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Dieses Thema hat 11 Antworten
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Katzenklo Offline



Beiträge: 1.830

28.11.2019 00:38
Wohnungsmiete Antworten

Hallo,

unser Vermieter will uns die Miete erhöhen. Hat mir ein Schreiben zugemailt, in jeder 2. Zeile eine Bemerkung, wie moderat das noch sei usw. usw.. Ich denke, da werden wir nicht darum herumkommen, mitzumachen.
Nun aber meine Frage:
Er hat ein Formular angehängt, eine "Zustimmungserklärung" zur Mieterhöhung. Sowas ist mir neu, das ist mir noch nie untergekommen. Darauf sollen wir unterschreiben, daß wir mit der Mieterhöhung einverstanden sind, und es zurückschicken. Gleichzeitig erklärt er, daß die Mieterhöhung auch ohne unsere Zustimmung wirksam wird.
Was hat es mit dieser Zustimmung auf sich, was steckt da dahinter? Ist das ein Trick?
Grüße und danke schonmal,


Katzenklo

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.566

28.11.2019 07:36
#2 RE: Wohnungsmiete Antworten

Hatte im Herbst ebenfalls nach vielen Jahren und einem noch nicht so lange zurückliegendem Besitzerwechsel des Mietshauses ebenfalls meine 1. Mieterhöhung. Da ich Mietglied im Mieterverein bin, ließ ich mich dort von einer Anwältin beraten. Die Mieterhöhung kam von einer Hausverwaltung im Namen des Eigentümers, die ich vorm Beratungsgespräch anrief, um u.a auch zu fragen, was geschehen würde, wenn ich die beigelegte und heute übliche Zustimmungserklärung nicht unterschrieben zurücksenden würde. Sie würde zu meinen Kosten eingeklagt werden, hieß es. Die Mieterhöhung war rechtens, hieb-und stichfest, wie mir die Anwältin mitteilte, da sie sich an alle dafür nötigen Anforderungen hielt. 3 Vergleichsmieten wurden genannt, die in dieser Stadt geltende Kappungsgrenze von 15% eingehalten, aber komplett ausgeschöpft, entgegen anders lautenden Abmilderungsformulierungen im Erhöhungsschreiben. Also unterschrieb ich, änderte entsprechend den Dauerauftrag an den Vermieter, zahle ab Oktober nun mehr Kaltmiete und hab' vorerst in den nächsten 3 Jahren Ruhe vor ihrer weiteren Erhöhung, die zwar möglich, es ist noch leicht Luft nach oben zum Vergleichsquadrameterpreis und keiner weiß, wie sich die Mietpreise dann entwickelt haben, aber nicht wahrscheinlich ist, wie die Hausverwaltung beschwichtigend meint, dass weiter erhöht wird.

Ich glaube hingegen, dass da etwas auf einen Weg gerufen wurde, der weiter beschritten wird, nachdem ich vor Erhöhungen, kein Witz, Jahrzehnte Ruhe hatte.

Ich würd' unterschreiben, wenn ihr einverstanden seid. Was habt ihr sonst für eine Wahl, außer erfolgreich verklagt zu werden oder auszuziehen? Das wären in meinem Fall die Alternativen gewesen. Beides habe ich mir vorerst erspart.

Wisedrum

gerry Offline




Beiträge: 3.943

28.11.2019 08:32
#3 RE: Wohnungsmiete Antworten

Also da muss ich Wisedrum widersprechen.
Wenn es so ist, das, wie Du schreibst, die Mieterhöhung auch wirksam wird wenn Du die Zugstimmungserklärung nicht unterschreibst, dann würde ich sie auch nicht unterschreiben.
Gesetz dem Fall es gibt später Unstimmigkeiten bezüglich der Mieterhöhung (z.B. stellt sich später heraus das sie zu viel erhöht wurde - ortsübliche Vergleichsmieten oder sonstige Gründe), dann hast Du keine Möglichkeiten mehr dagegen vor zu gehen - Du hast es ja mit Deiner Unterschrift akzeptiert, also der Erhöhung aktiv zugestimmt.

Also nix unterschreiben aber die Erhöhung zahlen und dann sich beraten lassen.

