beim Frühjahrscheck wollte ich auch Bremsbeläge tauschen. Dabei hab ich festgestellt, das die Staublippen nicht mehr korrekt in Ihrer Nut saßen. Habe dann die super Anleitung von Falcone zu Rate gezogen und sowohl Staubschutzlippen als auch Dichtungen für beide Kolben neu bestellt.
Kolben und die jeweiligen Nuten hab ich dann intensivst gereinigt. Allerdings hab ich die Nuten nicht richtig sauber bekommen, da das Metall aussah, als ob es leicht korrodiert wäre. Igrendwie kommt mann da auch schlecht rein.
Nun ist das Ganze wieder zusammengebaut, Bremse entlüftet und funktioniert auch wieder einwandfrei. Ich habe beim Zusammenbau keine Bremspaste verwendet sondern nur die Dichtungen mit Bremsflüssigkeit benetzt. Allerdings hab ich jetzt festgestellt, dass sich nach einer gewissen Zeit ein Tropfen Bremsflüssigkeit an der unteren Öse der Bremsbelages absetzt. Scheinbar ist die Dichtung nicht ganz dicht.
Frage: legt sich das noch oder liegt das ggf. an der Korrosion in der Dichtungsnut? Was kann man ggf. noch machen?
Das legt sich nicht. Da bleibt dir nichts anderes übrig, du musst noch mal ran. Irgendwas sitzt nicht richtig. Da sollte man auch keine Kompromisse eingehen: Wo Bremsflüssigkeit raus kommt, kommt auch Luft rein. Und dann greifst du am Hebel irgendwann ins Leere. Die Bremse muss absolut dicht sein, ohne wenn und aber.
wie kann ich denn die Nuten noch besser säubern? Hab da schon lange mit Bremsenreiniger und Zahnbürste geschrubbt. Muss ich denn nun auch nochmal neue Dichtungen besorgen? Die sind ja grad erst ein paar Tage drin? In Deiner Anleitung hast Du ja auch geschrieben, dass du die Dichtungen mit einer Bremspaste eingestrichen hast, damit die Kolben leichter hineingleiten. Verträgt sich dass mit der Bremsflüssigkeit und hilft dass evtl. beim Abdichten?
nach meiner Einschätzung kommt es entscheidend darauf an, welche der Nuten betroffen sind. Bei den äußeren für die Staublippen ist es nicht entscheidend, bei den inneren für die Dichtringe allerdings sehr wohl. Diese müssen spiegelblank sein und dürfen keinerlei Verletzungen aufweisen.
Na ja, dass ist dann wohl das Prob. Die innere Nut sah ja auch irgendwie leicht korrodiert aus. Nachdem die Dichtung draußen war, war da noch so eine Ablagerung drin, ich vermute mal dass das Bremzylinderpaste war. Die Nut hab ich leider nicht richtig blank bekommen. Kann man da mit z.B. Stahlwolle arbeiten oder ist das schon zu scharf im merchanischen Abtrag?
Und sollte man in jedem Fall die Dichtung mit Bremszylinderpaste einsetzen? Bewirkt die irgend etwas hinsichtlich der Dichtigkeit?
Ich habe den Verdacht, dass du die Dichtringe beim Reindrücken der Kolben etwas beschädigt oder verdreht hast. Ist so eine Erfahrung ... Die Kolben dürfen kein bisschen verkanten und sollten zwar etwas zäh aber ohne wirklichen Widerstand rein flutschen.
Nimm alles noch mal auseinander und schaue dir die Dichtringe noch mal ganz genau an. Wenn sie wirklich keine Macke haben, kannst du sie noch mal verwenden.
Die Nuten kannst du mit einem passend geschliffenen Holzspatel ausschaben. Sanft vorgehen! Stahlwolle besser nicht oder nur mit äußerster Vorsicht und dann nur genau in der Nut. Keinesfalls in der Zylinderbohrung! Die Ablagerungen sind sicher weißlich. Das ist leider wohl keine Bremspaste, sondern korrodiertes, ausgeblühtes Aluminium.
Mach doch mal ein Foto.
Eventuell ist es einfacher, wenn du bei Norbert mal nachfragst, ob er noch eine gute Bremszange rumliegen hat und günstig abgibt.
Die Bremspaste dient in erster Linie zum besseren Gleiten, vor allem beim Zusammenbau, und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit. Eine Dichtfunktion hat sie nicht.
