Heute hab ich mich spontan mit dem Maurizio (MaWer) am Pian delle Fugazze verabredet. Leider hatte ich zwei Uhr vorgeschlagen und nicht an die Winterzeit gedacht. Dank Funkuhr hatte ich die Umstellung gar nicht richtig mitbekommen. Ein Uhr wäre besser gewesen, denn jetzt wird hier bereits kurz nach fünf das Licht ausgemacht. Außerdem bin ich viel zu früh los und hätte leicht um eins oben sein können. Stattdessen hab ich Schnörkel eingebaut. Endlich hab ich dabei den Abstecher von der endgeilen Rovereto-Vicenza-Strecke wieder gefunden, den wir seinerzeit mit Thomas und Elke gefahren waren. Das war traumhaft, aber ich hatte damals aus Dummheit keine Fotos machen können - versehentlich auf Video gestellt. Heute - auch nicht viel klüger - hab ich den Rucksack mit der Kamera in der Garage zurückgelassen. Schiete! Muss ich wohl noch mal hin ... Leider endete die Fahrt auf dieser idyllischen Nebenstrecke - nach einem entsprechenden Verkehrsschild, das ich natürlich nicht beachtet hatte - auf ganz brutale Art. Da war plötzlich keine Straße mehr. Die war einfach verschwunden. Steilhang, etwas Geröll, und das Stück Straße war einfach abgeschmiert und lag vielleicht 100 Meter tiefer. Da wäre auch zu fuß nix gegangen. Schade. Ein Stück meiner Lieblingsstrecke bin ich dann dreimal gefahren, um nicht allzu früh oben auf dem Pass zu sein. Und pünktlich, um kurz vor zwei kam auch Maurizio wohltönend mit seiner Remusanlage angebrummt. Da wir uns noch nicht kannten gabs erst mal viel zu schwätzen, und andere Italiener mischten mit, begeistert von den beiden Maschinen. Zu Recht! Später dann haben wir uns bei einem Kaffee aufgewärmt und weiter gebabbelt. Stimmt es, dass die 800er (noch) weniger Sprit verbraucht als die 650er? Maurizio meint, piu di 30 kilometri con un litro, was nach unserer Rechnung etwas über 3 Liter / 100 bedeutet. Jetzt mache ich erst mal Pause und hoffe auf Fotos, die Maurizio mit seinem Handy aufgenommen hat. Bin nämlich ziemlich platt, grad mal 'ne Stunde wieder im Lande. Zuerst aber mal ein fettes Grazie an Maurizio, der ein für mich perfektes Tempo vorlegte. Er liebt den Herbst und sieht nicht nur (auf) den Asphalt. Momentan ist die Herbstfärbung in den höheren Regionen traumhaft schön!
Ich freu mich das ihr ein schönes Treffen hattet. Das mit den geringeren Spritverbrauch bei der W800 stimmt so nicht. Das mit den 3 Litern haut nur hin wenn der Maurizio ständig bergab fährt.
Zitat von Soulie im Beitrag #1 Stimmt es, dass die 800er (noch) weniger Sprit verbraucht als die 650er? Maurizio meint, piu di 30 kilometri con un litro, was nach unserer Rechnung etwas über 3 Liter / 100 bedeutet.
Liest sich für mich eher so, als hätte er irgendwo einen Berechnungsfehler, den man in Ruhe abwarten sollte, in seiner Behauptung. 1 Liter durchschnittlich mehr ist zutreffender, sollte man auf Spritfahren aus sein. Darüber geht immer. Kawa gibt sie übrigens mit 4,3l an. Kommt durchaus hin.
Unter 4L kann man die 800er fahren, aber dann im völligen Schleichmodus und nicht bei kalten Jahreszeiten. So anders habe ich die 650er nicht in Erinnerung.
Vielleicht liegts daran, dass der Sprit hier teurer ist und viele Leute - zumindest früher - den kostbaren Saft nur schluckweise (5 € bzw. 10 €) gezapft hatten. Gestern hab ich bei etwa 380 Kilometern auf der Uhr an der günstigsten Tanke in Rovereto immerhin > 22 Euro berappt, sprich knapp 16 Liter. Und ich hab mich gefreut, dass der neue Tank keinerlei Spirenzchen macht und Ducks Tankstutzen und Deckel fein funktionieren. Da sollten satte 20 Liter reingehen. Also nix für Abspecker.