Gruß Gerry



zzzz

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.566

28.11.2019 09:28
#4 RE: Wohnungsmiete Antworten

Erst beraten lassen, falls ihr auch im Mieterverein seid, ist das "relativ" problemlos möglich, dann weitersehen.

Mir wurde 3 Monate Zeit gelassen, bevor die erhöhte Mietzahlung in Kraft trat. In dem Zeitraum war eine Beratung möglich, obwohl die Anlaufstelle des Mietervereins hier, vermutlich ob des Andrangs auf solche Gespräche, dafür mindestens 3 Wochen Wartezeit hat. Rechtzeitig nach Erhalt des Schreibens gebucht, stellte sich das nicht als Problem heraus.

Ohne Beratung hätt' ich weder die Erhöhung gezahlt, noch die Zustimmungserklärung unterschrieben. Wollte auf der sicheren Seite sein in einem immer größer werdenden Becken von Miet(wucher)haien, jeder will rausziehen, was drin ist, allerorten, in das ich für mein Dafürhalten nun auch geraten bin. Anfänglich wird noch nicht so kräftig zugebissen, Blut wurde aber schon geleckt. Sicherheit für die weitere Zukunft gibt es dagegen keine. Nur Mutmaßungen und wenn ich weiteren Erhöhungen zustimme, kann ich in der Bude weiterwohnen. Ganz toll!

So ist das dann ab einem gewissen Zeitpunkt immer, wenn Preise und Kosten anfangen, langsam zu explodieren, ohne dass die eigenen Einnahmen in gleicher Weise klettern. Abwarten.

Wisedrum

zecke Offline



Beiträge: 181

28.11.2019 09:33
#5 RE: Wohnungsmiete Antworten

Hallo Katzenklo,
mach dir keine Sorgen, das Schreiben des Vermieters ist keine Trickserei.
Juristen nennen das Mieterhöhungsverlangen.
Ist es begründet und wenn die zweimonatige Prüfungsfrist eingehalten wurde solltest du es unterschreiben.
Ansonsten könntest du kostenpflichtig auf Abgabe der Zustimmung verklagt werden.
Michael

pelegrino Offline




Beiträge: 51.256

28.11.2019 11:26
#6 RE: Wohnungsmiete Antworten

Langfristig gesehen ist kaufen günstiger als mieten, zumal z.Zt. die Zinsen für Immobilienkredite immer noch im Keller sind .

Das Schöne an der eigenen Höhle ist, daß man selbstbestimmt damit umgehen kann . Das Blöde, daß man eben auch sebst dafür verantwortlich ist ...


pelegrino, der heilfroh ist, daß er hier in seinem (1/2)-Eigentum im Prinzip machen kann, was Anja will . Außerdem zahle ich jetzt weniger an Krediten (und die bleiben in der Höhe so, wie vertraglich geschlossen), als früher an Miete !

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.566

28.11.2019 11:56
#7 RE: Wohnungsmiete Antworten

Fragt sich nur, wann im Leben Eigentum erworben wird und ob sich das dann noch "lohnt".

Am Beispiel einer Wohnung, wenn, würd' ich eine Wohnung kaufen, habe ich das als Rechenexempel ein paar mal in den letzten Jahren durchgespielt. Da meine Kaltmiete trotz Erhöhung noch vergleichsmäßig günstig ist und es selbst bei weiteren auch auf längere Sicht noch bleiben wird, rechnet sich so diese Geldausgabe für mich nicht mehr.

War erstaunt, wie hoch die regelmäßig anfallenden monatlichen Kosten (Wohngeld) trotz Eigentums sind, Nebenkosten, Hausgemeinschaftsrücklage etc., unvorhersehbare größere Ausgaben, weil beispielsweise die Stadt, die Kommune durch eine geplant und beschlossene Baumaßnahme alle Eigentümer plötzlich unerfreulich "freundlich" zur Kasse bittet, bei dieser Betrachtung außenvorgelassen. Das selbst für relativ überschaubar kleinen Wohnraum. Der Vorteil einer wegfallenden Kaltmiete durch Barkauf in meinem Fall, würde diesen Vorteil nicht mehr zu meinen Lebzeiten "gewinnendbringend" umsetzen können. Die Differenz von jetziger Warmmietbelastung zu den dann "nur" anfallenden Kosten als Eigentümer ist verhältnismäßig klein. Im Klartext, vermutlich wohne ich das investierte Geld nicht mehr ausreichend lange ab und hätte kein Geld für Wohnen durch Eigentumserwerb gespart, vielmehr draufgezahlt. Zu einem viel früheren Zeitpunkt in das Thema "Steine statt Scheine" eingestiegen, vor allem bei noch deutlich günstigeren Erwerbspreisen als den derzeitigen, sähe die Rechnung jetzt anders aus. Tat ich aber nicht.

