwischen unansehnlich geworden ist.
Ich habe mal einen Sprung im Keramikbecken mit so ner speziellen Dichtpaste (im Grunde von der Konsistenz ähnlich, wie Silicon) abgedichtet. Das dichtet dann wohl dauerelastisch ab. Hält seit mindestens 8 - 9 Jahren dicht.
edit: Kleiner Tipp: Das Harz / Härtergemisch etwas anwärmen. Reagiert dann schneller und wird dünnflüssiger, so dass es noch besser in die Bruchstellen eindringt. Den Pinsel kannst du anschließend mit Pinselreiniger retten. Aber Handschuhe! Nix von dem Harz an die Finger kriegen. Sagt man. Ich hatte noch nie Probleme, aber ich hab schon andere Hände gesehen. Die sahen übel aus. Das war noch in der Surfboardbauzeit, und der Shaper war wohl etwas nachlässig, was den Schutz der Hände angeht.
kommt halt vor allem drauf an, wie es hinterher aussehen soll, bzw. kann. wenn die patina einschliesslich den rissen gewünscht ist, wäre die einfachste lösung dünnflüssigen sekundenkleber in die ritzen laufen lassen. vorher das becken austrocknen lassen. durch die kapillarwirkung zieht sich der kleber in die kleinste ritze. ist jetzt keine wasserfeste lösung, aber wenn das becken bisher dicht war, steht bei der weiteren nutzung wohl auch kein wasser stundenlang im becken, und ich denke es wird so noch lange halten. besser ist natürlich mit epoxidharz, hier auch wieder möglichst dünnflüssiges. vielleicht eine spritze in die fuge stellen, mit knete fixieren und so eine gewisse klebersäule aufbauen, die gleichzeitig reservoir ist. es zieht nämlich sehr lange ein. wenn die dunklen fugen doch stören halt vorher mit dem dremel v-förmig aufschleifen. zum auffüllen der fugen eingefärbte spachtelmasse, hier ist jetzt polyesterharz weniger sauerei. wenn man flüssiges nimmt und den abbindezeitpunkt richtig erwischt, kann man die überstände einfach abstechen und erspart sich schleifarbeit. wichtig bei polyester - möglichst richtiges mischungsverhältniss wegen rissbildungsgefahr. wenn deine schwiegermutter auch mal wieder einen topf ins becken knallen möchte, empfiehlt sich vielleicht ein laminieren von unten? die ganz grosse lösung - becken ausbauen und ab zum keramikdoktor.
oder keramikklinik, wie die sich halt so nennen. gibt doch spezialisierte betriebe, die kleben nicht, sondern brennen nochmal. ja soulie, da bin ich grundsätzlich bei dir, aber darum schrieb ich ja mischungsverhältniss penibel einhalten, dann seh ich das mit der sprödigkeit nicht so problemmatisch. ist zum auffüllen der vorher ausgeschliffen und mit epoxy verklebten fugen halt weniger sauerei und erfordert weniger nachschleiferei, die eventuell das gesamtegebniss verschlimmbessert. je nachdem, wie die glasur um die risse hinterher ausschaut. es gibt bestimmt besser geeignete auffüllmassen, aber es ist doch wie meistens - man nimmt was man gerade dahat.