Buongiorno! Gestern war Monikas letzter Tag hier, und da wollten wir ins 'Große Kino'! Nachdem wir die zwei Tage vorher schon sehr feine Runden gedreht hatten, sogar einmal garniert mit etwas Neuland für mich (Monte Pasubio). Ich hatte mich zwar entschuldigt für den Fall, dass der Wind mich ruft. Aber ich hab sein Rufen verpennt bzw. erst unterwegs mitbekommen, dass ich etwas verpasse. Äschälisch, aber so ist das Leben nun mal. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Wieder gepflegtes spätsommerlich warmes Wetter, und es ging über die Tignalga (meine Hausstrecke) runter nach Gargnano und dann rauf über Navazzo zum Valvestino Stausee. Ohne Pausen weiter zum Idrosee und in Anfo rauf zum Maniva. Immer wieder eine Klasse Tour, und wir hatten Glück. Die Straße war sauber. Bei meiner ersten Tour da rauf hatten die Kühe reichlich Spuren hinterlassen. Für mich wars die erste Maniva-Tour mit der W, und sie macht alles deutlich lässiger als ihre Vorgängerin (XBR).
Viel flotter als in meiner Erinnerung gings rauf zum Maniva bzw. Dosso Alto. Aber oben hab ich kapiert, was der Falcone meinte, mit der Schotterpiste. Die hatte sich bös verändert, ist deutlich ruppiger geworden.
Zeitweise sogar Blindflug, hier noch nicht. Und dann auch zum Glück nur kurz. Das Schietwetter den ganzen Sommer über hat deutliche Spuren hinterlassen. Da weiß man Asphalt zu schätzen. Der spült - normalerweise - nicht so einfach davon.
Ich war wohl noch nie an einem schönen Wochenende da oben. Die Ecke kenne ich nur ganz einsam. Diesmal war da oben die Hölle los. Meiner W mag ich solche Strecken absolut nicht zumuten. Also gaaaanz langsam, während Monika nicht zu bremsen war. Oben wollte sie dann auch noch zum Croce Domini. Geplant war das nicht, und ich hatte diese Etappe in völlig anderer Erinnerung. Diesmal wars eine reine Schlammschlacht. Seifiger Matsch statt der normalerweise festen Erde. Ätzend! Etliche Enduro- oder Geländefahrer dagegen hatten richtig Spaß und ließen es ordentlich spritzen. Zum Fotografieren bin ich auf der - für mich - ätzenden Strecke kaum.
Da war noch heile Welt:
Vermutlich vom Croce Domini nach NW?
Oben auf dem Kreuz des Herrn ließ ich mich von Monika überreden, Neuland zu betreten und nicht über Bagolino sondern über'n Iseosee zurückzudüsen. Noch waren wir früh dran, das müsste also klappen, und das Wetter war unbeschreiblich. Also lingserüm in Richtung Breno. Hier wurden wir etwas gebremst durch zuerst eine Ziegenherde und kurz drauf eine Kuhherde, aber das Überholen ging ganz geschmeidig.
Bei solchen Spontanaktionen hab ich natürlich mein 'Navi' nicht dabei, aber Monika hat ja ein richtiges. Na ja, in Prestine führte es uns erst mal durch den Ort, ziemlich wuselig, um dann wieder auf die alte Strecke zu kommen. Monika hatte 'kurvenreich' eingegeben, und das Navi hatte es vermutlich nur gut mit uns gemeint. Aber ich fing an nervös zu werden, weil ich die vor uns liegende Strecke nicht kannte und nur wusste, dass wir noch einen weiten Weg vor uns haben.