Soll Wohneigentum vererbt werden, dieses Kriterium spielt für mich keine Rolle, mag der Eigentumskauf schon allein deswegen lohnenswert erscheinen.

Eigentumserwerb ist immer eine Einzelfallbetrachtung.

Sollte mir zufällig eine äußerst günstige und mir genehme Immobilie über den Weg laufen, stelle ich diese erst wieder an.

Wisedrum

Katzenklo Offline



Beiträge: 1.830

28.11.2019 11:57
#8 RE: Wohnungsmiete Antworten

[quote="pelegrino"|p8599701]Langfristig gesehen ist kaufen günstiger als mieten, zumal z.Zt. die Zinsen für Immobilienkredite immer noch im Keller sind .

Das Schöne an der eigenen Höhle ist, daß man selbstbestimmt damit umgehen kann . Das Blöde, daß man eben auch sebst dafür verantwortlich ist ...



Hallo @pelegrino,
danke für den Hinweis, aber das muß ich wohl unter der Rubrik "Tips, die die Welt nicht braucht" abheften.
Hier bei uns im Großraum Erlangen zahlst Du teilweise für eine Eigentumswohnung schon 6 - 800 000 €. Klar gibts auch günstigere, aber die Preise sind sowas von brutal, das kommt für uns nicht in Frage. Klar sind die Immobilienkredite sehr günstig, aber bei solchen enormen Summen mußt Du halt doch einen ordentlichen Teil schon haben - und den Rest leihen. Wenn die Summe zu hoch ist, nützen mir niedrige Zinsen nix. Da müßt' ich noch 100 Jahre leben, um die Bank zu bedienen! Zumindest das, wass ich mir leihe, muß ich ja zahlen.... Alternative wäre weit draußen in der Pampa, das wollen wir aus verschiedenen Gründen nicht.
Grüße

Katzenklo

Katzenklo Offline



Beiträge: 1.830

28.11.2019 12:02
#9 RE: Wohnungsmiete Antworten

Hallo,
also, wie gesagt, mir gehts nicht um die Mieterhöhung, die müssen wir zahlen und akzeptieren sie auch.
Mir gehts nur um diese komische Zustimmung. Wollte halt wissen, wie ich mich rechtlich verschlechtere, wenn ich das unterschreibe. Außerdem isses - rein püschologisch gesehen - einfach unangenehm, wenn man a Watschn kriegt und muß das auch noch quittieren....
Grüße

Katzenklo

pelegrino Offline




Beiträge: 51.256

28.11.2019 15:05
#10 RE: Wohnungsmiete Antworten

Zitat
...unter der Rubrik "Tips, die die Welt nicht braucht" abheften...



Es kann sehr gut sein, daß Du solche Tipps nicht brauchst, das sei Dir gegönnt. Ich wollte hier auch garnicht nicht klugscheißen, hätte gleich dazu schreiben sollen, daß da die persönlichen Bedingungen ganz unterschiedlich sind, und für andere völlig andere Prioritäten gelten (wie Wisedrum und Du ja auch ganz richtig ausgeführt haben). Ich wollte nur einen Hinweis geben, daß es auch andere Lebens-/Wohnentwürfe gibt.

