Ich will hier keinen Bericht schreiben, aber ein paar Fotos und Anekdoten ungeordnet einstellen.
Eine feine Tour mit drei alten NSU Prinzen vom Zillertal über den alten Brenner durch die Dolomiten bis Venedig und zurück. Auf dem alten NSU-Lido Campingplatz gab es ein NSU Treffen mit fast 400 Fahrzeugen, aber auch eine Woche Strandurlaub, was ich zum Speien finde. "Ich muß Urlaub" war mein geflügeltes Wort zum verhaßten Strandleben der Restgruppe .
Zum Anfang gleich ein paar Aufkleber aus verschiedenen Fahrzeugen, die sich so mancher hier auch auf seine W pappen könnte, liebe Siebrohrgegner:
Gesamt sollen so etwa 400 Fahrzeuge vor Ort gewesen sein, davon geschätzt etwa 50 Zwei- und Dreiräder. Von der Quickly bis zur Münch. Drei Leute waren auf Quickly´s auf eigener Achse angereist. Dazu muß man schon eine gewisse Leidensfähigkeit haben.
Mein Eindruck vom Treffen ist allerdings eher zwiespältig: Es gab wenig "Treffen". Alle Teilnehmer waren auf dem gigantischen Campingplatz völlig dezentral verstreut, es gab daher wenig Anknüpfungspunkte. Das Programm war für unsere Verhältnisse eher sparsam.
Das größte Problem aber hatte ich bei den drei Abendveranstaltungen, die man organisationsseitig sehr aufwändig gestaltet hatte: Es war über einem Sportplatz extra ein riesiges Zelt errichtet worden, das komplett eingerichtet war, also Tische und Bänke, Theke, Bühne usw. Jeden Abend ein Musikprogramm.
Leider aber zu viele Prolls in der NSU Gemeinde, die es nicht mal den minimalen Anstand besessen haben, während der Ansprachen den Rand zu halten. Wenn , dann vielleicht gerade mal dann, wenn der deutsche Teil dran war (alles wurde in Deutsch, Italienische, Englisch und Französisch angesagt).
Da die Mehrheit deutsch war, war es schon extrem peinlich, wenn fremdsprachige Ansagen übergröhlt oder einfach totgesabbelt und -gesoffen wurden. Da habe ich mich echt geschämt, der deutschen Fraktion anzugehören. Der Höhepunkt war die Pokálvergabe am letzten Tag: Neben uns ein halbbesoffener Tisch von verblödeten Einzellern, gespannt jeder Deutschansage lauschend. Als sie ihren Wimpel hatten, wurde gegrunzt und gekreischt. Egal, ob weitere Ansagen gleich welcher Sprache kamen. Wie gut, daß ich dort nicht im Veranstalterteam war. Ich hätte vermutlich nach einem Wutanfall die Veranstaltung abgebrochen.
So war das für mich vorerst mein erstes und letztes NSU Treffen. Mit soviel plumper Dummheit möchte ich mich nicht gemein machen.
Allerdings liegt das vermutlich auch in der nicht homogenen Zusammensetzung der Gruppe: Da gibt es die Mopedfraktion, die Motorradfahrer, die verschiedenen Prinzenfraktionen (Oldtimer oder historísche Sportwagen) und nicht zuletzt die starke RO 80 Fraktion, alle zergliedert in regionale Freundeskreise. Gemeinschaft ist da ein sehr eng auszulegender Begriff mit entsprechender Auswirkung.
Wäre da nicht unsere Reise mit den drei Prinzen gewesen, ich hätte das Treffen als völligen Flop abgeschrieben:
Scheibenkleister, was musst du alte Wunden aufreißen. Meine NSU Fahrzeuge chronologisch: NSU Roller Prima V (Führerschein drauf gemacht), NSU Prinz III, NSU 1200 (vorher um RO 80 geschlichen), NSU 1200, NSU 1000. Dann war NSU plötzlich pleite und ich trennte mich ganz schnell und holte mir einen DB 220 Diesel. Viele schöne Erinnerungen daran (tatsächlich Tränen in den Augen) und auch (kleinere Pannen wie Kolbenfresser etc.).
(Groß)treffen sind immer so eine Sache. Ist ja auch mit dem Mopedfahren allgemein. 4 Millionen können nun wirklich nicht alle meine Freunde sein. Das bewegt sich eher im Promillebereich. Benehmen von Menschen in der Gruppe und im Ausland ist oft nicht nur "Glücksache", meist eher daneben.
Wir haben uns auch schon mehr als einmal absondern müssen von den Lemmingen in Prollmanier.