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Falcone Offline




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03.03.2016 08:06
Auspuffeinsätze für W800 - Siebrohrersatz Antworten

Von Knallert kommt diese Anleitung für einen Ersatz der Siebrohre in der W800:

Das sind Rohre für die Originalanlage in Länge und Durchmesser der originalen Einsätze, die nach dem Raussägen in die Töpfe geschoben werden. Die zwei Federstreifen lassen das Ganze nach dem Absatz im Endstück hörbar einrasten und verankern es sicher. Das andere Ende steckt ja im Topfinneren wieder im angestammten Prallblech:



Was bringt das?
Die Abgase gehen jetzt zwei Wege:
1.über das originale Geröhre und durch die neuen Einsätze nach außen.
2. Über den Ringspalt zwischen Einsätzen und Rohren auf direktem Wege nach außen.
Der Staudruck nach dem Umbau dürfte unwesentlich höher sein als ganz ohne Einsätze, die W zieht nämlich rundherum so schön wie mit rausgesägten Einsätzen.
Der Unterschied: Nach dem Raussägen der serienmäßigen Einsätze klingt die W800 zwar sehr bassig, aber auch etwas knattrig und schepprig. Irgendwie frisiert. Gefällt mir nur bedingt.
Mit den hier gezeigten Einsätzen entfällt das Knattrige, sie wird bei fast unverminderter Lautstärke klarer und trockener im Sound. Der Bass ist der Gleiche.
Ich hatte eine Entdeckung beim Rumspielen: Wer die rausgesägten Einsätze noch hat, schiebe sie mal im Leerlauf zu 90% in die Endstücke:Das Knattern ist weg und der Bass ist noch da.
Mir hat das sehr gefallen.

Für Nachbau-Interessierte hier noch Zeichnungen:




Wenn man noch die originalen Einsätze hat, kann man diese Verwenden. Das Ende mit der Restmanschette muss abgesägt werden auf eine Rohrlänge von 30 cm.
Will man die Einsätze komplett nachbauent, wird man im Internet fündig unter Rundrohr Stahl 25x1mm. Die letzte Entwicklungsstufe wie auf dem Foto oben, wollte ich in komplett A2 fertigen, habe das Rohr jedoch nur in 25x2mm auftreiben können. Tat trotz des theoretisch geringeren Durchlass´ dem Drehmoment keinen Abbruch. Was auch daran liegt, dass durch das Rohr nur noch ein kleiner Teil der Abgase geht (s.u.).
Das kleine Anschlags-Schräubchen übrigens findet zwar nur magere 1mm Wandstärke bei der Version mit dem Original-Rohr vor, hält aber einwandfrei und war trotz nur behutsamem Anziehen nach etlichen Kilometern nur mit deutlichem (Knack-)Widerstand zu lösen.

Die Federstreifen habe ich mir beim Schlosser zuschneiden lassen.
Sie werden fürs Anschweißen mit Gartendraht wild umwickelt (bis aufs zu schweißende Ende) und flach ans Rohr fixiert, exakt nach Maß, und nach dem Schweißen zuerst ca. 15mm auf- und dann ans Rohr zurück gebogen. Sie behalten dann die gezeigten 5mm Abstand, die für ordentlich Federkraft zum Verspreizen im Endrohr ausreichen. Ich habe sie für besseres Strömen der Abgase angeschrägt.

Die Federstreifen klicken beim Einschieben nach dem Absatz im Endstück, der nach dem Raussägen übrig bleibt, ein, und die Einsätze schlagen mit ihrem Schräubchen vorne am inneren Prallblech an. Die Federn sorgen für rappelfreies "Schweben" im Endrohr und ermöglichen den gleichmäßigen Ringspalt von 5mm Stärke zwischen Endrohrwandung und Einsätzen. Hier geht jetzt ein Großteil der Abgase hindurch, ein kleinerer Teil nimmt den originalen langen Weg durch verschiedene Röhrchen und Kammern im Topf.
Die Einsätze sind jetzt nach hinten formschlüssig durchs Anschlagen der Federenden am Absatz gesichert und nach vorne durchs Anschlagen des Schräubchens am Prallblech. Sie haben aber in Längsrichtung ca. 8mm geplantes Spiel, das nötig ist, um sie wieder herauszuziehen: Dazu müssen sie vorne anschlagen und hinten werden zwischen Federenden und Innenwandung des Endrohrs zwei kleine Blechlein mit Spitze voran untergeschoben oder sachte eingeklopft. Das sind die "Rutschbahnen", die es ermöglichen, den Absatz im Endrohrinneren zu überwinden. Dann mit einer Rundzange den Einsatz rausziehen:



Das Prozedere ist in der Praxis höchst simpel: Einfädeln, reinschieben, Klick, drin, 10 Sekunden.
Ausbauen: Die beiden Blechlein reinklopfen, Rundzange ansetzen, raus: 30 Sekunden (wenn man's ein paar Mal gemacht hat).
Das Material kostet im Netz wenige Euro und mein bewährter Schlosser im Dorf (ein wahrer Schweißkünstler) wollte auch nur ´nen 10er fürs Schweißen und fürs Zusägen der vier Blechstreifen.

Was ich noch nicht weiß, ist, ob meine W800 Baujahr 2010 irgendwie andere Auspuffe hat wie die späteren und so vielleicht Maße abgeändert werden müssten. Habe aber keinerlei Verdachtsmomente, dass dem so wäre.
Deswegen hier noch eine Anmerkung zum Thema: Passt es auch wirklich bei allen W800 Auspüffen sprich Baujahren?

Der Knackpunkt ist, dass die Einsätze im Rohr das Längsspiel von sagen wir großzügig 7-12mm bekommen. Wäre das Spiel zu klein, können die spitzen Blechlein nicht untergeschoben werden und es wird sehr spannend, wie die Dinger wieder raus gehen. Müssen sie andererseits auch nicht unbedingt, klingt ja hübsch....
Man muss nicht befürchten, dass die Einsätze durch das Spiel in den Töpfen rumrutschen, denn die Federn sind kräftig und verspreizen die Konstruktion sicher!

Zum Testen gebe ich jetzt ein Maß an, das an den Töpfen mit rausgesägten Einsätzen sehr leicht gemessen werden kann: Man schiebe einen Zollstock in das Endrohr und ertaste das Prallblech, an dem das Stopp-Schräubchen anschlagen soll. Bis zum Absatz, der durchs Sägen ca. 1cm nach dem Topfende entstanden ist, sollten jetzt ca. 227mm plusminus 3 mm gemessen werden. Aber am Absatz, nicht Topfende!
Wenn das Maß im Rahmen ist, müssen die Maße der Zeichnung nicht angepasst werden.
Eine Messung mit den Einsätzen im noch unangetastetem Topf ist nicht möglich.

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