Prestine
Breno
Sind wir nun über Berzo - Esine gefahren? Ich bin mir nicht sicher, aber es war zeitintensiv und ätzend. Aber das war schon von vornherein abzusehen, dass die Strecke zum Iseosee schwierig würde, wenn man nicht auf einer Schnellstraße landen wollte. Und dann waren wir genau dort. Und es war die Hölle los! Ich wusste nur, dass wir nach Pisogne müssen, weil von dort ein kleinstes Sträßchen über das Bergmassiv zur Pertica Alta führt, wo ich mich dann wieder auskenne. Monika, vor mir, fährt nach Navi - ich nach der Beschilderung. Bzw. halte ich erst an, bei der Abzweigung (nicht nur) nach Pisogne. Fahr dann doch noch eine Ausfahrt weiter, ich will sie ja nicht solo ziehen lassen. Dann schere ich doch von der Schnellstraße aus und halte an einem Kreisel, wo Monika kurz drauf, wie auch immer, aufkreuzt. Es gelingt uns dann, auf einer etwas kleineren Straße weiter Richtung Iseosee zu düsen und schließlich nach Pisogne abzuzweigen. Nervig war das schon. Dort will ihr Navi uns über Iseo leiten statt des kleinen Bergsträßchens, das ich mir vorgenommen hatte. Wieder wurde es recht mühsam. Schnellstraße in einen ätzenden Tunnel. Vor dem nächsten Loch drehen wir um und brausen zurück. Dann eine rettende Tanke, und der freundliche Helfer malt mir eine Skizze, etwas skurril, aber egal, er hätte es auch verbal beschreiben können. Am dritten Kreisel halblinks Richtung Berg. Und das klappte dann endlich, aber da war es bereits nach fünf, und wir waren nie weiter entfernt von Tremosine als an diesem Punkt. Das Sträßchen kurvte sich ordentlich bergauf und wurde oben richtig knuffig, sportlich, schmal. Für ein solches Sträßchen war einiges an Verkehr unterwegs. Samstag halt und Kaiserwetter. Ich hatte schon lange ein Auge auf dieses Sträßchen, weil es nicht mehr allzu viel Neuland hier gibt für mich, im Bereich einer Tagestour. Oben siehts dann so aus:
Für einen endgeilen Blick runter auf den Iseosee zu Beginn des Anstiegs blieb leider keine Zeit bzw. Muße. Sehr sehr schade! Monika brauste, immer guter Dinge, vorne weg, während mir schon jetzt vor der noch langen Heimfahrt etwas graute. Nachts fahren finde ich im Norden nicht so schlimm. Aber hier, nach einer langen, zum Teil auch anstrengenden Tour - nö, das ist nicht mein Ding. Zumal man ja auch älter wird ... Da stören die sonst so geliebten Kurven doch sehr. Trotzdem hielt ich noch mal kurz in Palotto, um das Kaff abzulichten.
Kann aber auch bereits Pezzaze sein. Ist es auch, sorry! Erst kamen noch die Hühner auf der Fahrbahn. Die hatten allerdings die Ruhe weg und ließen sich von meiner SR-Anlage nicht beeindrucken.
Hier ist Palotto: Und jetzt begann es auch allmählich zu dämmern.
Kurz hinter Pezzaze gings dann - laut Navi, und so wollte ichs auch, weil ich die Irma-Strecke kenne, links ab und bald wieder rechts nach Irma. Eben guck ich auf die Karte und sehe, dass es viel schneller gewesen wäre, über Tavernole nach Ombriano zu fahren. Denn jetzt tickte die Uhr. Das hat man davon, wenn man kurvenreich wählt. Spätestens jetzt würde ich gern auf Kurven verzichten. Dann gings über die Pertica Alta - wunderschön, wenn auch für mich nicht wirklich gen+üsslich - runter nach Nozza, Vestone, Tanken, Idrosee, rauf nach Capovalle, runter zur Mühle, und da sagten wir Ciao Ciao Bambina! Monika kann schneller fahren, und fürs Brasieren würde es eh zu spät werden. Also bei zunehmender Dunkelheit heimgeeiert und nur den wunderschönen Blick auf den Gardasee bei Nacht genossen. Ansonsten war bei mir der wunderschöne Teil der Tour bis zum Maniva / Dosso Alto verblasst. Ich war schlicht und einfach feddich.
ich fühle mit dir! Hab mich früher auch öfter mal verzettelt und bin dann erst Mitternacht nach Hause gekommen. Inzwischen wähle ich ab dem späteren Nachmittag prinzipiell die kürzere Variante.