Ich habe seite 1 1/2 Jahren immer wieder mal im "Ich freu mich" Thema über meinen unterlegenen Kampf gegen alte Technik geäußert, Falcone hatte mir dazu ein paar Tipps gegeben. Ich mache dazu jetzt mal eine Bilderstrecke, zunächst von der Demomontage, vielleicht findet jemand noch etwas. Bildformate bekomme ich leider nicht größer hin, Computer sind Teufelswerk. Den Beitrag teile ich in ein paar Einheiten wegen der vielen Bilder.
Nun muß erstmal der Kabelbaum an der Übergabestelle zwischen Motor und Spritzwand direkt vor dem Zylinder getrennt werden. Dazu gibt es eine Dreifachsteckverbindung, an deren motorseitigem Teil die Kabel verschraubt sind. Ein Horror für Wurstfinger. Der Stecker sitzt straff:
Kennzeichnung der Kontakte und Kabelschuhe sicherheitshalber mit farbigen Edding. Montiert man später, kann man nämlich weder an der Lichtmaschine noch am Stecker die kleinen Gußzahlen erkennen ...
Nun kann die Grundplatte mit Kabeln herausgezogen werden. Die Kabel sind durch eine Gußkammer vor dem Zylinder nach oben durch den unteren Teil der eingeschraubten Steckerhälfte geführt ...
Hier sieht man nochmal die zusätzlich in Schrumpdschlauch verpackten Altkabel, damit ja nichts kurzschließt (nach der zweiten Defektspule präventiv gemacht):
Nun noch schnell den unteren Kontaktstecker aus dem Motorgehäuse geschraubt. Auch er ist ok, einfädeln der Kabel bei der Montage später nur so möglich (Methode Blumendrahtgestocher):
Nun erfolgt das Gespräch mit dem Spulenmann, der dann auch Bilder dieser Serie zum besseren Verständnis der thermisch exponierten Einbaulage bekommen wird.
Der Kondensator wurde bereits vor gut einem Jahr ersetzt, als die Zündung zunehmend Aussetzer hatte. Es gab das beliebte Feuerwerk zwischen den Kontakten. Dieser Kondensator wurde nach einer alten Ersatzteilliste so nah wie möglich am nicht mehr lieferbaren Original gewählt (es gibt mittlerweile sogar Spezialisten für Kondensatoren). Danach hatte einmal ein Spulenwickler einen anderen Kondensator montiert, mit dem genau Garnichts ging. Also diesen wieder eingebaut und sofort gab es Zündfunken.
Natürlich wird jetzt der Kondensator mit eingeschickt.
Na, wenigstens ist der Fehler eingegrenzt und der Mann offensichtlich auch an einer Lösung interessiert. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung. Jetzt musst du nur noch hoffen, dass der Fehler auch an der Spule an sich lag - und nicht vom Karo verursacht wurde.
Genau. Habe übrigens eine etwas rezensierte (und anonymisierte) Beitragskopie mit Deinen Hinweisen auf Abrißkanten usw beigelegt, in dem Du orakelt hattest, daß der Mann an seinem Ehrgeiz gepackt werden müsse....
Um Hinweise auf Fehlerquellen vor der Lichtmaschine habe ich ihn auch gebeten. Aber da ist ja nicht viel: Drei Kabel, die an dem Übergabestecker aus dem Motor kommen: Einmal Batterieladung, einmal Licht, einmal Zündschloß (Kurzschließen / Ausstellen des Motors.
Das scheint zu gehen, da der Motor auf das Zündschloß bzw den abgezogenen Stecker reagiert.
2 = Kurzschlußklemme an Zündschalter und Magnetzünder (Motor läuft bei abgezogenem Kabelstecker nicht, im Zündschloß reagiert das Kabel auf den Zündschlüssel).
Die beiden anderen Kabel haben nur was mit Licht und Laden zu tun:
51 = Klemme für Gleichspannung am Gleichrichter bei Wechselstrogenerator (also Plus für Fahrlicht / Blinker ?)
59 = spannend, weil zwei Bedeutungen:
59 neu : Ausgangsklemme für Wechselspannung (...)
59 alt : Altbezeichnung, heute 59a genannt : Ausgangsklemme für Wechselspannung am Wechselstromgenerator von zusätzlichem Ladeanker (also schlicht die Ladespannung für die Batterie ?)
Die Verdrahtung von 51 und 59 prüfe ich noch, vielleicht ist das auch umgekehrt, da blicke ich schon nicht mehr durch. Für die Zündung aber ist das unerheblich.
Das hat mir alles keine Ruhe gelassen. So habe ich nach Schaltplänen gesucht und bin im Archiv auf eine Betriebsanleitung für die 150er und 175er Sachs Motore von 1953 gestoßen. Mit Schaltplan und Erklärungen. Ganz hinten die übliche Fehlersuche jenner Jahre.
Da stand dann unter "Motor läßt sich nicht abstellen" als Grund: Kabel gebrochen oder Stecker am Motor lose/ab.
Nanu?
Ohne Steckverbindung läuft mein Motor gar nicht erst.
Ist das ein Hinweis auf einen Schalt- oder Klemmfehler irgendnwo. Also habeich zunächst ein Infopaket an der Spulenhersteller geschickt und werde Anfang Oktober die Verdrahtung des Messerschmitt überprüfen.
Ne, da hast du was falsch verstanden. Ein Schwunglichmagnetzünder läuft, wenn er erst mal läuft, immer weiter, bis der Sprit alle ist. Erst wenn du ihn kurz schließt, geht er aus. Wenn also das Kurzschlusskabel gebrochen ist, kannst du ihn nicht mehr kurzschließen und dann geht er nicht mehr aus.
Früher war das ein Knopf am Lenker, auf den man drauf drückte. Es geht aber auch genauso über das Zündschloss, nur wird dann eben kein Kontakt unterbrochen, wenn du den Zündschlüssel auf "aus" drehst, sondern es wir ein Kontakt geschlossen.
Wenn du alle Kabel vom Motor entfernst, muss der Karo mit seiner im Zünder integrierten Spule immer noch laufen.
Fakt aber war, daß mit getrennten Kabeln der Motor nicht zu starten war, also keinen Funken produzierte. Das dürfte nicht sein, denke ich, deswegen gehen Fehlerüberlegungen in diese Richtung.
Zur Zeit kann ich eh nichts tun, als den Restschaltplan am Wagen überprüfen.
Der Spulenwickler hat sich vor einem Jahr wirklich bemüht. Er hat meine Bitte nach einem hitzeresistenteren Draht nach Sichtung meiner Fotostrecke aufgenommen und eine thermisch belastbarere Spule gebaut.
Doch mir fehlte etwas der Elan und der Antrieb. Kleinreparaturen an diversen Fahrzeugen im Sommer, doch nun leert sich die Werkstatt. Also letzte Woche die Qual des spinnefingernötigen Einbaues der Zündung (drei Stunden nach diversen Rückschlägen).
Gestern erneut der Belastungstest, also 200 Kilometer Autobahn bei etwa 80 km/h, etwa 85% Volllast, um alles maximal zu erhitzen. Zur Erinnerung: Spule 1 30 km. Spule 2 35 km. Spule 3 90 km, dann waren sie verendet.
Also mit Trailerbegleitung auf die Bahn, nach 203 Kilometern knisternd in die Werkstatt. Alles ok !!!
Nun folgt die Reinigung, der FK 175 ist damit in den aktiven Bestand aufgenommen .