Hallo,

ich habe einen neuen Heck-Kotflügel aus gegeltem GfK. Das heißt von der Oberflächenbeschaffenheit ist der makellos und es müssen grundsätzlich keine Unebenheiten ausgebessert werden.
Nun möchte ich auf den Kotflügel eine 2-Schichtlackierung aufbringen, d.h. einen 1K-Basislack und anschließend 2K-Klarlack.

Was muss bei dem GfK, unter diesen Voraussetzungen als Vorbereitung vorgesehen werden ?

- Kunststoff-Haftvermittler ? GfK ist ja ein Kunststoff, aber der Gelcoat, ist der nicht aus Acrylharz und deshalb kein Kunststoffhaftvermittler notwendig ?
- Brauche ich überhaupt Grundierung, weil der Aspekt des Korrosionsschutzes ist ja nicht gegeben ?
- Füller ? Den nutze ich doch nur wenn ich Oberflächenstörungen ausbessern möchte und das ist bei meinem Gegenstand nicht der Fall ?

Ich habe jetzt schon im Internet gesucht bis mir der Kopf qualmt. Aber ich habe für meinen Fall nichts passendes gefunden ? Ich drehe mich irgendwie ergebnislos im Kreis.
Wäre heilfroh wenn ich meine Infosuche mal bald beenden könnte, vielleicht weiß ja hier diesbezüglich jemand genau Bescheid.

Ich würde sagen du machst dir unnötig 'nen Kopp!
Aber der Lackierprofi bin ich nicht.
Trotzdem: Ich würde grundiern, sozusagen als Haftvermittler,
eventuell sogar vorher ganz fein anschleifen (mindestens 800er Nass).
Und anschließend ebenfalls mit Einkomponenten Sprühdose
den Lack auftragen. Eventuell anschließend noch Klarlack drüber.
Natürlich ist 2K Lack besser. Ich hab bisher drauf verzichtet.

edit: Auf Epoxi brauchts - für die Profis - einen Vermittler.
Dein Teil wird aber sicher bzw. vermutlich Polyester sein.
Ich hab auf meinen Epoxi Anbauten noch nie ein Problem gehabt,
ohne Vermittler.

Danke Soulie,

kann sein dass ich es mir zu kompliziert mache, will nur nicht beim oder nach dem Lackieren feststellen dass ich mich hätte besser informieren sollen.

Mir war/ist unter anderem nicht klar gewesen ob die konventionellen Grundierungen (als Haftvermittler) auch auf GfK die gewünschte Wirkung haben.
Aber ich habe eben noch einen 1K-Epoxy-Grundierer gefunden in dessen Datenblatt geschrieben steht, dass er auch für GfK geeignet sei.
Gerade bei den etwas aufwendigen Arbeiten rund ums Lackieren frage ich lieber 1x zu viel nach.

Ob es Epoxi oder Polyester ist dürfte man beim Anschleifen merken. Wenn man die Nase dicht draufhält riecht angeriebenes Polyester immer so ganz dezent angeschmort.

Polyester stinkt. Meiner Meinung auch noch als fertiges Produkt.
Bei der Herstellung so extrem, dass ich es hier im Haus nicht verarbeiten kann.
Feines Anschleifen sorgt für gute Haftung der Grundierung / des Lacks.

Ich würde mit 1200er Körnung Nassleinen anschleifen. Darauf sollte der 1 K Lack halten. Trennmittelteste mit Alkohol gründlich abreiben.
Schwieriger wird das mit 2K Klarlack auf 1K Lack.
Kunstharzbasis bei K1 wird von 2K Klarlack häufig hochgezogen.
Selbst Akrylharzbasis kann das geschehen. Unbedingt vorher eine Probesprühung machen.
2K Lack aus der Dose hält nach dem Anmischen min. 8h bis 36h.

2K Klarlack auf 1K Basislack ist doch vollkommen üblich bei 2-Schichtlackierungen. Natürlich sollten beide auf Acrylharz basieren.
Probelauf werd ich machen.

GfK soll auch nach Jahren noch ausgasen, habe ich mal irgendwann im Zusammenhang mit GfK-Karosserien gehört.

Ich habe mal einen Lotus Europa aufgearbeiet. Der hat nach 20 Jahren den Lack noch aufgeblasen. Aber ich bin nicht sicher ob das GFK war. Irgendein Faser-Kunstharz-Material.
Der Lackierer hat geflucht und gesagt, dass er keine Garantie für die Lackierung übernimmt.

Das sollte eigentlich mit der entsprechenden Grundierung heute kein Problem sein. Ich habe schon seit vielen Jahren kein GFK-Bauteil mehr gesehen, das ausgast.
Anders ist das bei Tanks. Aktuelles Benzin diffundiert gerne mal durch das Material.

Zitat

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Anders ist das bei Tanks. Aktuelles Benzin diffundiert gerne mal durch das Material.

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das Benzin vor ca. 30 Jahren ist auch schon durch die Kunststofftanks bei den Crosskisten diffundiert !

Damit hab ich bisher zum Glück keine Probleme.
GFK ist nicht GFK.
Ich nehme an, ihr redet alle über Polyester.

GFK?? Ist das sowas wie zu DDR Zeiten das Hobbyplast, aus dem fingerfertige Zeitgenossen zu Zeiten des real Existierenden Mangels gerne mal Kradkotflügel, Kanzeln und ganze Vollverkleidungen plus Heckteil füs Stangenwarige MZ-tten bastelten und auf Flohmärkten teuer verkauften??

Icg habe sowas (Kanzel und Vorderkotflügel an meiner EMMA. Schon 31 Jahre lang. Hat neu auch ziemlich gestunken, vor allem beim Schleifen. Das hat mein Bruder seinerzeit ganz normal, wie ein Blechteil, grundiert und anschlie9end mit Lack überlackiert. Hält bis heute ganz prima. Nur die Plexiglasscheibe wurde im Lsufe der Jahre gelb und die seinerzeit üblichen Aufkleber teilweise bleicher.

Schotte

GFK ist GlasFaserverstärkter Kunststoff. Wobei das, wie Soulie schon ganz recht bemerkte, nichts über die Art des Kunststoffs aussagt. Meist ist hier Polyester gemeint, also wie in der damaligen DDR das Hobbyplast. Weitaus besser, aber auch schwieriger zu verarbeiten, ist Epoxy-Harz.