Zitat von Falcone im Beitrag #4Mit 10% Tachoabweichung und extrem gleichmäßiger Schleichfahrt sind auch mal knapp unter 4 Litern drin. Das ist dann aber kein normales Fahren mehr.
Dem stimme ich aber so etwas von zu!
Außer bei den 1000 km Einfahren, wo sie nicht über 4000 U/min machen sollte und meinen ersten Touren mit Tina, als sie noch sehr verschreckt fuhr - ist mir das nie wieder gelungen
Nachdem ich Dösbaddel die Kamera nicht dabei hatte, musste ich die Strecke noch mal fahren. Jetzt komme ich auf knapp 8 Liter! Insgesamt. Macht aber nix, heute war das Wetter noch schöner. Wenn auch - im Schatten - deutlich kühler. Aber das musste sein! Auch wenn es wieder wimmelte von strade chiuse. Wobei die eine mich nicht unvorbereitet traf. Ich wollte die Stelle ablichten.
Wer lesen kann ...
Rien ne va plus.
Unterhalb liegt ein idyllisches Plätzchen, wo die Italiener gern picknicken.
Und dann gings wieder auf die 'Fugazza', aber das war erst mal ein tiefer Griff ins Klo. Ein Riesen LKW - ich meine, ich hätte Schilder gesehen, die diesen Monstern verbieten, hier lang zu fahren - dahinter ein weiterer, kleinerer und dann 10 Dosen. Und das Monster schlich Schritttempo. Erster Gang bei mir. Die Autos konte ich schnupfen, die beiden LKW waren - zusammen - zu lang. Endlich konnte der hintere das Monster überholen, und dann kam ich schließlich an beiden vorbei. Oh, da geht ja ordentlich was, wenn man etwas höher dreht ... Maurizio hatte mir erzählt, dass es hier regelmäßig tote Kradler gibt. Jetzt weiß ich warum. So schön die Strecke ist, so gefährlich ist sie auch an Werktagen. Am Sonntag war hier gar nix los gewesen. Es dauerte nicht lange, dann wurde mein Vorwärtsdrang erneut gebremst. Diesmal noch heftiger. Wieder Strada chiusa. Von 17 Uhr bis 8 in der früh wird sie wieder aufgemacht, aber so lange wollte ich nicht warten.
Also zurück nach Anghebeni und von dort über das Flüsschen Leno di Vallarsa rüber nach Aste auf die andere Hangseite. Schattig, brrrrr!
Die Umleitung war ausgeschildert und z.T. durch eine Ampel geregelt, wo die Straße zu schmal für Gegenverkehr war. Dann war ich endlich wieder auf MEINER Straße und musste sogar einen Harley-Treiber überholen, was selten vorkommt. Kurz vor dem Passo hab ich angehalten, weil dort die Herbstfärbung besonders malerisch ist. Und der Harley-Ownber gesellte sich zu mir.
Der Harleyman suchte offensichtlich Gesellschaft. Er bot mir an, mir was ganz Tolles zu zeigen und wollte mich zum Passo Fittanze begleiten. Er ahnte nicht, dass ich mich etwas auskenne. Genau die Strecke, vom Pasubio rüber auf die Lessinischen Berge und über den Fittanze zurück, das hab ich schon lange vor, scheitere aber bislang an der schwierigen Streckenführung - ohne richtiges Navi. Da warte ich auf Besuch inkl. Navigation. Er hatte kein Navi, meinte aber, er verliere sich gern unterwegs. Bock hätte ich gehabt, aber es wäre richtig spät geworden, und ich wollte diesmal bei Helligkeit zuhause ankommen. Trotz der knackigen Sonne war es kälter als am Sonntag. Dann meinte er, ganz in der Nähe gäbe es eine Art Brauhaus mit ganz speziellem Bier. Aber den Zahn zog ich ihm auch, weil ich halt auf'm Bock null Bock auf Allohol hab. Na ja, wir haben uns dann getrennt, nachdem er noch ein Foto von meinem Hobel gemacht hatte. Oben auf'm Pass traf ich dann einen weiteren Kradisten, der mir bei der Ölkontrolle half. Mangels Seitenständer - und ohne Brille - ist ein zweiter Mann ganz hilfreich. In einem der letzten Freds hier ging es ja um Ölverbrauch und Ölkontrolle, und ich hatte schon lange nicht mehr nachgeschaut. Aber alles im grünen - bzw. braunen - Bereich! Dann gings wieder runter, und diesmal war ich frech und hab mich von der Straßensperre nicht bremsen lassen. Soo toll fand ich die Umleitung nun auch wieder nicht, und ich wollte auf der Sonnenseite bleiben. Die Straßenarbeiter guckten zwar etwas komisch, schließlich hatte ich mich vorher noch mit ihnen unterhalten. Aber sie machten keinen Stress, und ich konnte zumindest abwärts meine geliebte Fugazza komplett runterschrauben / kurven / schwingen ... Über die Sonntagstour mit Maurizio werde ich später berichten. Leider kriege ich seine Bilder, die er im 'Wer war heute wo'-Fred zeigt, nicht hierher verschoben.
