Stahlflex und GPZ-Beläge .... und immer noch nicht glücklich mit der W-Bremse?
Mir ging es jedenfalls so ... aber was mich genau noch störte, hatte ich bisher nie wirklich hinterfragt. Jetzt hatte ich die Erleuchtung: Der Leerweg des Hebels ist zu lang! Trotz sauber entlüfteter Bremse, zieht man erst mal ein ganzes Stück ins Leere, bis sich Bremsdruck aufbaut. Ab da ist der Druckpunkt dann OK ... und die Bremse arbeitet (im Bereich ihrer Möglichkeiten) gut.
Wie also die Bremse dazu bringen, früher anzusprechen?
Ganz einfach: Wir geben dem Hebel etwas "Vorspannung". Hier sehen wir den Bereich des Hebels, der als Anschlag dient. Ich habe ihn mal gelb markiert. Der weiße Pfeil deutet auf die Fläche, die den Bremslichtschalter betätigt. An diesen Flächen müssen wir ansetzen. DSC05480.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Zwei aufgeklebte Plättchen aus Alublech(2mm)dienen als Distanz. Das sieht dann so aus: DSC05495.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Voraussetzung für die Aktion ist übrigens ein verstellbarer Hebel. Der originale Hebel würde nun zu dicht an den Lenker kommen. Aber auch den Verstellbereich des neuen Hebels musste ich durch Unterlegen einer Distanz noch erweitern, damit die Ergonomie (für mich) wieder passte (siehe Pfeil): DSC05490.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Montiert sieht das dann so aus: DSC05504.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Resultat überzeugt auf ganzer Linie:
- Knackiges Ansprechen der Bremse kurz nach dem Antippen - geringere Handkräfte (weil die Finger bei gleicher Bremskraft weniger gekrümmt werden müssen und damit einen längeren Hebel bilden) - und letztlich eine (zumindest subjektiv - möglicherweise aber auch objektiv) bessere Bremswirkung
Mein neuer Hebel trägt auch noch seinen Teil bei, da er etwas länger ist (dadurch kann man die Armatur ein Stück nach innen schieben - was einen längeren Hebelweg ergibt. Zudem ist das Griffstück etwas breiter, als beim Originalhebel. Das minimiert das Gefühl, nach einem Spargel zu grapschen.
HINWEIS : Ganz ohne Tücke ist dieser Umbau nicht. Wenn man es übertreibt, bekommt das System soviel "Vordruck", dass die Beläge dauerhaft an der Scheibe schleifen könnten. Dies habe ich natürlich berücksichtigt. Bei mir ist die Freigängigkeit mit der 2mm-Distanz einwandfrei. Bei anderen Bremsen könnte dies anders sein!
Natürlich wird die W-Bremse nie eine Einfinger-Stoppie-Bremse. Aber Alles in Allem bin ich jetzt recht zufrieden.
Danke, besonders auch für deinen Hinweis zuletzt. Das ging mir aus eigener, leidvoller Erfahrung nämlich gleich durch den Kopf, als ich anfing, deinen Tipp zu lesen.
Die Gefahr läßt sich ja leicht beherrschen. Wenn das angehobene Rad frei dreht, ist alles in Ordnung. Wer sicher gehen will, fährt ein paar Kilometer ohne Betätigung der Vorderradbremse ... wird die dabei nicht warm (oder gar heiß) ist alles im grünen Bereich.
Allerdings ist es ratsam, das gleiche VOR einem solchen Umbau mal zu probieren. Schleifende Beläge können auch ganz andere Ursachen haben.
@ Raffnix
Da entsteht nirgendwo Abrieb ... es würde sogar Pappe reichen (evtl. zum Ausprobieren sogar ganz sinnvoll)
Zu tiefergehenden Bremsenmanipulationen gibts hier schon einige andere Threads.
Danke fuer den Tipp - von unterwegs nach Glemseck. Anderes habe ich versucht, indem ich mit feinen Passscheiben an den beiden Gelenkscharnieren das Vertikalspiel des Bremshebels minimierte. Der wackelt im Original wie ein Kuhschwanz und hat eine unexakte d.h. kraefteschluckende Fuehrung...
über einen kurzen Weg und knackiges Ansprechen konnte ich mich bei meinen W's nicht beschweren. Ich habe das Problem das die Bremse knallhart und ganz kurz kommt. Mit der original Bremse habe ich das noch gut hinbekommen aber die Behringer zwingt micht jetzt zu verstellbaren Hebeln. ( PS: Ich finde unverstellbare einfach Klassischer)
Ein verstellbarer Hebel ändert rein gar nix an Leerweg oder Druckpunkt der Bremse
Recht geben ich dir allerdings, dass der originale Hebel stilechter ist. Darum habe ich auch ein bißchen gesucht, um wenigstens einen ganz silbernen Hebel zu bekommen. Die meisten verstellbaren Hebel sind ja schwarz/silber.
Meine Meinung: Ich lass da die Finger von, an den Leerweg gewöhnt man sich und manchmal auch ganz prima, das man nicht gleich an/über die Blockiergrenze kommt. Aber ich bin auch kein Renn-Rossiverschnittmodell, ich will einfach nur ein büschen Motorrad fahren.
hallo, ja leerweg minimierung ist immer eine option. mann sollte nach dem eingriff aber nicht nur feststellen ob das rad frei dreht, sonder auch ob in der nullstellug am handbremszylinder die bohrung zum ausgleichsbehälter noch offen ist ! wenn sich in der nullstellung die bremskolben in der zange noch zurücktrücken lassen, ist alles ok !
ZitatWenn das angehobene Rad frei dreht, ist alles in Ordnung. Wer sicher gehen will, fährt ein paar Kilometer ohne Betätigung der Vorderradbremse ... wird die dabei nicht warm (oder gar heiß) ist alles im grünen Bereich.
Das erinnert mich an mein erstes derartige Bremsentuning an meinem XTZ-Gespann. Im Stand ließ sich das Vorderrad noch einwandfrei drehen. Nach etwa sechs Kilometern und einigen Bremsbetätigungen auf einmal zog sich die Bremse zu und blockierte das Vorderrad völlig. Ich kann mich erinnern, dass ich ziemlich blöd geschaut habe und erst nicht durchblickte, woran es lag
Moin. Bremskolben beim Belagwechsel einfach mal nicht penibel mit der Zahnbürste und Seifenlauge reinigen, macht ähnliche Symthome. Aber man hat einen knallharten Druckpunkt!