Heute stieß ich beim Lesen der Tageszeitung auf einen Artikel über Kühlschränke, welche öffentlich und unbeaufsichtigt, für jedermann zugänglich in verschiedenen Städten unseres Landes stehen und in denen man überzählige Lebensmittel für andere hinterlegen kann, so das diese verwertet und eben nicht weggeworfen werden.
Mein erster Gedanke war: prims Sache - so wird weniger weggeworfen und die Sachen werden von Menschen verwertet, die sich diese ansonsten vermutlich nicht leisten könnten. Oder eben auch von Menschen, die etwas gegen sinnlose Verschwendung von Lebensmitteln haben.
Doch beim Lesen des Artikels konnte ich auch die darin aufgeführten Bedenken gegen solche Kühlschränke zum Teil gut nachvollziehen - vor allem in Hinblick auf eine möglicherweise nicht eingehaltene Kühlkette oder mangelnde Hygiene ... und dann der Hinweis, es seien schon vergiftete (!) Lebensmittel in solche Kühlschränke getan worden.
Und daher mal die Frage an Euch alle: was haltet Ihr von dieser Idee? Und würdet ihr so etwas selber nutzen?
Der Gedanke sinnlose Lebensmittelverschwendung zu reduzieren ist ja auf alle Fälle zu begrüßen - ich bin mir aber nicht sicher, ob dieser Weg nun da besonders sinnvoll ist.
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Im Prinzip sicherlich - aber was mich stört, das ist eben das die Kühlschränke da so völlig unkonztrolliert in der Gegend rumstehen - wäre das nicht besser die zum Beispiel in den Rahmen der Tafeln oder ähnlichem mit einzubinden?
ZitatNach eingehender Begutachtung der "geschenkten Gäule" hätte ich da eher weniger Bedenken.
Ob das immer ausreicht? Speziell bei Sachen wie rohem Fleisch oder Fischprodukten wäre ich da wohl doch eher vorsichtig ..
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Ich habe mal einen "Penner" an "der kalten Platte" gesehen. Also einen Menschen, der aus der Mülltonne gefressen hat. Kühlkette, verdorben? Da ist jeder Kühlschrank besser.
Ich halte da nichts von, klingt mir nach einer sehr unausgegorenen Idee irgendeiner wie auch immer gepolten Initiative. Was wird denn im Haushalt weggeworfen? Längst abgelaufenes Zeug oder offene Packungen, deren Inhalt nicht geschmeckt hat. Und es gibt ja reichlich Leute, die ihren Müll entsorgen und sich einbilden, sie hätten was Gutes getan. Siehe Bikinis, kaputte Klamotten und high heels als Spende für Flüchtlinge. Wenn bei der Annahme kontrolliert würde, daß nur zum Verzehr geeignete Lebensmittel eingelegt werden, wäre das vielleicht was anderes. Außerdem müßte sichergestellt werden, daß Kinder an die Kühlschränke nicht rankommen und sich bedienen können, schon falls ein paar gut gemeinte Pullen Bier oder Wodka reingelegt wurden. Wenn man was Gutes tun will, wären belegte Brötchen oder im Winter eine heiße Suppe, persönlich an den Notleidenden der Wahl übergeben, meiner Ansicht nach sinnvoller. Oder Hundefutter für die Punks mit ihren Hunden.
I hab bei mir am Empfang an Tisch, da liegen Spenden und die Lebensmittel von der Tafel. Freie Entnahme für alle Bewohner.
Es gibt an (kleinen) Prozentsatz von Leuten, die lauern drauf, dass die Tafel kommt. Um sich als Erster an möglichst großen Prozentsatz der Beute zu sichern. Das Meiste davon verkommt dann, weil die nehmen natürlich fünf Mal so viel mit als sie verbrauchen können. Etliche von denen bringen nach Tagen oder Wochen die inzwischen verdorbenen Lebensmittel zurück.
Es gibt einen (mit Gruppe eins großteils identischen) Prozentsatz von Leuten, die Verpackungen unbekannten Inhalts aufreißen, um reinzuschaun, was drin ist. Wollen sie das Zeugs doch nicht, lassen sie die jetzt unbrauchbaren Packln liegen.
Lebensmittel zur freien Entnahme funktionieren nur, wenn daneben einer steht, der den Zugang reglementiert und verhindert, dass die Gierigsten die interessantesten Artikel mitnehmen oder unbrauchbar machen.
Muck, was du da beschreibst, ist bei uns so nicht möglich. Die Menge die man mitnehmen kann ist begrenzt und es wird ein(sehr geringer Betrag) fällig. Das hilft ungemein. Unsere Fa. bringt jeden Morgen die belegten, gekühlten Brötchen aus den Automaten dorthin. Die Brötchen dürfen nur an Ort und Stelle verzehrt werden, damit es keine Probleme mit der Kühlkette gibt. Die Tafeln in D haben inzwischen gut funktionierende Mechanismen entwickelt, damit diese Sache sicher und gut organisiert ist. Ich möchte wetten, jeder Supermarkt und die meisten Restaurants haben niedrigere Standarts.
Ahso. Also nix mit freier Entnahme. Das is aus dem Text der Volxstimme nämlich ned hervor gegangen.
Das heißt, wir reden von so was, das bei uns die so genannten Sozialmärkte san. Man darf um fast nix einkaufen, falls man ein entsprechend geringes Einkommen hat.
So was is leiwand. Wenn die bei euch anfangen, daran herum zu reglementieren ist das a Sauerei.
Die Regeln sind aufgestellt worden, nachdem das vorher nicht geklappt hat. Es sind aber weiterhin auch immer unbürokratische Aktionen möglich. Ich weiß auch nicht ob das überall gleich abläuft. Ich denke eher nicht. Die Motivationen und die Hintergründe der Tafeln sind ja völlig unterschiedlich. Das mit dem Kühlschrank kenne ich übrigens nicht.
Bei uns gibt es die Tafel schon recht lange und die sind sehr vielseitig tätig. Es gibt da nicht nur ehrenamtliche Helfer sondern eben auch Arbeitsplätze für Leute, die es auf dem normalen Arbeitsmarkt sehr schwer hätten. Geld ist inzwischen durch eine Bürgerstiftung ordentlich vorhanden.
Zitatdas mit der Tafel kann man natürlich auch anders sehen !
jetzt kommts bloss drauf an, was man mit der hier verlinkten info macht.
dient sie dazu, die leute zum nachdenken zu bringen ueber die prozesse in unserer gesellschaft, die zur existenz der tafeln fuehren? mit der folge gar, dass der eine oder die andere den arsch hochkriegt und versucht, an den fehlentwicklungen in der gesellschaft was zu aendern? feine sache!
dient sie allerdings nur als handlicher cut-and-paste-knueppel, um die tafeln an sich zu diskreditieren, und der arsch bleibt bequem im sessel? dann waere das freilich scheisse.
Zitatwarum gibts in unserer ueberflussgesellschaft leute, die auf die tafel angewiesen sind?
Warum ist die Banane krumm, es gibt sie nun mal, wahrscheinlich in jeder Gesellschaft, dann kann man sich da auch drum kümmern, egal wie. Schwadronieren warum alles so schlecht ist bringt einen da auch nicht weiter.