Hallo, ich habe ein Angebot von einer Zeitarbeitsfirma (Sozialbereich). Die würden mich nehmen, unbefristeter Vertrag. Gehalt ok - zwar am unteren Limit dessen, was für mich ok ist, aber ich habe im Moment nicht das Gefühl, daß meine Chancen steigen, wenn ich noch länger arbeitslos 'rumsitze und abwarte. Deswegen geht meine Überlegung dahin, zuzusagen. Meine Frage: was ist zu beachten, auf welche Punkte muß ich achten, gibts typische Tricks, "Fußangeln" im Vertrag oder so? Viele Grüße & schonmal vielen Dank
das kann man so pauschal und aus der Hüfte geschossen schlecht beurteilen, weil es arbeitsvertraglich immer berufsbedingte Besonderheiten gibt.
Wenn Du dein Einkommen als halbwegs fair ansiehst: Einfach mal locker flockig anfangen und sehen, wie sich die Sache entwickelt. Jeden einzelnen Paragraphen des Arbeitsvertrages überkritisch auf links zu drehen und den Arbeitgeber damit zu konfrontieren - davon kann ich Dir als Personaler eher abraten. Meistens sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, ob alles koscher ist oder nicht.
Du gehst ja nur für kurze Zeit ein Risiko ein. Stimmt etwas nicht, ziehst Du eben die Reissleine und kündigst während der Probezeit.
Achte nur mal darauf, ob eine pauschale Überstundenabgeltung für x Stunden mit der Zahlung des Gehalts als vereinbart gilt. Das ist nicht unüblich und arbeitsrechtlich in Ordnung. Es sollten dann aber maximal ca. 20 sein und das Gesamtgehalt muss natürlich mit dieser Zusatzvereinbarung harmonieren. Wenn es einen Tarifvertrag gibt, den mal einsehen. Die sind in der Regel irgendwo im WWW zu finden.
Hallo Katzenklo, ich kann BSAs Beitrag bestätigen. Ich arbeite in einer Klinik für junge Drogenabhängige. Ein Therapieziel ist die (Wieder)eingliederung in den Arbeitsmarkt. Die erste Arbeitsstelle ist fast immer eine Zeitarbeitsstelle. Grüße Hanns
achte darauf, daß sie dich nicht beim Urlaub bescheissen..... viele dieser Zeitgrattler bieten nur den gesetzlichen Mindesturlaub, doch hier hast Du Verhandlunsspielraum, wenn sie dich wollen.
ach, und achte darauf, dass du nicht für einen bestimmten Auftrag eingestellt wirst, sondern generell.
Das heißt, wenn der Arbeitgeber einen Zeitarbeiter wieder nach hause schickt (warum auch immer), hat derjenige mit nem unspezifischen Vertrag Anrecht auf einen neuen Platz, den die Zeitarbeitsfirma zuteilen muss, während derjenige, der spezifisch für einen bestimmten Arbeitgeber eingestellt wird, öfter mal Pech hat und gehen kann.
VIELEN DANK für die Tips!!! Hätte ich schon noch gesagt - wollte es halt mit einer Info zum aktuellen Stand verbinden, da tut sich aber noch nix. Vielen Dank! Ich trink' ein Bier auf Euch! Gruß
Katzenklo
Zitat von BSA im Beitrag #6Und noch ein kleiner Tipp für die nächste Arbeitsstelle und fürs Leben: Wenn einem geholfen wird, freut sich jeder über ein kleines Dankeschön.
habe nun den Vertrag unterschrieben. Kann bis jetzt nix gegen den Laden sagen. Gibt halt einige Eigenheiten bei Zeitarbeit (z.B. wird anfangs ein kleiner Teil der gearbeiteten Stunden auf ein Stundenkonto getan, d.h. es gibt anfangs weniger Geld als tatsächlich gearbeitet wurde - bis das Konto in Höhe von 1 Monatsstundenzahl voll ist. Diese Stunden muß man dann einsetzen, wenn mal kein Auftrag da ist. Man hat quasi Bereitschaft. Muß morgens anrufen und dann zur Verfügung stehen. In dieser Wartezeit auf evtl. Einsatz keinen Alkohol trinken und keine Drogen nehmen, wurde im Gespräch extra deutlich erwähnt). Mal schaun, gehe da locker 'ran, schließlich gibts eine Probezeit. Den Vertrag hab' ich noch nicht ganz gelesen, ehrlich gesagt. Werde ihn auf meinem Klo-Stapel deponieren, wenns mal länger dauert, arbeite ich ihn durch.... Gruß & nochmals vielen Dank
Zitat von neuernick im Beitrag #9eh? du unterschreibst Arbeitsvertraege BEVOR du die gelesen hast? oder wo liegt mein Denkfehler?
Da man als Arbeitnehmer meistens beim Arbeitsvertrag sowieso nichts aushandeln kann, ist es völlig in Ordnung,ihn ungelesen zu unterschreiben - wenn man den Job haben will. Wenn etwas richtig Übles drinsteht, ist es normalerweise sowieso rechtswidrig und gilt daher nicht. Bei Leiharbeitsverhältnissen sind die wichtigsten Eckpunkte allerdings sowieso nicht im Arbeitsvertrag nachzulesen sondern im zugehörigen Tarifvertrag.
Glückwunsch zum Vertrag ! Ich habe im Bekanntenkreis einige, die so ihren wirklichen Traumjob gefunden haben. Meine Tochter hat nach ihrer Ausbildung auch erst eine Zeitarbeit bekommen. Grüße Hanns