Danke Monika! Dann kann ich ja weiter babbeln. Also, mit dem Maurizio ging es am Sonntag die 'Fugazza' runter, ganz entspannt - er fuhr genau mein Tempo - bis Anghebeni, wo wir abbogen auf die andere Seite nach S.Anna und Aste. Von dort gings nordwärts, Richtung Rovereto. Die Straße bringts nicht so wirklich, verglichen mit der Fugazza, aber der Blick rüber auf das wilde Geschlängel dieser Hammerstrecke rechtfertigt diese Tour. Das muss man einfach gesehen haben. Bilder davon muss ich ein andermal machen. Maurizio hatte einen guten Grund, mich auf diese Route zu führen, denn er wollte rauf zum Monte Zugna. In Albaredo gehts links ab auf einem kleinen Sträßchen, das aber vergleichsweise recht befahren war. Schließlich war Sonntag, und die Italiener ziehts in die Berge. Diesmal waren Brennholz und Pilze angesagt. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr so recht da rauf, es wurde kühler, die angekündigten 8 Kilometer entpuppten sich als gute 12, und gegen Ende lag Schnee am Straßenrand. Aber oben war ich dann doch froh, mitgeknattert zu sein. Der Blick auf die schneebedeckten Gipfel bzw. das zackige weiße Band von Adamello und Brenta war schon eindrucksvoll. Wir waren auf 1.600 Metern, auf der Karte ist der Gipfel mit 1864 Metern angegeben. Aber für einen Fußmarsch hatten wir beide keinen Bock. Wir wärmten uns stattdessen im Rifugio am Kaminofen bei einer schön dicken Cioccolata auf. Und dann, frisch gestärkt und aufgewärmt, gings wieder de Bäsch enunnä, ganz entspannt, weil ein kleiner Hudschefiedl (Cinquecento, glaub ich) vor uns herfuhr und uns nicht vorbeiließ. Unten in Albaredo hieß es dann Abschied nehmen, vermutlich bis zum nächsten Jahr. Dann haben wir reichlich gemeinsame Touren vor, auf die ich mich schon freue. Und dann packe ich die Kamera ein! Versprochen. Vermutlich ist diese Strecke später gebaut worden, oder es liegt an der Topografie (oder beides), jedenfalls war auch meine Fahrt nach Rovereto harmlos, verglichen zur Fugazza. Aber ich war eh schon müde und wollte nur noch nachhause. Im Tunnel ist es mir jetzt zu kalt, deshalb bin ich die alte Strecke über Mori gefahren, und dann hatte ich den üblichen sonntäglichen Rückreisestau entgegenkommend. Die letzten Kilometer war es dann bereits stockdunkel, und ich überlege, ob ich dem wunderschönen Duck-Scheinwerfer nicht ein potenteres Leuchtmittel spendiere. Tipps werden gern entgegengenommen. Durch den Tatort hab ich mich dann noch pflichtgemäß gequält, und dann war ich so durch'n Wind, aufgedreht, dass ich keinen Schlaf fand. Die Kehrseite des Trentino-Kinos ...
Moin Chris! Genau so einen Hinweis hab kommen sehen. Ich hab da gar nicht genau hingeguckt. Der Sound war typisch Harley halt -patate-patate-patate. Schließlich sind wir hier in Italien. Ich muss eine andere, neutrale Schublade finden.