Ich habe von kleinauf die Erfahrung machen müssen, daß der Vermieter (der hieß bei uns übrigens nicht Vermieter, sondern Hausbesitzer - das sagte schon durchaus etwas Wertendes aus ...) der Herrgott war, der uns Blagen nach belieben zusammenscheißen durfte, wenn wir verbotenerweise gewagt hatten, im Hinterhof zu spielen. Wenn ich dran denke, was meine Eltern im Laufe der Jahre an Miete bezahlt haben: davon war die Hütte bestimmt dreimal bezahlt worden ...

es gab wohl auch mal so ein Projekt, bei dem Arbeiter und kleine Angestellte günstig zu einem Eigenheim hätten kommen können, was mein Vater aber strikt ablehnte ("Da hab' ich ja Schulden bis ich ins Grab gehe, das kommt üerhaupt nicht in Frage!" ). Später hatte ich mehrfach Ärger mit Vermietern, und auch bei meiner letzten Bleibe wohnte ich zwar bei Freunden zur Miete, aber da mußte ich dann andere Kompromisse machen. Letztendlich hatten die eben auch das Sagen, was läuft oder was nicht - sowas prägt einen dann doch. Mir geht es hauptsächlich um (m)ein selbstbestimmtes Wohnen, das mir sehr wichtig ist!

Ich hatte übrigens auch schon Ärger mit Mietern, die Sache hat eben auch zwei Seiten , vermieten möchte ich selbst auch nichts mehr!

@Wisedrum: eine Eigentumswohnung kommt für mich auch nicht (mehr) in Frage: meine erste Frau hatte welche geerbt, das war nur noch nervig und teuer (Wohngeld, Verwaltung, Mitspracherecht jedes einzelnen Eigentümers der Gemeinschaft ... )

wie gesagt - muß jeder selbst für sich entscheiden, und ich will auch niemanden bekehren oder behaupten, daß meine Lebensform die allein selig machende sei ...

Caboose Offline




Beiträge: 12.259

28.11.2019 15:06
#11 RE: Wohnungsmiete Antworten

Zitat von Wisedrum im Beitrag #7
Eigentumserwerb ist immer eine Einzelfallbetrachtung.

Wisedrum


Ein wahres Wort! - Hurra, ein Abschwiff!

Habe mich vor gut 20 Jahren dazu hinreißen lassen, da ich
es restlos leid war, zum wiederholten Male nach der Pfeife
des Vermieters tanzen zu dürfen. Die Wohnung, ein sanierter
Fachwerk-Altbau, war eigentlich sehr schön.

Es ist schon so, wie Pelegrino schreibt:

In meinem Gehäuse kann ich machen, was ich will. Und das
genieße ich.

Rein finanziell betrachtet bin ich zwar seit einiger Zeit in
der Plus-Zone. Es kann aber auch einen ungewissen Ausgang
haben, denn vor kostspieligen Reparaturen wird man nie ganz
sicher sein.

Gruß, Caboose

Wisedrum Offline




Beiträge: 8.566

28.11.2019 15:34
#12 RE: Wohnungsmiete Antworten

Zitat von pelegrino im Beitrag #10

@Wisedrum: eine Eigentumswohnung kommt für mich auch nicht (mehr) in Frage: meine erste Frau hatte welche geerbt, das war nur noch nervig und teuer (Wohngeld, Verwaltung, Mitspracherecht jedes einzelnen Eigentümers der Gemeinschaft ... ).


Den "Affentanz", der mit einer Eigentumswohnung verbunden sein kann, krieg' ich von meinem älteren Bruder, der mehrere Eigentumswohnungen besitzt, am Rande mit, wenn mal wieder zu einer diskussionsfreudigen Eigentümerversammlung aller Beteiligten geladen wird, zu der er in hübscher, mindestens jahrlicher Regelmäßigkeit aus der Ferne antraben darf. Hängt aber auch von der Größe der Wohnanlage ab, wie oft sie und welcher Budenzauber auf ihnen abgezogen wird. Die von seinen Wohnungen ist recht groß.

Klar, ein eigenes Haus würd' mir besser schmecken. Da gibt's nur 'nen paar kleine Probleme: Die Preise, die Preise, die Preise. Gegen eine kleine Hütte günstig, hätt' ich nichts einzuwenden. Und die Lage, die Lage, die Lage, denn j.w.d. und in einer, vorsichtig ausgedrückt, zu "merkwürdigen" (Wohn)Gegend eher nicht. Aber find' die erstmal zufällig, schreibt Will See.

Wisedrum

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