Zitat von RaymanHab da schon lange mit Bremsenreiniger und Zahnbürste geschrubbt.
Bremsenreiniger ist dafür denkbar ungeeignet ... der verfliegt viel zu schnell, als das da der Dreck ordentlich unterwandert bzw. gelöst werden kann. Bade den Bremssattel über Nacht in dem Zeug was alles aber nix richtig kann ... am nächsten Tag dann zusätzlich und vorsichtig mech. reinigen ... vor'm Zusammenbau darf der Bremsenreiniger dann endlich zwecks Entfettung zum Einsatz kommen.
Ich habe mal eine alte verranzte Bremsanlage einer Bolle überholt. Um den Siff aus den Rillen zu bekommen, nutzte ich meinen Dremel mit speziellen Bürsten. Hat prima funktioniert und die Anlage war danach wieder topp - keine Undichtigkeiten. Bitte mit Vorsicht arbeiten, damit wirklich nur die Rillen geschliffen werden.
In der Anleitung zur Überholung des Bremssattels werden unten im vorletzten Bild die dicken Ringe als Staublippen identifiziert und die dünnen als Dichtringe. In der Explosionszeichnung darunter (ganz unten) scheint es mir aber genau umgekehrt.
Du hast nicht etwa die beiden beim Zusammenbau vertauscht? (Das wird aber vermutlich auch gar nicht möglich sein, weil die Dichtringe nicht in die schmalen Nuten für die Staublippen reinpassen ... )
Zitat Du hast nicht etwa die beiden beim Zusammenbau vertauscht?
Nee das ist nicht der Fall, hab ja schon beim Ausbau mitbekommen, wo die dicken Ringe gesessen haben.
Es ist ja nicht so, dass die Bremsflüssigkeit da jetzt rausläuft oder bei Druck gar rausspritzt. Im Stand über mehrer Tage und Nächte ist bisher nicht mal was runtergetropft, hab extra Papier druntergelegt. Auch beim "Pumpen" konnte ich nicht direkt feststellen, dass was austritt. Über einen längeren Zeitraum im Stand ist es halt am untersten Bereich des Bremsbelages ein wenig feucht.
Ich werd dann nochmal alles auseinanderbauen und reinigen. Den Tip mit dem Dremel find ich gut, den werd ich wohl mal testen.
Zitat Über einen längeren Zeitraum im Stand ist es halt am untersten Bereich des Bremsbelages ein wenig feucht.
Du schriebst, dass du beim Zusammenbau alles mit Bremsflüssigkeit befeuchtet hast. Durch das Reinschieben der Kolben könnte sich nun etwas Bremsflüssigkeit zwischen Dichtring und Staublippe gesammelt haben und nun am Belag rausgesickert sein. Wisch doch erst noch mal alles trocken, eventuell auch mit etwas Bremsenreinger einsprühen, und beobachte es noch mal. Bei einer wirklichen Undichtigkeit sollte sich eigentlich unter Druck wieder etwas sammeln. Unter Druck bringst du die Bremse, indem du den Handhebel mit einem Gummi an den Lenker ziehst und fest machst, z.B. über Nacht.
Zitat Du schriebst, dass du beim Zusammenbau alles mit Bremsflüssigkeit befeuchtet hast. Durch das Reinschieben der Kolben könnte sich nun etwas Bremsflüssigkeit zwischen Dichtring und Staublippe gesammelt haben und nun am Belag rausgesickert sein
Ja, das hatte ich auch gehofft. Dann sollte es nach nun ca. 2 Wochen jetzt aber trocken sein. Da die Garage nicht bei mir zu Hause ist, hab ich diese Woche aber noch nicht nachsehen können. Ich werde mir das heute nochmal genau anschauen und denn entscheiden, ob ich den Bremssattel erneut zerlege.
Hast Du beim Anschluss zur Bremsleitung eine neue Dichtscheibe eingesetzt und vorschriftsmäßig angeknallt ( sorry)? Vielleicht ist das ja nicht 100 pro dicht.
Der Hirntod bleibt ja bei vielen oft jahrelang unbemerkt
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Die Kolben dürfen kein bisschen verkanten und sollten zwar etwas zäh aber ohne wirklichen Widerstand rein flutschen.
sorry)? Vielleicht ist das ja nicht 100 pro dicht.