Nach typischem Aprilwetter war am Montag das Wetter so mild,dass die W unbedingt Auslauf brauchte. Weil die grösseren Pässe alle noch bis Juni zu sind, kam etwas in der Nähe unter 1'500 m in Frage. Von Zürich aus ist das z.B. die Sattelegg und die Ibergeregg. Zuerst geht es von Zürich aus gemütlich am See entlang Richtung Süden, dann zweigt in Siebnen die Strasse zur Sattelegg ab. Dieses Pässchen führt zum Sihlsee, einem Stausee bei Einsiedeln. Von diesem ist bekannt, dass er beinem Bruch der Staumauer die Zürcher Innenstadt etwa 3 m hoch unter Wasser setzen würde. Das weiss man schon seit langem, aber man diskutiert noch immer, ob und was man vorkehren könnte für den Fall des Falles. Weil praktisch kein Verkehr ist und ich nur einmal eine Viertelstunde warten muss, bis die Felsputzer eine Pause einlegen, bin ich bald auf der Sattelegg.
Die Strasse ist durchgehend asphaltiert, aber teilweise recht schmal und wegen Erdbewegungen knubbelig.
Bald ist besagter Sihlsee erreicht, wo man links zu den Skiorten Ober- und Unteriberg kommt, von wo aus es dann weiter zum Pass Ibergeregg geht. Der führt nach Schwyz.
Um die Passhöhe herum liegt noch allerhand Schnee, aber die Strasse ist überall aper. Im Abstieg nach Schwyz hat man dann bei klarem Wetter einen wunderbaren Ausblick auf den Vierwaldstättersee, jetzt aber leider etwas eingetrübt.
Von Schwyz aus geht es dann über den Sattel, einen weiteren kleinen Pass, an den Zürichsee zurück. Dort steige ich in Horgen auf die Fähre und geniesse noch eine kleine Ruhepause auf dem Schiff nach Meilen. Die Aussicht nach Süden ist mittlerweile recht bewölkt, aber ich werde wohl noch trocken heim kommen.
Am Freitag sollte es dann über den Aecherlipass gehen. Dieser Pass verbindet die Kantone Nidwalden und Obwalden, das heisst, die Orte Stans und Sarnen. Die Hauptstrasse ist eine Sackgasse und führt nach Engelberg, einem Ort mit einem alten Kloster und der Seilbahn zum Skigebiet des Titlis.
Der Aecherlipass ist auf der Nidwaldner Seite durchgehend asphaltiert, aber sehr schmal und hat viele unübersichtliche Kurven, sodass es sich lohnt, weit vorauszuschauen, wo das geht, damit man Gegenverkehr rechtzeitig sehen und ausweichen kann. Da die W keinen Rückwärtsgang hat, besser vorher ausweichen.
In Dallenwil hinter Stans beginnt der Anstieg, der bald recht steil wird. Wenn man etwa auf halber Höhe ist, weitet sich der Hang zu einem Wiesengelände, bei Wirzweli gibt es auch ein paar Skilifte.
Die Wiesen sind teilweise übersät von Krokussen in verschiedenen Farben, wirklich prächtig. Ab hier ist der Verkehr gleich Null, auch kein Mensch auf den Wiesen zu sehen. Es gibt wohl noch nichts zu tun.
Jetzt bin ich schon ganz in der Nähe der Passhöhe, aber nun ist meine Passfahrt zu Ende. Hinter einer Kurve liegt die Strasse im Schatten noch unter Schnee.
Die 50 Meter, die ich einsehen kann, würde ich mich ja noch durchwühlen, aber wenn es dann noch tiefer wird, würde es schwierig. Deshalb breche ich das Unterfangen hier ab und mache ein Päuschen in der Sonne.
Trotzdem bin ich etwas gefrustet, mit Schnee hatte ich auf der Strasse nicht gerechnet. Deshalb bleibt mir nichts übrig, als denselben Weg zurück zu nehmen. In Dallenwil biege ich dann nach rechts ab und setze mich in Beckenried auf eine Hotelterrasse am Vierwaldstätttersee und geniesse neben der Aussicht meinen Espresso und die Zwetschgenglace.
Den Aecherlipass bin ich erst ein mal gefahren. Landschaftlich wunderschön, aber eher was für Enduristen oder Velofahrer. Schade, dass er noch geschlossen war!
Trotzdem eine gute Gelegenheit, den Kopf nach dem langen Winter (bei uns jedenfalls) wieder mal richtig auszulüften und die Freiheit auf zwei Rädern zu genießen.
Ah, da werden ERinnerungen an das letzte Jahr wach! Dieser Widerspruch zwischen Schnee und Frühlingsblumen ist schon irgendwie ziemlich krass - und bei den Bildern fröstelt es mich leicht. Aber es sind einfach traumhaft schöne Lnadschaften!!
Ich hatte es mir fast gedacht, weil man es ja aus dem Wort irgendwie ableiten kann. Aber ich kannte bis dato überhaupt gar kein Pflaumeneis. Und wenn ich es mir recht überlege, dann will ich es auch gar nicht kennen lernen!